Beizen und die Farbgesetze

RolandL

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Hi,

kurze Frage an die Fachmänner.

Ich würde gerne ein geflammtes Mahagoni beizen. Das Furnier ist orange und mir stellt sich die Frage wie genau Beize funktioniert. Wenn sie strikt substraktiv wirkt müsste ich grün beizen um ein rot zu bekommen?

Gewünscht ist ein sunburst finish in red mahagoni:
http://www.helidriver.com/guitars/BulldogBuildPics/BulldogLPSun4.jpg

Ausgangsmaterial und der Effekt von grün bei substraktiver Farbmischung:
 

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Mille1404

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Tach auch!

Irgendwie habe ich glaube ich nach 3 mal lesen immernoch nciht genau verstanden was du vor hast.
Die Gitarre scheint für meine Augen eher Patiniert zu sein, als gebeizt. Keinerlei Ansätze oder verläufe der Beize. Das ist von Hand wohl eher nicht hinzubekommen!

Möchtest du jetzt wieder einen solchen Effekt erziehlen oder nur den Roten Farbton der Gitarre treffen?
Wenn du nur den Fabton treffen willst, dann schau einfach mal in eine Beizkarte für Mahagonie.
Dort kannst du vergleichen.
Denn wie eine Beize Pauschal funktioniert kann man nicht sagen. Je nachdem welchen Effekt man erzielen will kommt eine andere "Beizfunktion" in Frage.
Mahagonie verändert nach dem Lackieren allerdings schon sehr Stark den Farbton, deßhalb mach das Furnier einfach mal Nass und schau dir an wie der Farbton passt.
Aber eine grüne Beize wirst du wohl nicht brauchen!!!

Gutes gelingen!
Marcel
 

RolandL

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Hi,

die Gitarrenfinishes werden gebeizt. Auf Ahorn.
YouTube - DIY GUITAR - Part 9: Staining the Body!


Im Grunde geht es mir lediglich um die stärke des Effekts der Farbmischung zwischen beize und Furnier. Beim mischen von rot und blau entsteht lila etc.

Je nach dem wie stark sich der Effekt bemerkbar macht ist das Resultat mit dunklem Mahagonie rot grauenhaft, da farblich was komplett anderes rauskommen würde.

Deshalb die Frage: Wie stark ist der Effekt?

Ich mein beim Standard Beizsortiment fällt das nicht auf. Buche in Nuss beizen z.B., aber beo orangenem Mahagoni? Ob das nicht doch irgendwo überraschen könnte?
 

RolandL

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Danke. Also fällt der Effekt kaum ins Gewicht und farbliches Feintuning sollte reichen?
 

Mille1404

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Der Effekt der in dem Video gemacht wurde, entspricht aber nicht dem Bild aus deinem Beitrag.
Aber es kann gut möglich sein, dass sowas auch mit Beize machbar ist.

Es ist schwer zu sagen, wie genau der Effekt bei welcher Beize auch immer wird.
Ich denke du wirst eine fast Farblose Beize haben müssen, die nur leicht farblich angemischt ist.
Allerdings mit welcher Farbe, das kann ich dir so auch nicht sagen! Ich würde einfach die eine oder andere Probe machen, bis ich auf den gewünschten Farbton komme.

Vielleicht gibts aber ja noch jemanden hier der mehr Ahnung hat und aus dem Stehgreif sagen kann was du nutzen solltest!

LG Marcel
 

RolandL

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Es ging ja nur um die grobe Richtung. Das Finish im Video ist vom Prinzip her das selbe nur farblich anders.

Ich wollte ja auch nicht den Farbton wissen sondern ob Beize nur dunkel deckend wirkt oder teilweise substraktiv.

Als Beispiel:
Angenommen Beize wirkt zu hundert Prozent substraktiv und ich würde Mahagonie rot auf das orange geben würde sich das ganze grün färben.

Wirkt Beize nur deckend verändert sich lediglich die Helligkeit des Beiztons.

Wirkt Beize minimal substraktiv muss ich mit einem leichten Akzent Richtung grün rechnen und dem entgegenwirken.

Das wollt ich wissen. Um Proben werd ich sowieso nicht rum kommen.
 

Georg L.

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Egal wie du es machen willst, um Probebeizungen wirst du nicht herumkommen. Also einfach mal verschiedene Beizen ausprobieren. Denn wie heißt es so schön: Grau ist alle Theorie. Und es soll ja rotbraun werden.
 

uli2003

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Eine reine subtraktive Farbmischung findet hier nur bedingt statt.
Die Beize lässt nicht zwingend Licht hindurch, sodass eine Reflexion der Grundfarbe des Materials (je nach Beizintensität) fast vollständig verschwinden kann.
Der Farbreiz wird dann ausschließlich von der Beize erzeugt, was dann halt dem Beizton entspricht.
Bei leichten Beizen ist es aber durchaus möglich, sofern nicht beigemischte Inhaltsstoffe den Grundton des Holzes (gewollt) verändern.

