Begehbare Poolabdeckung aus Holz

tom25

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Hallo,
ich träume seit geraumer Zeit von einer begehbaren Poolabdeckung (schiebbare Terrasse) - vollständig aus Holz.
Die Unterkonstruktion würde ich mit KVH (Fichte - 180x60 bei einer Spannweite von 3,6m und Trägerabstand von 0,5m), den Terrassenbelag aus sibirischer Lärche bauen.

Üblicherweise werden diese Konstrukte mit einem Gestell aus Aluminium gefertigt, das erscheint aufgrund der ständigen sehr hohen Luftfeuchtigkeit auch sinnvoll. Leider ist das auch ein sehr teures Material sowohl in der Anschaffung als auch in der Verarbeitung.

Was denkt ihr? Macht das überhaupt Sinn? Fault mir die Unterkonstruktion bereits nach einem Jahr weg?
Lasieren kann ich die Träger lediglich vor dem zusammen bauen, später komme ich da nicht mehr ran.
Eignet sich eine andere Holzart für das KVH besser?
Sorry falls die Frage komplett daneben ist.
 

U.Tho

ww-robinie
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Ok, die ersten zwei Antworten sind eigentlich provokant, muss man mit Humor nehmen. Erstmal willkommen im Forum.
Gruß Uwe
 

tom25

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Danke Uwe :emoji_slight_smile:
Ich schaue mal was noch kommt.
Wenn das Vorhaben total abwegig ist, bin ich mit einer konstruktiven Antwort die das klarstellt ja auch zufrieden.
 

Johannes

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Hallo Tom,
mit normalem KVH Fichte wird sich die Arbeit wohl nicht lohnen. Was für eine Konstruktion ist denn vorgesehen? Verfahrbar zur Seite, gefaltet, aufgerollt oder wie. Holz mag möglich sein aber wahrscheinlich nicht billiger als Alu. Eventuell kannst du etwas passendes bei https://www.accoya.com/de/ finden.

Es grüßt Johannes
 

Astlochfräser

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Ich würde grundsätzlich Hölzer verwenden, die man auch im Bootsbau verwendet, sprich, die Feuchtigkeit vertragen können, ist natürlich aber preislich alles sehr weit über dem KVH Preissegment.
Wie Johannes schrieb gibts bei Roggemann Accoya, das ist unter Druck mit Essig behandeltes Holz, das sehr gute Pilzresistenz und Formstabilität gewährleistet. In Holland haben sie damit eine Autobahnbrücke gebaut. Preislich ebenfalls weit über dem Level von KVH.

Bei einem Belag mit sibirischer Lärche solltest Du Dir bewusst sein, daß das Quell- und Schwindverhalten recht erheblich ist, insbesondere wenn man nicht ausschliesslich stehende Jahresringe verwendet (was bei einer größeren Fläche nur mit radial aufgeschnittenen Stämmen gewährleistet ist) und Du das ganze ohne elastische Fugenmasse (Pantera, Sikaflex) nicht dicht kriegen wirst. Die Fugen müssen zudem ausreichend breit sein, daß die Fugenmasse die Veränderung des Holzes aufnehmen bzw abgeben kann. Entsprechende Tabellen für verschieden Holzarten kann ich Dir gerne zukommen lassen.

/Georg
 

hobbybohrer

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Hallo,
das ist eine Pool-Frage. schau Dich mal hier um.
Holz und Wasser verträgt sich wohl, solange sie sich nicht dauernd berühren.
Ich nehme an, es handelt sich um einen Stahlwand-Rundpool, der teilweise eingelassen und mit Magerbeton hinterfüllt ist. Eine solche Terrasse benötigt ein separates Fundament mit Schienen darüber. Eine Statiker sollte die Belastung berechnen, damit das ganze bei 20 Personen darauf nicht zusammenbricht. Der Pool sollte bei Terrassenbenutzung mit einer Folie abgedeckt sein. Ich würde die Gesamtkosten auf 5-10k€ schätzen.
Grüße Richard
 

FredT

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Schiebbar, Dm 360, ist 400 im Quadrat? Das gibt gut Gewicht, das man bewegen muß. Das Ganze mit Rollen auf Schienen, gut fundamentiert. Allerdings wird man wohl auf den 16m² keine 20 Leute platzieren können.
(Ich könnte mir vorstellen, das Konstrukt nur zum Verschieben bei vier Eckrollen hochzubocken und im Ruhezustand dann auf Lagerflächen abzusenken)
 

tom25

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Vielen Dank erst mal für die Antworten!
Anbei eine Animation wie ich mir auszugsweise den Aufbau vorgestellt habe.
Die Terrassendielen bilden keine Abdichtungsschicht, diese soll zwischen den Sparren entstehen, bestehend aus XPS Dämmung und einer Unterdeckbahn die den oberen Bereich der Sparren und die Dämmung abdeckt (nicht zu sehen auf dem Bild). Das Wasser kann dann an den Seiten ablaufen. Die Belüftung der Sparren kann dann allerdings nur noch von unten stattfinden, da bin ich mir nicht sicher ob das ausreicht.

Das Deck soll aus zwei Teilen mit einer jeweiligen Größe von 3,6x3,4m bestehen die einzeln auf Rollen und Schienen gelagert werden verschoben werden können. Die Schienen müssen auf einem Fundament liegen, das Gewicht pro Deck wird sicher mehr als 500kg betragen.
Was die Statik angeht: Da müssen keine 20 Leute drauf tanzen, eine Handvoll Personen sollten allerdings darauf laufen oder sitzen können.

