Baumscheibentisch Risse

nito

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Hallo allerseits,
hier nun mein allererster Beitrag. Ich bin ziemlicher Neuling beim Arbeiten mit Holz und habe gerade meine ersten kleineren Projekchen hinter mich gebracht.
Es geht bei meiner Frage um mein allererstes Projekt, einen Tisch aus einer Eichenbaumscheibe.

Hier ein paar Bilder:
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Ich weiß der Tisch ist alles andere als plan, das lag vorallem daran, dass ich kein geeignetes Werkzeug hatte damals außer einer Motorsäge um die Scheibe zu schneiden aus dem Stamm und eines Winkelschleifers mit Holzschrubbscheibe :emoji_wink:

Aber darum solls gar nicht gehen. Das Problem ist, dass die Scheibe sich stark verzogen hat und Risse gebildet hat, seit sie im Wohnzimmer steht. Ich vermute das bedeutet, dass das Holz nicht so trocken war, wie ich eigentlich dachte und jetzt Feuchtigkeit verliert. Die Risse stören mich eigentlich nicht, ich befürchte nur, dass die Scheibe bald auseinanderbricht. Hat jemand eine Idee wie ich das verhindern kann?
Ist noch zu erwarten, dass die Scheibe sich weiter verzieht, nachdem Sie jetzt zwei Monate im warmen Wohnzimmer stand?

Viele Grüße,
Nito
 

tomkaes

ww-robinie
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Hier ein paar Bilder:
warum hälts du die geheim?

Ist noch zu erwarten, dass die Scheibe sich weiter verzieht, nachdem Sie jetzt zwei Monate im warmen Wohnzimmer stand?

Ja, natürliche Trocknung: luftig abgedeckt im Freien ~ 1 Jahr pro cm Holzstärke
Nass ins zentralgeheizte Wohnzimmer -> Brennholz, vorgespalten
 

nito

ww-pappel
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Danke für deine Einschätzung Thomas. Ich muss gestehen ich weiß nicht wie lange das Stück Stamm getrocknet wurde zuvor. Es liegt jedenfalls schon zwei Jahre überdacht draußen bevor ich das Projekt anfing. Wenn es 1 Jahr pro cm Holzstärke ist, muss der Stamm ja 35 Jahre trocknen. Eieiei

Ich hoffe du/ihr könnt die Bilder jetzt sehen, komme noch nicht so gut mit den Forensoftware klar.
 
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nito

ww-pappel
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Danke für die Anregung. An Epoxy hab ich auch schon gedacht. Stabilisiert das auch nicht völlig durchgetrocknetes Holz ausreichend, sodass das kein Problem ergibt, falls das Holz weiter "arbeitet"?
Wie gesagt, die Risse ansich stören mich gar nicht, will nur nicht, dass die Scheibe bald bricht, falls sich die Risse weiter fortpflanzen (und danach sieht es momentan leider aus).
 

faroer

ww-birnbaum
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Mit dem Trocknen hast du nichts falsch gemacht. Egal was man macht. Wenn Holz trocknet, in dem die Markröhre noch drin ist, wird es reißen. Das ist Physik und nicht zu verhindern. Das ist der Grund, warum man manchmal große Holzlager mit noch nicht aufgesägten Stämmen sieht, die beregnet werden. Eben damit sie nicht reißen. Die Risse hättest du nicht verhindern können.
Ich würde zunächst nichts machen und warten. Weil wenn du mit Epoxy füllst, und die Risse weitergehen, dann wird das auch nicht ansehnlicher...
Meint Jürgen
 

nito

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Vielen Dank Jürgen, dann werde ich das so machen. Und falls die Scheibe irgendwann auseinanderbricht, kann man sie ja eventuell mit Holzleim fügen. Falls das nicht geht, wird es halt ganz schweren Herzens Brennholz.
 

kgb007

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Schau mal, ob Du was unter dem Begriff butterfly key im Netz findest. Das ist eine Art Schwalbenschwanzverbindung um Risse zu stabilisieren. Der Volker hat das in einem Beitrag gut beschrieben: Der „gemeine Holzriss“
Ich habe das hier und da auch schon genutzt, hier zB an einem Tischbein.
 

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derdad

Moderator
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Schau mal, ob Du was unter dem Begriff butterfly key im Netz findest. Das ist eine Art Schwalbenschwanzverbindung um Risse zu stabilisieren. Der Volker hat das in einem Beitrag gut beschrieben: Der „gemeine Holzriss“
Ich habe das hier und da auch schon genutzt, hier zB an einem Tischbein.
Die Butterflykeys machen evtl Sinn bei einer Hirnholzsituation wie am Bild- aufgetrennter Vierkant. Bei einer vollen Baumscheibe weniger. Wenn du jetzt ein paar Risse fixierst, reisst es dafür an anderer Stelle. Das "Naturgesetz" der Risse bei Rundholztrocknung hat bisher noch niemand bezwingen können.
LG. Gerhard
 

kgb007

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Aber nur so kann man verhindern, dass die Scheibe - die logischerweise weiter schwindet - in mehrere Teile zerfällt. Epoxy nützt da nix. Kann er ja selbst entscheiden, je nach dem, wie er an dem Tisch hängt...
 

ManuelS

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Falls du es mit Epoxy versuchst
Aus eigener Erfahrung
Auf jeden Fall eine große Plastikfolie darunter im Idealfall doppelt. Neben den Rissen mit Heißkleber Grenzen ziehen sonst musst du sehr sehr viel nacharbeiten.
Nach dem anrühren habe ich das Glas ins Vakuum gestellt dadurch sind die Blasen fast vollständig verschwunden.
Nicht zu kalt lagern.
Gutes epoxy gibt es bei r und g
Ich hatte ein ziemlich dünnflüssiges mit langerTopfzeit.
Gefärbt sieht man nur Blasen in der Oberfläche
 

raziausdud

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Ich find den Tisch so wie er ist sehr schön. Und würde auch nichts machen. Einzig: eventuell einen Ring, einen Kreis, ein paar Leisten drunterschrauben (alle mit übergroßen Bohrungen), die lediglich verhindern, dass er mal im unpassendem Moment auseinanderbricht.

Übernimmt das vielleicht sogar schon die Beinkonstruktion und -befestigung?

Rainer
 

nito

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Vielen Dank für die spannende Diskussion. Ich merke immer mehr, wie naiv ich da rangegangen bin und wusste nicht, dass Rundholz-Trocknung solche Probleme macht. Da hab ich ne Menge gelernt aus diesem Thread.

Wie lange denkt ihr wird der Tisch noch weiter trocknen? Sobald keine schnellen Veränderungen mehr zu erwarten sind würde ich nochmals über Expoy nachdenken.

Ansonsten denke ich, werde ich Rainers Vorschlag noch verwirklichen mit ein paar Leisten drunter um zu verhindern, dass er im falschen Moment einkracht und ansonsten abwarten was passiert.

Grüße,
Nito
 
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