bearbeitung kirschholz

schloch123

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sers.

ich arbeite gerade an einem messergriff für ein kochmesser.
das ausgangsmaterial ist ein ganzer stamm aus kirschholz. ich habe ein probestück herausgeschnitten.
wie bearbeite ich zb. das holz richtig um die maserung zur geltung zu bringen? ich habe mit p40 und danach mit p150 schleifpapier geschliffen. man konnte die maserung gut sehen und einen leichten hellroten farbton erkennen. danach habe ich mit leinöl die geschliffene fläche bearbeitet. es scheint als wäre leinol aber dafür ungeeignet. es verfälscht meiner meinung nach die natürliche farbe des holzes.
was kann ich verwenden um einen schönen natürlichen farbton zu bekommen und den griff gut zu schützen da es täglich verwendet wird und mit wasser usw. in berührung kommt. wahrscheinlich wäre es auch noch besser feineres schleifpapier zu verwenden?

vielen dank schon mal für antworten

mfg thommi
 

zündapp

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Hallo Thommy

Schleifen würde ich mindestens bis 600er Körnung, bei meinen Messergriffen habe ich bis 1500 geschliffen.

Als Finish empfehle ich Dir Truoil. Unsere Messer sind täglich in Gebrauch und sehen nach 4 Jahren noch aus wie neu. Leinöl ist meiner Meinung nach ungeeignet.

Bei Kirsche solltest Du damit rechnen, dass Du einen leichten Grünstich haben kannst, das sieht zunächst nicht so schön aus, verliert sich aber etwas mit der Zeit. Außerdem musst Du zwischen Endschliff und Finish sehr sauber arbeiten, weil das Holz sonst "schmuddelig" wird. Besser geeignet finde ich Hölzer mit einem warmen Braunton wie z. B. Zwetschge. Für unsere Messer habe ich Amboina-Maser genommen.

Viele Grüße,

Wolfgang
 

ranx

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moin,

in erster Linie muss die Kirsche schon trocken sein ...
wenn du von einem ganzem Stamm redest sollte der erst mal aufgetrennt werden.
So oder so, in Bohlen oder Bretter. Dann nach Geschmack und können einen
interessanten optischen Teil herauslösen ...

LG uwe
 

elchimore

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Hallo Thommi,
du solltest auch beim Schleifen alle Körnungsstufen benutzen. Von P40 auf P150 fehlen mindestens ein oder zwei Zwischenschritte. sonst tust du dich echt schwer mit dem feinen Papier die riefen des groben rauszuschleifen.... Ich würde auch bis mindestens Korn 400 schleifen. Ein gutes Schleifpapier ist ebenso Pflicht.
Frohe Ostern
Micha
 

Herbert 10

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Feinst geschliffenes Hartholz kann aber oft das Öl nicht mehr gut aufnehmen .
Würde mal schleifen bis 240 .
Dann ölen ,trocknen lassen , schleifen bis von mir aus 600 .
Danach ölen , trocknen lassen und noch 2 mal ölen .

Danish oil ist da auch recht gut.
Die Messer taugen danach aber wie eh alle hochwertigen Messer nicht mehr für den Geschirrspüler . Das dürfte aber wohl eh klar sein .
 

Besserwisser

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1500er Schliff ...
Da kann ich nur müde lächeln. Kann jeder machen wie er mag, und im direkten Vergleich, mit Lupe, mag man den Unterschied erahnen zu können.
Gewöhnlich genügt P150 in Faserrichtung als Feinstschliff und fertig. Erst recht, wenn die Griffe hinterher nicht nur in der Vitrine stehen.
Aber wie erwähnt nicht von 40 auf 150, da fehlt 60, 80, 120, oder du brauchst SEHR viel Schleifzeit.
 

Standöl

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Hallo zusammen,
was fein schleifen bedeutet, da gehen die Meinungen ja wohl sehr stark auseinander. Für sehr gute Ergebnisse hier heißt das für mich auch mindestens Korn 400. Warum allerdings das Holz bei sehr feinem Schliff Öl nicht mehr gut aufnehmen kann, erschließt sich mir nicht. Nur weil es augenscheinlich weniger Öl braucht um die Sättigung zu erreichen? Egal wie fein Holz geschliffen wird, die Struktur des Holzes (Holzanatomie) bleibt die gleiche. Nur die "Berg- und Tallandschaft an der Oberfläche wird kleiner und damit der Ölbedarf zum "Auffüllen" dieser Struktur. Und warum ist Leinöl oder Leinölfirnis ungeeignet?
Schönen Ostersonntag.
Wolfgang
 

schloch123

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danke mal an alle die sich hier beteiligen und auch frohe ostern.
das holz ist über ein jahr getrocknet. schleifpapier hatte ich nur die sorten griffbereit, werde aber mehr kaufen. danish und tru oil werd ich mir genauer ansehen.
warum ist Leinöl oder Leinölfirnis ungeeignet?
wie im ersten post beschrieben finde ich, dass es die natürliche farbe verfälscht. vl. habe ich es aber auch falsch angewendet.
was haltet ihr von farblosen/transparenten lacken oder ähnlichem für messergriffe?
das holz ist an manchen stellen leicht gerissen. ich versuche nat. ein stück herauszubekommen welches nicht gerissen ist, falls dies nicht möglich ist.. steht man kann diese mit schleifstaub oder holzkitt quasi beim ölen füllen. funktioniert das gut?

