Balkon aus Lärche

tiefbohrer

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Hallo zusammen,

ich lese die vielen Tipps im Forum bereits seit einiger Zeit und konnte dabei viel lernen. Heute habe ich einige spezielle Fragen zu meinem Holzbalkon.

Ich will dieses Jahr meinen in die Jahre gekommenen Holzbalkon aus Fichte erneuern und komplett in Lärche bauen. Aktuell bin ich gerade dabei, das Holz im Sägewerk zu bestellen (heimische Wälder). Dabei kam mir der Gedanke, ob es sinnvoll ist, die vertikalen Stützen massiv zu bestellen (Maße: 120 x 100 mm mit Länge 1080 mm bzw. 1430 mm) oder aus 30 mm starken Brettern zusammenzubauen (Festool Domino vorhanden). Ich habe Bedenken, dass massive Stützen zu Rissen neigen. Die Kosten dürften nicht so unterschiedlich sein. Was sagen hierzu die Spezialisten?

Schwachstellen bei der Fichte, waren vor allem die Stützen und die "Tische", die am meisten verfault sind (trotz regelmäßiger Pflege).

Aus dem Forum weiß ich, dass konstruktiver Holzschutz bei Lärche das wichtigste ist. Daher plane ich, Plastikbeilagscheiben zwischen Holz-Holz (z.B. Bretter und Stützen) und keinen direkten Kontakt zwischen den Brettern. Die neuen Bretter möchte ich 350 cm x 10 cm x 3 cm machen. wobei die Bretter an den Kanten leicht abgeschrägt werden (siehe Zeichnung). Gibt es sonst noch Ideen, wie ich den Holzschutz verbessern kann?

Die Abschrägung der Bretter plane ich mit der Tischkreissäge (Festool) mittels einer Hilfskonstruktion zu sägen. Im Anschluss noch die Kanten auf 45 Grad mit der Oberfräse bearbeiten. Gibt es hierfür bessere Ideen?

Zudem plane ich, ein Holzöl einzusetzen, um die Farbe der Lärche besser herauszuarbeiten. Eventuell mit Pilzschutz. Ist hier ein Produkt zu empfehlen? Wichtig ist mir, dass ich zukünftig möglichst wenig für die Pflege tun muss.

Was kann ich sonst noch beachten? Meine Kenntnisse: einige Jahre Holzbau mit Schwerpunkt Möbel aus Buche (Bett, Glastisch, CD-Regal, Hifi-Regal, Schrankwand, Raumteiler, Hochbett, ...) und einige Holzkonstruktionen im Garten.

Ich freue mich bereits auf die Antworten.

Mit freundlichen Grüßen,

Markus
 

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frankundfrei

ww-robinie
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Lärche und Öl mit Pilzschutz

Hallo Markus,

ich habe hier am Haus recht viel mit Lärche massiv verbaut. Wenn Du Stützen mit 120 x 100mm nimmst, dann können die sich bei ca. 1,4 m schon mit der Zeit verziehen. Das muss nicht sein - aber das Risiko ist einfach da. Kerngetrennt - Viertelholz wäre gut - aber Deine Dreischichtvariante ist auch eine gute Lösung.

Ich würde darauf achten, dass Du splintfreies Holz bekommst.

Lärche, splintfrei, möglichst trocken und konstruktiv durchdacht - dann benötigst Du keinen Pilzschutz, der aus dem heimischen Holz Sondermüll machen würde. Allenfalls mit Borax vorstreichen und dann eine Naturharzöllasur mit ausreichend Farbpigment verwenden. Das auch nur dann, wenn Dir die natürliche Vergrauung nicht gefällt.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

vormi

ww-ulme
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Hallo

Um das Reißen der Balken zu verhindern ist es ratsam diese aus einzelne Brettern zu verleimen. Andernfalls mußt du wirklich das Holz gut aussuchen. Aber mein Vorredner hat das schon ganz gut beschrieben. Beim Verleimen brauchst du eigentlich keine Dübel oder "Dominos" und schon garkeine aus Buche wenn dann Kiefer. Am wenigsten Pflege braucht das Holz wenn du es gar nicht behandelst und nur den Konstruktieven Holzschutz beachtest. Die Lärche wird dann zwar grau aber nicht Faul.

Gruß Vormi
 

tiefbohrer

ww-nussbaum
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Hallo zusammen,

zuerst einmal vielen Dank für die bisherigen Tipps, die ich befolgen werde. Ich werde also die Balken aus Einzelteilen verleimen, um sowohl das Verziehen als auch Risse zu vermeiden.

Bisher plante ich, dass ich die "Stützen" als Rahmen (also innen hohl) herstelle, daher der geplante Einsatz von Dübeln (Sipo). Ist das Verleimen von vollen Stützen durch Bretter besser? Reicht hier D3 Leim bzw. muss ich hier D4 Leim nehmen?

Reicht der geplante konstruktive Holzschutz aus (Plastikbeilagscheiben und Luft zwischen den Brettern) oder gibt es sonstige Tipps? Zusätzlich will ich die "Tische" auch nicht mehr aus vollen waagrechten Brettern machen, sondern mit einzelnen Leisten (ca. 3 cm breit), so dass hier auch das Wasser besser abfließen kann.

