Aufarbeitung Esstisch aus recyceltem Teakholz

[Es1911]

Hallo zusammen,

Ich habe ein Holzbearbeitungs-Problem und hoffe, dass mir hier jemand mit einem Rat aushelfen kann ☺️

Ich habe mich an die Aufarbeitung unseres Küchentisches aus recyceltem Teakholz gegeben, da er uns nach dem Kauf (gebraucht) doch zu rustikal war.

Ich habe den Tisch abgeschliffen und nun mit Wasser und anschließend Verdünnung abgewischt, um die zukünftige Farbe zu sehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die einzelnen Holzbalken, die für den Tisch verwendet wurden, farbliche Unterschiede aufweisen.

Meine Vermutung ist nun, dass für den Tisch Kern- sowie Splintholz verwendet wurde und er vielleicht vor längerer Zeit einmal gebeizt war, sodass man die Unterschiede vorher nicht gesehen hat.

Wie würdet ihr mir raten weiter vorzugehen, um eine mehr oder weniger einheitliche Farbe zu erzielen?

Mein Plan war den Tisch mit einem Hartwachsöl zu versiegeln.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Liebe Grüße
Eva

 

[Lico]

Das ist kein Teak. Vielleicht Lärche, so genau kann ich das nicht sehen.

Lico

 

[Es1911]

Hallo Lico,

Vielen Dank für die Rückmeldung.

Schade, dann habe ich etwas anderes gekauft als gedacht. Zurückgeben kann ich und will ich den Tisch aber trotzdem nicht.

Gibt es eine Möglichkeit, die Farbunterschiede zwischen den einzelnen Holzbrettern auszugleichen?

Liebe Grüße
Eva

 

[Fiamingu]

Neeee, Teak ist das nicht. Eher Gummibaum Sesham oder Mango.
Der war sicherlich mal mit teakfarbener Lasur oder etwas Ähnliches
gestrichen. Das wurde gemacht um das scheckige Holz nach Teak
aussehen zu lassen. Entweder du pinselst das wieder so an oder du
lebst mit dem Farbenspiel.

 

[Es1911]

Vielen Dank für die Rückmeldung.

Mit welcher Farbe würde ich den Farbunterschied denn am besten ausgleichen? Mit einer wasserlöslichen teakfarbenen Beize? Oder gibt es sonst noch eine andere Möglichkeit?

Liebe Grüße
Eva

 

[Holzsinn]

Teak ist das auf keinen Fall, irgendwas anderes Exotisches. Vermutlich war der Tisch vorher mit einem eingefärbten Öl oder Lack behandelt. Das würde ich wieder tun.
Die Firma Natural hat da ein schönes, hochwertiges Terrassenöl im Farbton Lärche, das könnte ich mir gut auf dem Tisch vorstellen. Ich habe ein neues Video zur Anwendung dieses Terrassenöls gemacht und erlaube mir, es hier zu verlinken.

Melanie
www.holz-sinn.de

 

[Fiamingu]

Beize wird dir da nicht helfen da sie ja auch die dunkleren
Bereiche mit färben würde und das dann gesamt dunkel scheckig
wird. Ich würde das mit einer Teak innenlasur versuchen aber erst eine
Testreihe auf der ebenso geschliffenen Unterseite machen um zu sehen
wie das dann aussieht. Vielleicht gibt es ja einen Hersteller der seine
Lasuren in kleinen Döschen anbietet um das zu testen.

 

[Es1911]

Vielen Dank für eure Rückmeldungen und Ratschläge.

@Melanie, das Öl wirkt sehr hochwertig, jedoch suche ich leider ein Öl für den Innenbereich, da es sich bei dem Tisch um unseren Küchentisch handelt.

@Fiamingu vielen Dank für den Tipp, ich würde lieber ein Hartwachsöl für den Tisch verwenden anstatt einer Lasur. Spricht da etwas dagegen? Soweit ich weiß, gibt es ja auch eingefärbte Hartwachsöle, oder?

