Beistelltisch/Whiskybar

der_vik

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Guten Morgen,

für meine Ohrensessel musste ein Beistelltisch in passender Höhe her, und damit kein Platz darunter verschwendet wird habe ich mir gedacht auch die kleine Whiskysammlung auf beiden Seiten der Ohrensessel unterzubringen. Und damit das ganze nicht zu einfach wird habe ich mir gedacht, dass ich damit auch mal in die Arbeit mit Holzbohlen statt fertigem Leimholz einsteige. Wie sich später herausstellte in Anbetracht der Holzwahl und der zur Verfügung stehenden Maschinen eine Herausforderung für sich -.-

Die Dimensionen ergaben sich aus den Dimensionen der Ohrensessel und der Bodenbreite von Whiskyflaschen: Höhe von 58cm, Tiefe von 70cm und Breite von 25cm (damit können zwei Flaschenreihen mit einer dünnen Trennwand aufgestellt werden, abzüglich der Verkleidung und der nötigen Breite für den Schubladenauszug).

Das formatieren der Bohlen ging mit einer Festool Tauchsäge und Panther Sägeblatt problemlos vonstatten - auch wenn die 55er hier und da 1-2mm der Eschenbohlen nicht geschafft hat, war es spätestens mit 1-2 Zügen des altbewährten Fuchsschwanz durch. Die Schwierigkeit stellte sich dann eher beim Auftrennen dar. Als Bandsäge stand mir nur eine vor einigen Jahren per Studentenbudget gekaufte Scheppach zur Verfügung. Auch mit einem neuen Sägeblatt war die Vorschubgeschwindigkeit eine Qual und der Schnitt wollte immerzu verlaufen (das liegt weniger an der Einstellung der Bandführung, vielmehr an dem alles andere als Verwindungssteifen Gehäuse). Nach einigen Stunden waren die Bohlen dann jedoch aufgetrennt. Hier steht aber vorm nächsten Bohlenprojekt definitiv eine Neuanschaffung an.

Beim abrichten und Dickenhobeln zeigte sich dann auch die Limitierung der Baumarkt-Tischmaschine: Abgesehen vom konvexen Abrichtbild hat es zwischenzeitlich im laufenden Betrieb die Hobelwelle abmontiert. Wie die weitere Untersuchung zeigte war die Hobelwelle lediglich mit drei M3 Schrauben am dünnen Blech befestigt. Das ist halt letztendlich Mist. Hier ist eine Neuanschaffung bereits mitten im Projekt erfolgt und hat einen sehr deutlichen Unterschied gemacht. Gerades abrichten von längeren Stücken ohne Probleme möglich und kein dünnes Blech an entscheidenden Bauteilen. Und trotz 230v deutlichst leiser.

Die nun fertigen Teile wurden verleimt und plan geschliffen und dann wiederum in die Einzelteile formatiert und mit Dübeln verleimt, so dass ein nach unten und zur Seite offener Korpus entstand. Die "Schublade" selbst entstand dann doch aus Resten von Fichtenleimholz in meinem Bestand, die kurz gezinkt und mit einer Nut für die Trennwand aus Sperrholz und einer Nut für den Zwischenboden versehen wurden. Das ganze wurde kurzerhand auf kleine Rollen gesetzt da der Beistelltisch sich bei 70cm Auszug und dem Gewicht der Flaschen sicherlich nicht ohne halten würde und zur Führung ein Vollsauszug installiert. Darauf die Installation einer Front aus Eschenholz.

Die Einsätze für die Spiele-DVDs entstammen dem 3D Drucker und aus ein paar Reststücken wurden von 45° angefaste Stücke verbaut, in die die Nosing Gläser sich sicher verstauen lassen.

Alles in allem bin ich weitgehend zufrieden mit dem Outcome, auch wenn der Weg dahin nicht ganz so einfach war. Die Qual mit den vom Studentenbudget gekauften Maschinen muss ich insofern relativieren, als sie beim Bau von kleinen Schmuckkisten sehr gut die Arbeit erleichtert haben und ich keinerlei Schwierigkeiten hatte. Der Baumarkt Abricht- und Dickenhobel kostet dann auch nur ein Zehntel von meiner aktuellen Maschine und die Bandsäge eher weniger als ein Zehntel von der, die ich ins Auge gefasst habe. Ich würde diese also nicht grundsätzlich verteufeln, aber wenn man deren Herstellerspezifikation ausreizen möchte, dann macht es definitiv keinen Spaß mehr und wie am Beispiel des Hobels sichtbar wird Materialversagen wahrscheinlich.

Inwiefern sich das Holz in den Jahren wirft bleibt abzuwarten. Da ich im entsprechenden Zimmer weitgehend stabile klimatische Bedingungen habe wurde der Arbeit des Massivholzes nicht bewusst konstruktiv Rechnung getragen.

Lieben Gruß aus Berlin und Sláinte,
Vik.
 

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