Grüße
Uli
 

edelres

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Farbeindruck

Hallo Roland & Forumsfreunde,

Uli schreibt im Prinzip um was es beim Faerben geht. Der Farbton welchen das Auge wahrnimmt, kommt aus der Reflektion, des Lichtes zustande. Als Beispiel, die Korrektur der Farben in der Farbfotografie. Der weise Karton reflektiert das Licht die darueber liegende Farbe filtert das Licht wir sehen das Resultat in den Farbschattierungen.

In deinem Fall kannst du mit einer Grundbeize keinen hoeheren Kontrast erzielen als das Furnier ohne Beize hat. Mit meinen Worten ausgedrueckt die Farbe ist eindimensional.

Ich arbeite in solch einem Fall in Lasurtechnik, ich faerbe/beize das Holz in dem hellsten Farbton, mit gefaerbtem Lack spritze ich mehrere Lagen auf, bis der gewuenschte Gesamteindruck erreicht ist. Hierbei kann ich die Grundfarben subtraktiv verwenden. Dadurch entsteht ein Tiefeneindruck, mit meinen Worten zweidimensional.

Lasur 1.jpg , Lasur2.jpg , leider kann der Bildschirm nicht den Eindrruck der Farbtiefe in der Wirklichkeit wiedergeben.


Eine andere Moeglichkeit leuchtende Farben zu erzielen, besteht durch Reaktionsbeizen.
Reaktionsfarbe.jpg


Als Beispiel der Kunde wuenschte einen Tisch in roetlichbraunem Farbton aehnlich dem einer Kastanie. Auf dem hellen Zedernholz, erzielte ich mit Vor- und Nachbeize den gewuenschten Farbton. Es ist in der Praxis unmoeglich mit Faerbe- Beizen auf dem Zedernholz des Tisches einen reinen Farbton zu erzielen

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar
 

RolandL

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Hi,

danke für die Antworten.

Ich hab jetzt einfach mal getestet. Schwarz gebeizt, abgeschliffen und danach mit Mahagoni dunkel gebeizt. Passt genau. Die Schellackpolitur macht den Rest.:eek:

Aber da Wissen nur durch Nachfragen aufgebaut werden kann direkt noch eine Frage.

Leidiges Thema: Furnieren ohne Presse. Und ohne großen finanziellen Aufwand...

Die Fläche hat in etwa 1500x800mm.

Mir scheinen derzeit zwei Möglichkeiten des "näher betrachtens" würdig...:emoji_grin:

Einmal mit Zwingen und bombierten Kanthölzern. Und die zweite zu der leider kaum Infos zu bekommen sind.

Knochenleim, Furnierhammer und Bügeleisen. Kann das was werden bei der größe wenn das Furnier aus 8 Blättern besteht?
 

uli2003

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Es ist immer einfacher, wenn die User hier ihren Wohnort angeben.

Da hier einige die Möglichkeit des Pressens haben, ist vielleicht jemand in deiner Nähe. Dann brauchst du nicht zu basteln, und hast ggf. ein schlechtes Ergebnis..

Grüße
Uli
 

Mille1404

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Hi Roland,

Es gibt mittlerweile Furniere, die Vorgearbeitet sind.
Das heißt diese sind schon auf einen Untergrund bestehend aus einer Papierfolie aufgebracht.
In so einem Fall müsstest du das Furnier nicht mehr selber zusammen fügen.
Was wahrscheinlich ansonsten auch ein Problem darstellt.
Diese vorgefertigten Furnier Blätter können (Speziell in der Größe) mit Kontaktkleber (Pattex o.ä.) aufgebracht werden.
Dann kannst du beidseitig kleber auftragen, und mit einer Andruckrolle die Fläche Furnieren.

Ich habe das bei einem Tisch für einen Kunden gemacht. Das Gestell war Buche furniert und ich musste es in Kirschbaum furnieren. Es war so verwinelt, dass anders keine Chance bestanden hätte. Und ich war sehr Positiv vom Ergebniss überrascht!
Nun bietet mir dieses Verfahren ganz andere Möglichkeiten.

Vielleicht ist das ja eine Hilfe für dich!
LG Marcel
 

RolandL

ww-ahorn
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Hi,

von Pattex halt ich nichts. Hatte da schonmal meine prägende Negativerfahrung mit gemacht und bau lieber eine LowBudgetPresse als mit Kontaktkleber zu arbeiten.

Fügen stellt kein unlösbares Problem dar, wobei die Furniere schon beidseitig gefügt sind und da Mahagoni kaum arbeitet könnte es mit Glück direkt passen. Fertigprodukte sind mir da designtechnisch zu unflexibel.

Mal schaun.
 
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