Bohlen Kern trennen

amorphisthorty

ww-ahorn
Registriert
4. Juli 2013
Beiträge
112
Ort
Burgsinn
Hallo Zusammen,

habe gerade ein paar Bohlen aus Kirsche (52mm Stärke) frisch aus der Trockenkammer hier liegen.

Aus denen möchte ich einen Tisch 240x110 machen. Außen soll die Waldkante zu sehen sein

Die Lammelen sollten dabei möglichst breit sein. ich datte da so an 20 cm gedacht. Der Stamm hatte einen Durchmesser von ca 50 cm. Die Platte möchte ich dann mit eingelassenen Winkeleisen von unten gegen verziehen verschrauben

Bezüglich Kern trennen habe ich schon öfters gehört aber kann mir mal jemand erklären was das genau bedeutet oder einen Link schicken. FInde im Netz irgendwie nichts.

Wie schneide ich die Bohlen am besten ein? einfach in der Mitte durch?


Soll ich die Trocknungsrisse am Bohlenanfang bzw. ende einfach wegschneiden?

Vorab schon mal Besten Dank für Eure Antworten.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.039
Ort
Ebstorf
Die Platte möchte ich dann mit eingelassenen Winkeleisen von unten gegen verziehen verschrauben
.

Hallo,

kürzlich habe ich in einem Möbelhaus Tischplatten, bzw. Ansetzplatten gesehen, die durch eingenutete Winkeleisen gerade gehalten werden sollten.
Betonung liegt auf "sollten", denn mehrere Platten waren um etwa einen cm krumm.
Da bestätigte sich auf eindeutige Weise meine Ansicht , dass diese eingenuteten Teile, die ja nahe der neutralen Faser liegen, fast nichts bewirken, als nur eine Schwächung der Platte selbst.
Vor solcher Bauart möchte ich hier wieder mal dringend abraten.

Gruß

Ingo
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.461
Soll ich die Trocknungsrisse am Bohlenanfang bzw. ende einfach wegschneiden?
Hallo,
Ja. Wobei natürlich die Risse nicht schaden, die durch Herausschneiden der Markröhre sowieo wegfallen.
Markröhre also komplett herausschneiden, ca. 2-3cm genügen schon, ein wenig wird dann noch durch das Abrichten wegfallen.
Bei den übrigen Brettern genügt nofalls auch nur das Auftrennen in der Mitte, und danach das Umdrehen je eines Brettes. Wenn linke und rechte Seite abwechseln oben und unten liegen, gleicht sich nämlich die durch das Schüsseln verursachte Krümmung annähernd aus.
Grundsätzlich immer die eher liegenden Jahrringe wegschneiden, wenn die Bohle zu breit.
Und entsprechend auch immer möglichst viel an der "linken" (=äußeren) Brettfläche weghobeln, wenn die Dicke zu dick. Auf der "rechten" Fläche ist ja das bessere Holz, da hier die Ringe stehender sind.

Wenn du aus optischen Gründen bei jedem Brett die linke Seite oben haben willst, ist das nicht ganz fachgerecht, da der wellenförmige Ausgleich dann wegfällt, es geht aber auch.
 

amorphisthorty

ww-ahorn
Registriert
4. Juli 2013
Beiträge
112
Ort
Burgsinn
Vielen Dank... genau das wollte ich wissen..

Wenn ic das jetzt richtig verstanden habe gibt es die Markröhre bei der 52er Bohle nur bei der Bohle aus der Mitte.

Der Rest sind stehend Jahrringe, wenn ich SIe in der Mitte trenne.(vorrausgesetzt der Stamm hatte keinen exzentrischen Kern:emoji_grin:
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
attachment.php
 

Anhänge

  • Kernschnitt.png
    Kernschnitt.png
    46,1 KB · Aufrufe: 320

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.546
Alter
57
Ort
Wadersloh
Die Industrie lässt bei dem aktuellen Rustikalcharakter die Markröhre oft einfach drinnen. Davon stürzt das Haus nicht ein, könnte vielleicht ein paar Risse geben (in der Platte, nicht im Haus..).
Fachlich richtig ist das nicht, aber der Rest passt meist dazu.

Grüße
Uli
 

Mitglied 30872

Gäste
...Der Rest sind stehend Jahrringe, wenn ich SIe in der Mitte trenne.(vorrausgesetzt der Stamm hatte keinen exzentrischen Kern:emoji_grin:

Es macht aber Sinn, nicht nur zu trennen, sondern einen schmalen Streifen ganz herauszuschneiden, da dieser Bereich zu Rissen neigt. Schaue Dir die Bohlen in diesem Bereich genau an.
Bilder werden hier übrigens sehr gerne genommen. :emoji_slight_smile:
Ja, die Risse am Anfang und Ende schneidest Du weg, oder Du magst es so, je nachdem. Persönlich verbinde ich mit Kirsche schon ein edles Möbel, bei dem mich solche Risse schon sehr stören würden.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.461
Das Bild von Komihaxu ist anschaulich.
Rot ist alles was herausgtrennt werden muss.
Die (Seiten-)Bretter drüber und drunter kann man in der Mitte auftrennen, und dann jeweils eine Hälfte drehen, so dass abwechselnd linke und rechte Seite oben liegen, und ein wellenförmiger Jahrringverlauf entsteht.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.546
Alter
57
Ort
Wadersloh
Aktuell bei mir zum lackieren da Öl zu empfindlich war:
(Man muss gar nix heraustrennen, wenn es vernünftig werden soll, sollte man aber)
 

Anhänge

  • D532798F-3185-4B4F-A0CB-8E78290EF4E1.jpeg
    D532798F-3185-4B4F-A0CB-8E78290EF4E1.jpeg
    133,1 KB · Aufrufe: 168

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.546
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ich habe den nicht gemacht, das ist Industrieware. Wollte nur mal zeigen, dass es dort schon fast gewöhnlich ist nichts herauszutrennen.
Die Lamellen sind so um die 12-15 cm.

Grüße
Uli
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.461
Wenn man bei der zweiten Bohle von rechts den Kern herausgetrennt hätte, nur zwei-drei Zentimeter, wäre der Riss in Tischmitte nicht entstanden.
Das muss doch nicht sein? Er hätte dann genausogut ausgesehen.

Man weiß auch nicht, wie alt der Tisch ist. Kann gut sein, dass im Laufe der Zeit der Riss sich noch deutlich erweitert.

In meinen Augen ist das einfach gepfuscht.
 
Oben Unten