peter bussmeyer
ww-buche
Guten Abend liebe Woodworker,
so zwischendurch habe ich mal wieder meine Bearbeitungsmöglichkeiten ein bisschen erweitert:
Für meinen derzeit in Arbeit befindlichen Terrassentisch musste ich einige ziemlich verworfene Eichenbohlen bis über 60mm Stärke und mit Breite über den Möglichkeiten meiner kleinen Schepach HBO für die Feinbearbeitung vorbereiten und in Ermangelung einer entsprechend dimensionierten Formatkreissäge erst einmal die Bohlen besäumen. Das ging zwar mit Handkreissäge und Anschlagschiene, war aber nicht optimal. Der Schnitt kippte dabei natürlich geringfügig, was beim anschließenden Auftrennen der Bohlen nicht ganz ohne war. Immerhin: Es hat mit ein paar Brandspuren am Holz dann doch geklappt.
Aber für die nächsten größeren Projekte muss ein Besäumschlitten oder zumindest ein Besäumbrett her. Da die anscheinend wenigen im Umlauf befindlichen EB-Schlitten zu horrenden Preisen und dazu bisher auch noch weit von meinem Standort entfernt angeboten wurden, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich so Etwas herstellen kann, ohne mir ein für die sehr speziellen Führungsnuten passendes Profil aus Stahl oder zumindest hochfestem Aluminium ziehen oder fräsen zu lassen. Aus Holz scheint mir das bei der erforderlichen Länge kaum stabil und genau genug herstellbar.
Meine Idee war dann, die vorhandene Nut nur als Fixierung für eine aufgespannte Schiene zu nutzen, die in eine passende Nut eines Bretts eingreift, also das Prinzip Führungsnut umdreht. Zusätzlich vorteilhaft sehe ich hierbei, dass die Unterseite des Bretts keine vorstehenden Profile aufweist und damit kippsicher auf jeder planen Oberfläche vor oder hinter dem Sägetisch (z.B. auch auf Rollböcken) aufliegen kann.
Meine Wahl fiel auf ein Standard-Alu-Profil, 6 x 20 x 1000mm, als Führungsschiene, das mit passenden Nutsteinen mittels M6-Senkkopf-Inbusschrauben im Sägetisch verklemmt werden kann.
Für die Nutsteine hatte ich eine nicht mehr benötigte Führungsschiene eines alten Gehrungsanschlags. Nach Abnahme von ca. 0,3 bis 0,4mm an der Oberseite entwickelten sie die nötige Klemmwirkung in der Tischnut. Zwei zuerst im Abstand von etwa 800mm montierte Nutsteine erwiesen sich als unzureichend, weil das Aluprofil seitlich etwas zu große Verformungen zuließ. Ein dritter Nutstein, mittig angeordnet, hat dieses kleine Problem beseitigt.
Zu Testzwecken und zum Besäumen relativ kurzer Obstholzabschnitte habe ich zunächst ein kleines Führungsbrett aus einem Spanplattenrest mit einer passenden Nut versehen (leider erwies sich dabei die mit einem 20mm Nutfräser hergestellte Nut als zu stramm und musste in einem zweiten Durchgang etwas verbreitert werden). Zur Befestigung der Hölzer sind hier Kniehebelspanner verwendet, die aber je nach Größe des zu bearbeitenden Holzstücks angepasst und versetzt werden müssen.
Inzwischen habe ich mir zum weiteren Testen und Bearbeiten nicht so großer Dimensionen ein etwas größeres Brett (nutzbare Länge ca. 1,15m) aus 15mm Siebdruckplatte hergestellt, mit einem durchgehenden Druckbalken aus zwei verleimten Dachlatten an der Längsseite (Klemmung mit eingelassenen Sechskantschrauben M10) und zwei stabilen Griffen aus verleimten Sperrholz- und MPX-Resten zur sicheren Führung versehen. Das funktioniert auch bei unterschiedlichen Holzbreiten, Stärken und Längen ohne aufwändige Umrüstung und lässt z.B. auch trapezförmige oder Keilzuschnitte zu. Mit ein paar zusätzlichen Anschlägen ist so auch z.B. der Zuschnitt konischer Tischbeine bis etwa 65mm Stärke möglich (siehe auch das Video „Cleveres für die Kreissäge“ von Holzwerken auf youtube).
Für eine langes Besäumbrett (in meiner Kellerwerkstatt kann ich mit etwas Umbauarbeit Längen bis etwa 2,50m bearbeiten und das ist die eigentliche Absicht), ist dann eine Verstärkung gegen Durchbiegung sinnvoll, da ich das Brett selbst nur zu Lasten der ohnehin begrenzten Schnitthöhe verstärken könnte.
Unterhalb des äußeren Rands könte ich mir sowohl eine Hartholzleiste wie auch ein Aluminiumprofil vorstellen, da ab Tischoberkante bis zur Befestigung meines Schiebeschlittens gut 35mm Platz sind. Höhere Verstärkungsprofile müssten auf der Brettoberseite montiert werden, würden dann aber die nutzbare Breite einschränken.
