Bau eines Schuppen mit Dachüberstand - Amatuer braucht Hilfe

Bowser

ww-nussbaum
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Hallo liebe Woodworker-Community,


das hier ist mein erster Beitrag (und vermutlich auch ein großer) und ich möchte euch kurz erklären, warum ich kein Profi bin

Bis zum Eigenheim hatte ich bis auf kleinigkeiten wenig mit dem Handwerk zu tun.
Aber nun ist das Haus da und das Geld knapp, also selbst ist der Mann!
Ich habe also ein wenig erfahrung beim spachteln, schleifen und immerhin habe ich selbst ein Bett gebaut und unsere Holzterrasse komplett eigenhändig aufgebaut (inkl. Schotter verdichten, Splitt abziehen usw.).


Nun steht das nächste Projekt bei mir an und ohne Hilfe komme ich dieses Mal nicht weiter. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass ihr mir meine (leider vielen) Fragen beantworten könnt, damit ich ans Schaffen komme!


Zum Projekt:

Wir haben leider wenig Platz und brauchen dringend einen Schuppen. Da unsere Rasenfläche sehr klein ist, wollte ich ungern den Kindern den Platz auf dem Grün klauen um Fahrräder, Rasenmäher, Werkzeug, etc. unterzustellen.

Deshalb möchte ich gerne die Fläche neben unserem Haus zum Nachbargrundstück nutzen. Abgesehen von zwei Fenstern ist es eine schlecht nutzbare Fläche (abgesehen für einen Schuppen).

Somit wird der Schuppen zwar schmal aber „klaut“ uns keinen Platz.

Bisher steht um das Grundstück herum ein Doppelstabmattenzaun und der Bereich für den Schuppen ist noch nicht gepflastert. Lediglich verdichteter Schotter ist vorhanden (freue mich jetzt schon auf das Ausheben der Löcher für die H-Anker :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: )

Ich möchte also einen klenen Schuppenbereich bis zu den Fenstern herstellen. Über die Fenster hinweg, soll das Dach des Schuppens jedoch fortgeführt werden, so haben wir eine kleine überdachte Fläche draußen (die werde ich schon sinnvoll nutzen können).

Ebenso soll das Dach zum Nachbargrundstück etwas überstehen, damit man nicht Nass wird (beim Regen) wenn man entlang des Schuppens geht.

Ich habe meine Gedanken bereits zu Papier gebracht und stelle es euch gerne als PDF-bereit (Teilweise muss leider etwas herangezoomt werden). Wie ihr sehen werdet, bin ich kein Künstler. Ich hoffe, aber es ist zu erkennen, was ich eigentlich möchte J


Ergänzend zu dem PDF habe ich einen riesigen Fragenkatalog den ich einfach mal dreist hier niederschreibe - in der Hoffnung, dass ihr mir helfen könnt J

Achja: So wie vermutliche viele Häuslebauer, das Geld ist knapp, somit würde ich im Zweifel gerne eher die funktionale (günstigere) Variante umsetzen als die „schönere“

Aber nun der erwähnte Fragen-Marathon:
  1. Sind meine Trägerbalken mit 12x12 cm ausreichend dimensioniert?
  2. Sind meine Sparren von 8x16cm im Abstand von 70 cm ausreichend dimensioniert?
  3. Ich habe sowohl für die Wände als auch das Dach zur Eindeckung an Nut und Federhölzer in einer Stärke von 28mm gedacht. Ist das für beide Bereiche ausreichend und Wetter/Winterfest?
  4. Sind die beiden Pfetten mit 12x12cm ausreichend dimensioniert?
  5. Sollte ich nicht so lange Pfetten bekommen können, wäre es auch möglich 2 Pfetten je Seite zu nehmen und diese zu verbinden?
  6. Dürfen die Sparren und das zugehörige Dach um ca. 80cm überstehen, oder ist das Gewicht zu hoch und es könnte abreissen?
  7. Welches Holz ist am besten geeignet? (Ich überlege aktuell zwischen Fichte und Kiefer)
  8. Muss das Holz „Kesseldruckimprägniert“ sein?
  9. o Falls ja, kann man das unschöne „grün“ überstreichen?
  10. o Falls nein, wie sollte ich das Holz behandeln, damit es lange hält (Ich öle meine Terrasse jährlich und könnte somit auch regelmäßig den Schuppen anstreichen/ölen)
  11. Ich würde zur Hauswand ein bisschen Abstand halten (da das Holz ja „arbeitet) reicht es hier aus ein normales Fugendichtband zu nehmen oder würde es dadurch bei Regen auch in den Schuppen regnen?
  12. Reicht es, wenn ich auf dem Dach (nach Eindeckung mit Nut-und Federholz) die klassische Dachpappe verlege?
  13. Sollte ein Statiker engagiert werden, damit mir der Schuppen nicht über dem Kopf zusammenbricht?

