Barschränkchen aus Eiche

IngoS

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Auf Wunsch eines Sohnes bauen wir einen Barschrank nach seinen Vorstellungen.
Erstmal habe ich einen Schwung Bretter geholt, die ich vor etwa 30 Jahren habe sägen lassen.
Sind leider etwas dünn, mit 20 bis 23mm.
Da muss ich etwas zaubern.
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Es geht weiter mit dem Ablängen und Besäumen.
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Jede Menge Splintholz fällt ab, welches Christiane mit Begeisterung klein sägt.
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Die besäumten Bretter kommen nun zum Nachtrocknen ins Haus.
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Gruß Ingo
 
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haass

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hallo Ingo,
die Tischverbreiterung an deiner Bandsäge interessiert mich mal. ich hatte in einem video von dir mal gesehen, dass dich auch Paletten darauf schneidest. da ich das auch gelegentlich mache, würde mich deine Tischkonstruktion interessieren. wenn ich richtig sehe, dann hast Du Siebdruckplatten verwendet, welche Stärke hast genommen? dann sehe ich zwei Teile(?). Und wie hast Du die an der Säge befestigt? Eine Platte wiegt ja doch einiges, sodass die Tische recht stabil angeschlagen werden müssen ?
Hat jetzt nichts mit dem Barschrank zu tun - sorry, aber jedenfalls auch interessant.
Danke für ein paar Tips.
 

haass

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vielen Dank, Ingo.
Ich werde das jetzt mal intensiv studieren und sehen, ob das bei mir auch funktioniert.
 

jochen-steini

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Ingo leg los. Das Barschränkchen ist doch auch immer hochprozentigem Dunst ausgesetzt. Das wird nie unter 15% restfeuchte sinken. :emoji_sunglasses:
 

IngoS

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Hallo,

Die grob zugeschnittenen Bretter sind nun wieder aus dem Wohnzimmer in die Werkstatt gewandert.
Skizzen von Christianes Sohn und eine maßstäbliche Zeichnung von mir sind da.
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Weil die Bretter sehr dünn sind (20 bis 22,5mm), konnte ich die erzielbaren Brettdicken vorab nur grob abschätzen. So müssen die Maße der Zechnung während der Arbeit entsprechend noch angepasst werden.
Diesmal hat Christiane auf die Stirnseiten der Bretter draufgeschrieben, wofür sie verwendet werden. Das erleichtert nach so langer Zeit die Arbeit deutlich.
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Erstmal Säge ich die Bretter unter Berücksichtigung der Schüsselung auf Breite. Dann wird abgerichtet und gefügt.
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Mit dem Korpus fange ich an. Dafür suchten wir die dicksten Bretter aus. So komme ich tatsächlich noch auf 19mm Dicke, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass die längsten Teile nur 80cm lang sind.
Nach dem Aushobeln Verleimen wir die ersten Teile.
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Gruß Ingo
 

IngoS

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Hallo,

Die Leimholzplatten für den Korpus habe ich formatiert, geschliffen und den Seitenteilen Fälze für die Rückwand angefräst.
Die Türen sollen ja als Regal ausgeführt werden. Darum werden sie mit verdeckten Scharnieren angeschlagen. Erstmal habe ich das Einlassen an Restholz probiert.
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So funktioniert es. Nun kann ich mit der Lalo die Taschen für die Scharniere in die Seitenteile fräsen.

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Den Korpus verbinde ich mit Flachdübeln.

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Den Korpus zu Verleimen, ist wieder mal nicht allein zu schaffen. Dank Christianes Hilfe gelingt es aber.
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Gruß Ingo
 

Holzrad09

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Hallo Ingo
Ich schaue ja auch mal hin und wieder in Deinen Thread und was mir da auffiel - das eingelassene Probeband. :emoji_thinking:
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Das finde Ich nicht so tolle - zu tief eingelassen, hat an der einen Stelle der Bohrer beim eintauchen geeiert ? Die Schraubenköpfe finde Ich auch eine Nummer zu groß.
Am fertigen Schränkchen hast Du die Bohrtiefe sicher etwas zurück genommen. :emoji_wink:

Ich mache ja auch viel mit der Lalo aber Einlassarbeiten dann doch lieber mit der Oberfräse.
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LG
 
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IngoS

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Hallo Ingo
Ich schaue ja auch mal hin und wieder in Deinen Thread und was mir da auffiel - das eingelassene Probeband. :emoji_thinking:
Das finde Ich nicht so tolle - zu tief eingelassen, hat an der einen Stelle der Bohrer beim eintauchen geeiert ? Die Schraubenköpfe finde Ich auch eine Nummer zu groß.
Am fertigen Schränkchen hast Du die Bohrtiefe sicher etwas zurück genommen. :emoji_wink:

Ich mache ja auch viel mit der Lalo aber Einlassarbeiten dann doch lieber mit der Oberfräse.LG

Hallo,

was du angesprochen hast, ist ja gerade der Grund dafür, dass man bei unbekannten Sachen erst mal ein Probestück macht.
Da hat der Bohrer nicht geeiert, sondern ich bin mit dem noch nicht festgespannten Brettchen an den laufenden Fräser gekommen. Frästiefe ist natürlich zu groß.
Bei den Seitenwänden hat dann alles exakt geklappt.
Die Schrauben finde ich nicht zu groß, sind 3,5mm. 3mm ist mir zu popelig.

