Ausfräsen einer rechteckigen Vertiefung

Wilbur

ww-pappel
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Liebe Holz-Profis,

ich bräuchte bitte einen Tip:

Ich möchte ein Tor in einen Schuppen einbauen. Der Eingang des Schuppens hat einen Rahmen aus Eichenholz. Damit das Tor bündig schließt, muss ich den Beschlag (Kloben) ein paar Millimeter im Rahmen versenken.

Nun muss ich in diesen Eichenrahmen vier rechteckige Vertiefungen einfräsen, etwa 10 x 4cm groß, und etwa 5mm tief.

Ich weiß, ich könnte das mit dem Stechbeitel per Hand machen, aber das wird nicht gut. Ich will keinen Pfusch.

Ich überlege, ob ich mir eine Oberfräse kaufe, manchmal braucht man das ja.
Dann würde ich mir eine Schablone (10x4cm innen) bauen, diese aufschrauben und fräsen.
Nun meine Frage: was brauche ich dazu? Nehme ich als Aufsatz einen Bündigfräser? Krief ich damit eine ordentlichen Winkel bei den Kanten hin?
Wenn ich zB ein 5mm tiefes Rechteck will, und meine Schablone 8mm hoch ist, stelle ich die Fräse auf 13mm ein, oder?

Hat sonst jemand eine Idee, wie ich ein sauberes Rechteck in den Eichenrahmen bekomme?

Danke, lg W.
 

Eiche007

ww-birnbaum
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Du kannst auch deine Schablone so konstruieren ( am besten eine Siebdruckplatte), dass du die mit ein zwei Schraubzwingen fixierst ( keine Schrauben).. und dann nur einen Anschlag realisierst das du rechtwinklig bist und den Anschlag entlangfährst mit einem Nutfräser und die Ecken dann ausstemmen. Die Ecken auszustemmen, daran kommst nicht vorbei, da alle Fräser Rund sind..

Das A & O ist das richtige anzeichnen mit einem Bleistift und bei Gegebenheiten ein Opferholz nehmen damit deine Fasern nicht unkontrolliert wegbrechen..
 

inselino

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Also grundsätzlich kann man sowas schon mit einem Stechbeitel machen, gerade, wenn man eine Schablone hat. Wenn du dir das noch nicht zutraust würde ich empfehlen vielleicht mit einem Reststück das vorher zu probieren.

Ansonsten kannst du das auch mit einer Oberfräse machen, deine Schablone muss dann aber natürlich so befestigt sein, dass deine Oberfräse da eine vernünftige Auflagefläche hat. Bau sie also nicht zu klein, sodass du ein Stück von der Fräsung weg die Zwingen spannen kannst und immer noch gut mit der Fräse manövrieren kannst.
Ich würde mit Kopierring und "normalem" Nutfräser arbeiten. Dafür muss deine Schablone nur etwas größer sein. Bei einem 12mm Nutfräser und einem 20mm Kopierring beträgt der Abstand auf jeder Seite des Fräsers 4mm. Musst deine Schablone also 4mm größer als die eigentliche Öffnung machen.
Wenn du bei dem Bündigfräser das Kugellager oben dran hast kommst du zu dem Problem, dass deine Schablone entsprechend dick sein muss, damit das Kugellager anliegt, wenn dein Fräser nur 5mm tief eintaucht.
 

TomfromMuc

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Hallo Wilbur,

mit einer Oberfräse geht das natürlich. Aber in der Zeit hast Du das auch locker mit einem Beitel gemacht. Das ist doch kein Pfusch....

Nacharbeiten mit dem Beitel mußt Du eh und Schraublöcher der Schablone hast Du dann auch noch zu verschließen.

Viel Erfolg beim Projekt,

LG Tom
 

raziausdud

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Probiers doch trotzdem zuerst mit einem Beitel an einem anderen Stück. Wenn Du dann merkst, wie schön man durch veränderte Neigung des Heftes/Giffs bei unten orientierter Fase der Klinge den Abtrag steuern kann, bist Du dann mit etwas mehr Übung schneller fertig als Du die Schablone gefertigt und die Oberfräse eingestellt hast.

Ist leise, macht keinen Staub - mir macht manuelles Arbeiten auch mehr Spaß, erzeugt auch ehr Ruhe statt Hektik.

Allgemein klar: ab einer gewissen höheren Stückzahl lohnt sich maschinelles Arbeiten natürlich.

Rainer
 

civil engineer

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Hallo,

bevor Du eine Oberfräse anschaffst: Ist zur Laibung hin genug Platz (also der Rahmen breit genug), damit Du alle Stellen ausfräsen kannst, ohne dass die Grundplatte der Oberfräse an der Laibung ansteht?
 

Mitglied 67188

Gäste
mit Forstnerbohrer und dann nachstechen mit dem Beitel.
Der Beitel sollte natürlich scharf sein, dann ist das keine große Kunst.
Nimm einen möglichst breiten ≈ 30mm.
den Forstnerbohrer kannst du mit Edding an der Seite markieren für die Tiefe.

Eine Oberfräse plus Kopierring und Fräser und Schablone ist halt auch Zeit und Geld....