angenehmen tag noch
 

pedder

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1500er Schliff ...
Da kann ich nur müde lächeln. Kann jeder machen wie er mag, und im direkten Vergleich, mit Lupe, mag man den Unterschied erahnen zu können.
Gewöhnlich genügt P150 in Faserrichtung als Feinstschliff und fertig.

Das sehe ich anders. (Zumal viele Formen rund Übergänge haben. Da wirst Du nichts mit Faserrichting.) Für die weicheren Hölzer (Kirsche, Birke) sollte man schon bis Körnung 320 oder 400 gehen. Dann einmal ölen, Zwischenschliff mit Stahlwolle 0000 und dannn Endbehandlung.

Aber wie erwähnt nicht von 40 auf 150, da fehlt 60, 80, 120, oder du brauchst SEHR viel Schleifzeit.

Fast. Halt noch 150 180 240 320.

Weichholz bis 400:

IMG_0393.JPG


Hartholz auch wirklich gern bis 1500:

IMG_0544.JPG
 

Besserwisser

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Das sind ja alles schicke Fotos. Und wie geschrieben- wenn's reine Ausstellungsstücke sind, lass ich ein Korn mehr gelten, 800 und höher aber sicher nicht.
Hast du denn mal den Vergleichstest gemacht, das Öl aushärten lassen (also min. 8 Wochen) und mal jemand anders drauf gucken lassen?
Aber wie Camus schon schrieb: Man muß sich Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen :emoji_wink:
 

pedder

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Besser lesen: Weichholz (Birke) mache ich nur bis 400. Bei höheren Körnungen sehe ich auch keine Verbesserung mehr. Aber sicher reicht 150 nicht.

Ebenholz (oder ähnlich harte und Dichte Hölzer) ist was ganz anderes:

Beim Ebenholz ist das letzte Finish nur Schleifen. (Im letzten Gang mit einem Polierleder, das ich sonst für Messing nehme)
Öl bei Ebenholz nur nach 800 um die Fasern aufzurichten und anzufeuern.
So sieht es nach dem Ölen aus:

IMG_0522.JPG


Das Bild oben war dann die gleiche Behandlung nur fortgesetzt mit P1000 und P1500 und dann einem Leder poliert.

Den Unterschied müsstest Du auch sehen können.

Ob sich ein feinere Körnung noch lohnt, kann man am besten durch "Wässern" herausfinden. Wenn Fasern nur noch flach gedrückt werden, richten sie sich dann wieder auff und der ganze Effekt ist weg. Anders, wenn man wirklich noch geschliffen hat. Dann wird es auch etwas matter, aber nicht viel.

Bei reinen Flächen (Also nicht wie hier im thread Griffen) ist das alles wieder anders. Es sind vor allem die Übergänge vom Lang- zum Hirnholz, die Anspruchsvoll zu schleifen sind.
 

Besserwisser

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Ebenholz ist jetzt aber auch ganz weit von Kirsche enfernt, in ziemlich jeder Art, auch die der Bearbeitung.
Wie auch immer, soll jeder machen wie er mag.
 

zündapp

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@Besserwisser: Du hast wohl noch nicht viel mit feineren Körnungen gearbeitet. Machs halt mal, oder lächel weiter müde.


Gruß,

Wolfgang
 

Mitglied 30872

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Das Ebenholz sieht schon sehr edel aus, gefällt mir. Ist nur bedauerlich, dass die meisten Arten der Gattung in ihrem Bestand bedroht sind. Aber das scheint ja unbeachtlich zu sein. Hauptsache, eine schöne Säge.
 

Keilzink

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Das Ebenholz sieht schon sehr edel aus, gefällt mir. Ist nur bedauerlich, dass die meisten Arten der Gattung in ihrem Bestand bedroht sind. Aber das scheint ja unbeachtlich zu sein. Hauptsache, eine schöne Säge.

... ja, genau das ist mir auch gerade durch den Kopf gegangen.

Aber um auch inhaltlich was beizutragen: Ich schleife Kirsche bis 220, wässere nicht, sonder öle dünn, ziehe das ganze nach einer Stunde mit der Ziehklinge leicht ab, und öle dann nochmal nach. Gibt eine erstklassige Oberfläche bei Flächen. Sobald Hirnholz ins Spiel kommt, sieht das aber alles anders aus. Meine selbstgebauten Sägegriffe habe ich aber trotzdem nicht höher geschliffen, die sind zum Arbeiten, nicht für die Vitrine.