Gut, dass du so genau aufpasst und auf Fehler hinweist, hilft ja auch anderen Lesern.

Gruß Ingo
 

Flyer01

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Den Punkt mit der Schraubengröße finde ich interessant. Ich neige auch dazu, eher zu große Schrauben zu verwenden, mit dem Ergebnis, dass der Kopf nicht ganz in der Senkung verschwindet. Ich gehe also für mich davon aus, dass man dann vermutlich überdimensioniert und die Anwendung mit dünneren Schrauben immer noch zuverlässig hält. Der Hersteller des Beschlags gibt also indirekt die sinnvolle Größe vor.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Ich neige auch dazu, eher zu große Schrauben zu verwenden, mit dem Ergebnis, dass der Kopf nicht ganz in der Senkung verschwindet. Ich gehe also für mich davon aus, dass man dann vermutlich überdimensioniert und die Anwendung mit dünneren Schrauben immer noch zuverlässig hält. Der Hersteller des Beschlags gibt also indirekt die sinnvolle Größe vor.
Es gibt die Spax-Schrauben extra für Beschlaganwendungen mit kleinem Kopf. Dann stimmt auch die Optik. Unbenannt-1.jpg
Beispiel unten im gelben Kreis: Spax 3mm. Links kleiner Kopf, rechts normaler Kopf.

Viele Grüße
Alois
 

Holzrad09

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Den Punkt mit der Schraubengröße finde ich interessant. Ich neige auch dazu, eher zu große Schrauben zu verwenden, mit dem Ergebnis, dass der Kopf nicht ganz in der Senkung verschwindet.
Er sollte keinesfalls überstehen, ideal wäre bündig oder minimal zurück stehen.
Bei meinem Gesellenstück ( Haustür vor über 30 Jahren ) hat der Prüfer mit den Fingern Übergänge gesucht ( gekröpfte Messingbänder + Messingschlitzschraube zum Holz ) aber nicht gefunden.
An 2 - 3 Stellen habe Papier unters Band gelegt, da der Meister vorher meinte, es gäbe einen minimalen Überstand.
LG
 

IngoS

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Hallo,

weiter geht's mit der Rückwand. Sie wird als Rahmen mit Füllung ausgeführt.
Erst mal sägen und hobeln wir das Holz für die Friese und die Füllungen aus.
Die zwei 11mm dicken Füllungen verleimen wir in einem Stück, auch mit konisch besäumten Brettchen. So erreiche ich die optimale Holzausnutzung.

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Die 16mm dicken und 65mm breiten Friese werden mit Dübeln verbunden. Für die Füllungen fräsen wir 6mm Nuten, 12mm tief ein.

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Teilweise muss einsatzgefräst werden. Darum wird an den Nutenenden die Rundung eckig nachgestochen.

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Ja, man kann auch Durchfräsen und mit Nutzapfen arbeiten. Ich habe es halt so gemacht.

Die Füllungen platte ich an der Tischfräse ab. Hier mit Vorsatzbrett, da die Füllungen an der Stirnseite nur 30cm breit sind.

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Die Rückwand ist bis auf das Schleifen des Rahmens fertig.

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Und so sieht es eingebaut aus.

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Gruß Ingo
 
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IngoS

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Hallo Ingo,
darf ich fragen wie Du die Rückwand befestigt hast?

Hallo,

die ist mit 6 Schräubchen befestigt.
Bin kein Freund der in Nut geschoben Füllungen, zumal die Rückwand hier auch noch die Aufgabe hat, hinten einen 15mm Rand nach oben hin zu bilden.

Gruß Ingo
 

IngoS

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Hallo,

Weiter geht es mit dem Schränkchen.
Unten und oben wird das Teil nach vorn um jeweils 12cm verlängert, um genug Platz für die Regaltüren zu bekommen.

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Oben soll ja zusätzlich noch eine Aufkantung (nennt man das so) geschaffen werden, damit dort später mal Kork, eine Glasplatte, oder ein Edelstahlblech eingelegt werden kann.
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Wegen der Massivholzplatte mache ich die beiden kurzen Teile aus Hirnholzstreifen. Darum an den Ecken auch auf Gehrung. Eine ungewöhnliche Lösung.

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Angeleimt,aber noch nicht geschliffen.
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Weiter mit dem Untergestell.
Die Beine, 33mm im Quadrat, 40 cm lang, nach unten von innen her auf 22mm verjüngt.

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Beine und Zargen verbinde ich mit Zapfenloch und Zapfen. Wieder Arbeit für die Lalo und die Tischfräse.

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Macht mehr Arbeit, aber scheint mir stabiler, als Dübeln.
Diesmal habe ich die Zapfen, passend zu den Zapfenlöchern, gerundet.

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Nun fehlen im Wesentlichen noch die aufwendigen Türen.

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Das Fußgestell wird mit Nutklötzen befestigt.

Es erfordert schon einige konstruktive Überlegungen, wenn man ein Spanplattenmöbel in Massivholzbauweise nachempfinden soll.

Christiane hat wieder kräftig mitgeholfen und mich auch vor dummen Fehlern bewahrt.

Gruß Ingo
 
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