Ausblühungen Fräskorb

[Martin W]

Hallo Holzwerkergemeinde,

ich brauche mal Euren Rat. Vor einiger Zeit habe ich eine gebrauchte Oberfräse von Scheer gekauft (HM 9). Nachdem sie einige Wochen unbenutzt im Schrank gestanden hat, zeigen sich nun überall dort, wo die ursprüngliche Lackierung des Fräskorbs beschädigt/abgeplatzt ist, weiße Ausblühungen. Wenn man die abwischt erscheinen sie nach ein paar Tagen erneut. Da scheint irgendeine Art der Oxidation am Werk zu sein, was mich wundert, denn bisher hatte ich keinerlei Feuchtigkeitsprobleme in meiner Werkstatt. Im Schrank riecht's nicht muffig. Außerdem liegen darin einige selbstgebaute Führungvorrichtungen aus Eisen und an deren blankgeschliffenen Schnittkanten ist nicht der geringste Rostansatz zu erkennen. Meine Fragen also: Wie kommt's zu den Ausblühungen? Und: Wie krieg' ich die wieder weg? Einfach drüber lackieren? Oder platzt der Lack einfach wieder ab?

Für Tips dankbar:

Martin

 

[WinfriedM]

Hört sich nach Alu an, was da oxidiert. Alu ist relativ empfindlich, allerdings einfach so passiert das auch nicht. Ich würd die erstmal ordentlich leicht feucht abwischen, vielleicht ist da irgendwie Salz drauf gekommen. Auch die Raumfeuchte würd ich mal kontrollieren.

Lackieren kannst du machen. Eigentlich brauchts dazu erstmal eine Alu-Grundierung, aber ich würds einfach mal mit irgendeinem Alkydlack probieren. Material zuvor leicht anschleifen.

 

[Ina34]

Welche Stärke sollte das Schleifpapier denn haben?

 

[dascello]

Das erinnert mich an meine Märklin-Eisenbahn:

Zinkpest ? Wikipedia

Grüße sendet

Michael

 

[L00N]

Öhm......Michael....der Fuß wird aber nicht aus Zinkdruckguss sein. Ich tippe da auch eher auf Alu, da das Maschinchen ja auch nur 3,2 kg wiegt.
Die werden da irgendeine schrottige Legierung verarbeitet haben. Ich merke das immer wieder beim eloxieren, wie unsauber teilweise das Material ist. Und was Winfried schon ansprach in Richtung Salz. Oft reicht da schon aggressiver Handschweiß.

Cheers Alex

 

[dascello]

Hast ja Recht!

 

[Martin W]

Zinkpest?! Mensch, Michael, mach kein Scheiß! Guck mal, was Wikipedia darüber schreibt: "Das Phänomen gilt als unaufhaltbar." Da bröselt mir also der Fräskorb unter den Fingern weg?! Schon deshalb gefällt mir viel besser, was Alex schreibt. Allerdings: Ich hatte auch gedacht, dass es sich um Zink handelt, weil sich mit einer scharfen Klinge kein Span abschälen lässt (anders als bei Alu wie ich es kenne). Ist aber wohl kein wirklicher Test. Am Ende ist das womöglich auch egal, denn Lackieren scheint eh der einzige Weg zu sein. Hammerite (davon hab ich noch 'ne halbe Dose) empfiehlt allerdings eine "ammoniakalische Netzmittelwäsche", danach Grundierung und dann zwei Lackschichten. Bei Manfred klingt das ein wenig einfacher. Letzte Frage daher: Ist die ganze Vorbehandelei verzichtbar?

Fragt

Martin

 

[L00N]

Hammerite (davon hab ich noch 'ne halbe Dose) empfiehlt allerdings eine "ammoniakalische Netzmittelwäsche", danach Grundierung und dann zwei Lackschichten. Bei Manfred klingt das ein wenig einfacher. Letzte Frage daher: Ist die ganze Vorbehandelei verzichtbar?

Hört sich hochkompliziert an, aber ich würds machen. Ob jetzt mit Ammoniak, oder Verdünner....who knows?!
Auf jeden Fall anschleifen, säubern, und zweimal lackieren musst du eh.
Und dann gespannt abwarten, ob die Silizium-Blumen wieder auftauchen....sich durch den Lack drücken.

 

[RalphSchlimm]

Hast Du keinen Pulverbeschichter in der Nähe? Dann ist es gleich chic und so teuer dürfte das nicht sein. Die haben meistens auch gleich eine Sandstrahlanlage.

 

[Restauratte]

Hllao Martin,

lagerst Du unter Umständen auch Lösungsmittel oder ähnliche Chemikalien in dem selben Schrank ?