Aufarbeitung einer alten Tischbohrmaschine

Annis

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Wie schon in dem Thread zum Bohrfutterwechsel geschrieben habe ich mir eine alte Standbohrmaschine gekauft. Da die Arbeit daran etwas ausartet mach eich hier mal eine Projektvorstellung, vielleicht interessiert es ja jemanden. Ein bisschen Holz wird auch vorkommen.

Die Maschine war günstig und machte eigentlich einen ordentlichen Eindruck. Mein Plan war ursprünglich, sie auf einen Servomotor umzurüsten, daher war mir egal, dass die Geschwindigkeiten per Umlegen des Riemens eingestellt werden müssen. Ansonsten machte sie einen robusten Eindruck und der Bohrkopf lässt sich per Kurbel in der Höhe verstellen, was ich gerne haben wollte. Der Lack war nicht mein Fall, aber das war nicht kaufentscheidend.
Da die Maschine für mich recht schwer ist musste ich sie zerlegen um sie in den Keller zu bekommen. Dabei stellte sich leider heraus, dass der Zustand schlechter war als gedacht:
  1. Die Lager der Welle liefen rau
  2. Der Guss der Motorhalterung war gebrochen und durch eine aufgeschraubte Stahlplatte repariert (siehe zweites Bild)
  3. Der Motor hatte eine Delle am Lüftergehäuse und machte leicht schabende Töne.
Also war absehbar, dass es mehr Arbeit wird.

Zu den Daten:
  • Der Hersteller / Verkäufer ist wahrscheinlich Gustav Albrecht und Sohn aus Freiburg. Zumindest legt das eine Maschine auf Kleinanzeigen nahe, die einige Designmerkmale teilt und noch eine Plakette hat.
  • Pinolenhub 80mm
  • ca 80mm Säule
  • Gesamtgewicht >100kg, denke ich
  • Drehzahl von 450 - 2150 bei 1340 U/min Motordrehzahl
  • 4 Gänge. Die Riemenscheiben würden noch einen fünften (schnelleren) hergeben, wenn man eine passende Nut in den massiven Teil der Scheiben drehen könnte. Die Riemenscheiben sind in einem ganz ordentlichen Zustand, die für den Motor hat allerdings eine eingesetzte Reduzierhülse, der Motor scheint also auch nicht original zu sein.
Leider habe ich kein Foto vom Kaufzustand, das ich hier einstellen könnte, daher nur ein paar Fotos der Einzelteile

In den nächsten Beiträgen versuche ich die Arbeiten thematisch zu sortieren. Der aktuelle Stand (Ende Mai 25) ist, dass die Maschine komplett zerlegt und neu lackiert ist. Die Pinole ist bei @Uranus und auch viel mehr Arbeit als nur die Lager zu tauschen. Der Motor ist überarbeitet.
 

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Annis

ww-robinie
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Pinole
Bei der Pinole gab es zwei Probleme:
  1. Das Bohrfutter ließ sich nicht abnehmen (siehe separater Thread).
  2. Die Lager liefen rau und mussten getauscht werden
Zu 1. habe ich schließlich den Klemmring am Bohrfutter aufgebohrt (die Schraube war ausgenudelt) um ihn ein Stück zu verschieben und Platz zu schaffen um ein Trennmesser anzusetzen. Dann ging das Futter Problemlos ab. Heraus kam ein ramponiert aussehender B16 Konus. Leider hat sich später herausgestellt, das der Konus schon mal abgedreht wurde und daher wohl das Futter auch zu dicht an dem Flansch saß. Zusätzlich lief er nicht mehr besonders rund.

