Aufhängung Gesellenstück

Tharanass

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Guten Tag zusammen,

ich habe hier schon länger mitgelesen und wende mich nun mit einem Problem an euch.

Ich bin im Moment in den letzten Zügen der Planung meines Gesellenstückes.
Es wird ein kleines Hängeschränkchen aus Massivholz.

Mein Problem ist im Moment die Aufhängung:

Ich habe das Schränkchen mit 20mm Wänden/Deckel geplant die mit Schwalbenschwanzverbindungen verbunden sind. Auf der Rückseite ist eine Falz vorgesehen, damit ich die Rückwand nachträglich (wegen der
Ausrichtung der Nutleisten der Schubläden) einsetzen kann.

Die Falztiefe habe ich mit 13mm, die Höhe mit 14mm bestimmt. Hier wird dann die Rückwand (6mm Sperrholz) eingeschraubt. Dann verbleiben noch 7mm bis Korpuskante.

Ich hatte eigentlich vor die Aufhängung mit dünnen Keilleisten zu realisieren. Diese wären aber nun nur noch 8-9mm stark und ich habe Bedenken wegen der Scherkräfte.


Meine Frage daher: Kann ich das machen oder müssen die Keilleisten stärker sein? Das Schränkchen ist 53cm hoch, 30cm breit und 20cm tief. Eine Rahmentüre mit Vollholzfüllung, zwei winzige Schubladen. Sollte insgesamt also nicht all zu schwer sein.

Stärkere Keilleisten möchte ich eigentlich vermeiden um möglichst viel Platz Innen nutzbar zu machen.
Eine andere Möglichkeit wären wohl Aufhängeleisten. Leider habe ich keine gefunden, die ich in meiner Falz auch unterbringen kann. -> Weiß jemand, wo es zierliche Aufhängeleisten gibt?

Linsenkopfplatten wären die elegantere Möglichkeit gewesen. Leider habe ich keinen Weg gefunden, diese in den Seiten unterzubringen. Die schmalsten Platten haben ein Außenmaß von 10,5mm. Wenn ich links und rechts davon noch Holz stehen lassen will habe ich nur noch wenige mm für meine Falz.

Leider gibt es keine Möglichkeit dieses Problem mit meinem "Ausbilder" zu besprechen, den das ganze Thema nicht interessiert. In zwei Wochen kann ich darüber mit meinen Lehrern reden, bis dahin will ich aber weiter kommen.

Ich wäre echt dankbar für Tipps / Anregungen.
 

ceto

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Hallo,

Aufhängeleisten in der Art wären vielleicht passend:
https://eilox.de/anwendung.html

persönlich finde ich überhaupt Leisten besser als Linsenkopfbeschläge, habe zuhause zwei kästchen an der wand, je eins so, eins so.
imemr wenn ich sie aml abnehme nervt mich das mit den Linsenkopfbeschlägen, weil es doch immer etwas fummelig ist die Schrauben genau zu treffen...

Viel Erfolg!
Cedric
 

Tharanass

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WoW, die sehen schonmal sehr gut aus!

Das System Mini käme da wohl in Frage, das baut noch weniger auf. Die Falz müsste dann 25-7,5=17,5, also sogar wir 18mm breit sein, dann verbleibt am Deckel noch 2mm zur Abdeckung. Auch wieder ziehmlich wenig.

Eventuell die Falz weniger breit machen und die Hängeleiste eben nicht voll aufliegen lassen? Ist nicht gerade fachgerecht denke ich.

Aber auf jeden Fall schon mal klasse, danke!
 

Friederich

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Hallo,
Rückwand nur in Falz und dann noch mittels Keilleiste daran aufhängen? Find ich nicht gerade fachgerecht.
Mach doch eine richtige Nut. Unterboden zurückgesetzt, dann kannst du die Rückwand nachträglich von unten einschieben.
 

