Bosch PTS10 Möbelkorpus Gehrungsschnitte

Wakko

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Hallo Forum,

ich bin neu und habe die Suchfunktion benutzt. Ich habe grundsätzlich einen passenden Thread hier gefunden. Meine Frage bezieht sich aber mehr auf die TKS Bosch PTS10, die ich nur zur Verfügung habe. Die ganze Ausrüstung hat bestimmt 400 EUR gekostet und mehr wollte ich für den Einstieg nicht ausgeben...

Ich habe vor, einen rechteckigen Korpus mit 120cm Breite und 50cm Höhe und jeweils 44cm Tiefe (dort die Gehrungsspitzen) zu sägen. Material soll 19mm MDF sein. Fügen will ich das später mit Flachdübeln, wenn ich die Gehrungsschnitte überhaupt selbst fertigen kann. Ich möchte das schon gerne selbst machen und nicht machen lassen. Von der Präzision traue ich das mir zu - jetzt muss ich halt mit der Maschine basteln...

Das Gerät Bosch PTS 10 ist ein Einstiegsgerät, was mir klar ist. Ich habe inzwischen schon etwas geübt und bekomme schöne Schnitte und genaue Maße hin. Ein Problem ist der wackelige Parallelanschlag rechts vom Sägeblatt, den ich immer mit Messschieber parallel zum Sägeblatt ausrichte, was ein wenig fummelig ist. Anders geht es leider nicht.

Ich kann das Sägeblatt im Winkel nach links oder nach rechts schwenken. Nach links schwenken ist mir etwas suspekt, in Bezug auf meine eigene Sicherheit, zielt das Sägeblatt dann ja direkt auf mich. Winkel sollte kein Problem sein, den würde ich auch selbst messen und nicht von der Skala abnehmen.

Idee 1:
Also würde ich das Sägeblatt nach rechts schwenken, rechts den Anschlag vor dem Sägeblatt auf die passende Länge einstellen und mich herantasten, bis ich eine genaue Gehrungsfase hinbekomme. Das Sägeblatt mit Schutzhaube schwenkt nach rechts in den Parallelanschlag, den ich deshalb auf Abstand halten muss. Vor dem geschwenkten Blatt würde ich deshalb ein Brettchen als Anschlag an den Parallelanschlag fixieren. Führen würde ich die Korpuswand auf dem linken Schlitten am 90grad Winkelanschlag (ich bin kein Fachmann, ich nenne das jetzt mal so). Die 120cm langen Korpuswände würde ich noch links auf einem Bock auflegen und in der Höhe ausrichten, damit der Winkel stimmt. Kann das klappen?

Idee 2:
Ich habe noch die Idee, dass ich eine dünne Platte mit Führungsleisten ausrüste, auf die ich die Korpuswände im 90grad Winkel zum Sägeblatt fixieren könnte und dann mitsamt Vorrichtung auf der linken Seite durch die Säge schiebe anstatt den Schlitten zu nutzen und habe rechts weniger Probleme mit dem Parallelanschlag, der dem Sägeblatt in die Quere kommt. Ausserdem kann ich dann weniger verkanten. Ist das die bessere Option?

Bei beiden Optionen habe ich noch keine Idee, wie ich die Länge einstellen soll, da der Parallelanschlag ungenau ist. Die Skala kann ich nicht nehmen. Ich kann doch nicht für jedes Einstellen das Sägeblatt wieder auf 0 stellen, um den Parallelanschlag einzumessen? Eine vielleicht feinverstellbare Leiste links auf der Vorrichtung wäre vielleicht eine Option...

Mich würde mal Eure Meinung interessieren. Denkt einfach Ihr seid auf einer einsamen Insel und es steht nur diese Maschine zur Verfügung :emoji_slight_smile:
 

michaelhild

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Moin,

zeig doch mal ein Bild mit nach rechts geschwenktem Sägeblatt. Das geht bei der PTS 10 doch gar nicht.
Für den Längsanschlag liegt doch ein flaches Anschlaglineal dabei, warum also was mit Brettchen bauen?

So ganz verstehe ich Deinen Text nicht.
Und alles was Du so schreibst, ist halt ne PTS 10. Mehr kannst Du davon nicht erwarten.
 

falco

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Idee 1 hört sich gefährlich nach verkanten an, zumindest so wie ich das verstanden habe.