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An 2. bin ich erstmal verzweifelt, weil die Lager zu festgegammelt waren um sie mit einem Abzieher auszupressen. Daher habe ich die Pinole zu Uranus geschickt, der mit angeboten hat, die Lager mit der Hydraulikpresse auszupressen, was auch problemlos funktioniert hat. Leider hat der Zustand des Konus und der Passfedernut dann weitere Arbeiten nach sich gezogen. Siehe hier. Vielen Dank! Mit meinen Fähigkeiten wäre ich da nicht weiter gekommen und die Maschine wohl praktisch zu Altmetall geworden.

Die Lager der Hohlwelle im Gehäuse sahen auch recht mitgenommen aus (evtl. hat da mal jemand versucht die Welle mit Lager mit roher Gewalt nach oben raus zu bekommen)
IMG_20250414_115505.jpg
Ich habe auch zuerst versucht die Welle mit Lagern nach oben auszupressen, aber das ging nicht. Nach unten ging es dann mit Hilfe einer Konstruktion aus einer Gewindestange, Holzklötzen und Muttern.
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Die Welle ist mit dem unteren Lager nach unten rausgekommen und das obere ist erstmal im Gehäuse verblieben und wurde später argumentativ (Kantholz + Hammer) überzeugt. Dabei kam ein Sprengring der zwischen den Lagern sitzt zum Vorschein, nach unten raus ist also der einzige Weg für die Welle und das untere Lager (nicht besonders praktisch, da das Lager nur minimal kleiner ist als die Pinole und daher nicht einfach rutscht). Die Lager waren außerdem eingeklebt.
Die Welle war ziemlich ramponiert von unten und die Passfeder eingelaufen. Die muss also auch neu.
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Die Welle ist inzwischen wieder einigermaßen ansehnlich und wartet auf eine neue Passfeder, die noch in Form eines Stücks C45 in der Werkstatt liegt und auf Bearbeitung wartet.


P.S. Alle Bilder sind nur als Vorschau eingebunden. In groß als Anhang
 

Annis

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Motor
Beim Motor wollte ich die Beule im Lüftergehäuse beheben und bei der Gelegenheit auch die Lager tauschen. Da der Lack nicht mehr so gut war, habe ich den Motor gleich neu Lackiert. Im Ausgangszustand war der Motor sehr dreckig (was ich Lack und was ist Dreck? Ging beides zusammen ab):
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Beim Zerlegen musste ich erst das Gehäuse mit dem Abzieher öffnen, dann konnten die Lager mit dem Trennmesser abgezogen werden
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Etwas Widerstand hat die Passfeder geleistet. Die habe ich dann rausbekommen, indem ich sie mit einer Kneifzange gegriffen habe und abwechselnd rechts und links auf die Zange geklopft habe, bis die Passfeder raus war. Immerhin ist das ein Normteil und ich konnte sie einfach nachkaufen. Die alte war schon vor der Zangenaktion ramponiert.
2025-04-17-20-42-53-051.jpg
Dann alles abkleben und in Resedagrün lackieren (zu dem Zeitpunkt dachte ich,d as wäre die Originalfarbe der Maschine, hab dann aber noch grau und am Tisch rot gefunden). Ich habe hier Grundierung und Sprühlack verwendet, er hat sich aber als wenig Strapazierfähig erwiesen, daher habe ich für den Rest der Maschinen anderen Lack verwendet
2025-04-25-18-28-52-249.jpg

Dann gab es neue Lager und alles wurde wieder zusammengesetzt.
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IMGP7172.jpg IMGP7174.jpg
Natürlich hab ich ein Teil vergessen, die Zugentlastung des Kabels hängt noch am Kabel und hat den originalen Gammelfarbton.

Ich überlege auch noch den Motor zu tauschen, aber das ist dann noch mal mehr Arbeit. Vom Ursprungsplan einen Servomotor zu verwenden bin ich erstmal abgekommen, weil es sowieso schon teuer wird. Ein etwas stärkerer Dahlandermotor wäre nett um mehr Drehzahlen zu haben, aber den gebraucht zu finden braucht Zeit (und dann muss der Wellendurchmesser passen, oder eine neue Reduzierhülse her, der Flansch angepasst werden, ... Wird dann nie fertig.)
 

kberg10

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Ich würde meinen, das wesentliche an deiner Bohrmaschine ist doch einen akzeptablen Rundlauf hinzubekommen, alles andere ist mit mehr oder weniger Aufwand hinzubekommen. Dazu musst du mal Messergebnisse ermitteln.
 

