Blutiger Anfänger möchte gern kleine Kästen/Kommoden zimmern - aber wie?

Plasma

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Hallo Zusammen,

wie schon im Titel geschrieben bin ich absoluter Anfänger, was die Holzbearbeitung angeht: ich habe keinerlei Vorkenntnisse und kaum Erfahrung. Trotzdem fasziniert mich das Material Holz sehr und ich möchte unbedingt dazulernen.

Dabei, so habe ich mir gedacht, sollte man ein Projekt haben: ich würde mir gerne einige Minikommoden selber bauen (so a la IKEA | Kästen & Körbe | Kästen für Papiere & Medien | FIRA | Minikommode mit 9 Schubladen) - also etwas ganz "einfaches". Soweit ich sehen kann reichen ein paar Nuten, Fingerzinken und Bohrungen an den richtigen Stellen. Bretter gerade Sägen wäre auch noch benötigt.
(Später würde ich gern etwas Holz-Spielzeug für meinen Sohn herstellen).

Nun fehlt's mir leider nicht nur an wissen, sondern auch an Werkzeugen - d.h. ich müsste mir einiges zulegen.
Im forum habe ich viele Empfehlungen gesehen zu Maschinen für ambitionierte Hobbyisten - doch so viel möchte ich (noch) nicht anlegen, insbes. wenn man bedenkt, dass ich zwar gern dazulerne, aber sicher nicht sooo oft im jahr dazu kommen werde etwas selber zu bauen.

Ich würde mich also sehr über Empfehlungen jeglicher Art freuen, inkl. Bücher von denen ich etwas lernen kann. Als Maschinen kann ich Bohrmaschine, Stichsäge, Deltaschleifer (alles Bosch-grün) und Dremel vorweisen - lässt sich da etwas auch zum Fräsen umfunktionieren? Brauche ich für gerade Schnitte unbedingt eine Kreissäge?

Zum Fingerzinken fräsen hatte ich eine Zinkenfräse für Oberfräse von Wolfcraft gesehen, die für meine Bedürfnisse ausreichen sollte, aber auf der webseite gibt es auch eine Zinkenfräse für Bohrmaschine (wolfcraft - Produkte: Zinkenfräse für Bohrmaschine (4205000)) - seht ihr das als sinnvoll an?

Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps :emoji_slight_smile:

Grüße,
Plasma
 

tischlerrohde

ww-nussbaum
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Hallo Plasma,

Bretter kann man auch mit der Feinsäge schön auf format sägen.
Ein rechtwinkliges Kantholz aufs Werkstück spannen und los gehts.
Viel Spass.
Gruß
Thomas
 

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tischlerrohde

ww-nussbaum
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Hallo Plasma,
hab mir den Link mal angesehen,die Bohrmaschinenzinkenaperatur.
Zinkenfräsen mit einer Oberfräse kann man machen,obwohl die Schnittgeschwindigkeit
ist für den Schreiner das Wichtige.

Eine Bohrmaschine nehme ich zum schrauben und bohren.

Geb dieses Geld dem Schriener um die Ecke, zB für den Zuschnitt deines Kommödchens.

Eine Sperrholzplatte hat der bestimmt auch.

Mach einen Aufriss 1:1 auf einer Platte,nehm alle Maaße ab und trage sie in eine Holzliste ein.(die Länge ist immer die Holzmaserung in Längsrichtung)
Ich versuche eine xls Datei anzuhängen.

Buchtipp: Holztechnik Fachkunde Europa Lehrmittel Europa Nr. 40117
ISBN 3-8085-4039-7 615 Seiten geballtes Wissen,gehört in jeden Bücherschrank.
Fingerzinkung Seite 212

Gruß
Thomas
 

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klotzkopf

ww-ulme
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[ame=http://www.youtube.com/watch?v=lp_aW0rO2uk&feature=related]YouTube - Handcut Dovetails HD[/ame]

wer sucht der findet

vG Helmut
 

Plasma

ww-pappel
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Hallo tischlerrohde und klotzkopf,

danke für Eure Tipps, bzw Dateien und Links.

Ich verstehe aus Euren Antworten vorwiegend, dass ich mich an die Zinken wohl besser (und günstiger) mit einer Feinsäge mache - auf jeden Fall scheinbar besser, als das Bohrmaschinen-Zinkenfräs-Teil.