 

[Holzwurm2021]

Hallo,
sehr schönes unterhaltsames Video, wenn das selber machen auch so gut reingehen würde wie das Vormachen im Film, dann wäre die Arbeit schnell erledigt. Was den Tisch angeht hat er eine seltsame Konstruktion mit Längs- und Querholz aufeinander, so eine Bauart ist mir fremd. Ansonsten was die Oberfläche angeht sieht es doch lebendig aus, nach Holz mit Maserung, das hat viele Facetten. Der Versuch mit Lasuren den Farbton einheitlich zu bekommen wird nicht gelingen, die verschiedenen Hölzer nehmen die Pigmente verschieden an und dann wird es scheckig. Mann müsste also mit einer stark deckenden Lackfarbe streichen, dann ist der Ton gleich aber nichts mehr von dem Holz zu sehen. Es ist Geschmackssache, ich finde viele Holztöne lebendiger und natürlicher als eine Versiegelung mit farbigen Lack. Es ist ein Küchentisch, da ist eh immer viel los, bei einem Wohnzimmertisch wäre das bunte Bild womöglich zu unruhig, da braucht es ruhige Harmonie mit anderen Möbeln. Was haben wir damals Omas weiße Küchenmöbel mit großem Aufwand und viel Dreck abgelaugt um so auf Holz zu bekommen. Die Holzauswahl war nicht so besonders bei diesen Möbel, Äste, Risse, gekittete Stellen, Verfärbungen usw. aber das war uns alles egal, Hauptsache den Lack runter und natürliches Holz. Das wurde dann nur geölt oder gewachst um es für die Küche etwas widerstandsfähig zu bekommen. Diese abgebeizten Möbel sahen im Holzton sehr lebendig aus aber wir fanden das toll und viele Andere auch, diese Möbel gingen für einen guten Preis weg wie warme Semmeln.

 

[Johannes]

Hallo,
ich würde erst einmal mit einem Öl drübergehen, dann mit einer Lasur.
Das Öl um starksaugende Stellen zu füllen, dann eine Lasur um eine halbwegs gleichmäßige Farbgebung zu bekommen.
Wenn du mit einem eingefärbten Hartwachsöl drauf gehst, besteht das Risiko, das es sehr fleckig wird, da sich an den stärker saugenden Stelle mehr Pigmente absetzen.

Es grüßt Johannes

 

[Lico]

Was den Tisch angeht hat er eine seltsame Konstruktion mit Längs- und Querholz aufeinander, so eine Bauart ist mir fremd.

Man kann natürlich aus der Perspektive die Konstruktion nicht sehen, aber wenn das richtig gemacht ist, Sind die Längsstücke an den Hirnenden in die quer laufenden Stücke eingenutet und werden dadurch grade gehalten. Die Konstruktion wäre nicht ungewöhnlich.

Lico

 

[Gelöschte Mitglieder 110105]

https://www.idealo.de/preisvergleic...yagUuj_3vAsdZJBvKUzcABvbGBKxfP6xoCPaUQAvD_BwE
Also ich hab letztens eine Gartenbank geschäftlich mit der Remmers Holzschutz-Creme auch in der Teak-Variante behandelt. Kann ich nur wärmstens empfehlen.

 

[Es1911]

Vielen Dank für die vielen Antworten und Ratschläge.

@Holzwurm2021 vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich mag rustikale Holztische auch und stimmt, es muss nicht ganz einheitlich sein. Den Tisch komplett zu lackieren fände ich auch zu schade. Ich werde morgen einmal schauen, welche nicht Öle, Wachse und Lasuren passen könnten.

@Little John vielen Dank für die Erklärung und die Idee mit dem Öl und der Lasur.

@Lico es sieht so aus, als wären die Bretter so zusammengesteckt.

@Marcelo92 vielen Dank für den Tipp. Das schaue ich mir gerne an ☺️

 

[Mathis]

....und schon wieder ein Witschoooo mit Werbung von Melanie....

 

[teluke]

Mit gefällt dieses Video sogar ausgesprochen gut.
Es ist doch absolut kein Problem dass da Werbung dabei ist.
Interessant ist doch die Vorgehensweise und die ruhige (aber nicht einschläfernde) Erklärung.
Weiter so,

 

[Hermann82_94]

....und schon wieder ein Witschoooo mit Werbung von Melanie....

Man muss es sich ja nicht anschauen, es zwingt dich niemand dazu...