Annis

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Rundlauffehler war ca 15 Hundertstel, hab ich erst etwas Hemdsärmlig gemessen und Uranus dann noch mal richtig, mit ähnlichem Ergebnis. Uranus überarbeitet die Welle und dann sollte es genauer sein als ich :emoji_wink:
 

Annis

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Höhenverstellung und Pinolenantrieb

Um die Lager zu tauschen musste auch der Antrieb der Pinole raus, da die Lager sonst mit der Welle kollidiert wären. Auf Seite der Rückhohlfeder ist das Spiel der Welle über eine Mutter einstellbar, die im Lager im Maschinenkörper läuft. Mangels passendem Werkzeug musste ich die Kontermutter mit einem abgesägten großen Nagel und einem Hammer lösen (Nagelkopf in eine der Nuten und hinten mit dem Hammer drauf geklopft. Dabei mit einem Schraubendreher über den Schlitz für die Feder die Welle blockiert). Das Einstellen des Lagerspiels auf diese Weise wird noch mal interessant.
2025-04-26-18-12-29-569.jpg 2025-04-15-15-59-04-449.jpg
In gereinigt und entlackt sieht die Welle so aus.
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Da mir bei den Demontagearbeiten immer wieder Lack abgeblättert ist und auch alles etwas grobmotorisch überlackiert aussah (unter anderem habe ich einen überlackierten Schmiernippel gefunden) habe ich dann beschlossen die Maschine neu zu lackieren und auch noch die Höhenverstellung zerlegt. Die ist an sich schön und massiv, aber auch etwas vom Lack mitgenommen, der auch in die Lager gelaufen war. Die Lager der Welle für die Kurbel sind nicht gut auf den Gussteilen zentriert und daher teils recht dünnwandig und ungenau. Das Gehäuse des Getriebes ist außerdem unten offen da es den Maschinenkörper überragt. Vielleicht mache ich da noch einen passendes Deckel für.
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Auch an dem Ring, der den Tiefenstopp für die Pinole hält ist der schlechte Lackierung sichtbar.
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Mit viel Arbeit ließ es sich aber reinigen. Auch an dem Ring ist der Guss sehr grob mit einigen Fehlstellen. Zusätzlich sieht die Seite des Ringes aus wie grob mit der Flex bearbeitet. Leider habe ich davon kein Foto gemacht.

Den Lack zu entfernen war insbesondere beim Gehäuse der Maschine doch sehr viel Arbeit, unter anderem weil der Lack zwar ab ging, darunter aber der Rotz von Jahrzehnten zum Vorschein kam (Dreck, Öl und weitere Lackschichten). Backofenreiniger und Wasser haben dem Dreck ein Ende bereitet.
Dabei bin ich dann auch auf eine graue Schicht unter dem Resedagrün gestoßen. Da ich aber schon mit grün angefangen hatte, habe ich damit weiter gemacht und die Maschine nicht in der Originalfarbe lackiert.
 

