Brauche ich 2 Schleifmaschinen?

pb57

ww-esche
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Moin, Mitforisten!

Habe zwei (Doppel-)Schleifmaschinen:

a) eine EDER E 125 S, Bj.1986, mit folgenden Daten:
2 125 x 13 mm Scheiben (Angabe zur Körnung leider von der Flansch verdeckt, die sich Abnahmeversuchen widersetzt), sehen noch ordentlich aus
220 V / 50 Hz
2840 Upm
Leistung: 1/4 PS = 184 W (gleiches Ergebnis mit der Angabe 0,8 A x 230 (!) V)

b) eine Interkrenn, Typ V 2002 Exklusiv, Serie 2, Bj. 1990
2 200 x 19 mm Scheiben (Körnung s. o.), müssen mal wieder abgerichtet werden ...
220 V / 50 Hz
2800 Upm
Leistung: 700 W

Meine Frage ist: Brauche ich wirklich beide, oder ist die Eder unnötig (weil sie keinen Hering vom Teller zieht), oder vielleicht noch zum Abziehen brauchbar?
Meine Regierung steht mir auf den Zehen wg. Werkstattplatz ...

Oder lieber beide verkaufen und ein Tormek anschaffen?

Freue mich auf sachkundige Beiträge der Praktiker und sage schon mal vorab Danke fürs Lesen!

Grüße
Peter
 

willyy

ww-robinie
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mei, brauchen ist so ein relatives Gefühl. Wenn ich meine Arbeitskollegen fragen würde, dann würde keiner eine FKS "brauchen".

Die Interkrenn würde ich auf jeden Fall behalten, wobei ich so einen Doppelbock als eher als "fürs Grobe" ansehen würde.
So eine kleine wie deine Eder habe ich mir zum Abziehen umgebaut, mit 2 Gummischeiben unterschiedlicher Körnung und den Motor muss man natürlich umdrehen, dass er von Dir wegläuft, wenn Du Gummischeiben verwendest.

Wenn Du dich maschinell zum Schleifen aufstellen willst, dann eine Tormek oder Klon und evtl. einen Langsamläufer. Wenn man nicht allzu große Scharten oder Ausbrüche in der Schneide hat, dauert es mit der Tormek auch nicht lange, bis man wieder am Ziel ist.
Ich verwende die Tormek zum "Fehler rausschleifen" und für die erste Arbeistschärfe ist die auch sehr gut, mache aber z.B. Hobeleisen dann doch lieber mit Nasssteinen "fertig". Besonders Spiegelseiten finde ich gehen mit der Tormek nicht gut.
Und per Hand auf dem Stein hat man ein ganz anderes Gefühl dafür.

Evtl. kannst Du auch woanders reduzieren, ich kenne Leute mit 4 Handkreissägen und 6 Oberfräsen. (demnächst 7? :emoji_wink: )
 
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pb57

ww-esche
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Schon mal vielen Dank, Ihr beiden, das hilft mir!

In die skizzierte Richtung "Eder zum Abziehen" hatte ich ja auch (vorsichtig) gedacht, da ist der Rat, die Drehrichtung des Motors zu wechseln (eigentlich klar, aber doch) sehr nützlich - danke!

Mal sehn, ob sich der Bestand an HKS und man. Bandschleifern als Verhandlungsmasse anbietet ... :emoji_wink:
 

Holzdraht

ww-buche
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Hallo Peter,

die Frage ob man etwas braucht oder nicht, kannst du nur für dich selbst beantworten. Die Entscheidung wird dir auch niemand abnehmen können, ob du eine abgibst oder nicht, denn niemand kennt die Vor- und auch Nachteile und die lokalen Gegebenheiten bei dir zu Hause so gut wie du selbst.
Ich sage nein, man braucht keine 2 Schleifmaschinen. Man braucht mindestens 3, 4 oder noch mehr. Es kommt immer darauf an, was man machen will. Ich habe mehrere Doppelschleifer an unterschiedlichen Orten und mehrere Bandschleifer, weil ich nicht immer von einer Werkstatt in die andere laufen will, nur um mal einen Bohrer zu schleifen oder um mal ein Flacheisen zu entgraten.
 

Martin Graf

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In die skizzierte Richtung "Eder zum Abziehen" hatte ich ja auch (vorsichtig) gedacht, da ist der Rat, die Drehrichtung des Motors zu wechseln (eigentlich klar, aber doch) sehr nützlich - danke!
Vorsicht, wenn du die Drehrichtung (elektrisch) umdrehen willst. Dann können sich die Muttern der Schleifscheiben lösen.
 

Martin Graf

ww-esche
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Ich würde es nicht riskieren. Eine Scheibe oder Mutter, die sich bei 2800 U/min löst, ist bestimmt kein Spaß.
Dann lieber die ganze Maschine drehen und Schutzabdeckungen tauschen. Vielleicht den Schalter verlegen oder einen zweiten montieren.
Ob das Abziehen auf Leder bei der Drehzahl funktioniert, kann ich nicht sagen. Schwabbelscheiben u. ä. Können bzw brauchen aber hohe Drehzahlen.
 

pb57

ww-esche
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@Holzdraht ,
Danke für Deine ausführliche Antwort!
Nun ist es nicht so, daß ich meine Entscheidung an das Forum delegieren möchte, sondern es mir bei meiner Frage darum zu tun war, Meinungen aus der Praxis zu hören, die mir meine Entscheidung erleichtern oder wenigstens auf ein gesundes pro und contra stützen könnten.
Ich sehe ein, dafür habe ich wohl zu wenig Spezifisches mitgeteilt …
Also, bisher habe ich hauptsächlich Axt und Beile geschärft ( mit der Interkrenn), zukünftig werden wohl auch Stemmeisen drankomme.
Ans manuelle Schärfen habe ich mich noch nicht rangetraut, es scheint mir, das verlangt viel Übung.
Aus all dem ist leicht zu ersehen, daß ich nicht nur Amateur, sondern als solcher noch recht wenig Erfahrung habe.

Ich kann mir gut vorstellen, daß die Eder-Maschine eher als Spielzeug zu betrachten ist, in welchem Fall sie wohl eher disponibel ist, es sei denn, es gibt Stimmen, die eine vernünftige Nutzung plausibel machen.

Hoffe, damit nicht Eure Geduld zu strapazieren …
 

Kerstenk

ww-robinie
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Auch dann, wenn ich die Maschine, mit einer Leder-Scheibe ausgerüstet, nur zum Abziehen nutze?
Oder dreht die mit ihren 2800+ Upm eh zu schnell dafür?
eine Scheibe auf einer Maschine zu machen, die nur verwendet werden kann/darf, wenn die Drehrichtung geändert wird, ist sehr gefährlich. Ich habe so einen Fall mal mitbekommen, was da dann passiert. Eine Seite eine Schleifscheibe, die andere eine Gummischeibe, der junge Mann hat erst geschliffen und dann wollte er auf der anderen Seite abziehen. Das Ergebnis, ein in der Mitte durchgebrochenes Stemmeisen und mehr Dussel als Verstand das ihm nicht passiert ist, denn das Stemmeisen ist ihm aus der Hand gerissen worden und flog quer durch die Werkstatt.

Ich habe die Kombi auch, aber den Schutz habe ich so weit nach unten gedreht, dass ein falsches Ansetzen zu 100% ausgeschlossen ist. Egal wer als Fremder daran geht und was schleifen will, kann die Maschine nicht so nutzen, dass es eine Gefahr ist.
 
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