Tharanass

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Das wäre eine Möglichkeit, dann müsste ich aber Oben halbverdeckt zinken, damit man die Nute nicht sieht, was ich nicht wollte.
Oder die Nute aussetzen.
Dann könnte ich auch die breiten Linsenkopfbeschläge nehmen.
 

Friederich

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...oder einen Gehrungszinken am hinteren Eck. Ist aber nicht ganz einfach, den perfekt hinzubekommen.
Die Schwalbenschwänze kommen ja sicherlich an die Seitenteile? Offene Nut wäre dann ja oben. Einfaches Verschließen wäre für mich voll in Ordnung.
Zum Aufhängen würd ich aber trotzdem Keilleiste nehmen.
 

uli2003

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Mach das Teil 10 oder 15 mm tiefer und dann ordentliche Falzleisten. Meinethalben auch Keilleisten, ich persönlich finde Falzleisten mit etwas Luft günstiger.
Da gibt es wenigstens immer eine definierte Auflage.
 

Tharanass

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Hallo Friederich

Klar, die Schwalben kommen an die Seite. Aber eigentlich will ich hinten keinen Aufwand betreiben, sieht man ja eh nicht.
Ich wollte die Rückwand fälzen, damit ich sie wirklich dicht mit dem Korpus abschließen kann und sie nicht rumklappert. Das Schränkchen ist ja
nicht tief und man wird da unweigerlich an die Rückwand kommen und jeden Schlitz sehen in der Nut...

@uli:
Du meinst nen Rahmen aus Falzleisten hinten reingeschraubt/geleimt, da rein die Rückwand und die Keilleiste?
da müsste der Rahmen aber recht stark sein wenn die Keilleiste daran hängt?!
 

Friederich

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Ich wollte die Rückwand fälzen, damit ich sie wirklich dicht mit dem Korpus abschließen kann und sie nicht rumklappert.
Da klappert nichts wenn du einigermaßen sauber einpasst.
Rückwand in Nut eingeschoben ist schon eine bewährte und fachlich einwandfreie Bauweise. Gerade in Kombination mit einer Keilleiste zum Aufhängen.
So in etwa sieht es aus. Man beachte die 1-2mm Luft bei der Keilleiste, damit der Schrank fest an die Wand gezogen wird.
Und den Winkel von nur 30°. Damit ist die horizontale Ausrichtung "definierter" als mit 45°.
Nicht ganz oben anbringen sondern auf etwa knapp 3/4 der Höhe. Das ist vorteilhaft wenn die Wand nach vorne geneigt sein sollte oder einen Buckel hat.

Die Nut kann man auf der Kreissäge schneiden. Mit Probestück des Sperrholz an die richtige Breite herantasten.
Nut nicht zu eng!! Das Einschieben geht regelmäßig viel schwerer als erwartet.
Und am Nutgrund (bei den Seitenteilen) etwas Luft lassen.
Kanten der Rückwand etwas brechen mit Schleifpapier, und die oberen Ecken etwas abrunden. Dann geht das Einschieben/Einschlagen leichter.
 

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Tharanass

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Deiner Skizze entnehme ich, dass die Keilleiste einfach von hinten an die Rückwand geschraubt, eventuell noch geleimt wird. Das hält?

Ich kenne Keilleisten tatsächlich nur fest mit dem Korpus verbunden. So wird es auch in unseren Fachbüchern beschrieben.
Ich werde jetzt mal einige Zeichnungen mit den verschiedenen Möglichkeiten machen, dann sehe ich weiter. Vielen Dank :emoji_slight_smile:
 

Friederich

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Deiner Skizze entnehme ich, dass die Keilleiste einfach von hinten an die Rückwand geschraubt, eventuell noch geleimt wird. Das hält?
Einwandfrei. Es wird natürlich durchs Sperrholz in die Leiste geschraubt, nicht umgekehrt. Und man kann beliebig viele Schrauben anbringen.
Leim braucht man nicht.
Schrauben nicht mittig in die Leiste sondern Richtung Keil verschoben. Dahin wo die Zugkräfte auftreten. Auf der anderen Seite wird sie ja sowieso angedrückt.

