Brandschutz/B1 im Messe- und Ladenbau?

[NicoNico]

Hallo allerseits,

Ich bin mir nicht ganz sicher ob Ich hier 100% richtig bin, wenn nicht könnt Ihr mich ja vielleicht in die richtige Richtung weiterschicken.

Es geht um folgendes:

Ich betreibe seit etwa 2 Jahren eine kleine Firma die Fotoautomaten baut und verleiht, hauptsächlich für Hochzeiten, Messen und Werbeveranstaltungen.

Die Automaten bestehen momentan hauptsächlich aus Aluminium, Kunstoff(B1 zertifiziert), der Elektronik und Vorhängen (auch B1 zertifiziert)

Jetzt wollen wir uns mit unseren Produkten mehr auf den Bedarf unserer Kunden im Ladenbau und auf Messen konzentrieren, hier versuche Ich mehr über Brandschutzanforderungen und B1 Zertifikate zu lernen.

Die meisten Informationen die Ich finde, beziehen sich jedoch auf Textilien(wo wir natürlich ausschließlich B1 ) verwenden. Wir würden jedoch gerne mehr mit Plywood
arbeiten und mehr über die Anforderungen in öffentlichen Lokalen, Einkaufszentren, etc.? Gibt es eine Liste mit Anforderungen ? Muss Ich die gesamte Konstruktion abnehmen lassen, wenn ja von wem? Oder reicht es die Zertifikate zu den kritischen Bauteilen in einem Ordner dabei zu haben?

Vielleicht gibt es Informationen hierzu irgendwo gesammelt und Ich bin nur zu blöd das zu finden?

Ich hoffe Ihr könnt mir auf die Sprünge helfen.

vielen Dank im Voraus

Nico

 

[magmog]

Guude,

es handelt sich um Länderrecht, kann von Nord bis Süd völlig unterschiedlich sein.
Bei Messegebäuden gelten häufig noch andere Bestimmungen des Hausherren.
In Läden sollte es keine besonderen Bestimmungen geben, anders sieht es auf Flächen aus, die der allgemeinen Nutzung dienen.

 

[Spitzel]

Hallo,

die DIN 4102 beschreibt das Brandverhalten von Baustoffen und auch die Bezeichnung/Klassifizierung B1 (schwer entflammbar) taucht hier auf.

Einen tollen allgemeinen Artikel zum Brandschutz in der Veranstaltungstechnik gab es vor einiger Zeit mal in der Bühntnechnischen Rundschau (BTR) in Zusammenarbeit mit der Firma Gerriets (wieder Textilien). Den Artikel gibt es als freien, legalen Download hier: http://www.gerriets.com/_download/p...Artikel-Brandschutz-Veranstaltungstechnik.pdf

Bei Holz und den Anforderungen von Messehallen kommt es nun auf den jeweiligen Betreiber an. Ist erstmal nur B1 nach DIN 4102 gefordert erfüllt bereits gehobeltes Vollholz diese Anforderung. Ansonsten hilft auch imprägnieren häufig. Kommt aber immer auf die abnehmende Behörde an.

Probleme machen immer häufiger eigenen Sandwich-konstruktionen. Wenn ein Stoff B1 ist und eine Lexanplatte auch und man verbindet diese, dann hat sich die Zertifizierung erledigt und man müsste sich um eine neue bemühen.

Am besten funktioniert es immer frühzeitig Kontakt zu dem Betreiber und/oder der abnehmenden Behörde aufzunehmen und im Zweifelsfall ein mal mehr nachzufragen. Dann wird am Ende auch alles gut. ;o)

Grüße aus Berlin
Patrick

 

[tobsucht]

Hallo,

bei den B1-Anforderungen scheiden sich, gerade im Messebau, die Geister.
Auf jeden Fall die jeweiligen technischen Richtlinien der Messen beachten.
Du solltest auf jeden Fall vorhandene Zertifikate in einem Ordner vorhalten.
Größtenteils wird seitens der Messe auf Stoffe und Folien geachtet, gerade bei abgehängten Objekten. Diese dürfen nicht brennend abtropfen.
Die meisten Messestände werden aus beschichteten Spanplatten hergestellt / verblendet, Unterkonstruktionen teilweise auch aus Spanplatte. Dabei benutzt erfahrungsgemäß niemand imprägnierte Platten.

Anders sieht es außerdem bei Exponaten aus. Diese müssen nicht B1-zertifiziert sein. Vielleicht lassen sich deine Fotoautomate als Exponate deklarieren?

Am Besten aber immer bei der Messe nachfragen. Normalerweise müssen eh Pläne für eine Standbaugenehmigung eingereicht werden.

Viele Grüße,
Tobias

 

[NicoNico]

Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe vor einigen Jahren als Promoter und im Messebau deutschlandweit (Auf & Abbau) gearbeitet und dort gab es auch die unterschiedlichsten Anforderungen und oft Ärger wegen den Wänden im Messebau.


schöne Grüsse

Nico