Grüße, Andreas
 

pedder

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Das Ebenholz sieht schon sehr edel aus, gefällt mir. Ist nur bedauerlich, dass die meisten Arten der Gattung in ihrem Bestand bedroht sind. Aber das scheint ja unbeachtlich zu sein. Hauptsache, eine schöne Säge.

Hallo Stefan,

nein, das ist nicht unbeachtlich. Es ist leider eins von zwei Hölzern, mit denen Klaus noch beide arbeiten kann. Schon angsichts des Preises, der sich in den letzten 10 Jahren nach meiner Erinnerung verfünfacht hat, würde ich liebend gern andere Hölzer verwenden.

Liebe Grüße
Pedder
 

Mitglied 30872

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Hallo Stefan,

nein, das ist nicht unbeachtlich. Es ist leider eins von zwei Hölzern, mit denen Klaus noch beide arbeiten kann. Schon angsichts des Preises, der sich in den letzten 10 Jahren nach meiner Erinnerung verfünfacht hat, würde ich liebend gern andere Hölzer verwenden.

Liebe Grüße
Pedder

Pedder,
das Problem ist nicht der Preis, denn unter dem Aspekt des Artenschutzes war die Nutzung dieser Hölzer schon vor über 10 Jahren nicht mehr zu rechtfertigen. Davon abgesehen war der Preis für seltene Dinge noch niemals ein Problem, wie die Elfenbein- und Rhinoproblematik zeigt.
Die Nutzung dieser Hölzer weckt immer Begehrlichkeiten, Deine sehr schönen Sägen sind da nur ein weiterer Antrieb des Artenschwundes. Sorry, aber es gibt nichts zu beschönigen oder zu entschuldigen.
Ich habe auch vor 4-5 Jahren den Fehler gemacht, mir einen Veritas-Hobel zu kaufen. Das würde mir heute nicht mehr passieren.
 

ranx

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Moin,

wenn ich Wikipedia glauben darf gibt es auch Ebenholz das keine Artenschutzprobleme
mit sich bringt...

LG uwe
 

gleiter

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Kirsche dunkelt nach, es sei denn, dass sie dick in irgend welchem Epoxy oder unter zig-Lackschichten verpackt wird. Und selbst da wird sie sich vom "frisch aufgeschnittenen" Farbton hin zu "Patina" verändern, insbesondere bei permanentem Gebrauch. Immer wieder nass, mit auch nicht immer klinisch sauberen Händen angegriffen - das läppert sich.

Würde mir da nicht allzuviel antun. Gehobeltes Grundmaterial 120 und 180 schleifen, wässern, 240 nachschleifen. Ein paar Mal ölen für die Haptik, aber selbst das ist nicht nötig weil ja eh durch den Gebrauch die Oberfläche geschlossen wird.

Unsere Messer mit Holzgriff waren alle mal rohes Holz, gerade mal ein wenig geölt, nach vielen Jahren Gebrauch weiß ich wirklich nicht mehr welches Holz genau an welchem Messer ist, angreifen tun sie sich allemal nach wie vor sehr gut.

Im Wasser liegen lassen sollte mensch solche Messer halt nicht, und dass auch der Geschirrspüler tabu ist sollte ebenfalls selbstverständlich sein, der Rest ist Gebrauch und Patina.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Keilzink

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Moin,

wenn ich Wikipedia glauben darf gibt es auch Ebenholz das keine Artenschutzprobleme
mit sich bringt...

LG uwe


Ja, das kann daran liegen, dass die eine Art erst seit rund 20 Jahren bekannt ist und deshalb noch schwer abzusehen ist, wie häufig und /oder bedroht sie ist. Die andere ist ein Obstbaum ist, der seit rund 2000 Jahren angebaut wird. Wegen dem Obst, nicht wegen dem Holz. Sind halt auch "Ebenholzgewächse".
 

pedder

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Pedder,
das Problem ist nicht der Preis,

Nein Stefan,

das Problem ist Klaus' Allergie auf andere Hölzer.

Ansonsten bin ich viel näher bei Dir, als Du vielleicht denkst.

Warum soll es mir auch anders gehen als jemanden, der hier nach einer Akkuheckenschere fragt. ::emoji_open_mouth:

Liebe Grüße
Pedder

(Übrigens Veritas hat auf Ahorn umgestellt.)
 

elchimore

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Hmmm Dictum würde mir noch einfallen, ich musste beim Schmidt letztes Jahr aber ewig warten, bis mein Flachwinkelhobel wieder lieferbar war. Angeblich wegen der Umstellung auf die neuen Griffe..... Da hilft wohl nur nachfragen.
Micha
 
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