Bett - Mittelholm ohne Stüzten

nica

ww-pappel
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Hallo, ich bin noch ganz neu hier und habe mich gerade erst angemeldet :emoji_grin:
Ich bin dabei einen ganz simplen Bettrahmen für ein Hubbett (das wird bestimmt noch ein extra Thema hier) zu bauen und frage mich, wie stark ein sich selbst tragender Mittelholm für das Lattenholz sein muss? Dabei bin ich auf eine möglichst geringe Höhe aus.

Ein paar Infos:
180x200cm
seitlich an den Wangen hatte ich die Auflager ursprünglich mit 3cm hoch und 5cm breit verschlagt (Aber siehe unten, wenn der Holm 7-8cm hoch sein muss?!)
2x Lattenrost 90cm ~ca. 14kg
2x Matratze 90cm 17,54kg
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63,28kg

Ich habe für die Berechnung mal hiermit gespielt http://www.eurocode-statik-online.de/berechnungen/flaeche.php
und folgende Werte eingegeben:
Fixlast/m2 : 30kg
Verkehrslast/m2: 60kg
Holzqualität: C16
Trägerlänge: 2m
Trägerabstand: 90cm
gepl. Höhe: 7cm
gepl. Breite: 8cm

Zwei Erwachsene mit Verkehrslast 60kg/qm anzunehmen, da war ich mir sehr unsicher. Ich hab mal 75kg + ähnlich und ggf. sitzen auch mal drei Personen in dem Bett, also so 200kg Personengewicht im Maximum geschätzt.

Die Holzqualität wird dort bei diesem Berechnungstool als die schlechteste Qualität für Fichte etc. angestetzt. Keine Ahnung, um wie viel z.b. ein Buchenbalken alles verbessert.
Mit der Höhe und Breite habe ich gespielt, bis alle Ausgabewerte (Biegespannung, Schubspannung und die Gebrauchstauglichkeiten 1+2 OK waren)

Also 3cm Holm selbsttragend ist ja utopisch. Aber ich habe schon mit dem Gedanken gespielt den Holmen durch Querstreben zu den Auflagern zu stützen (Die Verbindungen müsste man dann vermutlich mit 90° Winkeln realisieren) Ob man so von der Höhe 7-8cm ggf. auf 4-5cm käme?

Ich versuche das hier kurz textlich zu Zeichnen:


Ohne Querverbindungen seitlich Auflager und in der Mitte ein Holm
Code:
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Zwei Querverbindungen zwischen Holm und Auflager

Code:
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Ich bin für jeden Tipp dankbar.
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
erfahrungsgemäß und aus dem Bauch heraus sind 5cm etwas wenig. 8cm wären schon nötig. Das Problem ist nicht die Tragfähigkeit oder die Durchbiegung sondern die Schwingungen. Dreht sich ein Erwachsener im Schlaf um katapultiert es den anderen hoch.

„Verkehrslasten“ ist im Bezug auf ein Bett ein schönes Wort, auch hier können unerwünschte Schwingungen aufkommen.
 

nica

ww-pappel
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Wobei schwingt und biegt so ein T-Träger nicht auch, an welche Dimension, Breite und Höhe denkst du dascello?
 

IngoS

ww-robinie
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Also 3cm Holm selbsttragend ist ja utopisch. Aber ich habe schon mit dem Gedanken gespielt den Holmen durch Querstreben zu den Auflagern zu stützen (Die Verbindungen müsste man dann vermutlich mit 90° Winkeln realisieren) Ob man so von der Höhe 7-8cm ggf. auf 4-5cm käme?

Hallo,

Nimm mal eine 2m lange Dachlatte 4 x 6cm, an den Enden je einen Stein drunter und stell dich da mal in der Mitte drauf. Da wirst du sehr schnell merken, dass es so nicht funktioniert. Eventuell geht 6 x 12 cm.
Ich sehe ein Vierkantrohr als einzige sinnvolle Lösung, wenn es halt so dünn sein soll.
Deine Idee mit den seitlichen Verstrebungen bringt praktisch nichts.

Gruß

Ingo
 

nica

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Hallo,

Nimm mal eine 2m lange Dachlatte 4 x 6cm, an den Enden je einen Stein drunter und stell dich da mal in der Mitte drauf. Da wirst du sehr schnell merken, dass es so nicht funktioniert. Eventuell geht 6 x 12 cm.
Ich sehe ein Vierkantrohr als einzige sinnvolle Lösung, wenn es halt so dünn sein soll.
Deine Idee mit den seitlichen Verstrebungen bringt praktisch nichts.

Gruß

Ingo
Ja, die Dachlatte kommt immer wieder als Bsp., die hatte ich auch schon diverse Male als Zitat bei der Recherche :emoji_wink:
Aber vor allem gut, dass du sagst, dass die seitlichen Verstrebungen nichts bringen. Irgendwie müsste dabei ja das eine auf dem anderen aufliegen, bei Winkel, überblatten etc. Verliert das ja wieder an Stabilität. Aufliegend ist es schnell höher als 8cm.
Ich werde mal einen geeigneten Stahlträger besorgen.
 

Sel

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Habe schon paar Betten zusammengezimmert. Erfahrungswert: Nimm das Gewicht der schwereren Person mal vier, bequem kommt dann eine "Verkehrslast" :emoji_slight_smile: vom Dreifachen dieses Produktes als Multiplikator. Macht eine Last in der Mitte des Bettes von mindestens 900kg (2 Personen mit je 75kg, also 75*4*3=900)). Schon allein die Vorstellung dieser "schwingenden" Masse macht dir die notwendigen Dimensionen des Holzes schnell klar. Das Zusammenkrachen des Bettes während so einem "Schwingungstest" :emoji_slight_smile: ist zwar lustig, kann aber auch böse enden. Oder der Test geht dann eben auf dem Boden weiter :emoji_wink:
Bei Kinderbetten kann man sparen, klar. Solange die eben nicht das Bett zur Hüpfburg machen. Bei kleineren Betten (Fläche) sind auch etwas kleiner Holzabmessungen möglich. Natürlich ist Buche schon eine bessere Wahl gegenüber Kiefer/Fichte.

Ich schlafe ungern in einem Bett, wo Metall mit verbaut ist (Schrauben oder Nägel sind ok). So ein Stahlbalken oder Stahlprofil untem Bett, nee, das wäre nix für mich. Ebenso Federkernmatratzen oder ähnlich.

LG Sel
 

sonicbiker

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Moin,
du kannst den Mittelholm auch an den Enden weniger stark machen und zur Mitte hin höher (natürlich nach unten hin). Je nach Holzqualität und -art sowie Faserrichtung kann der Holm dann aber auch längs seitlich reißen. Dem wiederum könnte man durch eine Verschraubung durch den Holm entgegen treten.
Grüße, Wolfram
 

Mitglied 59145

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Ab in den Baumarkt und testen. 80/80 Kantholz in 2m Abstand je einen Meterstab drunter und Draufsteigen um vorsichtig hüpfen. Denke das reicht.

Die Lattenroste haben ja auch noch Leisten die etwas tragen. Wie schon angesprochen kann man die Enden verjüngen.

Gruss
Ben
 

nica

ww-pappel
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Ich werde sehr sicher den Stahlträger wegen der gesparten Höhe verwenden. Danke für die vielen, tollen Antworten. Ich muss nur noch herausfinden welche Höhe und Breite der mindestens sein muß.
 
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