Aufbau Pultdach und meine Unklarheiten

Wonka

ww-ahorn
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Karlsruhe
Hallo,

ich hatte in dem Thema bereits wegen dem Vorbehandeln von Sparren, Pfetten, etc. gefragt: https://www.woodworker.de/forum/threads/pultdach-sparren-pfetten-und-co-vorbehandeln.127989/
Das ganze hat sich dann etwas vom Thema gelöst, woraufhin @Fichtenelch den Vorschlag machte, ein eigenes Thema dafür aufzumachen.

Ich habe eine Skizze meiner Seitenwand mit den Maßen gemacht:

masse.jpg

Zur Erklärung: Die Nachbarsmauer ist die Rückwand des Stalls, diese haben wir im Zuge um das maximal mögliche mit zwei Reihen Steinen + Ringanker erhöht, den wir gemauert haben. An diese Wand schließt von Nachbarsseite die Nachbarsgarage an. Ein Überbauen dieser Mauer ist nicht möglich, ein geringes überlappen wäre es aber wohl.

Die Seitenmauer ist 220 cm tief. Der Höhenunterschied zwischen dem höchsten Punkt der Stallmauer, der an die Nachbarsmauer anliegt, beträgt 20 cm. Die max. Höhe der Stallmauer ist 225 cm und die niedrigste 200 cm.

Als Dachaufbau wollte ich folgendes machen, die Werte dafür habe ich von einem befreundeten Statiker, der dies für mich berechnet hat:

- Pfette hinten 12 x 20 x 496 cm, die Länge des Balken setzt sich zusammen aus: 27 cm Mauertiefe links + 24 cm Mauertiefe rechts + 345 cm von der linken zur rechten Maue und 100 cm, die ich als eine Art Überstand über den Stall habe, darunter soll dann z.B. das Staubbad
-> da die Nachbarsmauer aus Hochlochziegeln besteht sollte ich laut Statiker die Pfette nicht darin verankern, sondern die höhere Pfette verwenden; für diesen 100 cm Überstand würde ich es mir überlegen, diese am Ringanker der Nachbarsmauer zu befestigen, um mir einen Pfosten zu ersparen. Klingt vielleicht komisch, aber würde ich eine niedrigere Pfette nehmen und komplett in den Ringanker verankern wollen, dann wäre die Überlappung zu gering, bei der jetzigen Höhe sollte es aber klappen. Ich hoffe, das ist nicht zu abstrakt.
- Pfette vorne 12 x 12 x 499,5 cm -> die Wand vorne ist etwas länger, liegt, bis auf den 100 cm Überstand komplett auf dem Ringanker auf. Für den 100 cm Überstand würde ich einen Pfosten setzen.
- Sparren 6 x 10 x 300 cm, darin ist auch noch ein Überstand von etwa 50 cm über die Wand hinaus eingeplant

Warum nur ein Überstand auf eine Seite? Auf der anderen wird das Dach vom Scheunendach überlappt und der Bereich ist trocken -> auch kein Problem fürs Sichtmauerwerk.

Die Sparren will ich per Balkenschuh an der hinteren Pfette befestigen, damit das Dach nicht zu hoch wird, vorne setze ich sie auf die vordere Pfette mit einer kleinen Einkerbung auf. Abstand zwischen den Sparren 60 cm

Auf die Sparren kommen dann 1,6 cm starke Seekieferplatten - der Statiker hatte es für OSB-Platten berechnet. Denkt ihr, das macht aus Stabilitätsgründen einen Unterschied? Seekieferplatten konnte er in seinem Programm nicht einstellen; wegen der Ausdünstungen von OSB-Platten in Verbindung mit einem Stall würde ich deshalb lieber auf Seekieferplatten zurückgreifen.
Zum einen wird damit die Aussteifung des Dachs sichergestellt, zum anderen kann ich damit verhindern, dass Räuber, in meinem Fall Marder, von oben in den Stall eindringen können. Die Platten mache ich alle 15 - 20 cm umlaufend, mit 3,1 x 70 er Nägeln fest.

Auf die Platen kommt eine Unterspannbahn. Darauf dann - @Fichtenelch hat mich darauf in dem anderen Thema aufmerksam gemacht - 2,4 cm starke Konterlattung, darauf wiederum 2,4 cm starke Befestigungslatten.

Und auf die Befestigungslatten kommt Wellblech.

Ich hoffe, es wurde einigermaßen klar.

Wenn ich jetzt die hintere Pfettenhöhe von 20 cm + 1,6 cm Plattenmaterial + Unterspannbahn, deren Höhe ich vernachlässige + 2,4 cm Konterlattung + 2,4 cm Befestigungslatte + 1,8 cm Wellblech rechne, dann komme ich auf 27,2 cm. Der Höhenunterschied zwischen der Nachbarsmauer und dem Auflagepunkt der hinteren Pfette beträgt aber nur 23,5 cm -> ich stehe 3,7 cm über.

Auf die Nachbarsmauer soll ein Blech, um den Ringanker darauf zu schützen Die Frage ist, kann man die Differenz zwischen Dach und Mauerblech irgedwie schließen? Kann ich das Wasser, das bei Regen auf das Blech fällt, über die Unterspannbahn ablaufen lassen - Teile von gehen natürlich auch zum Nachbarn? Oder wie würdet ihr mit dem Höhenunterschied umgehen?

Habe ich ansonsten irgendwas beim Dachaufbau vergessen? Was haltet ihr von der Seekiefer- statt OSBplatten Idee? Zu Ausdünstungen habe ich bei Seekieferplatten nichts gefunden, aber auch nicht zur Stabilität. Ich weiß nur, dass ein Bekannter die bei der Arbeit zum Schalen von "großen Betonflächen", k.A., was das genau bedeutet, so hat er mir das gesagt, verwendet. Multiplex wäre mir zu teuer, Seekiefer die günstigere Alternative, zur Not nehme ich aber auch OSB.

Ich bedanke mich schon mal, dass ihr das alles bis hierhin gelesen habt.
 
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