Arbeitssicherheit, persönliche Schutzausrüstung

Tischler-Kalle

ww-robinie
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Hallo Forum,

aus gegebenem Anlass möchte ich das Thema Arbeitssicherheit und Umgang mit persönlichen Schutzausrüstungen und deren konsequenter Anwendung ansprechen.

Bei mir ist es folgendermaßen:

In der Werkstatt im Maschinenraum, wenn Maschinen laufen, besteht absoluter Gehörschutzzwang. Das betrifft auch den Umgang mit Handmaschinen wie Winkelschleifer oder Stichsäge. An der Baustelle, wie in der Werkstatt lege ich hier ein besonders Augenmerk drauf.
Der Lehrling, wie Praktikanten werden hier besonders sensibilisiert und getrimmt.

Bei Arbeiten mit scharfkantigen Gegenständen, wie Blech oder Glas, werden entsprechende Handschuhe benutzt.

An der Schleifmaschine oder Ständerbohrmaschine wird eine Schutzbrille, und je nach Arbeitsvorgang auch ein Gehörschutz angelegt.

An allen Maschinen sind die vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen installiert und werden auch eingesetzt. So ist an der Formatkreissäge IMMER! ein Spaltkeil montiert. Zumindest dann, wenn kein Einsatzschnitt gemacht wird.

Immer wieder werde ich besonders an den Baustellen auf die Schutzmaßnahmen angesprochen. Das geht von:emoji_open_mouth:h, Sie/Ihr seit aber pingelig, bis zu: das finde ich super, dass Ihr auf Eure Gesundheit so achtet.
Eigentlich müsste man sich recht blöd vorkommen, wenn man an einer Baustelle den ganzen Tag den Gehörschutz auf dem Kopf hat. Zumindest wenn man die Blicke der Baustellenarbeiter versucht zu deuten.

Ich mache halt immer wieder die Feststellung, dass an Baustellen auf sämtliche Schutzmaßnahmen verzichtet wird. Sei es aus Bequemlichkeit oder fehlens einer persönlichen Schutzausrüstung. Beim durchtrennen von cm dicken Stahlträgern wird vollens auf einen Gehörschutz und natürlich auch auf eine Schutzbrille verzichtet. Bei diesem Anblick stellen sich mir die Fußnägel und ich werde gleich taub.....

Bei vielen meiner Berufskollegen mache ich immer wieder die Erfahrung, dass mit der PSA sehr schlauderhaft umgegangen wird. Ganz im Gegenteil werde ich teilweise ausgelacht und als Mimmöschen hingestellt. Da steh ich natürlich auch drüber...

Wie haltet Ihr das? Bei Euch selbst und natürlich bei den Mitarbeitern.
 

Hobla

ww-birnbaum
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Hallo,

meinereiner hält das so wie du. Schutzeinrichtungen sind da um unsere Gesundheit zu schützen.

Schutzbrille, Gehörschutz... sind einfach Pflicht. Augenlicht, gerade (funktionierende) Gliedmassen (Finger, Hände...) und Gehör werden nur einmal im Leben vergeben, wenn man sie verbraucht hat sind sie verbraucht.

Ich finde es sehr gut, wie du es handhabst. Irgendwann werden es dir deine Leute danken, und wenn nicht dann danke ich die dafür.
 

elgarlopin

ww-robinie
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Hallo Kalle,

du verstehst offenbar nicht das Unverständnis anderer. Ich halte es auch so wie du, und Deppen muß man nicht verstehen; man kann nur versuchen, sie aufzuklären oder sie bedauern (wenn aber was passiert ist, ist es halt zu spät).
Ich kenne die von dir geschilderte Situation auch.
"Was kratzt es die Eiche, wenn sich die Sau dran schuppert...?!
Allerdings bin ich, wenn ich so etwas sehe, immer sehr sauer und auch bösartig auf die Vorgesetzten solcher Leute.

Laß dich nicht verdrießen!

Franz
 

DasMiller

ww-kastanie
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Hi ich bin zwar kein Tischler aber alls Elektriker hat man ja auch viel damit zutun. Ich trage bei meinen Schlitz und Stemm Orgien auch immer einen Gehörschutz. Auf Altbauten wenn es richtig Staubt auch gerne mal Staubschutzmasken. Wird sich zwar auch gerne mal drüber lustig gemacht, aber das ist mir egal. Weil die sind es ja nicht die davon Wahnsinnig werden. Eine Schlitze mit Staubsauger ist schon echt nervig. Und wenn am Ende des Arbeitstages alle Atemwege Verstaubt sind ist das auch echt unangenehm. Das einzige was ich ausser beim Flexen nicht benutze ist der Sichtschutz der Stört mich einfach zusehr. Meistens sind die dinger dan auch schon so zerkratzt.
 

Rühl

ww-robinie
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Arbeitssicherheit hat bei mir oberste Priorität!


Dieses Jahr ist das 8. Jahr ohne nennenswerten Arbeitsunfall.
Das wollte mir die BG gar nicht abkaufen:emoji_grin:


Die Leute die auf Arbeitssicherheit pfeifen zahlen am Ende immer drauf!




