Bosch GKT 55 sägt schief (kein 90° Schnitt) im Anschlag

Rey

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Hallo zusammen,

vor einiger Zeit habe ich mir eine Bosch GKT 55 zugelegt und war dann doch sehr schnell sehr enttäuscht, denn wenn die Säge im senkrechten Anschlag liegt wird kein sauberer senkrechter Schnitt erreicht.

Vorab meine Frage an alle GKT 55 Besitzer: Habt ihr ein ähnliches Problem? Wie geht ihr damit um? Sind meine Anforderungen bei der Säge überzogen?

Nun zu der Problembeschreibung:
Die Genauigkeit der Winkeleinstellung im Anschlag hatte ich über einen Schlosserwinkel geprüft. Da kam dann auch direkt die Ernüchterung, denn der Anschlag war eher bei -1° anstelle der 0°.
Um den Hinweisen vorzubeugen: Die Säge habe ich ohne weitere Krafteinwirkung in den Anschlag gelegt (auch ohne Drücken des -1° Knopfs) und dann festgestellt. Es gibt dazu auch ein Video von Bosch, welches den Vorgang beschreibt. Es handelt sich bei dem Problem nicht um Verwindungen aufgrund von Spannungen durch ein falsches anlegen und festziehen.
1684487334000.png

Die Lösung brachte bei mir dann das Unterfüttern des verstellbaren Oberteils der Säge mit Post-It Plättchen. Insgesamt musste ich 20 Stk unterlegen (das entspricht 2mm), um einen senkrechten Schnitt zu erhalten.
1684487419360.png 1684487449944.png

Nach Rücksprache mit dem Service habe ich die Säge eingeschickt und bekam sie kurz danach zurück. Leider bestand auch nach der Einsendung das exakt gleiche Problem. Also sollte ich die Säge erneut einsenden und ich habe diesmal eine neue Säge erhalten. Leider ist auch bei der neuen Säge das gleiche Problem zu erkennen - auch bei hier muss ich wieder etwas unterlegen um einen sauberen, senkrechten Schnitt im Anschlag zu erhalten.

Was nun bleibt ist eine ziemliche Enttäuschung von der Säge, v.A. da ich schon in einiges an Zubehör investiert habe. Ein solches Resultat hätte ich von Billigsägen vom Discounter etc. erwartet, aber nicht von dem doch recht hochpreisigen Gerät. Daher mein Interesse, ob dies auch bei anderen Sägen zu beobachten ist und ob ich hier überzogene Vorstellungen habe.

Beste Grüße
Rey
 

Alceste

ww-robinie
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Mir scheint das ein Justage-problem zu sein - ich glaub bei meiner Festool kann man das einstellen (ich weiß es nicht mehr genau, weil ich die schon ewig nicht mehr verstellt habe).
Wenn sich das nicht einstellen lässt würde ich mir einfach fühlerblattlehren kaufen, die der Dicke deiner Unterlage entsprechen und mit in den Systainer legen.

Wir reden doch hier über eine Handkreissäge oder? Wie genau hast du denn die Ergebnisse erwartet?

Auch wenn ich derselben Meinung wie du bin, wird doch auf YT etc. immer wieder evoziert man könne um die Anschaffung einer Tischkreissäge herumkommen, indem man sich eine solche Maschine kauft. Der Behauptung bin ich auch auf den Leim gegangen (wobei @bello hier auch schon Möbel gezeigt hat, die er nur mit einer Festool Tauchkreissäge gebaut hat).
 
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Franz-Josef_B.

ww-birke
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Wurde die Fa. Bosch denn darauf hingewiesen, dass auch das Ersatzexemplar den gleichen Fehler aufweist, und wie reagierte sie darauf?
 

Rey

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Wir reden doch hier über eine Handkreissäge oder? Wie genau hast du denn die Ergebnisse erwartet?
Tauchkreissäge mit Führungsschiene. Meine Erwartung war, dass ich damit zwei Bretter so sägen kann, dass diese bei einer T-Verbindung keinen Spalt aufweisen. Nachdem was ich im Vorfeld dazu recherchiert hatte sollte das im Rahmen der Erwartung sein.
Daher auch die Frage an andere GKT Besitzer, ob die ein ähnliches Ergebnis haben.

