Sodale, bitte schön.
Ein Stück Ahorn, mit Pyrogallollösung (so um die 5%) behandelt und 1,5 Stunden im Räucherzelt belassen.
Erklärung zum Bild: Oben die Hälfte der geräucherten Leiste mit einer Schicht PurSolid Hartöl 123 von AURO behandelt. Darunter unbehandelt, die Latte unten ist die Gleiche wie das Musterstück, sieht man recht gut dass ein klein wenig Gerbsäure auch im Ahorn drinnen ist und eine minimale Verändrung im Farbton erzeugt.
Zum Thema Räuchern: Ammoniak stinkt nicht nur bestialisch, es verschlägt Dir im wahrsten Sinne des Wortes den Atem, zudem brennt es auch fürchterlich in den Augen, da braucht es nicht viel damit Du heulend und de facto blind dastehst.
Der Umgang ist wirklich hoch gefährlich, und ich räuchere nur wenn eine zweite Person im Haus ist, zur Rückversicherung wenn ich nach einem definiertem Zeitpunkt nicht wieder aus der Werkstatt draussen bin.
Mit einem gut belüfteten Raum wirst Du nichts anfangen können weil sich die Gase viel zu schnell verflüchtigen, Du mußt in einem eng umgrenzten Bereich arbeiten.
Ich baue um das Räuchergut ein Zelt auf - irgend eine Leistenkonstruktion als Gerüst, und da dran angetackert dichte Plastikplanen, ohne Risse, ohne Löcher, und wo die Einzelteile zusammen stoßen wird auch noch durchgehend mit Paketklebeband abgedichtet. Das Ganze steht am Boden, die Plane liegt noch ein paar cm am Boden auf und wird mit aufgelegten Staffelstücken satt angedrückt.
Zum Befüllen der Räucherschalen hebe ich die Plane ein wenig an, fahre mit der Flasche unter die Plane und schütte ins Gefäß (oder in die Gefäße, wenn's mehr zu räuchern ist). Derart gemacht kommt nur ganz minimal der Duft vom Ammoniak in die Werkstatt.
Solch Arbeiten mache ich immer am Ende eines Arbeitstages, lasse den Ammoniak über Nacht arbeiten, am nächsten Tag ist dann das Schlimmste eh' schon überstanden, die olfaktorische Belastung nicht mehr so arg und in den Räucherschalen ist "nur" noch Wasser.
Dennoch - bitte sehr achtsam umgehen, lieber doppelt und dreifach Plastikplane aufbringen als einmal zu wenig, und im Fall der Fälle nicht versuchen irgend was zu retten sondern raus aus der Werkstatt, und zwar schleunigst! Das ist keine Spielerei, sondern hoch gefährlich!
Gruß, André.