Wieso der Parallelanschlag? Zeichne dir die Außenmaße auf die Platte und säg sie an der Stelle mittels "90° Winkelanschlag" auf Gehrung. Dann beide vergleichen und sollte der ein oder andere mm zu viel sein, nochmal nachsägen, hauptsache die sind erstmal gleich lang.

Das Risiko ist aber groß dass der WInkel über die Länge trotzdem nicht ganz passt. Dafür wird die Maschine ein wenig "weich" sein und bei 1,20m Länge drückt man das Werkstück aus dem WInkel. Besser wäre ein Cross-Cut-Sled, das entspricht ja in etwa deiner Idee 2?
 

Wakko

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Guten Abend,

habe heute Abend die Säge kurz aufgebaut und Fotos gemacht. Tatsächlich lässt sich das Blatt nur nach links schwenken. Ich hatte das wohl falsch in Erinnerung, da die Verstellung unten ein Halbkreis ist. Fotos habe ich hier angehängt.

Dann bleiben mir wohl nur zwei Möglichkeiten:
1) ich lege das lange Brett auf einem Bock auf und lege es am 90Gradanschlag und rechts auf den Parallelanschlag

2) ich baue so eine Crossslidevorrichtung, so dass die Führung stabiler ist und lege das ganze ebenfalls links auf einem Bock auf.

So wie ich das verstehe bleibt die Schutzabdeckung an der Säge dran, kann aber den Spaltkeil nach unten biegen und damit das Ergebnis verschlechtern? Die Abdeckung ist relativ lose, sollte fest sein, oder? Gibt es in Bezug auf Sicherheit noch etwas, das ich hier komplett übersehen habe? Ich habe schon großen Respekt vor dem Ding.
 

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FredT

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Da du offenbar absolut von Null Ahnung behaftet bist, was ja so kein Nachteil sein muß, schlage ich dir vor, doch erstmal mit wirklich kleinen Sachen auf der Säge zu beginnen, um das teil und seine Voraussetzungen kennen zu lernen. Dazu gehört auch etwas Selbstvertrauen zu lernen, um mit den Gegebenheiten klar zu kommen und viiiiel lesen. Es gibt fast unendlich viele Berichte und Erfahrungen, wie man was mit der PTS10 machen kann. Angefangen von den primitivsten Einstell- und Nachstellarbeiten, bishin zu wirklichem Knowhow in der Handhabung.
Also einfach mal mit kleinen Brettern alles ausprobieren, dabei Einstellen und Handwerk lernen.
Es ist kein Meister vom Himmel gefallen, aber unzählige haben ihr Wissen digital niedergelegt.

Grüße
Fred

PS. der Parallelanschlag ist nicht wacklig, benötigt aber etwas Gefühl in der Handhabung: Auflegen, Zum Körper ziehen (damit er akurat anliegt) und dann spannen. Ggf muß der Spannmechanismus noch etwas nachgestellt werden... Mal auch im Bosch-Forum belesen... Ytube...
 

Wakko

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Ja, Holzkreissäge ist für mich neu. Ich muss mal nach den Berichten der PTS10 suchen, fand dieses Forum sehr interessant dafür, vor allem Neuling fragt Profi - das ist genau das was ich brauche. Am besten wär natürlich, wenn ich es von jemanden abschauen könnte. Wenigstens macht Ihr mir Mut und sagt nicht, dass ich meine Sachen packen und das Ding wieder verkaufen soll. :emoji_slight_smile:

Ich übe mal weiter und wenn ich wieder an diesem Punkt angekommen bin knüpfe ich an und sage, was aus meinen Gehrungen geworden ist...
 

IngoS

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Hallo,

Vielleicht solltest du tatsächlich erstmal mit geraden (rechtwinkligen) Schnitten anfangen, längs und Quer zur Holzfaser und dir die Gehrungsschnitte noch etwas aufsparen, bis du etwas Sicherheit und Gefühl für deine Säge aufgebaut hast. Auch mit rechtwinkligen Kanten kann man einen Korpus zusammenbauen und das wird tatsächlich ja auch meistens gemacht, denn auch beim Zusammenbau haben Gehrungen so ihre Tücken.

Gruß

Ingo
 
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