Viele Fragen, dass weiß ich. Leider habe ich niemanden im Freuneskreis der sich auskennt und mir helfen kann. Deshalb hoffe ich, dass ihr es könnt. Sobald ich alles geklärt habe, werde ich den Schuppenbau gerne in da Forumvrzeichnis für Projekte stellen. Aber hier brauche ich aktuell Hilfe vom Profi J

Vielen Dank im Voraus fürs Lesen und Interesse zeigen
 

Anhänge

  • 1_Projekt_Schuppen.pdf
    611,6 KB · Aufrufe: 100
  • 2_Projekt_Schuppen.pdf
    592,9 KB · Aufrufe: 56

Time_to_wonder

ww-robinie
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Ich lese etwas von "Nachbargrundstück". Ist das eine Grenzbebauung? Diese ist üblicherweise nur bis zwei Meter Höhe zulässig.
 

Bowser

ww-nussbaum
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Ich lese etwas von "Nachbargrundstück". Ist das eine Grenzbebauung? Diese ist üblicherweise nur bis zwei Meter Höhe zulässig.

Hi,
ich war beim Bauamt.
Da haben mir die Verantwortlichen gesagt. Genehmigungsfrei, wenn mittlere Wandhöhe nicht über 3,0 m liegt.
Die Länge nicht über 9 Meter liegt. Die gesamte Fläche nicht 30m2 übersteigt.

Somit wäre das in Ordnung.
 

Küstenharry

ww-esche
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Ich lese etwas von "Nachbargrundstück". Ist das eine Grenzbebauung? Diese ist üblicherweise nur bis zwei Meter Höhe zulässig.
Nein, so nicht richtig. In Niedersachsen sind es max. 3 Meter bei Nebenanlagen. Das ist allerdings nicht die mittlere, sondern die max. Höhe. Nachzulesen in der Niedersächsischen Bauordnung, §5 Abs. 8 Nr. 2 Satz 2.
 

tiepel

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(freue mich jetzt schon auf das Ausheben der Löcher für die H-Anker :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: )

Hi,
such mal nach sowas:
https://www.ebay.de/itm/Handbohrer-...bd8:m:miGMnv825GHcmwe09mn0vyw&redirect=mobile
Ich habe davon auch eine einfache Ausführung.
Wenn der Boden nicht zu steinig ist (vor allem große Steine) ist ein Loch 80cm tief in 15 Minuten fertig.
Schotter sollte damit machbar sein.
Zu den Abmessungen kann ich nichts sagen, da ich die Skizzen an meinem Tablet schlecht ansehen kann.
Ich würde Fichte nehmen, nicht kesseldruckimprägniert. Ob sägerauh oder gehobelt (Konstruktionsvollholz, KVH) liegt in Deinem Ermessen.
Gruß Reimund
 

Küstenharry

ww-esche
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Hi,
ich war beim Bauamt.
Da haben mir die Verantwortlichen gesagt. Genehmigungsfrei, wenn mittlere Wandhöhe nicht über 3,0 m liegt.
Die Länge nicht über 9 Meter liegt. Die gesamte Fläche nicht 30m2 übersteigt.

Somit wäre das in Ordnung.

Meine Frau sagt:
Wenn das Bauamt das sagt, wäre es so okay. Allerdings dürfen insgesamt max. 9 Meter einer Grenze bebaut werden, insgesamt (also an allen Grenzen zusammen) max. 15 Meter (NBauO, §5 Abs. 8 Satz 3)
Zu beachten ist außerdem, dass der Schuppen - auch wenn er verfahrensfrei ist - auf die bebaubare Fläche insgesamt anzurechnen ist, genau wie gepflasterte Flächen. Die ist abhängig von den Bestimmungen im Bebauungsplan.
Das war etwas OT, aber für den ein oder anderen evtl. interessant.
 

Küstenharry

ww-esche
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Im Saarland schon. Deswegen wird mein neuer Zaun < 2 Meter. Gerade frisch erworbenes Wissen.
Zaun ist was anderes als ein Schuppen oder Carport :emoji_wink: Da sind es in Niedersachsen auch 2,0 Meter (zumindest verfahrensfrei, für höhere Anlagen ist ein Bauantrag zu stellen)
Baurecht ist Länderrecht! Am Besten dazu sagen, wo man sich befindet, da sind solche Missverständnisse ausgeschlossen.
 

Bowser

ww-nussbaum
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Danke schon jetzt für den Hinweis und die tolle Beteiligung :emoji_slight_smile:
Da das Bauamt gesagt hat, es wäre in Ordnung bin ich tatsächlich davon ausgegangen. Ich werde dort erneut vorstellig, wenn die Pläne absolut final sind und frage dann nach einer schriftliche Bestätigungen (vermutlich händigen die sowas aber wieder nicht aus, da es keiner Genehmigung bedarf -> Das vermute ich zumindest).