Annis

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Lack

Nachdem die oberste Schicht Lack teils abgebröselt ist, habe ich mich entschieden alles neu zu lackieren. Den alten Lack habe ich mechanisch entfernt (ich habe jetzt eine große Auswahl an verschiedenen Drahtbürsten für Flex und Bohrmaschine). Das war eine ziemliche Plackerei und hat insgesamt bestimmt 10 Stunden gedauert. Da die unteren Lackschichten alt und unbekannt sind habe ich ohne Flex und mit eher niedrigen Drehzahlen gearbeitet um weniger Staub zu produzieren (Maske natürlich auf).
Der Tisch war von unten stark verrostet. Das war leider eine ziemliche Sauerei. Da der Rost nicht in allen Ecken ganz ab ging (bzw. meine Motivation irgendwann aufgebraucht war) habe ich den Tisch von unten mit Owatrol Öl behandelt.
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Von oben ging der Lack gut ab, allerdings waren einige Ecken und die Befestigungslöcher komplett mit Rost zu, wahrscheinlich durch verrostete Späne. In einer Ecke ist dann auch noch rote Farbe aufgetaucht. Ansonsten war der Tisch vorher anscheinend schon einmal komplett vom Lack befreit.

Beim Maschinenkörper habe ich nur die obere, lose Schicht entfernt und den grauen Lack gelassen, wo er noch stabil war. Bewegliche Teile werde ich nicht neu lackieren, sondern nur mit Öl vor Rost schützen, mir gefällt es besser, wenn die blank sind.
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Interessant war der Zustand der Lackdose die ich aus dem recht ramponierten Paket geholt habe:

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Wie durch ein Wunder war sie noch dicht.

Der verwendete Lack ist Brantho Korrux 3 in 1. Er deckt gut, ist aber sehr dickflüssig und für glatte Flächen nicht so gut geeignet, da man die Pinselstriche sieht. Für die eher groben Gussteile der Maschine passt er gut, finde ich. Wie gut er hält sehe ich dann im Betrieb.

Die Säule der Maschine hatte ein bisschen Flugrost, den ich mit Schleifvlies entfernt habe. Sie scheint mit dem Fuß aus einem Stück Guss gedreht zu sein. Sieht man von unten besser, aber davon habe ich leider kein Foto gemacht.
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Als nächstes geht es mit dem Zusammenbau los. Außerdem braucht sie noch einen stabilen Unterschrank (da mache ich noch mal einen extra Thread zur Beratung auf, wenn die Zeichnung fertig ist). Und einen Mechanismus zum Riemen spannen muss ich auch noch bauen (fertig geplant ist er, aber dann kam mir das Lackieren dazwischen und jetzt Arbeit und Baustelle)
 

Annis

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An Sandstrahlen hab ich zwischendurch auch gedacht, aber ich kann es nicht selber und es machen zu lassen würde den Wert der Maschine wahrscheinlich weit übertreffen.
 

Uranus

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Uranus überarbeitet die Welle und dann sollte es genauer sein als ich
Das hoffen wir doch stark. Mehr als 0,02mm konnte ich der Welle nicht entlocken an Rundlauffehler beim Einspannen ins Futter. Aber damit kann die Maschine ihren Dienst bestimmt tun.
Bei der Säule komm ich ins Schwärmen, das ist ein Einstück-Guss, solide und unzerstörbar.
Sandstrahlen ist oft gar nicht notwendig, ich war mit einer Runde Hochdruckreiniger bei 160bar meistens schon zufrieden, wenn der grobe Dreck weg war. Eine Schicht Brantho Korrux drauf und dann kommt der Rost nicht mehr.
Anders bei Teilen, die halt der Witterung mehr ausgesetzt sind.
 

FredT

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Nö, Sand- oder glasperlenstrahlen machen wir im Verein, auch jede Beschichtungsbude hat so ein kleines "Gewächshaus" für kleinere Teile. Wäre also mal schneller als deine Plackerei und gründlicher gewesen.
 

