Hallo,
ich reime mir das jetzt mal mit meinem Tischlerverstand zusammen - bin ja kein Zimmermann. Das Video habe ich nur zur Hälfte und aus familiären Gründen nur ohne Ton gesehen.
Wie ich von
@keks010982 gelernt habe, verbinden wir Holz nicht über den Anpressdruck sondern nur über die Scherbelastung der Schrauben. Wenn ich also eine T-förmige Balkenverbindung herstelle, dann hält entweder der Schraubenkopf oder das Vollgewinde jenen Balken, durch den ich durchschraube. Der Schraubenkopf allein ist aber suboptimal, weil das Holz eventuell schwindet und dann schlackert die Verbindung. Da ist die Vollgewimdeschraube im Vorteil, weil sie über die gesamte Balkendicke mit dem Holz verbunden ist. (Ich habe vor meinem Fenster so eine Konstruktion aus ein paar Latten. Manchmal schlackern die, weil sie nur am Schraubkopf hängen, manchmal ist alle total fest).
@JannikOS hat die Vorgehensweise der Zimmerer mal so beschrieben, dass man zunächst eine Teilgewindeschraube mit Tellerkopf einschraubt um die Bauteile zusammenzuziehen. Dann folgt eine Verschraubung mit Vollgewindeschrauben mit Tellerkopf zur Fixierung. Der Tellerkopf ist bestimmt kein Fehler, aber von dauerhaften Nutzen dürfte er nicht sein (s.o.). Die Schrauben mit den zwei Gewinden versuchen nun die Vorteile der beiden zuvor beschriebenen Schrauben zu verbinden. Das kann Material und Arbeit sparen und wird sicherlich ein zugelassenes System sein. Ob nun das zweite Gewinde mit der kleineren Steigung nicht das Schraubloch „ausnudelt“? Ich weiss es nicht, kann mir aber vorstellen, dass die Gewinde sich weniger ins Holz schneiden als drücken. Wäre das so, dann würden die einzelnen Holzfasern noch ein weiteres Mal zusammengedrückt. Da im allgemeinen nicht vorgebohrt wird, sollte sich in der Lochlaibung ohnehin ausreichend gestauchtes Material befinden.
Soweit meine 2 cents.