Ausriss beim Grundhobel verhindern

monoceros84

ww-nussbaum
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Hallo,

ich habe mir endlich mal einen Grundhobel gegönnt. Gestern kam er nun zum Einsatz: ich brauchte eine Nut in einem Stück Lärche. Dabei ist folgendes Problem aufgetreten: das Hobelmesser hat immer ein paar Millimeter sauber den Grund geschnitten, danach ist das Holz tiefer eingerissen/vorgespalten. Sobald ich das gemerkt habe, bin ich von der anderen Seite rangegangen (Grundhobel 180° gedreht) und habe die überstehenden Splitter abgeschnitten, aber die Einrisse in die Tiefe waren dann trotzdem schon da - manchmal auch mit Ausbruch. Der Grund wird alles andere als glatt und eben.
Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass das Verhalten richtungsabhängig wäre, so dass ich einen Einfluss der Faserrichtung fast ausschließen würde. "Fast", weil Lärche, oder zumindest die mir vorliegende Lärche, alles andere als homogen gewachsen ist.
Zur Ergänzung: die Nut verlief in Längsrichtung bzw. in Faserrichtung, was dem Spalten des Holzes natürlich entgegen kommt.

Nun die Frage an euch: was mache ich evtl. falsch oder woran liegt das?
* Faserrichtung besser beachten? --> dagegen spricht das oben beschriebene Verhalten in beiden Richtungen und dass in Youtube-Videos sehr häufig von beiden Enden gegen die Mitte gearbeitet wird, um Ausrisse am Ende zu vermeiden - die Faserrichtung scheint nicht den riesigen Einfluss zu haben
* Eigenschaft der Lärche und ähnlich schnell gewachsener Weichhölzer?
* Schliff/Einstellung des Grundhobels? --> Messer ist sehr scharf und gerade eingespannt (hab einen Ulmia Holz-Grundhobel)
* Technik? --> ich habe sowohl versucht, gerade vorzustoßen als auch mich bogenförmig/ziehend vorzuarbeiten; keine Unterschiede festgestellt
* Zustelltiefe? --> ich habe mich sehr langsam vorangetastet, definitiv immer weniger als 1mm abgenommen

Danke für eure Ideen und Hinweise!
Viele Grüße,
Mathias
 

pedder

ww-robinie
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Ein Grundhobel ist halt kein Nuthobel, der zumidest sowas ähnliches wie ein Maul hat.
Man sollte da sehr feine Schnitte einstellen und lieber immer mal nachstellen. jedenfalls wen e man im sichtbereich arbeitet.
 

monoceros84

ww-nussbaum
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Ok, vielen Dank. Damit habe ich erstmal einen Ansatz. Ganz so fein lässt sich das natürlich schwierig bei diesem Grundhobel einstellen, weil man ja die Schraube lockert, das Messer mit der Hand in der Höhe justiert und wieder festzieht. Oder mache ich das noch falsch? Beim Blockhobel wird das Messer ja im bereits festen Zustand minimal in Position geklopft, das geht hier vermutlich nicht.

Man sollte da sehr feine Schnitte einstellen und lieber immer mal nachstellen. jedenfalls wen e man im sichtbereich arbeitet.
Ja, die Nut war zum Einlassen eines Brettes 90° dazu. Bis ich mich in den sichtbaren Bereich traue, muss ich wohl noch üben :emoji_wink:
Allerdings sollen damit ja auch Scharniere eingelassen werden usw. Da ist der Grund zwar nicht sichtbar, aber wenn da hier und da Löcher reingerissen wurden, liegt das Scharnier auch nicht sauber auf - schlimmstenfalls ist es sogar schief. Deswegen sollte es auch im verdeckten Bereich klappen.

Mich wundert nur, dass in den einschlägigen Videos oft der Grund grob mit dem Stecheisen hergestellt wird und dann mit dem Grundhobel in 2-3 Durchgängen alles geplant wird. Da wird auch nicht nur ein durchsichtiger Span abgenommen, sondern Meter gemacht. Und trotzdem sieht es sauber aus.
 

rafikus

ww-robinie
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fein lässt sich das natürlich schwierig bei diesem Grundhobel einstellen, weil man ja die Schraube lockert, das Messer mit der Hand in der Höhe justiert und wieder festzieht. Oder mache ich das noch falsch? Beim Blockhobel wird das Messer ja im bereits festen Zustand minimal in Position geklopft, das geht hier vermutlich nicht.
Wieso vermutest du das? Hast du es ausprobiert?
Du kannst die Mutter leicht lockern und dann mit leichten Hammerschlägen nachstellen.

Mich wundert nur, dass in den einschlägigen Videos oft der Grund grob mit dem Stecheisen hergestellt wird und dann mit dem Grundhobel in 2-3 Durchgängen alles geplant wird. Da wird auch nicht nur ein durchsichtiger Span abgenommen, sondern Meter gemacht. Und trotzdem sieht es sauber aus.
Wenn die Holzfasern günstig liegen, dann geht das.
 

monoceros84

ww-nussbaum
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Wieso vermutest du das? Hast du es ausprobiert?
Du kannst die Mutter leicht lockern und dann mit leichten Hammerschlägen nachstellen.
Hehe, gut zu wissen. Ich hatte es vermutet, weil ich es nicht ausprobiert habe. Bevor ich gleich bei der ersten Benutzung die Befestigung durch unsachgemäße Handhabung verbiege, habe ich es erstmal defensiv verwendet - d.h. Verstellung nur bei komplett gelöstem Messer.
Aber ich lese es gern, dass ich das auch anders machen kann. Das erleichtert tatsächlich das Handling.
 

monoceros84

ww-nussbaum
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Die Handhabung. Sorry, manchmal rutscht doch ein Wort "Denglisch" durch, auch wenn man das eigentlich nicht will.

Diagonal zur Faser und/oder in kreisförmigen Bewegungen mit geringer Spanabnahme hobeln.
Diagonal geht bei einer Nut leider nur sehr eingeschränkt, aber ich werde es bei größeren Überplattungen mal versuchen.
Bogenförmig bzw. mit schräg gestelltem Messer (ziehender Schnitt) hatte ich versucht, ohne Erfolg. Aber meine Spanabnahme war vermutlich noch zu dick (siehe oben). Das muss ich beim nächsten mal als allererstes anders machen.
 
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