Annis

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Zusammenbau Pinole

die Pinole ist gestern zurück gekommen und heute habe ich sie wieder montiert. Die Lager hatte ich schon länger da. Wenn irgendwas an meinem Vorgehen Quatsch ist, kommentiert es gerne, damit es niemand nachmacht.
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Die Welle hat oben ein Radiallager und unten ein Radial- und ein Axiallager. Zuerst habe ich die untere Schale des Axiallagers auf der Welle montiert. Sie sitzt nicht wirklich fest, den Abzieher habe ich nur gebraucht, weil anscheinend der Sitz etwas rau ist an einer Stelle.
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Als nächstes habe ich das untere Radiallager auf der Welle montiert. dabei darf man natürlich nicht den Rest des Axiallagers vergessen. Diese Reihenfolge habe ich gewählt, da so beim Einpressen in die Pinole das Radiallager den äußeren Ring des Radiallagers stützt und den Druck aufnimmt. Das Axiallager verträgt deutlich mehr Druck, als ich mit dem Abzieher aufbauen kann. Das Lager sitzt stramm auf der Welle, mit dem einfachen Abzieher habe ich es gerade noch geschafft es zu montieren. Dabei muss man ständig aufpassen, die obere Schale des Axiallagers nicht einzuklemmen.
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Dann habe ich das obere Lager in die Pinole gepresst. Das war wieder einfach. Dabei habe ich darauf geachtet, nur den Äußeren Ring des Lagers zu belasten indem ich das Trennmesser entsprechend weit eingestellt und auf eine Zentrierung der Pinole geachtet habe.
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Zum Schluss habe ich die Welle in die Pinole montiert, wobei ich auf der Oberseite der Pinole darauf geachtet habe mit dem Trennmesser nur auf den inneren Ring des Lagers zu drücken (passende Unterlegscheibe) um das Lager nicht axial zu belasten. Das war wieder an der Grenze dessen, was mit dem Abzieher / Trennmesser geht. Wegen der unten überstehenden Welle musste ich das ganze auf einem Arbeitsbock mit Bohrungen machen.
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Die Welle läuft jetzt wieder sauber, aber nicht besonders leicht. Ich denke, das liegt an den neuen Kugellagern, die auch unmontiert nicht so leicht liefen.

Ich habe außerdem angefangen eine neue Passfeder für die Pinole zu fertigen, aber sie benötigt noch ein bisschen Arbeit mit den Nadelfeilen, bis sie passt. Das zeige ich, wenn ich fertig bin.
 

Annis

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Nachtrag Säule

Hier noch ein paar Fotos von der Säule, wo man besser erkennt, dass sie aus einem Stück gefertigt ist.
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Der Absatz oben an der Säule nimmt einen Ring auf, der die Zahnstange zur Höhenverstellung hält.
 

Annis

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Passfeder

Es geht ein bisschen weiter. Die Passfeder, die die Kraft von der Riemenscheibe auf die Pinole überträgt sah genau so ramponiert aus, wie die Nut der Pinole (und außerdem so, als hätte man sie aus einem geschmiedeten Nagel gefeilt). Ich habe also eine neue gemacht, da ich keine Fräse habe komplett mit Handwerkzeugen. Los geht es mit grobem Anreißen auf einem Stück C45 Stahl. Erstmal grob aussägen, was mit einem neuen Sägeblatt erstaunlich schnell ging.
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Feilen und Schleifen und zum Test Einpassen und Feilen und Schleifen und zum Test Einpassen und ...
immer noch ein bisschen zu hoch, aber der Rest passt ganz gut. Es war sehr viel probieren, da die Passfeder wegen der Form etwas fummelig einzubauen ist und die alte so schief und eingelaufen, das es schwer war sinnvolle Maße zu nehmen. Es sind ca 4,5mm x 4,5mm im Querschnitt.
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Nach vielen Versuchen dann endlich fertig:

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Auf dem zweiten Bild ist die "Laufseite" zu sehen, also die Seite, die die Kraft überträgt. Das ist die unbearbeitete Seite um eine möglichst gute Auflage zu haben (nur plan geschliffen). Man sieht auch gut wie eingelaufen die alte Passfeder war.

Ich habe auch an anderen Punkten weitergearbeitet, aber es geht langsam, da ich die zweite Wohnung endlich fertig machen will und nur noch Fummelarbeiten übrig sind, die ewig dauern.
 
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