Hallo
bei den Schreinern sind die üblichen Lackhersteller arti, clou, Hesse-lignal, zweihorn um mal die bekanntesten zu nennen. Ich hab schon mit Produkten aller 4 gearbeitet und kann keine so signifikanten Unterschiede feststellen das ich da sagen könnte dieser oder jener ist besser.
Allerdings lackiert der Schreiner auch mit Spritzpistole. Das will auch geübt sein und die entsprechenden räumlichen und maschinellen Voraussetzungen sollten erfüllt sein.
Wobei gerade Füller spritzen ideal zum üben ist.
Üblich ist beim Füllern ein kreuzweiser Auftrag. Und auch das Schleifen will gekonnt sein. Ich spritze gerade über die kantennahen Flächen lieber einmal mehr drüber da hier die Gefahr des Durchschleifens durchaus größer ist.
schleifen mit der Maschine sollte man ohne großen zusätzlichen Druck.
Und rechtzeitig das Schleifblatt wechseln, da man sonst unwillkürlich Druck ausübt. Auch sollte die Schleifmaschine ständig flach aufliegen und in Bewegung gehalten werden. Das kippen auf eine Seite erhöht zwar meist den Abtrag aber eben auch die Gefahr des Durchschleifens. Auch zu weiche oder angenutzte Schleifteller trüben das Schleifergebnis. Körnung 320 ist in Ordnung vielfach wird auch nur 220er Körnung genommen.
Den letzten Durchgang mache ich auch meist mit einem Schleifschwamm OHNE Druck und nur in eine Richtung. Wer unter Handschweiß "leidet" oder häufig wegen was auch immer die Hände eincremt sollte beim Schleifen und auch beim Transport Handschuhe tragen. Fettflecken sind ein beliebtes Übel für fehlerhafte Oberflächen.
Thema Sicherheit: Insbesondere für den privaten Gelegenheits-Lackierer finde ich ist der räumliche Schutz angebrachter als der persönliche Schutz durch Maske.
Ein Kellerraum ist z.B. denkbar ungeeignet zum Lackieren, Die Belüftung ist meist mehr als Bescheiden und auch lichtmäßig steht es dort meist nicht zum Besten.
Also Standventilator, Halogenstrahler zur Verbesserung NEIN NIE. Durch das Lackieren mit Lösungsmittelhaltigen Lacken können explosionsfähige Gasgemische entstehen, da reicht das heiße Glas ein Halogenlampe oder eine Funken vom Ventilator, ganz zu schwiegen von dem evzl mit Zigarette zufällig eintretenden Freund, Nachbar Partner ... auch das Betätigen eines normalen Lichtschalters kann für den Zündfunken sorgen.
Die Elektrik in einem gewerblichen Lackierraum ( Schreinerei) ist EXplosionsgeschützt ausgeführt, und in einer Schreinerei herrscht eh Rauchverbot.
Also wenn man zu Hause lackieren will ist z.B. die Garage ein wesentlich geeigneter Ort. da meist durch eine zweite Tür gut zu belüften = Verdünnung des Gasgemisches = geringeres Explosionsrisiko.
Besser geeignet als ein Keller aber auch NICHT Sicher und erst recht nicht optimal.
Persönlicher Schutz (Maske): Der Gelegenheits-zu-Hause-Lackierer hat meist nicht die Menge zu lackieren und wenn ihm durch die Dämpfe schlecht wird macht er Pause setzt sich auf die Terrasse und schnauft durch. Heißt die Dosis ist eine ganz andere als die des Schreiners der mitunter mehrere Stunden und das auch mehrere Tage hintereinander "ertragen" muss. Soll aber kein Freibrief sein auf eine Maske zu verzichten.
Gewarnt sei da noch vor den vermeintlich nicht oder weniger Gesundheitsgefährdenden Wasserlacken. Hier steckt für mich ein wesentlich höheres Gefährdungspotential.
Wie schon gesagt Lösungsmittedämpfe riecht man, zu viel führt zu Kopfweh usw. man macht Pause usw...
Wasserlacke sind weitgehend geruchsneutral aber nicht ungefährlich.
Hier dient Wasser als Lösungsmittel, beim spritzen wird das Lackgemisch mikrofein zerstäubt und einzelne Tröpfchen können beim Einatmen auch in die Lunge geraten, und dort härten diese genauso aus wie an der "normalen Luft" . Das ne lackierte Lunge nicht gesund ist braucht man wohl nicht gesondert hervorzuheben. Nur merkt man das erst wenn man Probleme bekommt, weil das Zeugs eben nicht durch einen wenig angenehmen Geruch auf seine gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe aufmerksam macht.