Gruß Ulf
 

wicoba

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Hallo Kalle,

super Vorbild, find ich toll. Deine Gesundheit wirds dir danken. Und leider werden es viele erst merken, wenn es für sie zu spät ist. Prävention ist das A und O des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. So handhabe ich es auch im Betrieb (Verwaltung bis Werkstättenbereiche...)
Ich hab mir vor über 25 Jahren schon selbst einen Gehörschutz mit in die Firma gebracht. Habe trotzdem einen Tinitus bzw. Ohrengeräusche bekommen. Aber wer sagt mir, dass es nicht noch schlimmer sein könnte? Und ich merke auch sehr schnell, dass ich bei erhöter Geräuschentwicklung lauteres Ohrengeräusch habe.
Mache aktuell eine Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit. Da merkt man oft, wie viel man machen kann und oft sind die Wege nicht schwierig sondern man ist halt einfach zu faul. Und wenns passiert ist schreien alle...
Und noch zum Schluss ganz allgemein: PSA sollter immer eine der letzten Möglichkeiten sein, Verletzungen und Unfälle zu vermeiden. Eher sollte man die Prävention vorne anstellen, da ist man auf der sicheren Seite.
Gruß, Wilfried
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo Kalle,
ich halte mich allein schon aus Eigennutz (Selbststänig) an wie wichtigsten Sicherheitsbestimmungen, schließlich muss ich noch viele Jahre arbeiten.
Da ich aber überwiegend Einzelteile fertige, -wie wahrscheinlich viele-, kann ich nicht immer mustergültige Vorrichtungen für einen Arbeitsgang bauen. Auch so Themen, wie saugen statt blasen oder das Absaugen von Handmaschinen, am Besten gleich noch den Schleifgklotz sind bei dieser Art der Fertig praxisfremd.
Gruß Georg
 

holzkoch

ww-fichte
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jülich
hallo kalle,
sommerlochdebatte? )
mich interresiert die vernunft, so ist mir großteils schnuppe was die anderen machen.
auch bei meiner preispolitik berücksichtige ich die parameter: direkte gesundheitliche belastung und allgemeine umweltbelastung.
meine kunden finden das idr. sehr vernüftig, jammern aber, wenn dann lackieren teurer ist als oelen : )
aber wie man bei der wirtschaft sieht, erst muss die karre vor die wand gefahren werden, bevor man umdenkt und wieder vor die wand fährt; schade das so viele egoisten lenken.
lg holzkoch
 

magmog

ww-robinie
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guude,

hauptsache alle fahren und sichern ihre ladung sooo sicherheitsbewust, wie es bei einem fachmann eigentlich selbstverständlich ist. denn die meisten gelder der BG gehen für wegeunfälle drauf.

sicherheit auf allen wegen! (alter BG werbespruch) justus.
 

poco

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Hallo
Ich finde es vorbildlich mit deiner Einstellung zur PSA. Ich habe meine Mitarbeiter einmal darauf hongewiesen und bin dann ausgelacht worden.
Weise zwischendurch nochmal darauf hin, aber eigentlich muß da jeder selber drauf achten. ist ja nicht miéine Gesundheit.
Habe den Betrieb von meinem Vater übernommen, mein Problem ist das meine Arbeiter älter sind als ich. Dann kommt immer, das haben wir immer so gemacht. Jaja Schule und Arbeitsalltag sind halt doch ein ein Unterschied. Ich selber achte meistens darauf und mir ist das gerede der anderen egal. habe mir von jedem einen Zettel unterschreiben lassen worin steht das ich sie darauf hingewiesen habe. so bin ich auf der sicheren Seite. Der rest ist deren Problem. Wenn auf der Baustelle jemand darüber lacht ist mir das egal. ist ja schließlich meine Gesundheit. Ich lache dann wenn die später die Folgen zu tragen haben.

MFG
poco
 

elgarlopin

ww-robinie
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Hallo poco,
das mit dem unterschriebenen "Zettel" ist ja schon 'ne gute Idee!
Soweit mir bekannt ist, bist du im Falle eines Falles damit nicht unbedingt "auf der sicheren Seite".
Ich meine zu erinnern, dass die Belehrung der Leute in regelmäßigen Intervallen wiederholt und dokumentiert werden muß.
Such mal bei der BG! Da findest du sogar fertig vorbereitete Formblätter. Leider habe ich z. Zt. den link nicht an der Hand.

Franz
 

wicoba

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Hallo poco,

kann ich mir vorstellen, dass es nicht leicht ist, die "alten Hasen" zu überzeugen. Da hilft vermutlich nur langer Atem deinerseits und mit Vorbild voran zu gehen.
Wer schreibt der bleibt. Dieser Spruch gilt wohl auch hier. Und wie Franz gesagt hat sollte die Unterweisung jährlich erfolgen. Wenn du keinen Vordruck hast einfach den Inhalt deiner Unterweisung festhalten, einmal im Jahr unterweisen und unterschreiben lassen. Am Schluss werden deine Mitarbeiter selbst entscheiden müssen.
Natürlich muss man die geeignete PSA auch zur Verfügung stellen, wovon ich jetzt mal ausgehe.
Gruß, Wilfried
 

poco

ww-ahorn
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Hallo Wilfried,
wird auch jedes 'Jahr gemacht und wieder unterschrieben. laut BG muß es eine jährlich wiederholende Unterweisung geben.
 

