Liebe alle,
ich hatte ja verkündet, dass ich kein neues Cembalo mehr bauen werde.
Dabei bleibt es.
Aber......
.... einen authentischen äußeren Kasten um mein Cembalo von 2010, den hab ich gebaut.
Anfangs des Cinquecento in Italien wurden Instrumente gebaut, deren Gehäuse nur 4,5 mm dick war. Um diese zu schützen baute man Formkästen, aus denen die Spinette oder Cembali herausgenommen, auf einen Tisch gelegt und dann gespielt wurden.
Später wurden diese Kästen dann so konstruiert und auf eigene Füße gestellt, dass man das Instrument darin liegend spielen konnte.
Und wie das in Italien so war (und ist), das wurde immer prunkvoller.
Ein solches Cembalo habe ich 2010 fertig gestellt. Vorbild: Ein Instrument von 1703, heute in Paris.
Mein Nachbau auf modernem Gestell:
Nun ging es also daran, einen schönen barocken äußeren Kasten zu bauen.
Vom selben Meister (Carlo Grimaldi) steht in Nürnberg ein Instrument von 1697:
Oh ja, das Gestell ist scheußlich (zudem mindestens 75 Jahre jünger), aber der Kasten selbst.....?
Zum Gestell später mehr!
Hier zuerst das Endergebnis, dann Bilder vom Bau:
Der Deckel innen ist beim Vorbild einfach nur mit Farbe Terre di Siena eingefärbt. Mit Sicherheit sollte da noch oder war da mal ein Gemalde drin.
Schaumamal!
Hier nun Bilder vom Bau
:
Ihr seht: Der Kasten selbst ist reine Schreinerarbeit: Fichte und Pappel.
Der Lack ist zunächst schwarz, Acryl.
Dann die Dekoration:
Blattgold, schwarze Ornamentik, umfasst von vielen Tausend kleinen Vertiefungen, die im Bühnenlicht (Streiflicht) funkeln wie kleine Edelsteine. Bilder geben das nur schwer wieder.
Vergolden: Instacoll Mixion, Rosenoble Doppelgold 23,75 ct, transfer.
Fixiert mit Lascaux transparentem Firnis.
Dann die Deko:
Ich ließ also meine Zeichnung (gefertigt nach hunderten von Fotos, die ich in Nürnberg gemacht hatte) plotten. Nach dem Vergolden wurde das Papier aufgelegt und mit Kugelschreiber durchgedrückt. Die vielen konzentrischen Kreise machte ich aber mit der gezeigten Zirkelvorrichtung. Ihr seht richtig: Märklin Metallbaukasten!
Dann mit Farbe und winzigem Pinsel alles schwarz gemalt, was schwarz sein soll.
Für die Punzierungen drechselte und schliff ich mir ein kleines handgelenkschonendes (naja....) Spezialwerkzeug.
Das Gestell:
Wie gesagt, das aus dem Museum in Nürnberg geht gar nicht!
Ich entschied mich für ein Gestell nach diesem Cembalo:
OOOPS: Mehr Bilders geht nicht. Gestell also im nächsten Thread!
Dann hier zunächst die Credits: Mir halfen mein Sohn Benedikt und mein Schwager Gerd beim oftmaligen Hin- und Herschleppen, die Mitarbeiter:innen des Germanischen Nationalmuseums, die mir mitten in der ersten Pandemiewelle exklusiven Zugang zum Original gewährten und Jessica Zappe in Köpenick, die mir das Vergolden endlich so beibrachte, dass das auch hält.
Bis dann im Gestellthread
Michael
ich hatte ja verkündet, dass ich kein neues Cembalo mehr bauen werde.
Dabei bleibt es.
Aber......
.... einen authentischen äußeren Kasten um mein Cembalo von 2010, den hab ich gebaut.
Anfangs des Cinquecento in Italien wurden Instrumente gebaut, deren Gehäuse nur 4,5 mm dick war. Um diese zu schützen baute man Formkästen, aus denen die Spinette oder Cembali herausgenommen, auf einen Tisch gelegt und dann gespielt wurden.
Später wurden diese Kästen dann so konstruiert und auf eigene Füße gestellt, dass man das Instrument darin liegend spielen konnte.
Und wie das in Italien so war (und ist), das wurde immer prunkvoller.
Ein solches Cembalo habe ich 2010 fertig gestellt. Vorbild: Ein Instrument von 1703, heute in Paris.
Mein Nachbau auf modernem Gestell:
Nun ging es also daran, einen schönen barocken äußeren Kasten zu bauen.
Vom selben Meister (Carlo Grimaldi) steht in Nürnberg ein Instrument von 1697:
Oh ja, das Gestell ist scheußlich (zudem mindestens 75 Jahre jünger), aber der Kasten selbst.....?
Zum Gestell später mehr!
Hier zuerst das Endergebnis, dann Bilder vom Bau:
Der Deckel innen ist beim Vorbild einfach nur mit Farbe Terre di Siena eingefärbt. Mit Sicherheit sollte da noch oder war da mal ein Gemalde drin.
Schaumamal!
Hier nun Bilder vom Bau
:
Ihr seht: Der Kasten selbst ist reine Schreinerarbeit: Fichte und Pappel.
Der Lack ist zunächst schwarz, Acryl.
Dann die Dekoration:
Blattgold, schwarze Ornamentik, umfasst von vielen Tausend kleinen Vertiefungen, die im Bühnenlicht (Streiflicht) funkeln wie kleine Edelsteine. Bilder geben das nur schwer wieder.
Vergolden: Instacoll Mixion, Rosenoble Doppelgold 23,75 ct, transfer.
Fixiert mit Lascaux transparentem Firnis.
Dann die Deko:
Ich ließ also meine Zeichnung (gefertigt nach hunderten von Fotos, die ich in Nürnberg gemacht hatte) plotten. Nach dem Vergolden wurde das Papier aufgelegt und mit Kugelschreiber durchgedrückt. Die vielen konzentrischen Kreise machte ich aber mit der gezeigten Zirkelvorrichtung. Ihr seht richtig: Märklin Metallbaukasten!
Dann mit Farbe und winzigem Pinsel alles schwarz gemalt, was schwarz sein soll.
Für die Punzierungen drechselte und schliff ich mir ein kleines handgelenkschonendes (naja....) Spezialwerkzeug.
Das Gestell:
Wie gesagt, das aus dem Museum in Nürnberg geht gar nicht!
Ich entschied mich für ein Gestell nach diesem Cembalo:
OOOPS: Mehr Bilders geht nicht. Gestell also im nächsten Thread!
Dann hier zunächst die Credits: Mir halfen mein Sohn Benedikt und mein Schwager Gerd beim oftmaligen Hin- und Herschleppen, die Mitarbeiter:innen des Germanischen Nationalmuseums, die mir mitten in der ersten Pandemiewelle exklusiven Zugang zum Original gewährten und Jessica Zappe in Köpenick, die mir das Vergolden endlich so beibrachte, dass das auch hält.
Bis dann im Gestellthread
Michael
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