Den Tipp mit dem Tischler um die Ecke glaube ich nicht ganz vestanden zu haben - sicher wird es günstiger ihm das zu geben, statt Geld in teure Maschinen zu stecken, die ich dann nur "einmal" nutze und die dann in der Ecke verstauben, aber ich wollte es ja gern selber machen. Oder habe ich da etwas misverstanden? (Ging es da nur um das Sägen der Bretter?).

Zudem muss ich zugeben, dass ich ein kleines Detail verschwiegen hab' - ich wollt' nicht nur eines solcher mini-Kommoden bauen, sondern voraussichtlich würden es ca. 15 Stück, in verschiedenen Größen und mit verschiedenen Schubladengrößen und/oder Türen; d.h. insgesamt wird es wohl doch etwas mehr (aber eben nicht ständig).

Meint Ihr eine Zinkenfräse für Oberfräse wie die von Wolfcraft und eine kleine Oberfräse von Bosch-grün wäre vielleicht eine "Investition" Wert?
Der Dremel wurde ignoriert - der hilft hier auch wohl nicht weiter? (da gibt es nämlich auch einen Oberfräsen-Einsatz).


Mir ist klar, dass dies hier alles für die Meisten unterste Liga ist, ich hoffe aber, dass das nicht allzusehr "Nasenrümpfen" hervorruft - mir geht's halt um einen "very light" - Einstieg :emoji_wink:


Danke für die Buch-Empfehlung - werde ich mir sehr genau anschauen :emoji_slight_smile:

Danke nochmal + viele Grüße,
Plasma
 

Wallace

ww-fichte
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Hallo Plasma,
als passionierter Anfänger möchte ich dir folgenden Tipp mit auf den Weg geben. Entweder holst du dir gute/sehr gute Maschinen (Tischkreissäge, Oberfräse usw.) mit denen du mit etwas Geschick sehr flott, präzise Ergebnisse erziehlen kannst und auch deine geplanten Kommoden sehr schnell fertig hast. Der "Nachteil" ist der hohe Kostenaufwand und das du die Maschinen ggf nicht so oft nutzen wirst. Die andere Möglichkeit ist, dass du dir ein paar gute Handwerkszeuge zulegst (Feinsäge, Stemmeisen usw und vielleicht ein traditionelles Fachbuch) und dir viel Zeit nimmst um den Umgang zu trainieren. Für ein paar Fingerzinken wirst du dann natürlich länger brauchen, als mit der Oberfräse mit Schablone und am Anfang wird es noch etwas holprig sein aber mit der Zeit wirst du präziser werden und hoffentlich auch Freude an der Arbeit und am Ergebnis haben.

Gruß Wallace
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo,

ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen: entweder in Handwerkzeuge investieren oder den Maschinenpark aufrüsten. Dabei benötigt ein Anfänger m. E. keine Top-Qualität, die er mir seinen Kenntnissen gar nicht ausnutzen kann. Also die genannten Bosch-Grün-Geräte sollten für den Anfang wirklich genügen.

Meines Erachtens fehlt Dir im Maschinen-Park nur noch eine Handkreissäge, am besten gleich mit Führungsschiene. Denn mit der Stichsäge wirst Du handgeführt (Abhilfe: Einbau in Sägetisch, s.u.) nur bedingt gerade Schnitte und rechtwinklige Schnittkanten hinbekommen.

Zu Anfang wirst Du dann wohl so vorgehen: Schnittkante abmessen - anzeichnen - sägen. Wenn Du den Komfort erhöhen willst, z. B. wenn Du mehrere solcher Schränkchen bauen willst und wiederholt gleiche Strecken abschneiden willst, dann wird Dir eine Tischsäge/Sägetisch (ev.in Eigenbau, da verwendest Du die vorhandene Stichsäge und/oder die Handkreissäge) sehr helfen. Längs-und Queranschlag sind da die hilfreichen Zubehör-Teile.

Ich selbst habe meine ersten Zinken übrigens mit einer 15-Euro-Gebraucht-Klein-Bandsäge hergestellt. Es geht so vieles ...

