Beizen von Kiefer

Buddy Casino

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Hi!

Ich würde gerne damit experimentieren, IKEA Massivholzmöbel zu beizen. Ich habe recherchiert, die Ergebnisse sind allerdings sehr USA-lastig. Mir gefällt "Varathane Early American", allerdings ist es hierzulande nicht einfach zu bekommen. Es scheint Alkyd-basiert zu sein, was bei Holzlacken bei mir schon positiv besetzt ist. Kennt jemand ein hiesiges Äquivalent?

Weiters scheint es so zu sein dass man Kiefer vorbehandeln sollte, damit das Ergebnis gut Aussieht. Zum einen gibt es "Pre-Stain" damit die Beize gleichmäßig aufgenommen wird (andere wässern das Holz auch einfach nur), zum anderen haben manche gute Erfahrungen mit vorherigem Bleichen gemacht, um die Holzmaserung und die Astknoten bei Kiefer besser in den Griff zu bekommen. Was gut funktioniert sind wohl 2K Produkte aus Natriumhydroxid und Wasserstoffperoxid. Ich vermute Hesse-Lignal HWW 224 mit dem Aktivator HWB 202 ist die deutsche Entsprechung zu Zinsser 300451 Wood Bleach, oder weiss jemand was besseres?

Und als letztes die Schutzschicht: Polyurethan oder Wachs wird gerne genommen. Early American gibts praktischerweise ein "One Step Stain + Poly", sowas wäre natürlich praktisch.

Also, zusammenfassend:
- Gibt es ein hierzulande kaufbares Äquivalent zu "Varathane Early American", gerne auch Alkyd-basiert? Evtl. sogar als "zwei in einem" mit Poly?
- Habt ihr Erfahrungen mit Pre-Stain / Wood Conditioner, oder reicht Wasser?
- Ist die Hesse Lignal Bleiche zu empfehlen?
 

carsten

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Hallo

das amerikanische Beizen gar nicht so anders sind hatten wir erst letztens ( finde das Thema nur gerade nicht).
Wenn ich allerdings Alkyd lese bin ich deutlich eher bei Lacken als bei Beizen.
Die Übersetzung von stain scheint mir nicht so eindeutig zu sein. Während die Übersetzung von Beize eben stain ist ist das umgekehrt nicht so eindeutig. Hat nämlich auch die Bedeutung von Färbung, Färbemittel. Ich wäre bei vielen Produkten in der Übersetzung eher bei Lasur. Und oil würde ich auch nicht "wörtlich" mit Öl übersetzen sondern mit allem was aus oil gewonnen werden kann.
Wässern - VorBeize bzw Egalisator sind für mich zwei unterschiedliche Arten der Vorbehandlung. Wässern mache ich bei Wasserbeizen um das Aufstellen der Holzfasern vorwegzunehmen um es eben beim Beizen zu minimieren. Egalisator kenne ich nur bei furnierten Flächen um die unterschiedliche Beizaufnahme bei Furnier zu minimieren.

Und dann bringst du auch noch Bleichen ins Spiel. Das ist noch mal was anderes. Dadurch will man Holz aufhellen. Von wem die Bleiche ist dürfte egal sein. Ist in der Regel Wasserstoffperoxid.

Es erscheint mir sinnvoll erst mal zu klären was du erreichen willst. Außer nur zu experimentieren.
 

welaloba

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ich denke, ich hatte mal eine amerikanische Beize in der Hand, die entsprach nach meiner Erinnerung eher einer Lösemittelbeize in Kombination mit einem Lack.
Gebe zu bedenken, dass normale Beizen das Weichholz immer "kippen" lassen, dh. die weichen Partien sind dann nicht mehr hell sondern dunkel, während die Ringe hell bleiben weil sie keine Beize annehmen.
Ikea Sachen beizen geht dann auch nur, wenn aller Lack komplett entfernt wird.
 

Buddy Casino

ww-nussbaum
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Ja Kiefer ist nicht gerade gut geeignet, daher die Idee es vorzubehandeln. Sowohl Pre-Stain als auch Bleichen sollen dabei helfen, dass das Ergebnis am Ende besser aussieht. Ich hab das in einigen DIY Blogs gesehen, und es hat deutlich was gebracht. Ich würde selber erstmal damit experimentieren und die Ergebnisse hier posten, nur dafür brauche ich die richtigen Zutaten. Die Bleiche von Lignal passt ziemlich sicher, wenn ich für Pre-Stain und Stain lokalen Ersatz finde dann gerne, ansonsten halt aus den USA bestellen (hab was gefunden wo das geht).

Davon abgesehen bin ich aber auch einfach an allgemeinen Erfahrungen interessiert.
 

carsten

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Hallo

es gibt sicher deutsche / europäische Produkte die zum passenden Ergebnis führen würden. Ich kenne aber die amerikanischen Produkte nicht um entsprechendes auswählen zu können.
 

welaloba

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Von Clou in Offenbach bekommst du Nadelholzbeize auch Positivbeize genannt in verschiedenen Farben. Das Material legt sich als Schicht auf das rohe (!!!!!) Holz und muss (!!!!) Überlackiert werden. Das Material erhält einigermassen das Helldunkelbild von Nadelholz.
 

magmog

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Guuden,

Um ein gutes Beizbild zu erhalten muss das Material einwandfrei sein
und an der Oberfläche frei von Harz und Leimresten.
Auch sehen Keilzinkungen nach dem Beizen nicht vorteilhaft aus.
Das alles ist bei Ikea Möbeln eher nicht gegeben.
 

WinfriedM

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Kannst dir mal eine Mustertüte bei Osmo schicken lassen: Osmo Topoil Farbton Akazie oder Terra.

https://www.osmo.de/service/farbmusterbestellung/

Vom Farbton sollte es ungefähr passen und je nach Arbeitsweise hast du einen großen Spielraum, wie es farblich wirkt. Du kannst also z.B. ganz dünn mit Lappen auftragen und auch nur einen Auftrag machen, danach nochmal mit farblos drüber. Oder du kannst mit Pinsel arbeiten, dann ist es farbintensiver, aber auch etwas deckender.

Weitere Möglichkeit wasserbasiert: Clou Lacklasur, findet du teilweise im Baumarkt.
 

welaloba

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Wie Carsten schon ganz am Anfang fragte: Was will Buddy erreichen? Hellgrün? Dunkelbraun? Graugrinzelig? Ich bin raus tut mir leid ist mir zu blöd
 

Buddy Casino

ww-nussbaum
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Kannst dir mal eine Mustertüte bei Osmo schicken lassen: Osmo Topoil Farbton Akazie oder Terra.

https://www.osmo.de/service/farbmusterbestellung/
Danke, das sieht garnicht schlecht aus. Experimentieren werde ich sowieso müssen. Farbtöne verschiedener Produkte sehen zwar oft sehr ähnlich aus, das was dabei rauskommt ist aber durchaus sehr verschieden. Für die amerikanischen Produkte kann man sich teils "stain samples" auf zB Etsy bestellen, man sagt welches Holz und welche Farbtöne man möchte und dann kriegt man kleine Samples. Ist enorm hilfreich, gibts leider nicht für hiesige Produkte. Die Osmo Muster sind da immerhin ein guter Anfang.
 

WinfriedM

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Denk auch daran, dass bei lassierend immer auch der Farbton des Holzes selber stark mit reinspielt. Der gleiche Farbton sieht also auf Kiefer anders aus, als z.B. auf Eiche oder Buche. Farbmuster von Herstellern sind oft nur auf einem Holz gemacht.
 
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