Arbeitsschritte Blockware verarbeiten

Albe

ww-kirsche
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Hallo zusammen,

Aufgrund der aktuellen Kurzarbeit habe ich grad mehr Zeit als geplant und ich wollte mich ein wenig aus meinem bekannten Terrain raus wagen und much an kleinen Projekten üben.

Ich habe mich keinerlei Erfahrung mit Blockware, ich fange deswegen mit einem Schneidbrett an. Dafur habe ichm eine Bohle luftgetrocknete Eiche besorgt, 160x50x4 würde ich sagen. Das Brett soll ca 45x35xmax dicke groß werden. Gehobelt wird mit einem Ulmia Doppelhobel und mit einem Putzhobel, hoffe ich hab die Eisen scharf bekommen. Aber auch das lernt man ja nur mit der Zeit. Das Brett soll dann aus mehreren Lamellen verleimt werden.

Soweit so gut, nun die Fragen:
  1. Die Bohle ist leider nicht einfach ein Rechteck, so dass ich einfach auf beiden Seiten mit einem langen Schnitt für Waldkante abschneiden könnte. Würdet ihr die Bohle erst auf die notwendige Länge (50cm?) ablängen?
  2. Im heutigen Zustand kann ich schlecht die "Struktur" sehen (wo ist der Kern, wo ist Splint, aus welchem Bereich ist die Bohle überhaupt). Sollte man die gesamte Bohle ersteinmal grob hobeln?
  3. Reicht es, die einzelnen Lamellen grob auf dicke zu hobeln und erst nach dem verleimen das Schneidbrett Plan zu hobeln? Ich vermute, ich werde die einzelnen Lamellen nicht Plan und gleich dick hinbekommen. Da würde ich mir denke ich beim bereits verleimten Brett leichter tun.
Danke euch!
 

ChrisOL

ww-robinie
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Moin,

hier eine Anleitung um Holz von Hand auszuhobeln.
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/brett1.html

Zu deinen Fragen
1. Ja erst ablängen, mit etwas Übermaß.

2. Nach dem Ablängen siehst du auf der Stirnseite die Jahresringe. Wenn da wirklich der Kern drin ist, dann muss der weg.

3.
Säge dir erst die Lamellen zurecht und dann versuchst du die bestmöglich auf gleiche Dicke zu hobeln und rechtwinklig abrichten.
Jeder Arbeitsschritt sollte so gut es geht erledigt werden, bevor du zum nächsten gehst.

Wähle die Lamellen nicht zu klein wählen, schaue was das Holz hergibt, 3 max. 4 Lamellen sollten es werden.

Lege die Lamellen vor dem verleimen erst mal sauber aufeinander und schauen ob es große Lücken gibt.
 
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Albe

ww-kirsche
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So, ich hab die Bohle erst am Stück etwas mit dem Doppelhobel "geputzt", so dass die Verwitterungsschicht unten ist und ich das Holz besser erkennen kann. Zusätzlich habe ich beide Stirnholz seiten um 1cm abgelängt, um die Brettart zu erkennen. Für mich sieht es aus, als ob der Kern selber nicht dabei ist.
20200429_100921.jpg
Bild 1 Bohle
20200429_105528.jpg
Bild 2 Hirnholzseite

Ich habe nun die Bohle auf 50cm abgelängt und an einer Seite den Splint entfernt.
20200429_115534.jpg

Wie gehe ich nun beim auftrennen vor? Das Holz ist 5cm stark, nur leider z.T. auch sehr rissig. Nein Schneidbrett soll so 3,5-5cm dick sein und ca 45x35cm.

Schneide ich nun breite Riegel (Option a)) und verleimen die dann quasi in anderer Reihenfolge wieder zusammen oder sollte ich z.b. 4cm breite Riegel sägen und diese um 90° drehen um sie dann nach den Verleimregeln wieder zusammenzuleiten (Option b).

Wann macht man das eine, wann das andere?
20200429_115525.jpg
 

teluke

ww-robinie
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Ich hoffe die Bohle hat nichts gekostet.
Kann m.E. nicht für den Zweck verwendet werden wg. der vielen Risse.
 

Albe

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Ich hab 30€ dafür bei einem Rentner hier im Dorf gelöhnt. Im schlimmsten Fall ist es halt Lehrgeld, bevor ich es Netflix /Amazon/ etc. in den Rachen werfe, ist es beim Rentner allemal besser aufgehoben
 

ChrisOL

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Ist die andere Seite der Bohle auch so mit Rissen durchzogen? Wenn ja, ist die wirklich nicht zu gebrauchen. :emoji_frowning2:
 

Komihaxu

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So rissig wie das ist, taugt es eher zum Brennholz. Aber zum Üben ja gut genug.

qls-4-6.jpg


Und mal das Hirnholz von einer Seite rot an, bevor du anfängst zu schneiden. Versuch beim Wenden der Bretter die Maserrichtung vom jetzigen Brett beizubehalten.
Wenn du mit Zurechtlegen fertig bist, sollten wieder alle rot bemalten Hirnflächen auf einer Seite sein.

Warum? Du hast da Eiche und die reißt stark aus, wenn du von der falschen Seite hobelst. Hast du vielleicht sogar jetzt schon gemerkt.
Wenn jetzt eine Lamelle so rum und die nächste Lamelle anders rum liegt, dann kannst du dein Brett mit einem Handhobel kaum noch bearbeiten, weil du bei jeder Lamelle die Hobelrichtung wechseln müsstest.

Aber mach hier ruhig mal viele Fehler, das Holz ist eh nichts wert und du kannst dabei nur lernen!
Sieh es von vornherein als Versuchsobjekt und verabschiede dich vom Gedanken, dass es am Ende ein großartiges Schneidbrett werden muss, sonst ärgerst du dich nur.
 

teluke

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Lass die Bohle ganz und mache eine rustikale Gartenbank davon.
Dafür taugt sie trotz der Risse.
 

Albe

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Da ich die Bohle schon auf 3 50cm Stücke abgelängt habe, ist das keine Option mehr. Egal, nächste erfrage: ist es normal, dass das Holz beim hobeln gar keine Elastizitätmehr besitzt? Es kommen auch keine schönen Spän, sondern Mülleimer gekrümmel. Kann Holz denn auch zu trocken sein?
 

teluke

ww-robinie
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Eiche in der Dicke und elastisch?
Das gibt es nicht.
Wenn Dir das auf den Fuß fällt denkst Du das wäre Gusseisen.

Zu trocken kann das nur sein wenn Du das davor tagelang in den Backofen legst.
In der Luft gelagert bleiben min. 14% Wasser im Holz.
Das ist dann, für Möbel, schon zu viel.

Ich werfe nicht gerne Holz zum Brennholz. Aber hier würde ich nicht wissen was ist sonst noch damit machen kann.
Der gute Rentner hat Dich da gehörig über den Tisch gezogen.
 
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