Besonders breite Schaukel - Balkenstärke?

southy

ww-pappel
Registriert
24. August 2017
Beiträge
8
Ort
Hamburg
Hallo,

Ich möchte für die Kinder ein Schaukelgestell bauen. Die Schwierigkeit ist aber:
Damit das nicht im Weg herum steht, sollte die Konstruktion die gesamte Breite der Wiese an dieser Stelle überspannen - ca. 5,5m.
Und da sind wir beim Problem: Durch die ungewöhnlich große Länge wird sich der Querbalken doch stärker durchbiegen? Also müsste ich einen größeren Durchmesser einplanen als für schmalere Schaukeln empfohlen, oder?

Was die Last angeht, würde ich Aufhängungen für 2 Schaukeln vorsehen, also die Lasten sollten sein wie üblich, wobei: eine Nestschaukel.
Und meine Kinder schaukeln gerne mal zu viert *wild* in der Nestschaukel...

Also: Gibt es Meinungen hier, was ich an Durchmesser für den Querbalken ansetzen sollte?
Ich habe diesen Thread hier gefunden sowie einige Empfehlungen auf zig DIY-Seiten, aber nirgends hat jemand eine solche Länge an Querbalken geplant.
Die Statik-Berechnungen traue ich mir aufgrund der dynamischen Lasten ehrlich gesagt nicht selbst zu.

Was ich an Empfehlungen gefunden habe geht Richtung 12x12cm bei 3m Länge;
jemand von Euch hier hatte bei 3m Länge einen 10x16er vorgeschlagen.

-> Wäre ein zB 14x14cm Kantholz tragfähig genug bei ~5,5m Spannweite? Das wäre ja 1/3 mehr Material, das sollte doch reichen, oder?

Die nächste Frage:
Die Stützen sollen als "A" ausgeführt werden.
Eigentlich dachte ich an solche Verbinder, aber die gibt's für max 90x90mm Kantholz. Also ist der aktuelle Plan: die Schenkel mit Gewindebolzen verbinden und den Querbalken oben rein drauf legen (Kante nach unten). ABER: eigentlich wollte ich die Stützen leicht nach innen neigen, aber dann würde der Querbalken ja nicht mehr ideal im "X" zu liegen kommen...? Gut? Schlecht? Wie macht man sowas am besten?


Was empfehlt Ihr für die Boden-Verankerung?
Holzschutz und direkt einbetonieren oder H-Pfostenträger (der dann ja aber schräg steht?) oder einschlag-/schraub?
Mir erscheint es vom Handling her am einfachsten das ganze direkt in Löchern zusammenzubauen und dann großzügig Beton drumrum zu giessen, aber ist das die beste Methode?

Ich danke für Eure Tipps schon sehr herzlich im voraus!
Viele Grüße,
Jan
 

Roterbischof

ww-robinie
Registriert
5. November 2019
Beiträge
933
Ort
Ludwigshafen
Hallo,
@southy
Was den Querbalken betrifft, ist es auch eine Frage des Holzes und wieviel Durchbiegung du tollerrierst (auf die Länge kann sich ein Balken lange biegen bevor er in die Nähe von brechen kommt). Also ich würde zu einer Höhe von 20cm und einer Stärke von 14cm raten und irgendeiner Art von Dach über dem Balken (gute Qualität/ wenig Äste/ kein Tanne / Fichte für außen geeignet). Die Fundamente betonieren, min 80cm tief damit Frostsicher 40cm breit (die Länge bestimmt sich durch die Höhe der Konstruktion). In die Fundamente aus 8mm Stahl einen Korb biegen und H- Anker für die Stützen ein betonieren, der Beton sollte min 20cm über die Anker hinaus gehen. Die Stützen würde ich ca 20° neigen (14*14) bei vielleicht 2,5m Lichterhöhe. Die Stützen oben ausgerkeln und mit Edelstahl- Gewinden (2pro Seite 14mm) mit dem großen Träger verbolzen. Jetzt musst du nur noch rechts und links eine 1,2m knacken einbolzen (wie gehabt, aber nur ein bolzen pro Verbindung) und das Teil steht. MFG
 
Zuletzt bearbeitet:

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
357
Ort
Wiesbaden
An deine Frage hat sich aus gutem Grund 4 Stunden lang keiner ran getraut.
Bei knapp 6m Spannweite und dynamischen Lasten käme da für mich nur ein Stahlprofil (Vierkant oder Rund) in Frage.
Wenn du dich mit dem Gedanken anfreunden kannst, will ich gerne über konstruktive Möglichkeiten der Anschlüsse an die vorgesehenen
A-Stützen nachdenken.
Was die Fundamente betrifft, kann ich mich Beitrag #2 anschließen.
Gruß Wolfgang
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.130
Ich persönlich würde für den Balken bei 5,5m - rein aus dem Bauchgefühl (!!!) heraus auch so in Richtung 20cm Höhe und mind. 10cm Breite gehen. Wissenschaftlich belastbar ist das aber nicht.
Und auch dran denken. Was heute wunderbar hält, muss in 5 oder 10 Jahren bei Bewitterung noch lange nicht mehr halten. Das hat mein Bauchgefühl nicht inkl.
Vergesse auch nicht wie erwähnt, dass du aussen über einen Schutz von oben nachdenken musst. Vielleicht eine Latte als "First" draufschrauben und eine Dachpappe drauf oder sowas?

