Beistelltischchen mit 45 Grad Leimfräser

paul_pb

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Hallo Woodworker,

ich möchte ein kleines Beistelltischchen aus Eiche bauen.
Aussehen soll es wie ein C. Die Platte und der Boden sollen die Maße 35 cm x 35 cm
bekommen und die Seitenwand soll 50 cm hoch werden. Die Holzstärke könnte 25 mm betragen.
Da es aussehen soll, wie ein C, wollte ich nur eine Seitenwand machen.
Jetzt meine Frage: Wenn ich die Verbindung mit einem 45 Grad Verleimfräser mache, ist diese stabil genug,
oder muss ich zur Abstützung noch irgendwelche Ergänzungen vorsehen?

Grüße und vielen Dank im Voraus für Eure Hinweise

Paul
 

magmog

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Guuden,

eine Verleimung auf Gehrung ist durchaus sehr stabil. Leider verstehe ich die Beschreibung nicht.
Seitenansicht als C oder Draufsicht, Tische haben im allgemeinen eine Platte und Beine, keine Seitenwand.
Oder soll das ganze ein bisschen auf den Z-Stuhl von Rietveld hinauslaufen?
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
So wie auf dem Foto verleimst du in den Gehrungsecken (schräg angeschnittenes) Hirnholz - der klassische Leim funktioniert bestens bei Verleimungen von Längsholz, bei Hirnholz eher weniger gut. Ein Glas Wein wird der Tisch schon aushalten - allerdings besteht die Gefahr, dass sich da auch mal jemand drauf abstützt / abstützen muss, und wenn der Tisch dann zusammen mit dem Abstützenden und dem Glas Wein zusammenbricht, wäre eine Verletzungsgefahr gegeben.
klassische Lösung für eine solche Situation wären Fingerzinken oder Schwalbenschwanzverbindungen. Du kannst auch über Fremdfedern oder Dreiecksleisten in den Ecken nachdenken, solltest aber überlegen, dass dann an dem Punkt Längs- und Querholz aufeinander treffen…
 

depitter

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für mich ist das wieder ein Beispiel, wie man mittels Design etwas zum unbrauchbaren optimiert.
Meiner Meinung nach, wird jeder der nur in die Nähe des Tisches kommt, gegen den Fuss treten und ausserdem ist das Ganze maximal instabil.
Nicht böse sein, einfach nur meine Meinung!
 

paul_pb

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Wegen der Stabilität hatte ich an den 45 Grad Verleimfräser gedacht. Daher meine Frage, ob das wohl stabil genug sein würde.
Falls das nicht der Fall ist, sind wohl eher Zinken angesagt, denke ich.
 

Dale_B_Cooper

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klassische Lösung für eine solche Situation wären Fingerzinken oder Schwalbenschwanzverbindungen. Du kannst auch über Fremdfedern oder Dreiecksleisten in den Ecken nachdenken...
Moin, klassische Gehrung funktioniert auch für Hirnholz super. Dreiecksleisten einsägen verbessert das in der Tat noch.
Draufstützen, ist aber sicherlich nicht so top und kann Mal passieren. Ich hatte auch mal einen Beistelltisch ähnlich geplant und ihn dann wieder verworfen. Übrigens, weil ich die Gehrungen nicht genau genug gesägt bekommen habe mit ner Handkreissäge.. :emoji_slight_smile:

Ganz spannendes Video finde ich in dem Zusammenhang, wenigstens so in die Richtung. Natürlich ist das nicht wirklich wissenschaftlich. https://youtu.be/CE147Ow7RmM?si=02uzNj3A1V_O3nh3
 

teluke

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Mach Fingerzinken oder Schwalbenschwänze in die Ecken, dann wird das richtig stabil.
 

bast_ig

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Hallo,

ich habe sowas mal gebaut. Wichtig ist der genaue 90 Grad Winkel, weil sich die Gehrungen perfekt anschließen und sich ein Winkelfehler vervielfacht. Wie bei mir. Nicht gut genug gemessen. Verleimt erst stumpf. Das war schon ziemlich stabil. Danach noch von außen 45 Grad mit 8er dübeln. Das könnte man auch innenliegend machen oder dekorativer (bspw. Messingstab). Hält mindestens 80 kg aus, hat sich aber über die Zeit nochmal etwas gesetzt im Winkel. Stört optisch nicht.

Ich finde es dekorativ. Praktisch, weil man ihn unter die Couch schieben kann. Sehr stabil und auch nicht wacklig. Ich hab zwei kleine Kinder.

Ich würde es einfach ausprobieren. Materialeinsatz ist ja recht gering. Cool ist auch eine durchgehende Maserung

LG Basti
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Lorenzo

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Weingläser räumt man weg, wenn kleine Kinder im Spiel sind, und die Stabilität kann man ja mal testen bevor man es komplett frei gibt für sämtlichen Gebrauch.
Früher mussten Kinder auch bisschen auf die Möbel aufpassen, die haben im Verhältnis zum Einkommen der Eltern sehr viel mehr gekostet, unzerstörbar waren sie deshalb nicht.
Ich hätte keine sehr großen Bedenken. Das hält schon was aus. Und der Materialaufwand ist ja nun auch überschaubar. Ein Brett mit nem Meter dreißig, 2 45° Schnitte, das Teil in der Mitte nochmal auf die richtigen 45° nachgearbeitet und verleimt.
Zur Zierde und für die Stabilität noch paar mal in ner einfachen Lade über die Säge und n paar Streifen Holz in die Gehrung eingeleimt.
Das hält auch n Kleinkind aus. Und die etwas größeren müssen sich halt bisschen zurückhalten. Wenn's die denn überhaupt gibt...

Wenn dich arg juckt, hier kannst du dir ne Gehrungszinkung anschauen:
https://www.woodworker.de/forum/thr...geriegelter-eiche-und-irgendwas-rotem.117586/
 

paul_pb

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Vielen, vielen Dank für Eure Hinweise.

So ähnlich wie von Basti soll das Tischchen werden.
Überrascht hat mich das Video Dale_b_Cooper https://youtu.be/CE147Ow7RmM?si=02uzNj3A1V_O3nh3
Das ist echt spannend, was die Verbindungen so aushalten.
Ich werde es mit nem 45 Grad Verleimfräser versuchen und wenn ich den Eindruck habe, dass es zu schwach ist, werde ich zwei Schräge Leisten einlassen. Das war auch im Video die stärkste Verbindung.

Grüße und ein schönes Wochenende
Paul
 
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