Auswahl für Holztrocken/-lagerplatz

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Guten Abend,
meine zu trocknende Schnittholzsammlung wächst nach und nach, deshalb möchte mir nun einen geeigneten Lager- und Trockenplatz auswählen.
Insgesamt geht es um ca. 2,4fm: 0,80fm Ahorn, 0,80fm Esche und 0,30fm Walnuss und 0,50fm Kirsche.
Die Kirsche lagert seit einem Jahr unter dem Balkon (siehe Skizze). Das war zunächst die einfachste Lösung.

In den einschlägigen Büchern dazu, die ich gelesen habe, stehen eher grundsätzliche Dinge: Luftig, nicht zu feucht, keine ungleichen Temperaturen/Sonne etc.

Konkret zur Verfügung steht mir der Garten rund um mein Elternhaus, großteils Rasen/Wiese, zur Verfügung. Ich kann und möchte also keine Fläche mit Kies aufschütten oder betonieren.

In der Übersichtsskizze habe ich die Umgebung eingezeichnet. Richtung Norden geht es etwas den Berg hinauf. Die Hauptwindrichtung ist Westen-Osten. Der schwarze Kasten ist das Grundstück.
Nach rechts (Osten/zur Straße hin) ist eine 2m hohe Hecke, die nicht allzu dicht ist. Die anderen Grenzen sind nur mit Zaun.
Auffällig ist die starke Sonne aus Westen am Nachmittag/Abend, durch die es hinter dem Haus (Westen) richtig heiß wird. Unter dem Nußbaum ist es dagegen immer kühl, schattig aber auch etwas feucht.

Der rote Kasten ist meine derzeitige Präferenz für den Lagerplatz.
Hier würde ich von Westen nach Osten (links nach rechts) zuerst die Esche, dann den empfindlicheren Ahorn stapeln und dahinter die kleineren Stämme Walnuss und Kirsche.

Die anderen gelben Bereiche kennzeichnen andere Möglichkeiten. "Nordbalkon" ist ein nicht genutzter Balkon, derzeit ohne Brüstung. Das wäre umständlich alles 4 Meter hochzuheben.

Habt ihr Vorschläge für einen guten Lagerplatz oder Hinweise zur Anordnung der Stämme.

Vielen Dank
Thilde
 

Anhänge

  • Trockenplatz-Detail.png
    Trockenplatz-Detail.png
    126,4 KB · Aufrufe: 100
  • Trockenplatz-Uebersicht.png
    Trockenplatz-Uebersicht.png
    163,8 KB · Aufrufe: 62

holzkopfhase

ww-nussbaum
Registriert
9. März 2014
Beiträge
92
Leider kann ich nicht helfen, finde den Thread aber interessant. Aber soll nur gelagert werden damit das Holz nicht morsch wird oder fault oder damit du es dann verarbeiten kannst? Weil sobald es draussen ist wird es eh viel feuchter sein als am späteren Nutzort. Insofern ist die Lagerungsweise draussen ja vermutlich nur mit Hinblick auf Verfaulen der Bretter relevant, oder nicht?

Allein der Morgentau wird dein Holz im Freien immer viel feuchter halten als im Haus. "Trocken" wird es da also bestenfalls im Sommer und nur für kurze Zeit.
 

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Weil sobald es draussen ist wird es eh viel feuchter sein als am späteren Nutzort. Insofern ist die Lagerungsweise draussen ja vermutlich nur mit Hinblick auf Verfaulen der Bretter relevant, oder nicht?

Die zu trocknenden Blockstapel sind aus frisch aufgesägt Stämmen.
Zunächst darf der Lagerort vor allem nicht zu trocken (z.B. kein beheizter Innenraum) für das Holz sein, damit die Feuchtigkeit möglichst gleichmäßig und langsam aus dem Holz entweichen kann. Auf der anderen Seite, wie du richtig schreibst, eben trocken und gut belüftet, dass nichts verfault etc.

Sobald das Holz ein paar Jahre dort gelagert hat, kommt es an einen trockeneren Ort und schließlich an einen dem künftigen Einsatzort ähnlichen Raum (zentralgeheizt).

(Oder ich nehme, wie von meinem Sägewerker empfohlen, nach einem Jahr Trocknungszeit die Abkürzung über eine technische Trocknung.)
 

holzkopfhase

ww-nussbaum
Registriert
9. März 2014
Beiträge
92
Hast du die Möglichkeit einen kleinen "Schuppen" o.ä. zu bauen? Sähe vielleicht auch besser aus als ein Stapel Holz. Dort wäre das Holz trocken aber trotzdem würde es langsam trocknen. Der Boden muss ja nicht betoniert sein. Eher wie ein Carport mit vier Wänden^^
 

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Hallo,
ist den ein Schuppen zur Trocknung besser als ein Stapel, der von oben regensicher im Freien liegt?
Bisher habe ich überall gelesen, dass Luftbewegung das wichtigste ist.

