Brandspuren Kreissäge

v8yunkie

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Hallo,
ich habe mir für meine Säge ein Sägeblatt von FLAI gekauft (Empfehlung aus dem Forum): Fantastisch! Hat sich echt gelohnt - selbst bei furnierten Platten kein Ausreißen, auch nicht auf der Unterseite.

Was mich allerdings wundert, ist daß ich beim Längsschnitt von 19mm Ahorn-Leimholz Brandspuren bekomme. Das Blatt lasse ich - gemäß Sägeblatt-Empfehlung - nur 3mm nach oben überstehen.

Kann es sein, daß meine Säge mit 1500 Watt zu wenig Power hat und das Sägeblatt bei der niedrigen Einstellung soviele Zähne im Eingriff hat, daß die Drehzahl dann zu niedrig ist - da wiederum würde ja bedeuten, jeder Zahn muß mehr schneiden, als wenn die Säge schnell dreht....

Oder habt Ihr sonst noch eine Erklärung?

Danke und Gruß,
Thomas
 

t.ost

ww-esche
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Hallo Namensvetter

Ich vermute mal das du ein Feinzahnsägeblatt hast,
für Längsschnitte benötigst du ein Blatt mit wenig Zähnen.

Gruß Thomas
 

v8yunkie

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Sägeblatt

Das Blatt hat 40 Wechsel-Zähne (Durchm. 300mm) und ist eigentlich für sowohl Längs- als auch Querschnitte gedacht.

Gruß,
Thomas
 

seschmi

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Der Vorautor hat Recht.

Mir hat man das mal so erklärt: Beim Längschnitt werden die Fasern längs "rausgezogen" statt kurz geschnitten. Dadurch entstehen längere Fasern, die dann "klemmen" und mehr Reibung am Sägeblatt erzeugen. Dadurch mehr Hitze -> Brandspuren.

Meiner Erfahrung nach hat das mit der Dicke des Brettes garnicht so viel zu tun. Ich habe auch schon 16mm Buche verbrannt.

Deshalb haben Längsschnittsägeblätter weniger Zähne und Spanabweiser zwischen den Zähnen, die die Späne "rausdrücken".

Außerdem ist es schade um das schöne Sägeblatt. Du wirst noch sehen, dass das saubere Sägen von beschichteten Platten nur funktioniert, wenn das Sägeblatt wirklich ganz, ganz scharf ist. Andererseits wird das Schärfen pro Zahn bezahlt, daher ist ein Vielzahn-Sägeblatt viel teurer zu schärfen. Die Blätter kommen vom Schärfdienst auch nicht immer so scharf wie neu zurück.

Deshalb habe ich "Extrablatt" nur für beschichtete Platten, das ich danach sofort wieder runternehme. Für alles andere benutze ich meistens ein günstiges 24-Zahn-Blatt, dass ich dann lieber öfter zum Schärfen bringe. Ein scharfes Blatt mit wenig Zähnen ist besser als ein stumpfes mit vielen.
 

Eddy

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Ich hatte auch das Flai mit der Zahnanzahl.Ich hatte aber nie Brandspuren.
Bei diesem Universalblatt ist es eigendlich schnuppe in welche Richtung man schneidet.
Ich tippe mal auf zu langsamen Vorschub oder das Blatt ist dünner als der Keil.
 

uli2003

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Das Blatt lasse ich - gemäß Sägeblatt-Empfehlung - nur 3mm nach oben überstehen.

3 mm unter Schneidenflugkreis oder 3 mm unter Zahngrund? Letzteres ist richtig.
Bei Längsschnitten in Massivholz kannst du getrost auch deutlich höher mit dem Sägeblatt, damit du nicht so gegen die Säge 'anschieben' musst.

Dreh das Blatt höher, und schau mal wie der Schnitt von unten aussieht.

Grüße
Uli
 

magmog

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Das Blatt hat 40 Wechsel-Zähne (Durchm. 300mm) und ist eigentlich für sowohl Längs- als auch Querschnitte gedacht.