@Roterbischof was ist "ausgerkeln"?
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.056
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

das schräge Anstellen der Beine bringt schon einmal je nach Höhe
ein gutes Stück weniger freie Überspannung. Ein Satz Kopfbänder dazu
und schon ist man fast im "normalen" Bereich.
Echtes Kesseldruckholz dazu, und es hält auch recht lange.
Eine Blechabdeckung auf den First noch, so man will.
Gute Erfahrungen habe ich mit den Bodenkorkenziehern mit
quadratischen Hülsen an den oberen Enden, die die Beine aufnehmen, gemacht.
 

Fichtenelch

ww-robinie
Registriert
17. November 2013
Beiträge
1.607
Ort
Mecklenburg-Vorpommern
Ich bin auch bei mindestens 20cm Höhe eher 24cm.
Das ganze aus Brettschichtholz.
Aber mit nur 2 Stielen und einem Rahmenholz ist das ganze noch lange nicht erledigt,das ist dir doch bestimmt klar, oder?
 

southy

ww-pappel
Registriert
24. August 2017
Beiträge
8
Ort
Hamburg
Hallo,

wow, erstmal danke für die vielen sehr wertvollen Anregungen. Ja, die ursprüngliche Idee kommt mir jetzt auch

@magmog und @Roterbischof: Das ist ein *sehr* hilfreicher Gedanke:
wenn ich die "A"-Ständer zueinander geneigt aufstelle, spare ich ja enorm an Spannweite:
3,5m lichte Höhe angenommen, verringert sich bei...
- 10° Neigung von der senkrechten die freie Überspannung von 5,5m auf ~4,30m,
- 20° Neigung sogar auf nur noch 3,3m Breite.

3,30m sollte doch ernsthaft weniger Material brauchen als die ursprünglichen 5,5m!?
Das klingt sehr vernünftig um das ganze handhabbar und sinnvoll zu halten - ein 5m langer 14x24 Träger wäre ja auch gewichtsmässig schon eine ordentliche Herausforderung allein im handling.

Da haben wir das ja schon mal deutlich auf realistischere Größe geschrumpft, super!
(Ich gebe noch zu bedenken, dass ich denke dass es kein Problem ist, wenn sich ein Balken durchbiegt. Das ist ja kein Haus, sondern eine Schaukel.
Es muss halt nur stabil und sicher sein, das ist natürlich klar.)

Was für Querschitte wären bei 3,3m Länge dann angemessen?
15x15? oder was nicht quadratisches?
Lärche/Douglasie / oder Leimbinder mit konstruktivem Wetterschutz?
Die Ständer können schmaler oder gleich? Die aber mit quadratischem Querschnitt, richtig?
Gegen Metall habe ich eigentlich auch nix, zwar keine Erfahrung, aber das macht ja nix, ich müsste ja maximal Löcher bohren und festschrauben...

Fundamentierung: @Roterbischof Du meinst das also so?
Ist der Anker richtig herum orientiert in dem Bild (offene Seite oben/unten)?
Das mit der Befestigung des Querbalkens oben habe ich nicht ganz verstanden, Du meintest so eine Konstruktion?
Ich denke das bekomme ich hin.


Das bringt mich schon mal richtig weiter, vielen herzlichen Dank!
 

Sire Toby

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2014
Beiträge
1.479
Ort
Hessisch Lichtenau
Damit das nicht im Weg herum steht
Immer blöd, wenn man sich was gutes überlegt hat und trotzdem nochmal hinterfragt wird. Dennoch würde ich diesen Punkt noch mal ansprechen wollen- im selben Moment, wo die beiden A-Seitenteile zueinander geneigt werden ( was konstruktiv ja gut ist) werden sie gleichzeitig aber auch mehr im Weg sein. Je nach Größe verliert man genau den Raum der Neigung, weil sonst der Kopf anschlägt. Gilt natürlich ähnlich für Versteifungen wie Kopfbalken, wenn das Ganze nicht hoch genug ausgeführt wird.
Das Ganze wird schon aufwendig. Wie schon gesagt willst Du ja etwas bauen, das wahrscheinlich über 10 Jahre oder mehr durchgehenden dynamischen Materialprüfungen von 4 kleinen Fachexperten ausgesetzt sein wird, diedas ganze unbeschadet überstehen sollen.
Deswegen würde (wie ja schon von anderen betont) den Balken von oben schützen-Du kriegst das Durchfaulen wahrscheinlich erst mit, wenns zu spät ist. Grüße und gutes Gelingen, Tobias
 

NOFX

ww-robinie
Registriert
22. Mai 2020
Beiträge
734
Ort
Brühl
Und ganz wichtig: Durch die Neigung und die Kopfbänder wird zwar die lichte Weite geringer, aber die Kräfte nicht.

Es ist sogar das Gegenteil: Durch geneigte Seiten bekommst du ein Biegemoment in deinen Querbalken, auch bei rein vertikaler Last, die bei senkrechtem Aufbau nicht vorhanden sind.



Edit: Ich persönlich wäre geschätzt bei 20 cm Rundhölzen rundherum und ca. 1,5 langen zusätzlichen Kopfbändern, für die seitliche Stabilität. Verbidungen denke ich in der Größe M20 Gewindestanden (wo sich das "A" oben trifft und zum Querbalken) und 12/16er Schlossschrauben bei den Kopfbändern und dem "A" unten quer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben Unten