Mich würde auch mal interessieren, wie das bei einer Festool Säge aussieht.
Funktioniert noch die -1° Einstellung mit den Papierblättern da unten?
Das habe ich nicht mehr ausprobiert, werde ich nachreichen. Aber derzeit brauch ich nur die Blättchen entfernen (0°) und ich habe den Hinterschnitt :emoji_wink:
Mir scheint das ein Justage-problem zu sein - ich glaub bei meiner Festool kann man das einstellen (ich weiß es nicht mehr genau, weil ich die schon ewig nicht mehr verstellt habe).
Wenn sich das nicht einstellen lässt würde ich mir einfach fühlerblattlehren kaufen, die der Dicke deiner Unterlage entsprechen und mit in den Systainer legen.
Jepp, dass hatte der Service auch angedeutet (es gibt es wohl innenliegende Justierschrauben, an die ich aber nicht selbst ohne Demontage der Säge dran komme). Die Unterlegplättchen würde ich mir selbst 3D Drucken. Ich schau mir auch mal "Fühlerblattlehren" an - danke für den Tipp. Nur sollte dass echt die letzte Instanz sein. Primär würde ich gerne einen sauberen Anschlag innerhalb der Säge haben.

Auch wenn ich derselben Meinung wie du bin, wird doch auf YT etc. immer wieder evoziert man könne um die Anschaffung einer Tischkreissäge herumkommen, indem man sich eine solche Maschine kauft. Der Behauptung bin ich auch auf den Leim gegangen (wobei @bello hier auch schon Möbel gezeigt hat, die er nur mit einer Festool Tauchkreissäge gebaut hat).
Es würde ja auch funktionieren, wenn eben der Anschlag genau wäre. Ich habe selbst schon einiges mit der Säge gebaut, bei dem es um hohe Präzision ging. Dazu habe ich unterfüttern müssen, was halt den Geschmack eines Billiggeräts hat. Außerdem habe ich für eine Tischkreissäge keinen Platz - es muss aufgrund dem verfügbaren Platz mit mobilen Werkbänken und eben der TKS funktionieren.
Wurde die Fa. Bosch denn darauf hingewiesen, dass auch das Ersatzexemplar den gleichen Fehler aufweist, und wie reagierte sie darauf?
Darauf hab ich noch keine Antwort - wird ggf. noch ein paar Tage dauern.
Bis dahin bin ich an Erfahrungen anderer Bosch GKT Nutzer bzw. Festool Nutzer gespannt, ob die ähnliches Erleben. Eventuell ist eine solche unschärfe ja "einfach so" und es ist gängige Praxis zu unterlegen.
 

elchimore

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Nein normal ist ein solches Vorgehen nicht, ich musste weder bei meiner Makita Tauchsäge noch bei meiner Festool Tauchsäge irgendwo etwas unterlegen. Ich möchte allerdings auch eine Fehlbedienung nicht ausschließen, da ich es nicht selber gesehen habe. Wie hast den du gemessen? An der Säge oder am Ergebnis (wenn ich an der Makita an der Säge messe bekomme ich auch irgenwas bei raus, weil die Grundplatte nicht ganz eben is)? Wenn mit Schiene gesägt wird, wie ist diese befestigt mit genügend "Kraft" bekommt man jeden Moosgummistreifen platt. Die Tauchsägen sind generell auch eher zärtliche Gesellen, Wenn ich da an der falschen Stelle zu viel Druck ausübe, dann hat das Ergebnis auch eher keinen rechten Winkel mehr. Was ich damit sagen möchte, ich kenne weder deine Erfahrungen, deine Fähigkeiten noch deine körperliche Verfassung und schon garnicht deine spezielle Säge, ich möchte nur Hinweise zur Fehlersuche geben. Denn auch bei solchen "professionellen" Werkzeugen geht ohne Erfahrung oft wenig :emoji_wink:
Grüssle Micha
 

chris_maa

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Schau mal hier rein:

https://community.bosch-professiona...zeuge/gkt-55-gce-winkelkalibrierung/td-p/5304