Auf Anregungen, Ideen, Verbesserungsvorschläge und Kommentare freue ich mich
Lieber Gruß
peter
so zwischendurch habe ich mal wieder meine Bearbeitungsmöglichkeiten ein bisschen erweitert:
Für meinen derzeit in Arbeit befindlichen Terrassentisch musste ich einige ziemlich verworfene Eichenbohlen bis über 60mm Stärke und mit Breite über den Möglichkeiten meiner kleinen Schepach HBO für die Feinbearbeitung vorbereiten und in Ermangelung einer entsprechend dimensionierten Formatkreissäge erst einmal die Bohlen besäumen. Das ging zwar mit Handkreissäge und Anschlagschiene, war aber nicht optimal. Der Schnitt kippte dabei natürlich geringfügig, was beim anschließenden Auftrennen der Bohlen nicht ganz ohne war. Immerhin: Es hat mit ein paar Brandspuren am Holz dann doch geklappt.
Aber für die nächsten größeren Projekte muss ein Besäumschlitten oder zumindest ein Besäumbrett her. Da die anscheinend wenigen im Umlauf befindlichen EB-Schlitten zu horrenden Preisen und dazu bisher auch noch weit von meinem Standort entfernt angeboten wurden, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich so Etwas herstellen kann, ohne mir ein für die sehr speziellen Führungsnuten passendes Profil aus Stahl oder zumindest hochfestem Aluminium ziehen oder fräsen zu lassen. Aus Holz scheint mir das bei der erforderlichen Länge kaum stabil und genau genug herstellbar.
Meine Idee war dann, die vorhandene Nut nur als Fixierung für eine aufgespannte Schiene zu nutzen, die in eine passende Nut eines Bretts eingreift, also das Prinzip Führungsnut umdreht. Zusätzlich vorteilhaft sehe ich hierbei, dass die Unterseite des Bretts keine vorstehenden Profile aufweist und damit kippsicher auf jeder planen Oberfläche vor oder hinter dem Sägetisch (z.B. auch auf Rollböcken) aufliegen kann.
Meine Wahl fiel auf ein Standard-Alu-Profil, 6 x 20 x 1000mm, als Führungsschiene, das mit passenden Nutsteinen mittels M6-Senkkopf-Inbusschrauben im Sägetisch verklemmt werden kann.
Für die Nutsteine hatte ich eine nicht mehr benötigte Führungsschiene eines alten Gehrungsanschlags. Nach Abnahme von ca. 0,3 bis 0,4mm an der Oberseite entwickelten sie die nötige Klemmwirkung in der Tischnut. Zwei zuerst im Abstand von etwa 800mm montierte Nutsteine erwiesen sich als unzureichend, weil das Aluprofil seitlich etwas zu große Verformungen zuließ. Ein dritter Nutstein, mittig angeordnet, hat dieses kleine Problem beseitigt.
Zu Testzwecken und zum Besäumen relativ kurzer Obstholzabschnitte habe ich zunächst ein kleines Führungsbrett aus einem Spanplattenrest mit einer passenden Nut versehen (leider erwies sich dabei die mit einem 20mm Nutfräser hergestellte Nut als zu stramm und musste in einem zweiten Durchgang etwas verbreitert werden). Zur Befestigung der Hölzer sind hier Kniehebelspanner verwendet, die aber je nach Größe des zu bearbeitenden Holzstücks angepasst und versetzt werden müssen.
Inzwischen habe ich mir zum weiteren Testen und Bearbeiten nicht so großer Dimensionen ein etwas größeres Brett (nutzbare Länge ca. 1,15m) aus 15mm Siebdruckplatte hergestellt, mit einem durchgehenden Druckbalken aus zwei verleimten Dachlatten an der Längsseite (Klemmung mit eingelassenen Sechskantschrauben M10) und zwei stabilen Griffen aus verleimten Sperrholz- und MPX-Resten zur sicheren Führung versehen. Das funktioniert auch bei unterschiedlichen Holzbreiten, Stärken und Längen ohne aufwändige Umrüstung und lässt z.B. auch trapezförmige oder Keilzuschnitte zu. Mit ein paar zusätzlichen Anschlägen ist so auch z.B. der Zuschnitt konischer Tischbeine bis etwa 65mm Stärke möglich (siehe auch das Video „Cleveres für die Kreissäge“ von Holzwerken auf youtube).
Für eine langes Besäumbrett (in meiner Kellerwerkstatt kann ich mit etwas Umbauarbeit Längen bis etwa 2,50m bearbeiten und das ist die eigentliche Absicht), ist dann eine Verstärkung gegen Durchbiegung sinnvoll, da ich das Brett selbst nur zu Lasten der ohnehin begrenzten Schnitthöhe verstärken könnte.
Unterhalb des äußeren Rands könte ich mir sowohl eine Hartholzleiste wie auch ein Aluminiumprofil vorstellen, da ab Tischoberkante bis zur Befestigung meines Schiebeschlittens gut 35mm Platz sind. Höhere Verstärkungsprofile müssten auf der Brettoberseite montiert werden, würden dann aber die nutzbare Breite einschränken.
Auf Anregungen, Ideen, Verbesserungsvorschläge und Kommentare freue ich mich
Lieber Gruß
peter
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