Brandmalerei / Pyrographie: heiße Spitze zeichnet nicht

Tobi R.

ww-pappel
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Liebe Forengemeinde,

bei meinen ersten Gehversuchen bezüglich Pyrographie habe ich unabhängig von der Holzsorte (Koniferen, Laubholz, Weichholz und Eiche, allesamt sehr glatt gehobelt) und der eingesetzten Brandspitze das Problem, dass meine Spitze sich nach wenigen Zentimeter überhaupt nicht in das Holz brennt. Warte ich dann wenige Sekunden ab, brennt es sich dann richtig stark ins Holz ein sodass sogar eine kleine Flamme entsteht. Mein Vermutung war/ist, dass sich beim Brandmalen mit hohen Temperaturen (ca. 700°) eine Art Kruste um die Spitze bildet, welche den Brandvorgang hemmt. Diese Kruste vergeht/verglüht dann wieder schnell, sofern ich der Spitze 4-5 Sekunden Pause gönne.

Bestätigt wurde die Vermutung, als ich die Spitze immer sanft über ein feines Schleifpapier wischte und dort eine kleine schwarze Spur hinterließ. Die Spitze konnte sich danach sofort wieder stark in das Holz einbrennen. Es ist natürlich echt nervig/zeitfressend, alle 2-3 Zentimeter die Spitze übers Schleifpapier abzuwischen, zumal mir bei anderen Brandmaler*innen nie aufgefallen wäre, dass sie bei hohen Temperaturen so oft die Spitze abwischen müssen (wenn überhaupt). Daher meine Frage, was ich falsch mache und wo der Fehler liegen könnte (ungeeignetes Gerät/Spitzen, schlecht vorbereitete Oberfläche etc.)?

Ich wäre für jeden Tipp dankbar.

Viele Grüße,

Tobias
 

XXL-DD

ww-ulme
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Falls hier Jemand mit Erfahrungen dazu existiert würden der Person ein paar weitere Informationen dabei helfen können dir eine Antwort zu geben.

Was für Werkzeuge nutzt du? Hersteller und Modell, welche Spitze(n)?

Was mir so einfällt ist die Frage, ist dein Holz eventuell einfach zu feucht?
 

sowas

ww-kirsche
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ich würde jetzt einfach mal verschiedene Temperaturen ausprobieren also mal einiges tiefer
 

Tobi R.

ww-pappel
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Falls hier Jemand mit Erfahrungen dazu existiert würden der Person ein paar weitere Informationen dabei helfen können dir eine Antwort zu geben.

Was für Werkzeuge nutzt du? Hersteller und Modell, welche Spitze(n)?

Was mir so einfällt ist die Frage, ist dein Holz eventuell einfach zu feucht?
Guter Hinweis!:emoji_thumbsup: Ich verwende einen 100W Holzbrenner von XIIW. Das Problem tritt mit all den mitgelieferten Spitzen auf (also kugelförmig, gerade, abgewinkelt, etc.). Aus welchen Material die sind steht leider nicht dabei.
Bin mir recht sicher, dass das Holz nicht zu feucht ist: ich habe es vom Schreiner bekommen, der es aus den Resten von einer Innentreppe übrig hatte (wird außerdem bei mir nicht in der Werkstatt sondern im Wohnhaus gelagert).

ich würde jetzt einfach mal verschiedene Temperaturen ausprobieren also mal einiges tiefer
Bis 650°C tritt das gleiche Problem auf. Da meine Motive recht kontrastreich sind, wird es mit niedrigeren Temperaturen schwierig/langwierig (außerdem gibt es ja bei anderen Brandmaler*innen, die mit hohen Temperaturen arbeiten, dieses Problem offenbar nicht).

viele Grüße
Tobias
 

flüsterholz

ww-robinie
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Hallo Tobias
Wirklich Ahnung von Brandmalerei habe ich nicht, nur ein paar Anfängerkenntnisse in einfachen Hölzern, hauptsächlich Linde. Ein paar Ideen hätte ich aber, woran es liegen könnte.
1) Material. Das Holz ist unbehandelt? Ich meine mich zu erinnern, dass man nur auf unbehandeltem Holz brennen sollte.
2) Gerät. Habe mir mal dein Gerät angeschaut. Dabei habe ich folgendes gelesen. Das Gerät sollte nur max. 10 sec auf höchster Stufe betrieben werden. Danach wieder runterregeln, da die Spitzen sonst zu weich werden.
Bei Weichhölzern müssten doch eigentlich auch Temperaturen bis ca. 450° reichen. Erst bei härteren Hölzern sind doch höhere Temperaturen notwendig, wenn ich mich richtig erinnere.
Und dann macht mich natürlich auch der Preis stutzig, wobei ich das Gerät nicht kenne. Ich habe damals mit einem gebrauchten Brennpeter junior, oder so ähnlich, als Einstiegsmodell gearbeitet, der doch etwas hochpreisiger war. Das von dir genannte Problem hatte ich damit jedenfalls nie.
Aber auch bei dem wurde die Spitze nach der Arbeit immer gereinigt, aber halt nicht alle paar Sekunden. Ich vermute daher am ehesten, dass es an der Kombi, zu hohe Temperatur, Ablagerung und billiges Material liegt. Vielleicht irre ich mich aber auch.
Gruß Michael
 

Tobi R.

ww-pappel
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Hallo Tobias
Wirklich Ahnung von Brandmalerei habe ich nicht, nur ein paar Anfängerkenntnisse in einfachen Hölzern, hauptsächlich Linde. Ein paar Ideen hätte ich aber, woran es liegen könnte.
1) Material. Das Holz ist unbehandelt? Ich meine mich zu erinnern, dass man nur auf unbehandeltem Holz brennen sollte.
2) Gerät. Habe mir mal dein Gerät angeschaut. Dabei habe ich folgendes gelesen. Das Gerät sollte nur max. 10 sec auf höchster Stufe betrieben werden. Danach wieder runterregeln, da die Spitzen sonst zu weich werden.
Bei Weichhölzern müssten doch eigentlich auch Temperaturen bis ca. 450° reichen. Erst bei härteren Hölzern sind doch höhere Temperaturen notwendig, wenn ich mich richtig erinnere.
Und dann macht mich natürlich auch der Preis stutzig, wobei ich das Gerät nicht kenne. Ich habe damals mit einem gebrauchten Brennpeter junior, oder so ähnlich, als Einstiegsmodell gearbeitet, der doch etwas hochpreisiger war. Das von dir genannte Problem hatte ich damit jedenfalls nie.
Aber auch bei dem wurde die Spitze nach der Arbeit immer gereinigt, aber halt nicht alle paar Sekunden. Ich vermute daher am ehesten, dass es an der Kombi, zu hohe Temperatur, Ablagerung und billiges Material liegt. Vielleicht irre ich mich aber auch.
Gruß Michael
Hallo Michael,

hab vielen Dank für deinen sehr hilfreichen Beitrag.
Das Material vom Schreiner ist unbehandelt.

Tatsächlich wusste ich überhaupt nicht, dass ich das Gerät nur 10 sec lang auf dieser Temperatur betreiben darf. Dies ist zusammen mit dem niedrigen Preis vielleicht wirklich der entscheidende Hinweis, dass das Gerät nicht geeignet ist. Ich hätte irgendwie auch nicht gedacht, dass es bei den Spitzen Qualitätsunterschiede gibt (nach dem Motto "ist doch alles das Gleiche").

Vielleicht kann ich mir zum Testen auch irgendwo mal ein besseres Gerät ausleihen um auf Nummer sicher zu gehen.

Viele Grüße und schönes Wochenende,
Tobias
 
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