Brandflecken beim Fräsen von Griffleisten in Buche vermeiden...

Bernd das Brett

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Hallo Zusammen,

ich möchte für einen Schubladenschrank mit Buche-Fronten Griffleisten fräsen. Die Griffleisten sollen abgesetzt sein (ist das der richtige Begriff?), also nicht durchlaufen.

Gefräst wird mit einem neuen Festool Griffleistenfräser.

Selbst wenn ich mit mehreren Durchgängen mit Zustellung von ca. 2mm fräse, schaffe ich es nicht wirklich ohne Brandflecken zu arbeiten. Insbesondere in den Ecken, ist es nicht zu vermeiden. Die Reduzierung der Drehzahl hilft leider auch nur bedingt.

Außerdem habe ich immer Ausrisse an der Austrittstelle des Fräsers, die natürlich ärgerlich sind.

Ich habe auch mal probiert, die Griffleiste durchlaufen zu lassen. Das geht bei höherer Drehzahl recht problemlos ohne Brandflecken, weil man dann doch ein größeren Vorschub hat.
Die Ecken sind halt das Problem, weil der Fräser da kurz verweilt und die Wärme auch am schlechtesten abgeführt wird.

Wie macht ihr Profis so etwas?

Besten Dank
Bernd

IMG_8402.jpg IMG_8403.jpg IMG_8404.jpg
 

uli2003

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Schwierig, vor allem bei so flachen Fräsern.
Was gehen müsste - die Enden der Fräsungen zuerst eintauchen, an beiden Seiten. Ohne zögern an den Anschlag und sofort wieder raus.
Dann die Anschläge minimal kürzer einstellen, dass der Fräser nicht mehr ganz bis an das Ende der Fräsung läuft, 1-2 Zehntel Luft reichen.
Dann brennt auch nix, und du musst am Ende keine Angst mehr vor Ausrissen haben.

Zweite Idee - erst etwas kleiner fräsen, dann zügig ohne Anzuhalten den Rest (~einen halben Millimeter) nachfräsen.
 

IngoS

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Hallo

gegen die Endausrisse ein Opferholz vorlegen, oder nach dem Fräsen 2mm abhobeln (Abrichte).
Gegen die Brandflecken an den Enden, nicht rechtwinklig einfräsen sondern im flachen Bogen (Schablone benutzen).

Gruß Ingo
 

Komihaxu

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Das ist wahrlich eine schwierige Kombination.

Ich versuche (sofern die Geometrie es ermöglicht), erst viel wegzufräsen und einen allerletzten "Schlichtvorgang" zu machen, wo nur noch 2 Zehntel weggenommen werden. Dieser letzte Vorgang soll die Brandspuren wegfräsen, muss daher mit ordentlich Vorschub gemacht werden.
Das heißt: schnelle Bewegungen. Nur mit einwandfreier Werkstückhalterung möglich. Bei sowas kleinem wie in deinem Bild solltest du dir aber sowieso unbedingt eine Haltevorrichtung bauen - mit 2 schön großen Griffen.
 

blueball

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Werkstück breiter lassen, also musst du tiefer rein. Vorfräsen. Links und rechts erst die Seiten machen. Dann das stehen gebliebene weg. Problem ist meist der viel zu geringe Vorschub.
Wenn mal auf YouTube CNC schaust, mit was für Vorschüben dort gefahren wird, weißt du erst, wie schnell du per Hand solltest.
Zum Abschluss Werkstück auf Fertigbreite schneiden.
 

Batucada

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Ich versuche (sofern die Geometrie es ermöglicht), erst viel wegzufräsen und einen allerletzten "Schlichtvorgang" zu machen, wo nur noch 2 Zehntel weggenommen werden. Dieser letzte Vorgang soll die Brandspuren wegfräsen, muss daher mit ordentlich Vorschub gemacht werden.
...und ich hab' immer gedacht, nur ich mache das so, weil ich für eine andere bessere Lösung zu blöd bin. Jetzt ist mein Weltbild wieder in Ordnung :emoji_relaxed::emoji_relaxed::emoji_relaxed:

Batucada
 

Bernd das Brett

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Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure zahlreichen Verbesserungsvorschläge und Tipps.

Ich denke, dass ich das Problem auf der Fläche durch den letzten "Schlichtvorgang" in den Griff bekommen werde. In den Ecken klappt das leider nicht so gut, habe ich schon probiert. Da wird der Fräser einfach zu langsam geführt. Aber der Ansatz mit der Schablone zur Vermeidung der Ecken gefällt mir gut.

Ich werde auf dieser Basis jetzt weiter testen (muss mir vorher aber noch Buchen-Reste besorgen:emoji_slight_smile:) und dann am finalen Objekt zeigen, ob's geklappt hat oder nicht.

Nochmals Besten Dank
Bernd
 
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