Ich kenne Keilleisten tatsächlich nur fest mit dem Korpus verbunden.
Ganz oben dann? Geht auch. Nur wenn die Wand nach vorne geneigt ist, pendelt der Schrank dann unten von der Wand weg.
Und wenn die Wand knapp unter der Leiste einen Bauch hätte, dann entsteht ein Hebel, welcher die Leiste nach vorne von der Wand weghebelt.
 
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uli2003

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Nur wenn die Wand nach vorne geneigt ist, pendelt der Schrank dann unten von der Wand weg.
Macht er nicht, er hängt dann schief, sofern er auf der Erde montiert wird.

Keilleisten müssen exakt ausgerichtet sein, auch in der Tiefe, bzw. Plan an der Wand. Sonst schaukelt der Schrank darauf hin und her, weil er nicht überall aufliegt. Bei Falzleisten (exakt so montiert wie eine Keilleiste, nur statt Schräge eine Falz), gebe ich einen halben Millimeter Luft, da macht eine kleine Abweichung in der Planheit nichts - der Schrank hängt in der Falz genau waagerecht.
Bei Keilleisten ist das logischerweise davon abhängig, wie weit die Leisten ineinandergreifen.

Zudem - eine Aushängesicherung vornehmen. Nicht dass der Schrank mal hochgedrückt und ausgehängt wird.

Grüße
Uli
 

Tharanass

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Von innen verschraubt hält das natürlich, nur sieht man dann ja die Schrauben. Könnte man natürlich mit einem Einlegeboden verdecken. So richtig gefallen will mir das aber auch nicht. Bei verstellbaren Böden werden die Schrauben nur in einer Position abgedeckt....

Ich könnte natürlich einen Boden fest einbauen und die Keilleiste hier von hinten durch die Rückwand in den Boden schrauben?!


Wie stark bildest du denn die Falzleisten aus dass sie nicht abscheeren Uli?
 
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Friederich

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Von innen verschraubt hält das natürlich, nur sieht man dann ja die Schrauben.
Eine Reihe glänzender Messingschrauben, sauber versenkt, find ich jetzt nicht gerade hässlich oder störend. Eher im Gegentum.
Es sind ja auch Beschläge an den Türen , Schloss und Facbodenträger zu sehen.

Sehen wird man sie sowieso nur wenn man sie sucht. Da ist ja dunkel und es stehen Sachen davor.
 
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Friederich

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Macht er nicht, er hängt dann schief, sofern er auf der Erde montiert wird.
Solange er nur dahängt. Zieht man eine schwere oder nicht ganz leichtgängige Schublade heraus, kann er schon nach vorne schwingen. Genaugenommen bei ganz senkrechter Wand fast genauso.
Kommt natürlich auch auf sein Gewicht und seine Tiefe an.
Keilleiste etwas tiefer anbringen ist ja auch kein Mehraufwand.
 

uli2003

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Dann macht man eine zweite Aufhängeleiste.
Eine oben, eine unten.
Jetzt wird’s mit der Keilleiste noch fummeliger, dass das exakt passt.
Bei Falzleisten kein Thema, wenn da eine etwas Luft hat, spielt das überhaupt keine Rolle :emoji_slight_smile:
 

Copic

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Du kannst die Aufhängeleiste (unbedingt Falzleiste - hat Uli ja nun oft genug erklärt) auch einfach an Deine Rückwand anleimen.
Zitat Altgeselle: Leim hält mehr als 1000 Schrauben :emoji_slight_smile:
Übrigens ist dann die Ursprungskonstruktion mit Falz für die RW auch OK weil DIE schraubst Du ja ordentlich fest und nicht nur mit ein paar Mini-Schrauben durch die Rückwand.
Bei dem bischen Möbel reicht Dir 10 mm Luft hinter der Rückwand aus um Falzleisten einzubauen die das Ding auch halten.

