Astlöcher

MK81

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Hallo,

ich baue im Moment einen Schrank aus Asteiche. Wie der Name vermuten lässt hat das Holz Äste und kleine offene Astlöcher (bis ca 5 mm). Diese würde ich gerne füllen um eine glatte Oberflläche zu haben. Die Astlochoptik ist gewollt (also ich will jetzt keine Querholzdübel einleimen).

Wie macht man das am besten?
- Hartwachs (ganz dunkel braun) nach dem ölen?
- Irgendwas vor dem Ölen spachteln und schleifen?
- Eventuell doch sogar offen lassen?

Als Obeflächenbehandlung ist ölen vorgesehen.

Vielen Dank

Klaus
 

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Clemens J.

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Hallo,

Hallo Klaus, es gibt ja auch Astdübel. Die sind von einem eingewachsenen Ast so gut wie nicht zu unterscheiden.

habe ich in Eiche aber noch nie gesehen. Während meiner Ausbildung haben wir sehr viel Eichenholz als Massivholz verarbeitet. Somit war auch viel Ausflicken angesagt.
Wir haben dazu immer Hirnholzflicken eingesetzt. Flickholz etwas größer als das Astloch beigeschnitzt oder beigeschliffen (Kantenschleifmaschine). Auf die Flickstelle aufgelegt, Position markiert und mit spitzem Bleistift angezeichnet. Mit einem Nutfräser in der Oberfräse bis zum Bleistiftstrich ausgefräst. Den Flick leicht unten anvasen, Leim rein, Flick einschlagen und mit der Feinsäge bündig abgeschnitten.
Überschleifen und fertig. Wenn man etwas auf die Maserrichtung des Flickens achtet ist das echt nicht schlecht.
Bei Ficht nehme ich Äste zum Flicken. Bei Eiche fungktioniert das nicht, da es bei Ästen ja nur um hellers Splintholz handelt. Bereits verkernte Äste könnte man verwenden. Der Aufwand ist dann aber recht hoch. Flicken einbohren finde ich nicht so schön, da allein durch den kreisrunden Flicken die Flickstelle ins Auge sticht.
Ich versuche immer etwas der organischen Form des zu flickenden Loches zu folgen.

Gruß Clemens
 

IngoS

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Hallo,

ich arbeite ja auch viel mit relativ astiger Eiche.
Habe mir im Laufe der Jahre abgewöhnt, Löcher und Risse auszuflicken.
Ich lasse das einfach so.Scharfe kanten werden gebrochen und fertig.

Wie hier zum Beispiel, bei dem Tischchen. Der Riss ist über 10 cm lang und geht durch.

woodworker

Gruß

Ingo
 

flywolf

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Hallo,
Im Nachbaforum wurde eine Methode diskutiert Astlöcher bzw Fehlstellen mit Schellack zu verschließen. Scheint mir eine sehr gute Lösung, auch wenn ich es selbst noch nicht gemacht habe.

Gruß Wolfgang
 

Friederich

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Bei Ficht nehme ich Äste zum Flicken. Bei Eiche fungktioniert das nicht, da es bei Ästen ja nur um hellers Splintholz handelt.
Hallo Clemens, das wär doch in Ordnung. Die Flickstelle würde dann aussehen wie ein natürlicher Gesundast.
Zum Herstellen könnte man so einen konischen Zapfenschneider verwenden:
taperedtenoncutter308635a.jpg

Zum Ausbohren das entsprechende Gegenstück, einen konischen Flankenschneider:
v307826a.jpg


Ingos Option garnichts zu machen ist aber auch nicht die schlechteste.
 

tirogast_2018

Gäste
Holzkitt im Farbton Nuss bei braunen Ästen, z.B. Grillith Kunstholz.
ev. kombinieren mit anderem Farbton, um die unregelmäßige Farbgebung
der Äste nachzuempfinden.

Friederich, interessante Gerätschaften, kannte ich noch nicht.
Trotzdem fällt so ein kreisrunder Zapfen auf Sichtflächen manchmal ziemlich auf,
weshalb ich auskitten bevorzuge.
 

MK81

ww-buche
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Hallo,

ersteinmal vielen Dank für die vielen Tipps. Genial was es alles gibt.

Da meine Löcher ja doch relativ klein sind (<5mm) werde ich denke ich erstmal mein Glück mit Wachs oder Kunstholz versuchen. Wie verhält sich das Kunstholz den beim ölen?

Danke,
Klaus
 

gleiter

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Hi!

Für so kleine Löcher (und auch Risse oder sonstige Fehler) verwende ich bei Bedarf eine Mischung aus Leim + Wasser + Schleifstaub. Leim kann Weiß- oder Fischleim (wird hart wie Beton, ist allerdings wasserlöslich) sein, mit max. 1/4 Wasser verdünnt und mit entsprechendem Schleifstaub zu einer relativ dicken Paste angerührt. Fest einspachteln, gut nachdrücken und lange (24 Stunden) trocknen lassen. Dann ganz normal beischleifen. Nimmt gut Öl und Wachs an, insgesamt ist's allerdings doch ziemlich aufwändig.

