Baby Beistellbett - Materialwahl für Lackierung oder Natur

mkraemerx

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Hallo zusammen,

ich möchte ein Beistellbett für ein Baby nachbauen und suche einen Tipp fürs Material. Das Bett soll etwa in der Art werden:
Beistellbett_klein.jpg
3D unter https://www.tinkercad.com/things/hbH8iu8lTu7/editv2

Wie man sieht, besteht das Bettchen (abgesehen von der Grundplatte und den Rundstäben) nur aus flachen, langen, rechteckigen Teilen. Man könnte sagen "Latten" oder Rechteckleisten. Beim Querschnitt bin ich noch nicht ganz sicher, vielleicht 12x48mm. Aber hängt ja auch vom Holz ab.

Die erste Frage ist nun, in welchem Mass man das Holz kauft.
- Kauft man direkt Rechteckleisten? Das hätte den Vorteil, dass ich im Holzhandel kaufen kann anstatt im Baumarkt weil ich einzelne Leisten bekomme. Aber taugt das zur Möbelherstellung oder müsste ich mich sorgen dass sie sich verziehen.
- Kauft man Platten oder Bretter und sägt sich die nötigen schmalen Teile selbst? Das würde vermutlich nur gehen, wenn ich es im freien Zuschnitt kaufen kann, sonst hätte ich Material für 3-4 Betten bei den gängigen Plattenmassen.

Die zweite Frage ist, welches Holz ich nehme. Die Vorlage ist Buche massiv und weiss lackiert. Unser eigenes Bett, was daneben stehen wird, ist Asteiche massiv und hatte schon gut 6 Jahre Zeit zu altern.
- Nun könnte ich auch weiss lackieren, aber dann müsste es aber keine massive Buche sein sagt mein Bauch. Aber was wäre eine Alternative wenn man eh lackiert? Der Holzhändler hat Ramin vorgeschlagen, was heimisches wäre mir deutlich lieber.
- Buche ohne Lack gefällt mir zu Eiche gar nicht. Eiche führt zum o.g. Beschaffungsproblem denke ich. Sonst bin ich grade sehr unkreativ bei der Suche nach Alternativen. Man müsste in dem Material auch passende Rundhölzer bekommen denke ich.

Ich bin für alle Tipps und Hinweise zu haben.

Viele Grüsse aus dem Schwarzwald
Michel
 

Zahltag

ww-robinie
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aus erfahrung kann ich dir sagen, das so ein bett gefühlt paar monate da steht und man in der zeit andere sorgen hat als buche-eiche kombinationen. im selberbau wirst du aus fertiger stangenware ein vielfaches davon ausgeben gegenüber einen einfachen ikea modell für 50€. der abstand der gitterroste ist übrigens vorgegeben, damit zb kein kinderkopf dazwischen hängen bleibt. gibts mords ärger, wenn der abstand nicht passt und irgendwas passiert.

freier zuschnitt wird wohl kaum klappen, da die meisten mindestbreiten haben, die deutlich höher liegen als dein material. du sollst im baumarkt schließlich die völlig überteuerten fertigstangen kaufen.
welche maschinen hast du denn da? mit ner tischfräse und kreissäge könntest du dir die rundstäbe erst selber aus ner platte sägen (zb 19mm streifen bei 19mm materialstärke) und anschließend rundfräsen. aber sehr wahrscheinlich hast du gar nicht solche maschinen, denn dann hättest du nicht so gefragt.
so ein kinderbett ist schon eine ziemliche zeitliche - und wenn man alles selber macht - maschinelle herausforderung.
was kannst du möchtest du denn selber machen? welchen zeitlichen aufwand möchtest du betreiben?
 

WinfriedM

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Genau, schreib mal über deine Möglichkeiten, was du kannst und was du für einen Maschinenpark hast. Davon hängt viel ab, schon bei der Planung eines solchen Projekts.
 

ChrisOL

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Hallo Michel,

im letzten Jahr habe ich ein ähnliches Beistellbett gebaut. Aus Buche. einen Bericht findest du hier: https://www.woodworker.de/forum/threads/beistellbettchen.100286/

Du kannst die runden Stangen auch als Rechteckleiste ausführen, dann sind die etwas stabiler. Wenn du selbst keine Möglichkeiten hast, dass selbst zurecht zuschneiden dann wird das eher ein schwierigeres Projekt. Anstelle von Buche kannst du auch Fichte oder Kiefer nehmen, das bekommt man als Hobelware.

Wenn du das Bettchen selbst baust, sollte die Matratze vorne etwas überstehen und auf der gleichen Höhe zu den Matratzen im Elternbett sein. Dann vermeidet man eine Kante.

