Arbeitstisch herrichten

nlinn

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Hallo,

ich habe einen alten Arbeitstisch aus einer Bäckerei, mit einer 240x80 großen Arbeitsplatte, die etwa 36mm stark ist. Ich nutze den als Montagetisch und große Ablage etc sehr gerne, jetzt möchte ich ihn zum Einspannen von Werkstücken "aufrüsten". Also Einspannen zum Hobeln, Stemmen, Schleifen, Sägen etc. - ich möchte mich an das Bauen von kleinen Möbeln herantasten.

Ich hab mir hier mal die vielen Beiträge zu Werkbänken/Hobelbänken durchgeschaut und mir folgendes überlegt:

Erstmal besorge ich mir eine Raubank und versuche die Oberfläche eben zu bekommen (ist leicht wellig), dann öle ich die Platte.
Am linken Überstand der Platte montiere ich einen Tischlerschraubstock und dann bohre ich ein Reihe 3/4inch Löcher und besorge mir Spannelemente und Bankhaken.
Das mit den Löchern ist so eine Sache, weil ja Schubladen der Schrank drunter sind, aber mir fällt da nichts besseres ein.

Macht das aus eurer Sicht Sinn? Ich hänge noch ein Bild vom Tisch an.
 

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v8yunkie

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Arbeitstisch

Ich würde versuchen, die Platte vom Korpus zu lösen und erst einen ca. 6 oder 8cm Unterrahmen von Unten aufzuschrauben - aus Buchenholz oder Sogar Metall (T-Profile). Damit hast du zum einen Schutz vor weiterem Verziehen und außerdem nach unten Raum für die Spannelemente.

Wenn Du die Vorderkante mit einer Buchenholzleiste versiehst, könntest Du Dann auch noch einen ordentlichen Tischlerschraubstock montieren, so wie diese hier...

Gruß,
Thomas
 

michaelhild

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Für mich sieht die Platte wie eine Buche Leimholzplatte ohne durchgehende Lamellen aus. Wenn dem so ist, wird das mit dem plan hobeln eher nichts. Bei der Herstellung solcher Platten wird nicht auf die Faserrichtung der Holzstücke geachtet, also wirds Du bei einigen gegen die Faser hobeln und das gibt gerade bei Buche ziemliche Ausrisse.

Hast Du nen Bandschleifer am besten mit passendem Schleifrahmen?
 

nlinn

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Danke für den Tipp mit dem Rahmen, das schaue ich mir mal an. Genau den ersten Schraubstock aus der Liste wollte ich nehmen und dann nur an der Stelle die Platte verstärken.
 

nlinn

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Danke Micha, genau deshalb wollte ich hier erstmal fragen bevor ich loslege :emoji_slight_smile:
Es sind keine durchgängigen Lamellen, sie sind sogar recht kurz finde ich. Die Fasern gehen für mich auf den ersten Blick in die gleiche Richtung - aber ich hab keine Ahnung was gut geeignet zum hobeln ist.
Ich hab mal ein Detailbild angehängt.
Wahrscheinlich ist es besser in einen Bandschleifer zu investieren.
 

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Harzkiller

ww-eiche
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Ich kann Michael nur recht geben. Ich habe einem Bekannten mal eine alte Werkbank plan geschliffen. Dafür benutzte ich meinen 75mm Bandschleifer von HolzHer (heute Festool) mit Schleifrahmen. Das war eine ziemlich genaue Sache. Zuerst quer, danach jeweils in beiden Richtungen diagonal zur Faser. Zum Schluss in Längsrichtung. Erst mit 60 er Schleifpapier da die Werkbank ziemlich verzogen war, danach mit 120 er Papier feingeschliffen. Den letzten Schliff hab ich mit 180er auf dem Exzenter gemacht.

Gruß
Jürgen
 

Mitglied 42582

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Die Fasern gehen für mich auf den ersten Blick in die gleiche Richtung - aber ich hab keine Ahnung was gut geeignet zum hobeln ist.

In welche Richtung die Fasern gehen wirst du wahrscheinlich erst beim Hobeln feststellen:rolleyes:
Eine Raubank wäre, Hobltechnisch, die Waffe der Wahl. Allerdings würde ich zum freundlichen Tischler um die Ecke gehen und den Fragen ob der dir das unterm Breitbandschleifer kalibrieren kann. Dannach hast du eine Superebene Oberfläche, die du selber so wahrscheinlich nie hinbekommst.
 

v8yunkie

ww-robinie
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Ich habe auch so eine Platte als Montage- und Oberfräsentisch... diese habe ich auch mit meiner #7 Stanley Raubank eingeebnet. War gar kein Problem. Meistens habe ich nur diagonal gearbeitet. Es gab ein paar wenige Ausrisse (Buche ist da meiner Erfahrung nach lange nicht so empfindlich wie z.B. Birken-Leimholz).. aber wen stört denn das bei einer Arbeitsplatte. Und das wirbelt bei Weitem nicht soviel Staub auf, wie mit einem Bandschleifer.

Den Vorschlag von Roostie finde ich - sofern man einen entsprechenden Schreiner in der Nähe hat - gut, weil einfacher und noch genauer. Allerdings muß man dann ein sehr genaues Untergestell bauen, damit sich der Aufwand am Ende auch gelohnt hat und sich die Platte im aufgeschraubten Zustand nicht wieder verzieht.

Baut man erst das Untergestell, schraubt die Platte auf und hobelt dann, dann ist das "Endprodukt" auch wirklich eben.

Wichtig: Oberflächenbehandlung entweder gar nicht (würde ich so machen) oder immer von beiden Seiten, damit die Feuchtigkeit nicht einseitig eindringt und so die Platte verzieht

Gruß,
Thomas
 
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