Neumayr Robert

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So einen Chef wäre in meiner Lehre auch nicht schlecht gewesen.

1. wären dann genügend Gehörschützer da gewesen, und
2. hätte ich jetzt nicht diesen Verdammten Schuß im Gehör!(Sch... Häcksler)

Meine Leute haben jetzt einen Gehörschutz wie der der am Flughafen vorgeschrieben ist. Ebenso ist alles was zum persönlichen Schutz gebraucht wird da.
Die dürfen auch alles mit nach Hause nehmen und dort benutzen. Dann passiert Ihnen wenigstens beim "legalen Nebenverdienst :emoji_slight_smile:" weniger und fallen mir nicht aus.
Finde ich gut wie du das Umgesetzt hast. So solls sein.
Passiert schon genug mit allen Schutzmaßnahmen
 

magmog

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Hallo
einen Zettel unterschreiben lassen worin steht das ich sie darauf hingewiesen habe. so bin ich auf der sicheren Seite. Der rest ist deren Problem.

MFG
poco

guude,

so einfach ist es leider nicht, im gegenteil, mit dem zettel könnte Dir nachgewiesen werden, dass Du von regelwiedrigem verhalten weißt und nichts weiter dagegen unternimmst.

DU als vorgesetzter MUSST die schutzbestimmungen durchsetzen, unterschreiben lassen und dann weggucken kann Dir zumindest als fahrlässigkeit ausgelegt werden. auch regelwiedrigem verhalten, von dem Du nur hörst, musst Du nachgehen.

Du musst gegebebenfalls Dein handeln nachweisen können, regelwiedriges verhalten rechtfertigt und erfordert abmahnungen.

auch und weil es sehr schwierig ist, lass Dich vom berater der BG beraten und bei der mitarbeiteraufklärung unterstützen, die sind gut und es entstehen Dir dafür keine kosten.


inzwischen werden alle unfallmeldungen von juristen der BGs gegengelesen und auf schadensersatzansprüche gegen evtl. verantwortliche geprüft, wenn's richtig hart kommt ist auch noch der staatsanwalt dabei.
dann ist der unterschriebene zettel des mitarbeiters "mein chef hat mir gesagt, so geht es nicht, ich mache es aber trotzdem" der prefekte schuß ins eigene knie.

gut holz! justus.

gut holz! justus.
 

klotzkopf

ww-ulme
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Gehörschutz
tip
Bei dauerndem Tragen von Gs sind Stöpsel praktischer als Kapseln - man hat keinen Druck auf dem Kopf .

:emoji_wink:
 

poco

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Hallo Justus,
mir kann doch keiner vorschreiben das Ich die ganze Zeit dabei stehe und darauf achte das die Mitarbeiter ihre psa nutzen, dann könnte Ich die arbeit ja selber ausführen Und das diese es nicht tun muß ich ja auch nicht zwabgsläufig mizbekommen. das Zeug ist vorhanden und Sie werden darauf hingewiesen. Werde es weiter so handhaben und denke nicht das es Probleme geben wird.

MFG
poco
 

magmog

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guude Poco,

danebenstehen musst Du mit sicherheit nicht, nur solltest Du nicht dokumentieren, dass Du von fehlverhalten weist, es aber tollerierst.

gut holz! justus.
 

Tischler-Kalle

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Hallo, guten Morgen,

also ich würde es nicht akzeptieren, dass meine Mitarbeiter meine Anweisungen nicht beachten. Es gibt Arbeitsanweisungen und diese sind von jedem zu beachten...
 

Georg L.

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Bei uns in der Firma funktioniert das so:
Halbjährlich findet eine Sicherheitsbelehrung statt, die in den meisten Fällen die PSA zum Thema hat.
Wird ein Mitarbeiter beim Arbeiten ohne vorgeschriebene PSA erwischt, ist ein Gespräch mit der Sicherheitsfachkraft fällig. Beim nächsten Mal gehts zum Chef und beim dritten Mal gibts ne Abmahnung.
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
hört sich ja alles vorbildlich an.
Ich habe es oft so erlebt, dass der Chef seiner Hinweispflicht mehr oder weniger gut nachkommt, aber gar nicht ernsthaft an einer Umsetzung interessiert ist, geschweige denn selbst ein Vorbild wäre. Hier gilt das Motto: Zeit ist Geld. Und Zeit welche nicht unmittelbar der Arbeit dient ist vertane Zeit. Sprich: wer zulange für eine Arbeit braucht, und vielleicht noch seinen Arbeitskollegen ein "schlechtes" Vorbild ist, kann sich bald einen neue Stelle suchen. Es gibt doch genügend Schreiner die eine Arbeit suchen.
Gruß Georg
 
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