Breitbandprofi OTT hier?

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.087
Ort
Tirol
Sers miteinander,
Haben wir hier n Profi, der die Unterschiede einer Einband-RSKO und ner 2 Band Omega im Detail kennt?

Mir ist nicht ganz klar, wo überall der Vorteil/Nachteil der 2-Bandmaschine liegt....
Die RSKO kenn ich, mit der hatte ich immer wieder das Prob, dass am Ende des Werkstücks 'runtergeschliffen' wurde....
Die Omega soll das scheinbar durch wahlweise nachgiebigen Tisch verhindern??

Bin halt beim überlegen, mich wieder mit der RSKO zu 'ärgern', oder auf ne Omega zu gehen....
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.617
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

mir erschließt sich nicht warum eine 2 Band Maschine weniger Gefahr birgt durchzuschleifen als eine 1 Band.
Durchschleifen hat meiner Erfahrung nach grob 2 Ursachen entweder das Material ist Sch... oder die Maschine.
Hatte die Woche reichlich Multiplex der preiswerten Sorte also auch mal Flattermänner dabei, da gab es beim kalibrieren mehrere Teile die gerade an den Ecken durchgeschliffen waren.
Bei älteren Maschinen kenne ich dann zwei Ursachen. Entweder stark abgenutzte Transportteppiche oder der Antriebskeilriemen. Beim Teppich entweder abgenutzt in der Stärke oder eben in der Griffigkeit nicht mehr "optimal".
Würde also eher den Unterschied bei 2 oder 1 Band maschine evtl am Alter bzw der Technik ansetzen als an der reinen Anzahl der Schleifbänder.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.894
Ort
CH
Hallo zusammen
Einbandmaschinen sind meist Kombi Walze/Schuh. Dadurch wird der Abstand zwischen den Druckbalken/Rolle sehr lang und verzogene
Teile können "aufspringen" an den Enden sobald sie nicht mehr angedrückt werden. Da hilft ein Vakuum-Teppich nur bedingt sofern die
Saugkraft reicht. Breitband sind Maschinen für Teile die plan, eben sind. Der Vergleich dazu ist die Dickenhobelmaschine, bei guten Maschinen
reichen die Druckbalken bis fast an die Messer, bei billigen mit einem Flachstahl ist der Abstand zu gross. Ich kenne alte Sandingmaster
die sind ähnlich einer Dickenhobelmaschine mit einem der Schleifwalze angepassten Gussdruckbalken ausgestattet. Bei denen gibt es weniger
Probleme. Die Schuhaggregate sind wohl aus diesem Grund auch sehr kompakt und kurz konstruiert. Im Extremfall eben nur mit der Walze
schleifen. Wir haben eine alte Bütfering mit Walze und Kombiaggregat. Die harte Walze für Kalibrierarbeiten ist die auf dem Kombiaggregat.

Am Anfang hatte ich immer Probleme weil dickere Spanplatten nach dem Kalibrieren an den Enden dünner waren als in der Fläche.
Der Grund: Die Platten sind nie ganz gerade, also zuerst die hohle Seite schleifen, da können die Enden etwas "aufspringen", sprich
dünner werden. Dann die runde Seite, den Buckel, plan schleifen. So werden die Platten zwar nicht gerade aber immerhin durchgehend
einigermassen gleich dick. Eine Einbandmaschine möchte ich nicht, da muss man die Teile mit verschiedenen Körnungen mindestens
2 mal durchlassen. Das muss man gelegentlich selbst bei Zweibandmaschinen.

Gruss brubu
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.087
Ort
Tirol
Der Hinweis mit der hohlen Seite ist gut:emoji_thumbsup:
Im Grunde schon öfters gemerkt, aber nie wirklich den Zusammenhang überlegt bzw ging das auch bei Gegenzugpapier nicht:emoji_grin:

Zu dem Thema des fixierten/nachgebenden Tischs der Omega kann keiner was sagen? Kenn das nicht....:emoji_confused:
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.617
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

also die RSK O wurde bis Anfang der 1980 er gebaut das wäre mir für eine auf Präzision ausgelegte Maschine deutlich zu alt. Eine Maschine diese Baujahrs in gepfelgtem Zustand zu erhalten halte ich für nicht möglich.
Deshalb wäre schon mal eher die neuere Omega Baureihe zu bevorzugen.
Der Keilriemen bezog sich auf den Antrieb des Schleifaggregates. Wenn der Altersbedingt nicht mehr top ist sorgt das auch für ein nicht optimales Schleifergebnis.
Wie gut bzw umfangreich ausgestattet die Maschine sein darf bzw muss ist auch eine Frage des Anspruchs und OK natürlich auch des Preises.
Kalibrieren stellt die geringsten Anforderungen. Mit Furnierschliff und erst Recht Lackschliff steigen die Anforderungen.
Und da kommt es darauf an wie häufig kommt das vor und in welchen Mengen.
Mit modernen Maschinen ist auch ein Lackzwischenschliff ohne manuelle nacharbeit mit dem Exzenter möglich.
Bei allen Maschinen mit denen ich gearbeitet habe darunter auch Ott alpha und ne Omega war der Tisch der starre Teil und der Schleifschuh der "nachgebende". Auch in dem Prospekt bei dem obigen Link so wie den Anzeigen bei maschinensucher konnte ich keinen Hinweis auf einen nachgebenden Tisch erlesen.
Idee: vielleicht bist du über den Begriff konstante Arbeitshöhe / fixierte Arbeitshöhe oder auch fixierteTischhöhe gestolpert. Das findet sich bei großen Maschinen für den Einsatz in Fertigungsstraßen. Hier ist der Tisch in der Höhe Fix. Die komplette Höhenverstellung findet über die Aggregate statt. Bei den Handwerksmaschinen ist ein höhenverstellbarer Tisch für die Anpassung der Durchlasshöhe/ Werkstückdicke zuständig.
In der Beziehung könnte ich mir fixierte oder flexible Tische als Begriff vorstellen. Allerdings nicht nachgebend. Das würde auch meinem Verständinis zur Arbeitsweise einer Breitbandschleifmaschine widersprechen.
 

luchsi

ww-nussbaum
Registriert
13. Juni 2011
Beiträge
84
Ort
Zürcher Oberland
Das mit dem "nachgebendem" Tisch gab es auch bei Kündig ( Enorm Baureihe). Das konnte man einschalten, z.B. bei furnierten Platten.
Funktioniert hat dies über Kissen, die mit Pressluft zwischen 0.5 bis 1.5 bar gefüllt wurden.
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.436
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Servus, der federnde Tisch war das Gegenstück zu den pneumatischen oder elektromagnetischen Segmentschleifschuhen anderer Hersteller zum Furnier schleifen.
Ich kenne das von einem Kollegen der die oben genannte Maschine hat.
Insbesondere bei schweren furnierten Teilen wie Türblätter ist das ganze suboptimal.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.894
Ort
CH
Richtig den federnden Tisch habe ich vergessen, gab es bei vielen Maschinen. Das ist für Furnierschliff, das Werkstück wird nach oben an die
Druckbalken gedrückt und dann im Prinzip Abrichtverfahren theoretisch gleichmässig abgeschliffen. Bei Sandingmaster federte der Tisch
rein mechanisch und der erste Druckbalken wurde entsprechend der Spanabnahme höher gestellt. Der Druckbalken muss dann blockiert
werden und darf nicht mehr federn. Das funktioniert tatsächlich. Boore soll ein gutes pneumatisches System, genannt Pianetti-Tische gehabt haben. Bütfering pneumatisch aber den ersten Druckbalken nicht blockierbar, eine Fehlkonstruktion daher benützen wir die Funktion
schwimmender Tisch kaum. Die pneumatische Federung muss zudem je nach Werkstückgewicht/Grösse eingestellt werden, eher etwas
(Zuviel) Theorie. Stärkenausgleich bei Boore soll +¦- 1mm gewesen lt. uraltem Katalog.
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.087
Ort
Tirol
Ja, das ist mit dem federnden Tisch gemeint. Ist auch im Link der Omega aif Seite 3 erwähnt.....

Also gut bei kleinen Teilen, und nix bei großen bzw schweren Flächen?

Auf die RSKO lass ich nix kommen. Seltenst ne Maschine erlebt, die einfach so Jahraus, Jahrein ohne Mucken ihren Dienst verrichtet....
Das Konstrukt erinnert etwas an ne Hobelmaschine:emoji_blush:
 
Oben Unten