Ausbeute bei Verwertung von Bohlen

Batucada

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Hallo an die Spezialisten,

ich habe eine ganz simple Frage bzgl. Bohlenware.

Mit welcher Ausbeute (in %) sollte man bei der Verwertung von Bohlenware mindestens rechnen? Gerechnet vom Rohzustand der Bohle bis zum fertigen Werkstück im Endmaßzustand? Liege ich mit 50% richtig? Oder können es sogar 60..70% sein?

Ok, ich weiß, das war jetzt mehr als eine Frage :emoji_wink: Aber schlußendlich könnte es nur ein Wert sein, der für mich von Interesse ist. Danke schon mal im voraus,

LG Batucada
 

teluke

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Eine Tabelle dafür? Kann ich mir nicht vorstellen.

Mal hast Du nur 20% Verlust. Dann muss aber alles passen.
Werkstücke kurz, und Bohlen sehr gerade und gerade mit ausreichender Dicke um den Hobelverlust zu minimieren.

Mal hast Du aber auch 80% Verlust.
Lange Werkstücke, krumme Bohlen, Holz mit nichtverwendetem Splint (z.B. Eiche) usw.

Und manchmal passt gar nichts.
Werkstücke zu lange für dafür zu krumme Bohlen.
Dann hilft nur Neubeschaffung von Holz.
 

Holzrad09

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Eine Tabelle dafür? Kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn Ich es aber sage. :emoji_wink:
Ich habe mal so etwas gesehen aber leider nicht abgespeichert.
Hier was ähnliches, leider nicht nach Holzarten gelistet. https://books.google.de/books?id=Q9e1BgAAQBAJ&pg=PA2&lpg=PA2&dq=verschnitt+eichenholz&source=bl&ots=YK8tPcuT3U&sig=ACfU3U3tbsemb5h6xeZxzhaldwiL-6glwQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj5tKD7v4LlAhWRZ1AKHTZMCX04FBDoATADegQICRAB#v=onepage&q=verschnitt eichenholz&f=false Bei Meranti z.B. hast Du fast gar keinen Verschnitt ( bekommt man aber in der Regel eh nur besäumt ) https://images.fordaq.com/p-18040000-18034504-3-M/Bretter--Dielen--Meranti--Dark-Red---Meranti.jpeg , bei Buche oder Eiche kann das schon heftig sein, natürlich gibt es davon auch gutes Material.
LG
 
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teluke

ww-robinie
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Es ging aber um

"Gerechnet vom Rohzustand der Bohle bis zum fertigen Werkstück im Endmaßzustand"

und da sind auch Hobelverluste dabei.

Gerade Buche gehört allerdings auch zu den Hölzern mit recht wenig Verschnitt.

Es kommt eben auf sehr viele Dinge an.

Ich würde sagen unter 60-70% Verlust von der Blockware zum fertigen Möbel geht bei Eiche nichts.
 

sonicbiker

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Ich würde sagen unter 60-70% Verlust von der Blockware zum fertigen Möbel geht bei Eiche nichts.

Naja. Ich versuche, meinen Bauplan (in gewissen Grenzen) an das vorhandene Holz anzupassen: Da wird eine Deckplatte einer Kommode dann eben nicht wie geplant 24 mm, sondern nur 22 mm. Ich nehme auch mal ein Stück mit etwas Splintanteil, wo es nicht stört, sehe etwas großzügiger über Astlöcher hinweg, hobele eine Unterseite nicht immer vollständig aus - und nutze dann auch bei Eiche über 50 % der Bohle gezielt. Wenn die Qualität der Bohlen so schlecht ist, dass weniger nutzbares Holz übrig bleibt, muss der Preis schon sehr gut sein - oder man wartet besser auf die nächste Lieferung an den Holzhändler.
Außerdem versuche ich, die Reste sinnvoll weiterzuverwerten. Daraus entstehen dann Leisten, Schneidebretter, kürzlich ein Brotkasten, kleine Dosen oder Kistchen oder - gemischt mit anderen Hölzern und damit "bunt" - Bauklötze, wenn es zu nichts anderem mehr reicht. Meine Bauklötze haben dann schonmal Fraßgänge oder markante Fehlstellen. Am Ende war ich dann bislang doch immer recht zufrieden mit der Ausbeute.
Grüße, Wolfram
 

teluke

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Ich arbeite gerade an einem 6-türigen Schlafzimmerschrank bzw. daran das Holz dafür (absolut alles Eiche) zu richten und das Leimholz für Füllungen, Regalböden, Schubladenböden, Böden und Deckel zu machen.
Fertig wird der Schrank rund 0,68m³ netto Holzvolumen haben.
Bisher habe ich gut 2m³ dafür zusammengeschnitten und ich bin nochmal ganz fertig damit. Immer noch fehlen ein 2-3m² Leimholz.
Ich weiß also von was ich rede.
Ich habe dabei auch keine Probleme mit Fehlstellen oder ein wenig Splint an den Rückwänden oder sonstigen nicht sichtbaren Teilen.
Aber soweit es sichtbar ist muss es auch einwandfrei sein.

Mache ich von dem Holz Kleinmöbel, Kisten, Kästen oder sonstige Kleinigkeiten ist die Ausbeute natürlich weit höher.
 