Guck Dir die Wand an an die das Ding soll. Wenn es da Probleme gibt einfach eine 2. Falzleiste vorsehen. Du kannst dann in der Werkstatt schon ein Abstandsholz richten um die 2. Leiste richtig auf der Wand zu montieren. auf der unteren Leiste muß die Gegenleiste ja nicht aufligen.

Gruß
Ralf
 

Friederich

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Übrigens ist dann die Ursprungskonstruktion mit Falz für die RW auch OK weil DIE schraubst Du ja ordentlich fest und nicht nur mit ein paar Mini-Schrauben durch die Rückwand.
Rückwand in Nut eingeschoben schraubt man ja nicht mit "Mini-Schrauben" fest. Sie wird ohne Schrauben oder Leim durch die Nut gehalten.
Oder worauf beziehst du dich mit den Mini-Schrauben?
 

Holz-Christian

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Die Schwalbenschwänze kommen ja sicherlich an die Seitenteile? Offene Nut wäre dann ja oben. Einfaches Verschließen wäre für mich voll in Ordnung.

Für Dich vielleicht, bei der Prüfungskommission dürfte stümperhaftes Durchnuten und dann Ausflicken für ausgeprägtes Naserümpfen sorgen.
Begleitet von Punktabzug.

Nix für ungut.

Bei einem Falz besteht die Problematik das man ihn auch einsetzfräsen muss und die Ecken nach verleimen des Korpus mit Oberfräse/ Stemmeisen nacharbeiten muss.
Oder die Falzwange hinten auf Gehrung abgesetzt.
Dann kann man durchfälzen.

Ansonsten reichen bei dem Minikästchen 8mm Hängeleisten vollkommen, egal ob schräg oder Falzleisten.

Gruß Christian
 

Friederich

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Für Dich vielleicht, bei der Prüfungskommission dürfte stümperhaftes Durchnuten und dann Ausflicken für ausgeprägtes Naserümpfen sorgen. Begleitet von Punktabzug.
Möglich. Ich weiß es nicht.
Soweit ich weiß wird ja aber die Zeichnung sowieso erstmal der Kommission vorgelegt? Da kann man es ansprechen.
 

Friederich

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Oder die Falzwange hinten auf Gehrung abgesetzt.
Dann kann man durchfälzen.
Gehrungszinken hatte ich ja schon zu Beginn genannt.
Den kann man einsetzen sowohl bei Nut aus auch Falz.
Warum dann also nicht die wesentlich stabilere Variante mit der Rückwand in Nut eingeschoben?
 
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Tharanass

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Nicht unbedingt, mann kann auch so durchfälzen. Dann muss man nur den hinteren Zinken um das Maß der Falz versetzen und dann
einen Teil der Falzwange (am Zinken oder Schwalbenbrett, ist egal, so kürzen, dass er bündig mit der anderen Falzwange abschließt. Das sieht
dann zwar nicht so harmonisch aus wie auf Gehrung, aber so gehts auch laut Lehrbuch.


Ich habe noch eine Frage....

Meine Rahmentüre soll bündig mit der Front einschlagen. Dafür habe ich mir die Bänder Kröpfung A von Isar Sempt ausgesucht, die gleichen wohl denen von Herzig.
Ich habe eine Füllung aus Vollholz, hierfür hätte ich gerne eine 8mm Nute im Rahmen. Schlüsselloch sollte ja Mittig sitzen, also Dornmaß 25.

Ich Die Schlösser, Einsteckschlösser, die ich finde haben alle Dornmaß 25+ mindestens 15/16mm. Da bleiben mir zwischen Nut und Schloss gerade mal 2-3mm stehen. Das gefällt mir eigentlich weniger.

Kennt jemand ein Schloss mit D25, das weniger tief ist?
 
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