Ob jeder Stapel seine kleine Regenabdeckung bekommt (mit Gefälle in der Stammlänge) oder ein kleines Flachdach über allem steht, muss ich noch überlegen.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Hast du die Möglichkeit einen kleinen "Schuppen" o.ä. zu bauen? Sähe vielleicht auch besser aus als ein Stapel Holz. Dort wäre das Holz trocken aber trotzdem würde es langsam trocknen. Der Boden muss ja nicht betoniert sein. Eher wie ein Carport mit vier Wänden^^

Ich denke, hier sollte man sich eigentlich nur äussern, wenn man auch Ahnung von der Materie hat. Du hast da offensichtlich Nullkommagarnix. Insofern wäre Finger still halten hilfreich für alle.

edit: Sorry für die harten Worte, aber da fällt mir echt nix mehr ein.
 

Herbert 10

ww-robinie
Registriert
20. Februar 2010
Beiträge
1.175
Ort
Was ist denn mit dir los ?

Ein luftiger Schuppen ist ja nicht falsches so dern eher der Idealfall.
Und um dir vorzugreifen ich hab sehr wohl Ahnung :emoji_slight_smile:
 

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Hallo Herbert,

Ein luftiger Schuppen ist ja nicht falsches so dern eher der Idealfall.

Warum ist das Ideal? Gerade für den Bergahorn habe ich da Sorge, dass weniger Luft als im offenen Stapel ankommt (nachdem er einige Wochen stehend gelagert wurde).

In den letzten Wochen habe ich viele Bücher zur Holztrocknung gelesen, in solchen Details widersprechen sich die Aussagen immer wieder. Der eine argumentiert mit Tradition, der andere zitiert eine Studie aus einer anderen klimatischen Situation (Südwesten der USA). Die meisten beziehen sich auf wirtschaftliche Abwägungen, manche auf den Drechsler mit Lager im Garten.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Pardon,

kann sein, dass ich da etwas forsch war. Aber:
Luftaustausch ist das A und O. Ein normaler Schuppen ist da ungeignet, erst recht auf dem kleinen Grundstück. Wo soll der denn bitte stehen und wo soll das Volumen herkommen?
Ja, so ne Heuscheune ist ne prima Sache. Aber nix mit geschlossen Wänden, sondern speziell auf den Zweck abgestimmt konstruiert.
 

holzkopfhase

ww-nussbaum
Registriert
9. März 2014
Beiträge
92
a) sagte ich, dass ich mich damit ebenfalls nicht auskenne
b) meinte ich durchaus gut belüftet, also z.B. zwischen jeder Diele so 5cm Luftspalt.Sollte ja kein Massivhaus sein.
Es ging mir eher darum, dass wenn man einiges an Holz lagert es etwas schwer sein könnte es regengeschützt zu machen, denn der Wind treibt ja sonst meist trotzdem ordentlich Regen immer wieder von der Seite an das Holz.
Und wenn man das verhindern möchte, dann muss das Dach ja entsprechend tief gehen und breit sein. Das macht es vielleicht am Ende von der Grundfläche größer als ein Schuppen und auch weniger bequem zu begehen. Je höher das Dach bei einer Überdachung vom Boden weg ist desto mehr Regen kommt von der Seite rein oder desto breiter muss das Dach sein. Und Höhe will man vermutlich, wenn man gemütlich das Holz ein- und auslagern möchte.
Bei einem Schuppen mit ausreichend Luftzufuhr könnte man sich das vielleicht ersparen.

Aber wie gesagt waren das nur Gedankengänge eines Fachfremden.
 

rockymountaineer

ww-eiche
Registriert
11. März 2016
Beiträge
312
Ort
Karlsruhe
Also 5cm Spalt wäre definitiv zu wenig, was man aber machen kann ist, die Wände offen zu lassen und nur die ersten 50- 80 cm unter der Dachkante mit Brettern zu versehen. Also im Endeffekt eine von unten verkürzte Wand, die hält Schlagregen schon sehr gut ab, gleichzeitig hat man trotz angenehmer Dachhöhe kaum Überstand und sehr gute Durchlüftung. So gelöst beim privaten Sägewerk bei mir um die Ecke und das gleich in mehrfacher Ausführung.
 

SimonS

ww-birnbaum
Registriert
29. Januar 2007
Beiträge
229
Ort
Schwäbisch Hall
Hallo Thilde,
eine Anmerkung zum Bergahorn, der am Anfang stehend gelagert werden soll. Das habe ich auch einmal gemacht, jedoch habe ich den Zeitpunkt zum liegend lagern verpasst, dann ist er so was von windschief und krumm geworden. Ich schätze da genügen einige Tage, dann liegend stapeln. Besonders wichtig beim Stapeln ist für mich die Ebenheit, dass die Stapelleisten exakt über der unteren liegen und ganz wichtig, dass der Stapel dann beschwert wird, z.B. mit Stein, Betonplatte usw., mit Druck auf die Stelle der Stapelleisten. Gerade bei dünneren Brettstärken kommt sonst nur Brennholz raus.
Grüße
Simon
 

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Hallo Simon,
vielen Dank für deine Hinweise!
Es braucht offenbar viel Erfahrung, wie lange stehend gelagert werden muss, da so viele Faktoren eine Rolle spielen (insbesondere die Anfangsfeuchte und Brettstärke unterscheidet sich ja ziemlich).