IngoS

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Hallo,

kommt, gerade bei nicht so optimalem Holz, auch sehr auf den Tischler an. Da muss man schon etwas Zeit, Ruhe und Erfahrung mitbringen, um die vorhandenen Bohlen optimal auszunutzen.
Hier mal ein kleines Beispiel:

Gruß

Ingo
 

IngoS

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Fertig wird der Schrank rund 0,68m³ netto Holzvolumen haben.
Bisher habe ich gut 2m³

Hallo,

ich kenne das so, dass der Verschnitt auf die Fläche bezogen wird und nicht auf das Volumen. Da ist der Verschnitt natürlich geringer, als wenn man das Volumen rechnet.

Gruß

Ingo
 

teluke

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Hallo,

ich kenne das so, dass der Verschnitt auf die Fläche bezogen wird und nicht auf das Volumen. Da ist der Verschnitt natürlich geringer, als wenn man das Volumen rechnet.

Gruß
Ingo

Richtig Ingo, nur hat der TE nach dem Volumen gefragt.

Gerechnet vom Rohzustand der Bohle bis zum fertigen Werkstück im Endmaßzustand?

Das war die Frage des TE.

Frage mich schon die ganze Zeit wann das jemand bemerkt.
In der Fläche ist der Verlust natürlich bedeutend geringer.
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
natürlich gibt es diese Verschnitttabellen, aber in der Praxis fand ich die Werte sinnlos. Letztlich bestimmt sich der Verschnitt bzw. die Ausbeute nach dem Geschick des Tischlers, der Holzart und -qualität und nicht zuletzt durch die Abmessungen der erwünschten Werkstücke. Sind die Werkstücke klein, bekomme ich mehr aus der Bohle...
 

ChrisOL

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Persönlich finde das ich die Fläche als Bezugsgröße sinnvoller.
Soll es eine 35mm starke Tischplatte geben, die aus 52mm ausgehobelt wird, ist das zwar Abfall in Form von Spänen.

Das habe ich in Hinterkopf, muss das aber nicht beim Einkauf im Sinne von xx % Verschnitt drauf rechnen.

Wenn ich das gewerbliche mache, würde ich Einkaufsmenge und Maschinenstunde und Lohn rechnen und auch keine % Verschnittrechnung aufmachen.
 

Batucada

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Ja, vielen Dank für die Antworten. Und letzten Endes habe ich für mich nach einer einfachen Formel gesucht, den Bedarf an Bohlen abzuschätzen.

Aus dieser Sicht erschien mir der Bezug zum Volumen der einfachere Weg zu sein. Klar doch, meist lässt sich mit den Außenlinien eines Werkstückes schnell der umschließende Quader bestimmen, dessen so bestimmbare Volumen aus dem größeren Volumen herausgearbeitet werden muss. Bei einem z.B. anzusetzenden Verlust von 50 % sollte am Anfang das doppelte Volumen in der Bohle vorliegen. Wenn die Hauptmenge am Schluss aus Flächen mit einer Dicke von z.B. 19 mm besteht, dann erscheint mir der Weg, diese aus einer 52er Bohle herauszutrennen, ein gangbarer Weg zu sein, fiele dabei die Wahl auf eine 35er, dann wäre das ein Schuss in den Ofen. Die richtige Wahl der Bohlendicke ist also schon wichtig, um sich der größtmöglichen Ausbeute sicher zu sein.

Wenn ich also beim Holzhändler stehe und die Bohlen auswählen möchte, bekomme ich wahrscheinlich nicht immer die gleichen glücklichen Zufälle präsentiert, wenn die Bohlen eine mächtige Breite haben, so dass man anschließend aus dem vollen Schnitzen kann. Gehe ich also zum Holzhändler, dann habe ich mich schon auf eine mir genehme Bohlendicke voreingestellt. Bei der dann verfügbaren Blockware der entsprechenden Dicke muss ich vor Ort entscheiden, ob ich mit der verfügbaren Menge zurecht komme. Deshalb erschien mir das Rohvolumen der Blockware ein praktikabler Weg zu sein.

LG Batucada
 

ChrisOL

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Wichtig ist es auch die groben Abmessungen der längsten Stücke vor Augen zu haben. Soll ein Tisch 200cm lang werden hast du bei 3,5m Bohlen mehr Verschnitt wie bei 4,5m.
 

seschmi

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Alles eine Frage des Designs: Lege die Bohle auf zwei Stahlkufen und verkaufe das Ergebnis als „Moderner Bohlentisch mit Waldkante“. 0% Verschnitt, nicht mal die Rinde musst Du abmachen :emoji_slight_smile:
 

Macchia

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ich schlag auch erstmal 50% Verschnitt drauf und je nachdem lege ich nochmal eine oder 2 Bohlen oben drauf.
Ist natürlich blöd wenn sehr teures Holz zum Kauf ansteht und man kein totes Kapital anhäufen möchte.
Genauso blöd ist es nochmal losfahren zu müssen und von einem anderen Stamm nachzukaufen.
Einen zu großzügigen Einkauf kann man auch schlecht in vollem Umfang dem Kunden aufschlagen.
Da hat eine große Schreinerei u.U. Vorteile, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie zuviel Gekauftes
baldigst losbekommt ist höher.
Hier das richtige Auge für zu haben fehlt mir auch zu oft.

Ansonsten zum nachlernen als Anhaltspunkt:
Holztechnik - Mathematik v. Europa Lehrmittel Leseprobe Kapitel 4 Verschnitt
 
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