Meine Frage betrifft eigentlich hauptsächlich die tragende Konstruktion.
Fichte KVH ist halt sehr einfach zu beschaffen, daher war das meine erste Wahl. Wenn das Projekt nur mit "Premium" Hölzern umgesetzt werden kann - dann wäre vermutlich Alu doch meine erste Wahl.
Ich habe leider kein Gefühl wie lang die Nutzungsdauer solch einer Konstruktion mit den unterschiedlichen Materialien sein kann.
Wenn die Konstruktion mit KVH aus Fichte z.B. 5 Jahre übersteht dann ist das eine Überlegung wert - sind es nur 1-2 Jahre ist das natürlich Quatsch.
Mir ist auch klar dass keiner gesicherte Aussagen diesbzgl. treffen kann, es geht mir eher um Erfahrungswerte und die Bewertung durch erfahrene Holzwerker.


1613633260856.png
 

Macchia

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Was denkt ihr? Macht das überhaupt Sinn?
eine Poolabdeckung dient doch hauptsächlich dem täglichen Schutz gegen Dreck und Laub und Verdunstung..
Den Platz den du gewonnen hast (Poolfläche) ist doch dann auch wieder verloren wenn die seitlich neben dem Pool
beiseite geschoben werden oder fährt das samt den Sitzgelegenheiten zur Seite?
Die Schienen wären auch eine permanente Stolperfalle neben dem Pool.

Ich meine, dass Holz an sich, wird wohl einige Jahre widerstehen, doch was ich hier öfter sehe
(weil ich hin und wieder falsch montierte Terrassen/Poolumrandung ausbessern muss) ist Schimmel, nicht sehr schlimm
aber nicht schön.
Es kommt natürlich darauf an wieviel Abstand zur Wasseroberfläche besteht und wie belüftet das ganze ist.

Vom Gefühl her würde ich bei der Größe sagen, ja, steht und fällt mit Abstand zum Wasser, mit der Belüftung und einem
leichtgängigen Schiebemechanismus der die Rahmenverbindung nicht strapaziert/verwindet. (stumpf stoßen langt da auch nicht).

Ich würde mir den Rahmen aus Edelstahl vom Schlosser machen lassen und Terrassenholz verwenden.
den Terrassenbelag aus sibirischer Lärche bauen.
sibirische Lärche ist in den Verruf geraten (illegale Rodungen in Russland und Labelbetrug) Lärche kann auch gut harzen wenn es direkte Sonne
abbekommt.
Robinie als einheimisches Holz wäre da evt. die bessere Wahl.
Nur sollte die UK mindestens die gleiche Qualität wie das Deckmaterial haben.


Das ist Ipé nach 4 Jahren, hier bereits gekärchert und als Teil der Rolloabdeckung eines Pools etwa 20 cm über dem Wasser
installiert (wenig belüftet)
Die Abdeckung ist nur im Sommer verbaut.
Das Weiße ist Schimmel, an anderen Elementen ist die Uk bereits morsch.
Mit einigen Ausbesserungen dürfte sie wohl noch weitere 4-5 Jahre halten.
pool.jpg
 
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falco

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Auch wenn ich das Projekt nachvollziehen kann, Holz und insbesondere KVH ist einfach nicht das richtige Material an dieser Stelle.
 

chrisil

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Seh ich auch nicht als passende Lösung... wenn dann mit ganz anderem Holz und dann ist Alu einfach komfortabler, leichter und wartungsärmer.
Im Pool verdampft ständig Feuchtigkeit, sprich sobald das Ding zu ist, kriegt die Abdeckung ständig Feuchtigkeit von unten. Dann hängts noch von der verwendeten Pool Chemie ab.... Chlor; Aktivsauerstoff; Salz- Elektrolyse (also auch wieder Chlor) oder was auch immer.... das verdampft natürlich mit. Sprich wenn Du Chlor hast, dann sollte die Alu Legierung das auch vertragen, weil es sonst angegriffen wird....
 

FredT

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Abdichtungsschicht? Würd ich mir sparen, Wasser von oben läuft durch und kann allseitig abtrocknen. Und das ist hier wichtig.
und das, was von unten verdunstet, könnte sich auch frei abtrocknen
 

Hermann82_94

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Ein Abdeckung muss fast sein, alleine deswegen, dass der Dreck nicht in den Pool fällt:
- alles was an Schuhen dran ist
- Essensreste
- ...
Und weil das Wasser Kälte und Feuchte abstrahlt. Ohne Trennung möchte ich da nicht sitzen, ist mit Sicherheit nicht angenehm.
An sich ist die Idee den "verlorenen" Platz vom Pool als Terrasse zu nutzen nicht schlecht, aber der Aufwand ist doch sehr groß. Außerdem musst du ja die Abdeckung beim Baden entfernen und das Ding liegt iwo rum und nimmt an anderer Stelle den Platz. Den könntest du ja dann als Terrasse nutzen. Wenn es nur eine Abdeckung zum Schutz von z.B. Kindern sein sollte (dass sie nicht reinfallen) würde ich auf ein Rollo oder entsprechende Plane ausweichen (es gibt begehbare Pool-Planen).
Bei unserem Pool habe ich an einer Seite eine Terrasse angebaut mit entsprechender Überdachung, der Pool ist frei. Habe mich damals auch mit einer Schiebehalle beschäftigt, aber wir wollten das Ding wenn es aufgeschoben ist einfach nicht haben, schaut nicht schön aus und braucht Platz...

Gruß
Hermann
 

tom25

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Hallo,
vielen Dank für eure Hinweise, ich werde nach reichlichen Überlegung dann wohl doch besser auf eine Konstruktion aus Aluminium zurückgreifen.
 
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