Am Wochenende wird das Holz gesägt, in einem Jahr wird sich dann zeigen ob ich am Ende Erfahrung, Brennholz oder Schnittholz gewonnen habe.
 

rockymountaineer

ww-eiche
Registriert
11. März 2016
Beiträge
312
Ort
Karlsruhe
Die Erfahrung kann ich teilen, zwischen 48 und 72 h und dann ab in die Horizontale:emoji_grin:
Allerdings hatte ich die Bohlen noch nie beschert, das Eigengewicht de Stammes ist ja viel größer als alles was ich da drauf packen könnte, mal von den oberen zwei Brettern abgesehen. Aber Ahorn hat sich bei mir noch nie nennenswert verworfen.
 

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Nochmals vielen Dank für alle Hinweise und Anregungen.

Hier ein paar Fotos von dem Holzunterstand und der aufgesägten Esche, direkt nach dem Stapeln. (Zur Größenorientierung: Die beiden Stammabschnitte sind ca. 3,15m lang.)

Inzwischen ist der Unterstand fast vollständig belegt (mit Bergahorn, Kirsche und Walnuss), auf dem Dach ist Dachpappe, die Ständer sind diagonal verstrebt und nach Süden und Westen, wo auf den Bildern die Sonne kräftig aufs Holz scheint, sind in inzwischen Sonnensegel dran.
 

Anhänge

  • DSC_3380.JPG
    DSC_3380.JPG
    684,9 KB · Aufrufe: 56
  • DSC_3386.JPG
    DSC_3386.JPG
    918,4 KB · Aufrufe: 57
  • DSC_3408.JPG
    DSC_3408.JPG
    884,2 KB · Aufrufe: 52

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.029
Ort
Ebstorf
Hallo,

sieht sehr ordentlich aus. Über die aufrecht gestellten Ziegel kann man sich streiten.
Warum ist der Dachüberstand oben gleich Null?
Was kommt für ne Dachdeckung drauf?

Gruß

Ingo
 

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Hallo Ingo,
Über die aufrecht gestellten Ziegel kann man sich streiten.

Das klingt interessant, kannst du das erläutern?
Der Aufbau ist: gestampfter Erdboden, Gehwegplatte (40x40, glaube ich), Ziegelstein hochkant, Plastikfolie, Balken längs, Balken quer.

Warum ist der Dachüberstand oben gleich Null?
Was kommt für ne Dachdeckung drauf?

Gute Frage! Die Konstruktion entstand unter Zeitdruck und ich habe keinerlei praktische Erfahrung mit konstruktivem Holzschutz und dem Bauen von solchen Konstruktionen.

Der Dachüberstand oben entstand dann so, dass ich nicht Nähe an die Hecke kommen wollte/konnte (damit sich die Hecke noch schneiden lässt) und die Ständer an dieser Stelle nicht näher in die Mitte kommen konnten wegen der Gehwegplatten.
Mit deiner Nachfrage und anderen Hinweisen würde ich heute die Ständer seitlich mit mehr Abstand platzieren und dann neben den Gehwegplatten die oberen Ständer nach innen rücken und so einen gleichmäßigen Dachüberstand oben und unten bekommen.

Auf das Dach kamen vor dem ersten Regen vier Bahnen Dachpappe drauf (nur genagelt).

Über weitere Hinweise wäre ich dankbar, was ihr anders machen würdet und was noch nachzubessern ist.

Grüße
Thilde
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.029
Ort
Ebstorf
Hallo,

Der Abstand zum Boden deiner Konstruktion und der Unterbau sind schon in Ordnung.
Was ich nicht so machen würde ist die Lage der Tonziegel. Du hast sie auf die Seite gestellt (natürlich um Höhe zu gewinnen). Die Ziegel sind aber nicht für Kraftaufnahme in dieser Richtung konstruiert. Sie tragen große Last, wenn die Hohlräume senkrecht verlaufen. Trotzdem wird es bei deiner Belastung wohl halten. Einem Kenner der Materie krampft sich beim Anblick halt der Magen etwas zusammen.

Gruß

Ingo
 

thilde

ww-birke
Registriert
19. Juli 2016
Beiträge
71
Hallo Ingo,
ah, das meinst du – dann ist alles klar. :emoji_slight_smile:
Trotzdem würde ich bei einem nächsten Mal mit mehr Zeit versuchen als Unterbau nach oben leicht zulaufende Betonsteine selbst zu gießen (und statt mit Einschlagbodenhülsen auf jeden Fall die Ständer mit H-Anker in Beton zu verankern).

Grüße
Thilde
 
Oben Unten