Gibt es bessere Methoden, die ca. 7 Grad an die Bretter (für die Überlappung) als mit der Tischkreissäge hinzubekommen?

Mit freundlichen Grüßen,

Markus
 

Backmagic

ww-birke
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Kann mir jemand Preise für Lärche nennen?

Ich möchte einen Steg bauen, Pfähle ca 2,00 Meter, (1 Meter Erde / 50 cm Wasser /50 cm Luft) und ca 4 x 1,40 Meter fläche.

Hab mir ca 3 cm starke Dielen vorgestellt.

Wo liegt Lärche den preislich?
 

tiefbohrer

ww-nussbaum
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Hallo,

bei mir trifft nächste Woche das Holz für den Balkon ein (gesamt 150 m^2). Jetzt stellt sich die Frage für die Oberflächenbehandlung des Lärchenholzes. Entweder Lasur oder Holzöl mit Pigmenten. Eine Optik Richtung Mahagoni (passend zu den bisherigen Holzflächen) wäre schön ist aber kein muss.

Das bisher verbaute Fichtenholz wurde mit Lasur (so weit ich weiss Sikkens HLS) behandelt und hat fast 30 Jahre gehalten. Die Lasur ist aber an einigen bewitterten Stellen aufgeplatz und abgeblättert, was ich zukünftig unbedingt vermeiden will und daher unsicher bin. Sind hier Öle besser?

Die Suchfunktion zum Thema Öl (auf Terrassen) habe ich benutzt. Ebenfalls kenne ich die Aussagen von Ottmar (10.05.2009, 22:49 ) zum Thema Ablättern von Lasuren bei Verwitterung. Daher denke ich, dass eine Lasur nicht so optimal ist.

Daher meine (Anfänger-)Fragen:

- welcher Schutz ist für den Balkon zu empfehlen (Lasur/Öl)? Erfahrungen?

- Auro-Lasur war Testsieger bei Stiftung Warentest. Wie sieht es mit der Langzeit-Haltbarkeit und -expertenerfahrung aus? Sind hier andere Produkte noch empfehlenswerter? Welche? Was setzt hier der Profi ein?

Vielen Dank für die Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

Markus
 

frankundfrei

ww-robinie
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Holzschutz bei Lärche

Hallo Markus,

jetzt scheint es ja loszugehen....

Entweder Lasur oder Holzöl mit Pigmenten
- Ich würde bei Lärche eine ölhaltige Lasur wählen die mit Naturharzen Pigmente auf der Oberfläche hält. Also gar nicht "entweder ... oder" sondern beide zusammen in einem: Lasur aus Holzöl mit Pigmenten und Naturharzen.

Die Lasur ist aber an einigen bewitterten Stellen aufgeplatzt und abgeblättert, was ich zukünftig unbedingt vermeiden will
- Kunstharze sind im Molekül ein mehrfaches größer und neigen deshalb zum Abblättern. Bei Naturharzöl-Lasuren kann das nicht passieren. Diese "stauben" mehr ab. Das ist auch der Grund, warum Du bei Naturharzöl-Lasuren bei Folgeanstrichen keinen Anschliff brauchst.

Es gibt auch Naturharzlasuren auf Wasserbasis. Diese sind allerdings nur schichtbildend und sättigen die Faser nicht mit Öl. Da die Lärche sehr gerne reißt und auch Eigenharze durch die Lasur hindurch "ausbluten" lässt, würde die Schicht schnell leiden.

Gehobelte Lärche ist auf der Oberfläche durch das Eigenharz stellenweise in den Poren verschlossen und kann gar nicht richtig Öl in sich aufnehmen. Deshalb ist es wichtig, dass Du die Lärche nach einer Bewitterungsperiode noch einmal nachstreichst.

Für die Balkonbodenbretter würde ich das Terrassenöl im Farbton Lärche nehmen.

Gerne kann ich Dir mal ein Muster zukommen lassen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ölhaltige Naturharzlasuren blättern nicht ab und sind deshalb leichter nachzupflegen. Die halten aber auch keine Ewigkeit, sondern wittern ab. Du wirst dich darauf einstellen müssen, alle 2-5 Jahre nachzupflegen. Das schreibt z.B. auch Auro in seinem technischen Merkblatt zur Lasur ("bei guter Anstrichausführung bis zu 4 Jahre...").

Tendenziell würd ich auch zu einer tief einziehenden, nicht stark schichtbildenden Lasur greifen, wie Frank schon schreibt. Da geht die Nachpflege auch schnell vonstatten.

Auro ist eher schichtbildend und dringt wenig ins Holz ein. Funktionieren tut die prinzipiell aber auch gut, wobei mir Langzeiterfahrungen im Außenbereich noch fehlen.

Ein Stück weit ist es auch eine Frage der Optik und des Geschmacks, ob man direkt das Holz sieht oder ob man eine glatt wirkende Schicht auf der Oberfläche aufbringt.

Schichtbildende Systeme sollten bei Schadstellen sofort ausgebessert werden, bei tief einziehenden Imprägnierungen ist das nicht sonderlich kritisch, da kann man sich Zeit lassen.
 
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