Gruß,
Thomas

guude,

auf das sauberallesimmerschneidenniestupfwerdeblatt wartet die welt seit ca. hundert jahren.:emoji_grin:

zum längsschneiden von vollholz, erst recht von hartholz, hat das blatt zu viele zähne und die falsche zahngeometrie.
wenn es wg. eines schnellen längschnitts unbedingt sein muß, höher drehen und mit schnellem vorschub arbeiten.
guhdo hat die einzige mir bekannte aufschlüssllung im www "welches blatt für welchen zweck".
 

uli2003

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Bei der täglichen Allerwelts-/Jedermannnutzung im Betrieb habe ich ein 300er/Z48 oder 350er/Z60 drauf, Wechselzahn.

Das reicht für fast alle Zwecke, bei Längsschnitten in dickerem Massivholz kommt ein Flachzahnblatt mit Z24 auf die Säge.
Ich spanne doch nicht für jeden Quer-/Längsschnitt das Sägeblatt um, irgendwann soll die Arbeit auch fertig sein..

Keine Probleme mit Brand oder dergleichen bei dünneren Hölzern (bis 25 mm) und Wechzelzahnbestückung.

Grüße
Uli
 

Keilzink

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... ich hab das Flai mit 24 Zähnen - keine Ausrisse , auch bei Buchensperrholz. Keine Brandsspuren bei Längsschnitten. ABER: 5000 Umdrehungen. Ich denke mal, daran könnte es liegen. Wenn man mit niedrigeren Drehzahlen arbeitet, braucht man eventuell die 40 Zähne, um sauber und ausrissfrei zu arbeiten. Bei 5000 tun es auch die 24 und brennen tut dann nichts.

Für MICH (Massivholz und Sperrholz, keine beschichteten Platten) ist das 24er Flai das Blatt, das alles kann.

Andreas
 

Sägenbremser

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Guten Abend Thomas
bei dem angegebenen Durchmesser ist das nicht gerade ein Feinschnittblatt, eher Universalschnitt.
Nur zum Längsaufschneiden von Massivholz sollte doch ein 24 er Besäumblatt in die Säge, sonst
machst du nur deinen Schärfdienst zum reichen Mann. In Werkstätten ist es Brauch das Sägeblatt
nach der Arbeit in der Maschine zu lassen, mit zum Teil teuren folgen wenn der nachfolgende Säger
meint der kurze Schnitt mit dem 72 Zähne Blatt wird schon schnell hingehen, das ist dann schlicht
stumpf und verbrannt, also wechsele deine Sägeblätter immer nach dem Einsatzzweck, lieber ein
paar Euro in Sägeblätter investieren, als unnötige Schärfkosten zu haben,Harald.
 

v8yunkie

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Brandspuren

Hallo zusammen,
vielen Dank erst Mal für die Antworten - ich habe gestern nochmal ein wenig probiert. Meine Vermutungen waren richtig:

Bei Massivholz habe ich das Blatt höher gestellt (ca. 25mm über Plattenoberseite): Und siehe da - das Blatt geht durch wie Butter und es gibt keine Brandspuren mehr. Ausreißen ist auch kein Thema - das ist das Blatt echt supi.

Bei Spanplatte furniert werde ich das Blatt dann wieder niedrig führen - dann reißt da auch unten nix aus und durch die Spanplatte braucht die Säge anscheinend nicht soviel Kraft.

Nun wird mir auch klar, warum die teureren Sägen soviel Power haben. Auf dem Sägeblatt stand, daß man IMMER das Blatt niedrig führen soll... aber die gehen natürlich von Profi-Sägen aus, die auch bei Massivholz die Drehzahl halten ... und nicht von 2200 Watt und 2900 U/min wie bei meiner.

Wie hat vor kurzem jemand geschrieben... das meißte beim Holzbearbeiten ist einfache Mechanik. Stimmt.

Gruß,
Thomas
 
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