 

[Bastelheiko]

Die einen verweisen schüchtern auf eine Internetadresse und versichern eidesstattlich, mit dem Betreiber nicht verwandt oder verschwägert zu sein und nicht einen Cent daran zu verdienen.
Andere verlinken unter Beifall ihr eigenes Werbevideo und alle (fast alle) die es sehen freuen sich darüber.
Dachte immer, gleiches Recht für alle. Oder doch nicht?

Immerhin ohne lästige Cookieeinstellungsaufforderungen

 

[derdad]

Was den Tisch angeht hat er eine seltsame Konstruktion mit Längs- und Querholz aufeinander, so eine Bauart ist mir fremd.

So eine Konstruktion nennt sich "Anfassleiste" oder "Hirnholzleiste". Das Hirnholz ist gefedert und steckt in einer Nut in der Anfassleiste. In der Mitte ist ein Zapfen oder ein paar Dübel. Es it nur in der Mitte geleimt und die restliche Breite kann arbeiten und wird trotzdem gerade gehalten.

LG Gerhard

 

[Holzwurm2021]

Ich habe mal gelernt, dass man Längs- und Hirnholz nicht stumpf verbinden kann weil das Quell- und Schwindmaß unterschiedlich ist so, dass offene Fugen entstehen beim Schwinden oder das Holz aus dem Leim gedrückt wird beim Quellen. Deshalb schneidet man Rahmen auf Gehrung, das ist dann eine Hirnholzverbindung aber stumpf Längs- auf Hirnholz gibt es nicht. Oder habe ich im Hobbybereich etwas verpasst? Das Einnuten und verleimen würde bei dieser Konstruktion nicht halten, es würden unweigerlich offene Fugen entstehen. Deshalb sind Füllungen in Rahmen beim Einnuten so schmal, dass man das Quell- und Schwindmaß vernachlässigen kann als Beispiel.

 

[Lico]

Das Einnuten und verleimen würde bei dieser Konstruktion nicht halten, es würden unweigerlich offene Fugen entstehen.

Von verleimen hat ja auch keiner was gesagt.

Lico

 

[Holzsinn]

@Melanie, das Öl wirkt sehr hochwertig, jedoch suche ich leider ein Öl für den Innenbereich, da es sich bei dem Tisch um unseren Küchentisch handelt.

Was für aussen gut ist, muss für innen ja nicht schlecht sein. Oberflächenmittel für den Aussenbereich bieten grundsätzlich noch mehr Schutz vor Feuchtigkeit. Wenn es sich dabei um unschädliche Wirkstoffe handelt, kann man so ein Mittel (zumindest das Terrassenöl von Natural) ohne Bedenken auch im Innenbereich anwenden. Habe ich bei Stühlen und Tischen auch schon gemacht.

Melanie
www.holz-sinn.de

 

[derdad]

Ich habe mal gelernt, dass man Längs- und Hirnholz nicht stumpf verbinden kann weil das Quell- und Schwindmaß unterschiedlich ist so, dass offene Fugen entstehen beim Schwinden oder das Holz aus dem Leim gedrückt wird beim Quellen. Deshalb schneidet man Rahmen auf Gehrung, das ist dann eine Hirnholzverbindung aber stumpf Längs- auf Hirnholz gibt es nicht. Oder habe ich im Hobbybereich etwas verpasst? Das Einnuten und verleimen würde bei dieser Konstruktion nicht halten, es würden unweigerlich offene Fugen entstehen. Deshalb sind Füllungen in Rahmen beim Einnuten so schmal, dass man das Quell- und Schwindmaß vernachlässigen kann als Beispiel.

Na gut. Kann ja sein, dass es im 21jhdt nicht mehr funktioniert. Im Tischler Handwerk hat es zumindest viele Jahrhunderte so funktioniert. Es wird ja nicht stumpf verleimt, sonder wie ich bereits erwähnte, in der Mitte mit einem Zapfen oder Dübeln. Die restliche Breite links und rechts hält ohne Leim in Nut und Feder.
LG. Gerhard

 

[Holzwurm2021]

Gut, ich akzeptiere es, wir sind ja hier nicht in der Meisterprüfung des Tischlerhandwerks sondern in einem Hobbyforum, das wird auch an anderen Stellen immer wieder deutlich wo auch der erwerbsmäßige Holzarbeiter gerne Hobbymaschinen verwendet. Nirgendwo gibt es so viele Bastler wie im Holzbereich, selbst am Auto kann man kaum noch etwas selber schrauben.