Wenn man senkrecht auf den Schutzdeckel schaut, dann haben die 3 Inbus-Schrauben folgende Justierfunktionen:

- Hinterer Träger (links unter dem Absaugstutzen), Schraube oben
==> Justierung 0° (dahinter befindet sich der Druckknopf für -1°)

- Hinterer Träger, Schraube unten
==> Justierung Freischnitt (Einstellung schwierig, das Blatt sollte sich am
Schlechtstück 0.1-0.2mm freischneiden)

- Vorderer Träger (mit Bedruckung Winkelskala), Schraube oben
==> Justierung 45° (dahinter befindet sich der Druckknopf für 47°)



Könnte helfen. VG, Christian
 

Rey

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Wie hast den du gemessen? An der Säge oder am Ergebnis (wenn ich an der Makita an der Säge messe bekomme ich auch irgenwas bei raus, weil die Grundplatte nicht ganz eben is)?
Gemessen habe ich mit Schlosserwinkel am gesägten Werkstück und von beiden Seiten. Ich habe einfach den Schnittwinkel geprüft: Lichtspalt bei anliegendem Winkel = schiefer Schnitt.
Wenn mit Schiene gesägt wird, wie ist diese befestigt mit genügend "Kraft" bekommt man jeden Moosgummistreifen platt.
Gesägt wurde mit Schiene, die entweder nur lose auflag, oder mit den offiziellen Zwingen soweit angezogen wurden, dass sich die Schiene nicht mehr selbst verschiebt und kein bisschen fester.
ie Tauchsägen sind generell auch eher zärtliche Gesellen, Wenn ich da an der falschen Stelle zu viel Druck ausübe, dann hat das Ergebnis auch eher keinen rechten Winkel mehr.
Vorschub und der Druck von Oben ist meiner Ansicht nach "normal", also eben nur so fest, dass die Säge ohne Brandspuren nach vorne durch das Brett kommt und nicht abhebt. Kraftangriffspunkt auch möglichst weit innen am Griff, sodass kein Hebel auf das Sägeblatt entsteht und dieses dadurch schief stellt.

Sobald ich den Winkel ja durch Unterlegen korrigiere erreiche ich 100% wiederholbare und 100% perfekte Ergebnisse.

Vielen Dank! Das schau ich mir an.
 

Rey

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Jackpot, das wars! Ich konnte den Winkel selbst einstellen.
Uiuiui... Ganz dünnes Eis... :emoji_sunglasses:
Naja, 100% von dem, was man in der Holzbearbeitung erwarten darf. In anderen Worten: beanstandungsfrei :emoji_wink:
Ich kann gar nicht glauben dass man den Schnittwinkel nicht einstellen kann.
Geht tatsächlich doch! Dank der Anleitung in dem Forum.

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Falls nochmal jemand auf das Problem stößt, hier die Zusammenfassung aus dem anderen Forenbeitrag:
  • Es gibt eine Einstellschraube für den 0° und eine für den 45° Anschlag.
  • Links und im Bild markiert ist der 0° Anschlag. Der für 45° ist auf der rechten Seite. 1684573485558.png
  • Ich hab die Torx10 Schraube insgesamt ca. 1 1/2 Umdrehungen rein gedreht und die Distanzplättchen können entfallen. Die Justierung über die Schraube mit Kontrollschnitten hat keine 5 Minuten gebraucht.
    1. Grobeinstellung, sodass die Skala zum Positionspfeil passt
    2. Testschnitt und Kontrolle mit Winkel
    3. nochmal etwas feiner nachgestellt
    4. Testschnitt und neue Kontrolle --> Passt
Etwas baff bin ich, dass ich den Tipp trotz Nachfrage nicht vom Service bekommen habe und stattdessen einschicken sollte. Die Justierung kann jeder durchführen. Sobald ich eine Antwort vom Service bekomme werde ich den Tipp mal weitergeben.