Für größere Astlöcher habe ich eine Sammlung an heraus gefallenen Ästen, da suche ich einen Passenden aus, arbeite ihn bei und verleime mit einer eher dünneren Mischung aus Leim/Wasser/Staub. Kleine Löcher sind da nicht vermeidbar, das geht dann gut mit Schmelzwachs, ordentlich mit dem Lötkolben eingebracht.

Schaut insgesamt immer sehr stimmig aus, diese runden Astdübel sind eigentlich eine Beleidigung fürs Auge.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

MK81

ww-buche
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Nochmal vielen Dank für die vielen Tipps. Werde es zuerst mal mit Holzkitt versuchen und dann berichten.

Klaus
 

gleiter

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Nochmal vielen Dank für die vielen Tipps. Werde es zuerst mal mit Holzkitt versuchen und dann berichten.

Klaus

Meinst Du mit Holzkitt so was wie Grili...? Falls ja - das kenne ich aus längst vergangenen Zeiten. Stinkt bestialisch, versaut alles rundum, fällt beim Trocknen ein - und wenn die Dose nicht innerhalb recht kurzer Zeit aufgebraucht wird ist der restliche Inhalt unbrauchbar geworden.

Aber vielleicht hat sich da ja was verändert, nun Nektar und Ambrosia, und haltbar bis Weihnachten und Ostern an einem Tag zusammen fallen.

Viel Vergnügen und gutes Gelingen allemal.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Orgelbauer

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Moin André,
meinst Du diese niedlichen kleine Döschen, die auch noch Geld und viel Verdünnung kosten ? :rolleyes:
War mir immer eine zu große Panscherei... und viel zuviel davon "hart" weggeworfen.
Kann ich Dir also nur zustimmen.
Heute such ich mir Hölzer so gut wie möglich aus, setzte auch schonmal Querholzplättchen (Querholzdübel) ein...
 

Clemens J.

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Hallo,

Hallo Clemens, das wär doch in Ordnung. Die Flickstelle würde dann aussehen wie ein natürlicher Gesundast.

Schau dir mal ein Stück Holz mit einem gesunden eingewachsenen Ast an,
Der Ast ist eigentlich immer dunkler als das umgebende Holz. Jetzt da einen hellen "Flicken" einzusetzen ist nach meiner Meinung nicht ratsam, das macht die Flickstelle zum Blickfang.
Wie gesagt, ein Hirnholzflick halte ich da die bessere Lösung. der wirkt nach einer Oberflächenbehandlung meist dunkler als die "Umgebung" und somit stimmiger.
Versuch es bei Gelegenheit mal.
Weiterer Vorteil, man kann eigentlich gleich weiterarbeiten mit der Flickstelle, da muss nichts erstam eine Nacht trocknen.

Gruß Clemens
 

SteffenH

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Kleinere Löcher mache ich manchmal mit Schleifstaub und Sekundenkleber zu, geht schnell, wird hart und sieht ganz gut aus.
 

MK81

ww-buche
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Habe jetzt die Astlöcher mit Clou Holzpaste (eiche dunkel) gefüllt.

1. Loch mit Zahnstocher freimachen
2. Um die Löcher mit Malerkrepp abkleben
3. Loch befeuchten
4. Großzügig Holzkitt einbringen und eindrücken (etwas Überstand stehen lassen)
5. Nach ein paar Minuten Kreppband abziehen
6. Über nach trocknen lassen
7. Mit Schleifpapier überstand wegschleifen

Hat an sich gut funktioniert. Mal sehen wie es nach dem Ölen aussieht.

Eine 10 mm Fehlbohrung habe ich mit einem selbstgemachten Querholzdübel zugemacht. Hat auch ganz gut funktioniert. Idealerweise hat man etwas Abfallholz zur Hand damit man sich den richtigen Ton aussuchen kann.

Gruß,
Klaus
 

bobi

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Auf Waldspaziergängen nehme ich mir hie und da ein Stück eines trockenen, aber gesunden Astes diverser Holzarten mit, 20 cm reichen da weit. Die kommen in eine kleine Kiste. Bei Bedarf geeigneten Ast am einen Ende auf Durchmesser und leicht konische Form schnitzen, mit Japansäge absägen, einleimen und nach Aushärtung schleifen.
Gruss Bobi
 

MK81

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Hier noch Vorher-Nachher Bilder mit Clou Holzpaste. Bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Klaus
 

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amorphisthorty

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Burgsinn
Hallo!

Ich habe mittlerweile schon viel Ast Eiche und Buche verarbeitet und nehme zum füllen größerer Löcher zwei Komponenten Epoxidharz. Bei Bedarf kann diese eingefärbt werden oder glasklar lassen. Letzteres gibt ebenfalls ein sehr schönes Bild.

Kannst mal in mein Album schauen. Hab dort eine Eichenplatte für einen Waschtisch so bearbeitet.
 
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