Musst deine Schablone also 4mm größer als die eigentliche Öffnung machen.
...du meinst sicherlich 4mm auf jeder Seite. (108mm x 48mm) bei deinem Beispiel mit 20/12
 

wolfgang-K (RIP)

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Das war ja alles richtig, was die Kollegen bisher geschrieben haben.
Aber wenn du bisher noch keine OF hast und erst eine dafür kaufen willst, gehe ich davon aus dass du mit deren Umgang noch keinerlei Erfahrung hast. Das Ergebnis wird Pfusch sein.
Ich empfehle, kauf eine gute OF, aber mach es dieses Mal noch mit dem Beitel. Das kann qualitativ besser werden.
Mit deiner neuen OF solltest du dann reichlich üben, bevor du sie erstmals für ein gutes Projekt einsetzt.

LG Wolfgang
 

Mitglied 67188

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Mit deiner neuen OF solltest du dann reichlich üben
ja da hat er recht.
Für den oberen Kloben müßtest du evt. auch auf die Leiter, die Fräse horizontal halten...
wäre für das erste mal ein ambitionierter Einstieg...

Der Grund warum so viele die Handwerkzeuge verschmähen ist meist, dass die
Werkzeuge selten scharf waren die einem zur Verfügung standen.
Die Schärfe bei Neuzustand aus dem Baumarkt (auch teils von teuren Werkzeugen) ist selten ausreichend.
Langfristig ist es von Vorteil sich mit der Schärftechnik zu befassen, dann macht es sogar
Spass und ist schnell geschehen.
 

Frank73

ww-robinie
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Da muss ich jetzt doch mal was dazu schreiben, denn für solche Antworten liebe ich dieses Forum.
Das ist mal wieder ein Profitipp, auf den kommt man selbst fast nicht.
Für manche, grad die neuen Mitglieder ist die Antwort recht kurz. Da kommt, und das hatten wir in letzter Zeit leider öfters, immer die Kritik, das sollte doch begründet werden. Warum? Mit so einem Satz ist doch alles gesagt.
Man sollte sich auch vor Augen führen wann der Beitrag erstellt wurde. Mitten am Tag, also während der Arbeitszeit. Und da nehmen sich einige der Profis hier die Zeit um zu Antworten, da fällt diese aber auch mal etwas kurz aus. :emoji_grin:
Also stellvertretend sage ich hier mal Danke.:emoji_thumbsup:
Sorry fürs OT.
 

Wilbur

ww-pappel
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Vielen Dank für Eure Kommentare. Ja, ich werd es manuell probieren :emoji_wink:
Die Bänder berarbeiten hab ich auch schon überlegt, aber das Problem ist, das sind 4mm Edelstahl-Bänder, 80cm lang. Dass ich da alle 4 gleich hinbringe, halte ich für schwierig. Da brauch ich einen Schmied.
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Kröpfen und Schmied?
Du sprachst von 4mm. Kannst du die Bänder nicht absägen und hinten dran wieder drauf schweißen (überlappend)? Dann hast du die 4mm die du brauchst. Bleibt allerdings das Problem mit dem Edelstahlschweißen. Aber dafür gibt es auch Spezialelektroden.
 

netsupervisor

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Ich find die Lösung von Uli auch die beste.

Naja, 5mm VA zu biegen, da braucht es schon ein paar ordentliche Hammerschläge, aber das würde ich auch mit einem Fäustel von 1500gr locker nach ein paar Schlägen hinbekommen. Aber auch nur im Schraubstock, nicht in der Vorderzange.
Edelstahl mit Elektrode zu schweißen würde ich erfahrungsgemäß lassen, meist ist danach nichts mehr edel und es rostet. VA schweißt man tunlichst mit Schutzgas.

Um sie gleich zu bekommen einfach eine Markierung der Einspannhöhe setzen, das ist überhaupt kein Thema. Und den Kloben einsetzen, sonst ist hinterher das Loch ein Oval.
 

uli2003

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VA nur mit und in rostfreiem Werkzeug und Spannvorrichtungen bearbeiten!
Naja, bis die Bänder wegkorrodiert sind, ist die Tür nicht mehr da.
Dafür würde ich mir keinen VA Schraubstock oder Hammer zulegen.
Ich hab schon so viele Bleche in meiner Stahl-Minikantbank gebogen, da ist nach Jahren nix zu sehen.
 

netsupervisor

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Ich hab schon unzählige Bauteile aus VA hergestellt, die wirklich der Witterung ständig ausgesetzt sind.
Schweißnähte werden eh meistens (leider) gebeizt und das bisschen Anhaftung von unedlerem Metall bekommt man immer leicht gereinigt. Ein wenig mit einem Schleifvlies oder Poliervlies drüber, das genügt.
Mit meinen Maschinenwerkzeugen bearbeite ich sowohl VA als auch normalen Stahl, da gabs noch nie Probleme mit Korrosion. VA muss man halt anschließend reinigen. Typischerweise ist VA eh nicht magnetisch, da pustet sich das meiste eh von selbst weg.

Ausschließlich bei Werkzeugen für Schrauben nehme ich VA Bits oder Schraubendreher.
 
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