Wie Zahltag schon schrieb, so ein Beistellbettchen steht nur ein paar Monate aufgebaut. Und wenn der Nachwuchs da ist und euch den Schlaf raubt fällt es überhaupt nicht auf, wenn das Beistellbettchen nicht zum Elternbett passt.
 

BigFossy

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Ich geb auch mal den aus meiner Erfahrung resultierenden Senf dazu:

- Bau es am besten so das du ein Seitenteil reinmachen kannst und so später noch als freistehendes Babybett nutzen kannst, idealer Weise auch mit verschiedenen Matratzenhöhen.
- Die Belüftung der Matratze sieht dürftig aus.
- unbehandelt würde ich es nicht lassen, nimm was Speichelfestes was du gut verarbeiten kannst. Erfahrungsgemäß ist in der Beistellbettzeit das Design nicht unbedingt das wichtigste Thema...

Ich hatte mich gegen einen Eigenbau entschieden: bei uns hat ein Ikeabett von der Höhe gut zum Bett gepasst, daher ha ich das genommen, ein Seitenteil neu gemacht mit ein paar herausnehmbaren Stäben. Das Bett hat der Große genutzt bis Nummer zwei gekommen ist, der kleine wird es jetzt vermutlich noch 2 Jahre haben, jetzt noch als Beistellbett, später als freistehendes Bett...

Viele Grüße
Johannes
 

mkraemerx

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Hallo zusammen,

schonmal vielen Dank für eure Antworten.

Zu dem Nachwuchsthema: Das ist nicht das erste Kind, wir hatten bisher so ein Bettchen vom Schwager geliehen. Der braucht es jetzt selbst. Und wir sind sehr glückliche und ausgeschlafene Eltern (Diagnose Anfängerkind). Als Optimist denke ich das bleibt so :emoji_slight_smile:

Erstmal zu mir: Maschinen habe ich bis auf einen Akkuschrauber selbst keine, aber ich hab eine Schreinerwerkstatt gefunden die ich mitnutzen kann. Formatsäge und die gängigen Handgeräte (Kreissäge, Stichsäge, Oberfräse) gibt es dort, ich meine einen Dickenhobel gesehen zu haben. Ich war aber noch nicht dort zum Arbeiten, habe das diese Woche erst organisiert. Kenntnisse mit Sägen (Hand, Kreis, Stich) und Oberfräsen habe ich von allerlei Renovierungen, Küchenbauten und anderen kleinen Möbeln die ich selbst gebaut habe. Ich bin also ein Amateur mit punktuellen Kenntnissen, der z.B. von Massivholz nur bisschen und von Materialbeschaffung so gut wie keine Ahnung hat. Immerhin lerne ich schnell dazu.

Das Bett würde ich nicht selbst bauen wollen um Geld zu sparen (kostet 129€ fertig in Buche) und auch nicht primär um ein "besseres" Bett zu bekommen. Ich hätte einfach Lust und würde gern etwas über Holz lernen.

Die Idee, Rundstäbe mit einem Fräser selbst herzustellen kam mir übrigens bisher nicht. Danke dafür. Hätte man beim "Viertelstabfräser" ja eigentlich auch selbst drauf kommen können. Aber bisher bin ich davon ausgegangen, fertige Stäbe zu kaufen. Selber machen ist halt mehr Arbeit. Die rechteckigen Teile kann ich schon selbst zuschneiden, aber ich würde es gerne vermeiden deutlich mehr Holz kaufen zu müssen als ich brauche. Das meinte ich mit "freiem Zuschnitt", dann würde ich mir da grosszügig das abteilen lassen dass ich für meine Teile brauche.

Das Bett weiss zu lackieren wäre schon auch ok. Mit Lackierung wollte ich mich eh mal beschäftigen. Und wie ihr angemerkt habt, das Bett steht nicht lange dort, demnach gut geeignet für Experimente :emoji_wink: Mir kam es nur so vor, als wäre Buche zu schade um es dann zu lackieren. Aber mir fällt eben auch gar keine Alternative ein, wenn man ein heimisches Holz nehmen möchte dass nicht deutlich weicher ist als Buche. Vielleicht erklärt das meine komplizierte Fragerei.

Die Option es nicht zu lackieren (sondern vielleicht eher mit Hartwachsöl und Finishöl wie hier oft empfohlen wird) könnte ich mir auch vorstellen, aber dann nicht in Buche. Weiss nicht recht was da passen könnte. Esche? Ein helles Ahorn?

Übrigens ist in der Holzwerken #72 auch ein Babybett, das werde ich mir nochmal anschauen.
 
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