Informier Dich doch über die Suche dieses Forums mal über diese Dinge, die Dir womöglich noch gar nicht bekannt sind. Stichworte z. B. "Führungsschiene", "Sägetisch".

p.s.: Klar, Oberfräse wär noch ne mögliche Anschaffung (ich hatte gemeint, die hast Du schon).

Viele Grüße
Rainer
 

Plasma

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Hallo Nochmal,

ich wollte mich nur noch für Eure Ratschläge bedanken !

So wie ich das momentan einschätze, werde ich wohl vorerst "manuell" mit Feinsäge, usw. vorgehen, auch weil ich diese Arbeiten in einer Wohnung durchführen werde weil kein Keller da ist (und habe gelesen, dass Oberfräsen sehr laut sind).

Nach diesem Versuch und abhängig vom Erfolg werde ich mich wieder mit den elektrischen Geräten beschäftigen (Bosch-grün scheint ja gut genug zu klingen).


Bin gespannt, wieviel Holz ich zersägen werde, bevor ich ordentliche Schnittkanten hinbekomme :emoji_wink:

Viele Grüße,
Plasma
 

tischlerrohde

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Hallo Plasma,
Du sagst es, Maschinen haben auch Nachteile.
Die Ägypter haben auch schon feine Möbel gebaut.
Wenn sich in Deinem Werkzeugsortiment noch keine Feinsäge befindet,
besorge Dir eine gekröpfte, die kann man umlegen und beidhändig benutzen und der Griff stört nicht am Anschlag.
Feinsäge ? Wikipedia
Mit einem rasiermesserscharfen Stechbeitel kriegst Du bestimmt auch schöne Zinken hin.
Viel Spass
Gruß
Thomas
 

kobalt

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Sooo laut sind Oberfräsen nicht (meine Kappsäge ist lauter). Machen aber Dreck wie Sau. In der Wohnung kannst du das vergessen, egal ob mit oder ohne Absaugung.
 

HaraldNieswandt

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Hallo Plasma,

falls Du Dir erstklassige Maschinen zulegen möchtest: Im Moment sind wegen des dafür günstigen Wechselkurses Maschinen in UK extrem billig zu bekommen. Auch wenn die Versandkosten exorbitant sind - habe mir die große Oberfräse von Metabo aus UK bestellt und somit nur 38 % des Katalogpreises bezahlt ... inkl. Versand und Steuer!

Aber für gelegentliche Arbeiten reichen aiuch durchaus "gute" Maschinen von Aldi und Co. Die muss man sich dann halt genau anschauen und wenn sie nichts taugen kann man sie zurückbringen. Bevor ich mir meinen "Maschinenpark" von Metabo zugelegte habe ich das auch so gemacht. Und damit auch gute Sachen gebaut. Wenn es allerdings sehr viel wird, dann lohnen sich die Profimaschinen. Der Unterschied IST GEGEBEN ...

Gruß
Harald
 

Lamello 1964

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Zinken

Ich möchte mal was zu dem Video sagen. Ich habe doch glatt eine Gänsehaut bekommen als ich es sah. Ich habe mich in meinen Lehrbetrieb zurück versetzt gefühlt. Und an meine ersten Zinken, die mein Lehrherr mit seiner Schlägerkappe ineinander geschlagen hat. Das ist nun über 20 Jahre her. Trotzdem kommt immer noch Wehmut auf! Was waren das noch Zeiten mit Fußbänkchen, die zur Übung gemacht wurden, selber Furnieren usw. Habe beschlossen nach all dieser Zeit das Wochenende zu nutzen, und noch mal ne Eckverbindung zu machen. Falls ich ein passendes Stück Holz in meiner privaten Wekstatt zu finden ist. Irgendwann ist man es Leid nur noch Plattenmaterial zu verarbeiten , Kanten zu leimen oder schnöde Büromöbel zu montieren.

Gruß Lamello

PS: Fühle mich nach diesen Zeilen besser. Das musste mal raus.
 

Unregistriert

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Hallo Zusammen,

nachdem ich mich nun ein wenig eingelesen habe, muss ich Euch leider mit weiteren Fragen belästigen :emoji_slight_smile:
Es geht um die Feinsäge, den Stechbeitel und den Putzhobel (denn soweit ich es verstanden habe, sollten diese ausreichen, um Fingerzinken hinzubekommen).