Danke an alle!
 

derdad

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Etwas baff bin ich, dass ich den Tipp trotz Nachfrage nicht vom Service bekommen habe und stattdessen einschicken sollte. Die Justierung kann jeder durchführen. Sobald ich eine Antwort vom Service bekomme werde ich den Tipp mal weitergeben.

Danke an alle!
Die haben wohl schon genug erlebt und gehen davon aus, dass jemand der die Einstellschrauben nicht von selbst findet eher die Finger davon lassen soll.
Da lassen die sich die Säge lieber zusenden und machen das selber. Wahrscheinlich haben sie dann weniger Aufwand.
LG Gerhard
 

Rookie77

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Spannend finde ich eher, dass die ab Werk so rausgehen. Schaut da keine QS drüber oder ist die Bosch Fangemeinde so unglaublich groß geworden, dass der Hersteller gefühlt machen kann was er will und alle finden es toll?

An meiner TS55 hab ich genau... nix... einstellen müssen.
 

Rookie77

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Gut, ich drücke mich anders aus.

Ich bin nicht tagelang um die Säge herumgeschlichen und habe mit verschiedensten Messwerkzeugen geschaut, ob denn alles auf's Tausendstel passt (jetzt nicht auf dich beziehen).

Ich wette drauf, unsere Sägen waren ab Werk schon durchaus okay und Du hast nur Feintuning betrieben.
 

Dikado

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Spannend finde ich eher, dass die ab Werk so rausgehen. Schaut da keine QS drüber oder ist die Bosch Fangemeinde so unglaublich groß geworden, dass der Hersteller gefühlt machen kann was er will und alle finden es toll?

Die Zielgruppe, auf die es Bosch abgesehen hat, ist einfach eine andere als früher. Da gab es die Grünen und die Blauen, ja, gibt es heute auch noch, aber, die grünen Maschinen von damals, waren besser, als die blauen von heute. Die blauen von Bosch liegen heute in jedem Baumarkt und sind, aus meiner Sicht, Massen-Ramschware. Von minderer Qualität. Das die Kunden trotzdem überwiegend glücklich sind liegt wohl daran, daß z.B. eine Bohrmaschine in einem normalen Haushalt in ihrem ganzen Leben ca. 8 Minunten bohrt, dass schaft selbst eine Bohrmaschine von Alphatools. Diejenigen die damit arbeiten müssen um Geld zu verdienen kaufen sich dann irgendwann vermutlich besseres Werkzeug.
 

Rey

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Spannend finde ich eher, dass die ab Werk so rausgehen. Schaut da keine QS drüber oder ist die Bosch Fangemeinde so unglaublich groß geworden, dass der Hersteller gefühlt machen kann was er will und alle finden es toll?
Mir hätte es schon voll und ganz gereicht, wenn in der Anleitung ein Kapitel "Vor der ersten Verwendung" darauf hingewiesen worden wäre, dass man noch feinjustieren muss und wie dies funktioniert.
Jetzt ist alles klar, aber die monatelange Reise hätte ich mir damit sparen können - vor allem die bei Bosch angefallenen Servicekosten mit Porto, Bearbeitung und Ersatzgerät.

Ich glaub die Zeit zur werksseitigen Feinabstimmung wäre zu aufwändig. Vor allem weil es Testschnitte benötigt. Ein Hinweis für die Verbraucher wäre da in meinen Augen die effektivste Methode.

Jetzt bin ich jedenfalls zufrieden, muss nichts verkaufen und in einen anderen Hersteller reinvestieren :emoji_wink:
 

Cord Madsen

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Moin!

Ich habe auch die GKT 55, meine sägt augenscheinlich im Winkel. Jedoch habe ich nich nie dickeres Material als 22mm gesägt und Möbel baue ich auch keine.

Kann nichts negatives über diese Säge schreiben.
 

welaloba

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Ich habe eine Uralt Bosch grün Handkreissäge, bei der ich noch nie den Gedanken hatte, die müsste justiert werden.
 
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