Davon ausgegangen, dass die Grenzbebauung in Ordnung ist: Habt ihr noch weitere Anmerkungen, damit ich alles schärfen und meine Fragen klären kann :emoji_slight_smile:

Vielen Dank!
 

peter bussmeyer

ww-buche
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Hallo Bowser,
zu dem Thema (Schuppen, Carport, etc) gibt es eine ganze Menge Beiträge hier im Forum. Da kannst Du für viele Fragen schon passende Antworten finden. Bemühe mal die Suchfunktion.

In Deinen Fragenkatalog setze ich mal meine schnellen Antworten ein. Alles aber erst mal als grober Hinweis. Viele Punkte werden noch zu klären sein.

  1. Sind meine Trägerbalken mit 12x12 cm ausreichend dimensioniert? - ja
  2. Sind meine Sparren von 8x16cm im Abstand von 70 cm ausreichend dimensioniert? - ja
  3. Ich habe sowohl für die Wände als auch das Dach zur Eindeckung an Nut und Federhölzer in einer Stärke von 28mm gedacht. Ist das für beide Bereiche ausreichend und Wetter/Winterfest? - ja, wenn der Pfostenabstand kleiner ca. 1,00m ist
  4. Sind die beiden Pfetten mit 12x12cm ausreichend dimensioniert? - ja
  5. Sollte ich nicht so lange Pfetten bekommen können, wäre es auch möglich 2 Pfetten je Seite zu nehmen und diese zu verbinden? ja, über den Stützen gestoßen (2- oder 3-teilig) oder als "Gerberträger, wenn Du einen Statiker fragst
  6. Dürfen die Sparren und das zugehörige Dach um ca. 80cm überstehen, oder ist das Gewicht zu hoch und es könnte abreissen? Nicht das Gewicht ist da das wesentliche Problem sondern ggf. die Kombination Gewicht und Windsog / -druck. Das ist schon ein ganz schön weiter Überhang. Besser wäre es sicher, hier unter die Sparren so etwas wie Kopfbänder zu setzen und an den Stützen anzuschließen
  7. Welches Holz ist am besten geeignet? (Ich überlege aktuell zwischen Fichte und Kiefer) - geht beides
  8. Muss das Holz „Kesseldruckimprägniert“ sein? - nein
  9. o Falls ja, kann man das unschöne „grün“ überstreichen? - s.o.
  10. o Falls nein, wie sollte ich das Holz behandeln, damit es lange hält (Ich öle meine Terrasse jährlich und könnte somit auch regelmäßig den Schuppen anstreichen/ölen) - z.B. Holzschutzlasur, Öl geht aber auch
  11. Ich würde zur Hauswand ein bisschen Abstand halten (da das Holz ja „arbeitet) reicht es hier aus ein normales Fugendichtband zu nehmen oder würde es dadurch bei Regen auch in den Schuppen regnen? - Fugendichtband funktioniert nicht. Da wird das Wasser doch irgendwann durchlaufen. Also Dachabdichtung hochziehen und mit Kappleiste fixieren und versiegeln.
  12. Reicht es, wenn ich auf dem Dach (nach Eindeckung mit Nut-und Federholz) die klassische Dachpappe verlege? - nein, da zieht es Dir die Pappnägel über kurz oder lang durch und das Dach wird undicht
  13. Sollte ein Statiker engagiert werden, damit mir der Schuppen nicht über dem Kopf zusammenbricht? - Statiker ist gut, Zimmermann reicht aber auch. Der erklärt Dir dann auch ein paar Verbindungen, Windaussteifung, etc. - aber sicher auch nicht ganz umsonst
Bevor Du loslegst mach Dir doch bitte auch ein paar massstäbliche Pläne, sonst passt am Ende nix zusammen. Ein paar Details sind auch hilfreich, z.B. die Verbindungen.

Ich hoffe, ich konnte erst mal ein paar Grundfragen aufhellen. Viel Erfolg!

Gruß
peter
 

blueball

ww-robinie
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Danke schon jetzt für den Hinweis und die tolle Beteiligung :emoji_slight_smile:
Da das Bauamt gesagt hat, es wäre in Ordnung bin ich tatsächlich davon ausgegangen. Ich werde dort erneut vorstellig, wenn die Pläne absolut final sind und frage dann nach einer schriftliche Bestätigungen (vermutlich händigen die sowas aber wieder nicht aus, da es keiner Genehmigung bedarf -> Das vermute ich zumindest).

Davon ausgegangen, dass die Grenzbebauung in Ordnung ist: Habt ihr noch weitere Anmerkungen, damit ich alles schärfen und meine Fragen klären kann :emoji_slight_smile:

Vielen Dank!
einfach mal eine Anfrage per Mail stellen, da gibt's dann die schriftl. Antwort gratis :emoji_wink:
 

dieter2

ww-birnbaum
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Warscheinlich mußt Du einen Entwässerungsplan aufstellen.
Wegen den Oberwasser.

Mußte ich auch machen,eine formlose Zeichnung reichte bei mir.
Ich wohne in Niedersachsen.
 
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