Ich habe gelesen, dass Feinsägen geschliffen werden sollten, den Beitel und den Hobel soll man 'herrichten' und die Schneiden ebenfalls schärfen - das Ganze sogar bevor sie das erste mal benutzt werden.

Nun bin ich ja Anfänger. Soll ich trotz mangelnder Erfahrung diese Prozedur in Angriff nehmen (mit Schleifen, Polieren, Schärfen, usw.), oder gibt es bereits hergerichtete/geschärfte Alternativen (z.B. statt einer Feinsäge ein Dozuki nehmen).

Über Empfehlungen (auch konkrete Produkte) würde ich mich freuen :emoji_slight_smile:

Danke vielmals nochmal,
Schöne Grüße,
Plasma
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Ich möchte mal was zu dem Video sagen. Ich habe doch glatt eine Gänsehaut bekommen als ich es sah. Ich habe mich in meinen Lehrbetrieb zurück versetzt gefühlt. Und an meine ersten Zinken, die mein Lehrherr mit seiner Schlägerkappe ineinander geschlagen hat. Das ist nun über 20 Jahre her. Trotzdem kommt immer noch Wehmut auf! Was waren das noch Zeiten mit Fußbänkchen, die zur Übung gemacht wurden, selber Furnieren usw. Habe beschlossen nach all dieser Zeit das Wochenende zu nutzen, und noch mal ne Eckverbindung zu machen. Falls ich ein passendes Stück Holz in meiner privaten Wekstatt zu finden ist. Irgendwann ist man es Leid nur noch Plattenmaterial zu verarbeiten , Kanten zu leimen oder schnöde Büromöbel zu montieren.

Gruß Lamello

PS: Fühle mich nach diesen Zeilen besser. Das musste mal raus.

Lamello, du sprichst mir aus der Seele!

Ich genieße es auch, wenn ich ein paar ruhige Stunden in der Werkstatt mit meinem Handwerkszeug noch RICHTIGE Holzarbeiten machen kann.
Die moderne Technik ist Segen und Fluch zugleich.

Gruß vom Waldler!:emoji_slight_smile:
 

derdad

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Hallo Zusammen,

nachdem ich mich nun ein wenig eingelesen habe, muss ich Euch leider mit weiteren Fragen belästigen :emoji_slight_smile:
Es geht um die Feinsäge, den Stechbeitel und den Putzhobel (denn soweit ich es verstanden habe, sollten diese ausreichen, um Fingerzinken hinzubekommen).

Ich habe gelesen, dass Feinsägen geschliffen werden sollten, den Beitel und den Hobel soll man 'herrichten' und die Schneiden ebenfalls schärfen - das Ganze sogar bevor sie das erste mal benutzt werden.

Nun bin ich ja Anfänger. Soll ich trotz mangelnder Erfahrung diese Prozedur in Angriff nehmen (mit Schleifen, Polieren, Schärfen, usw.), oder gibt es bereits hergerichtete/geschärfte Alternativen (z.B. statt einer Feinsäge ein Dozuki nehmen).

Über Empfehlungen (auch konkrete Produkte) würde ich mich freuen :emoji_slight_smile:

Danke vielmals nochmal,
Schöne Grüße,
Plasma

Das Schärfen von Werkzeugen wird immer wieder nötig sein, deshalb solltest du dich damit auf jeden Fall vertraut machen. Auch wenn du ein noch so scharfes Werkzeug kaufst, mit der Zeit wird es stumpf. Und damit nicht nur unangenehm zu arbeiten sondern auch gefährlich.
Herrichten eines Hobels: Naja, ich weiß da wird oft ein Mysterium daraus gemacht wie die Erzeugung von Gold. Ein Hobel eines namhaften Herstellers braucht eigentlich nur mehr geschärft werden. Der Rest reicht für den Beginn.
Und bei den Sägen: Auch hier ähnlich dem oben Gesagten. Eine gute Feinsäge kannst du sehr lange gebrauchen, bis sie wieder fällig für den nächsten Schliff wird. Der sollte aber zuerst auf "alten Sägen" geübt werden, da hierbei einiges schief gehen kann- im wahrsten Sinne des Wortes.
Eine Japansäge ist eine gute Alternative.

Jedenfalls viel Spass bei deiner Arbeit und lass dich durch die Anfangsschwierigkeiten nicht abschrecken.

lg
gerhard
 
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