Apfelbaum Stamm nutzbar?

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Hallo zusammen,

Mal kurz als Intro was privates - ich hab eine Streuobstwiese voller alter Apfelbäume und ich habe 2 Töchter, die sich dort gerne aufhalten. Zum einen gibt es saisonal Obst und nahezu ganzjährig einen Platz für ein schönes Lagerfeuer.

Jetzt zum eigentlichen Thema:
Ich habe letzte Woche den Stamm von einem alten Baum entfernt, dessen Krone ich Ende Februar abgenommen habe. Der Stamm ist ca 1,80m lang , erstaunlich gerade und äußerlich nicht gedreht. Durchmesser ist ca. 20cm.

Lohnt es sich, den Stamm aufzutrennen mit dem Ziel, daraus bis in ein paar Jahren zwei Schmuckschatullen für meine Mädels zu bauen?

Ein Bild vom Stamm hänge ich an.

IMG_20230321_165730.jpg
Gruß
Steffen
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo Steffen,
eigentlich ist der Stamm zu dünn, aber wenn du eine ordentliche Bandsäge hast, kannst du es versuchen. Wenn du jemanden fürs auftrennen bezahlen mußt, vergiss es.

Es grüßt Johannes
 

seschmi

ww-robinie
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Ja, warum nicht? Materialwert ist natürlich nahe Null, aber ist ja ein Erinnerungsstück.

So ein Stämmchen kann man ja ganz locker durch die Bandsäge schieben. Einfach mit der Kettensäge auf eine Länge schneiden, die sich noch handeln lässt, auf der Bandsäge in Scheiben schneiden, aufstapeln und hoffen.

Schmuckschatullen gibt es ja auch in klein: Du wirst Dich wundern, wie wenig das netto gibt.

Zur Dicke müssen sich die Schatullenbauer äußern, ich hätte 2,5 - 3 cm dick geschnitten. Wenn es sich wenig wirft, kann man das nochmal trennen, wenn es sich stark wirft, ist man froh, wenn man es noch abrichten kann.

Rinde würde ich abmachen, denke, die ist voller Würmer. Obsthölzer sind lecker.
 
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Danke für eure Rückmeldungen!

Ich habe Zugriff auf eine Bandsäge, die in der Familie fürs Brennholz machen genutzt wird. Betrieb über Zapfwelle am Traktor. Ein neues Sägeband ist da, aber wahrscheinlich stärker geschränkt, als normalerweise fürs Auftrennen üblich?
Habt ihr auch Tipps, wie ich beim Auftrennen am sinnvollsten vorgehe, damit am Ende der Schnitt nicht verdreht ist, wenn der Stamm ggfs rollt beim Durchschieben? Ich habe schon Videos gesehen, bei denen Stämme auf eine Trägerkonstruktion geschraubt wurden. Aber bei YouTube sieht man halt vieles... Das kann ich nicht einschätzen.

Wenn das Auftrennen erfolgreich war, sollte ich die Enden am besten zügig versiegeln, um ein Gleichmäßiges Trocknen zu erreichen und im besten Fall keine oder nur kleine Risse an den Enden zu bekommen?
Gibt's da auch bewährte mittel? Ich habe meistens von geschmolzenem Wachs gelesen. Das kann jeder beliebige Rest einer Kerze sein, den ich in einem Topf schmelze und dann die Enden so 1-2cm eintauchen und kurz warten?

Danke nochmal für eure Tipps. Find ich jetzt schon total spannend!

Grüße
Steffen
 

agnoeo

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Farbe oder Weißleimgehen auch, es gibt spezielle Produkte wie Anchorseal. Weiß nicht ob geschmolzener Wachs so gut hält, Anchorseal ist eine Wachsemulsion.
Freihändig würde ich persönlich es nicht versuchen an der Bandsäge.
Ich habe aus Apfel mal eine kleine Schale gedrechselt, vielleicht ist das noch eine Idee, runde Dose mit Deckel. Apfel kann aber arg reissen.

Gruß, David
 

weissbuche

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Steinert hat mal Hobel aus Apfel gebaut. Ich habe ein Klopfholz aus Apfel. Sauhart, hält schon 20 Jahre. Für die Hirnenden kannman auch Farbreste nehmen. Im Museum habe ich mal gelb, blau und rot als Reste verbraucht, das hat zu seltsamen Fragen bei den Besuchern geführt. War lustig.
 

thomi

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wenn der Stamm dir ins sägeblatt rollt oder sich zu sehr dreht beim sägen dann reist das band bevor die sicherungsschraube an der zapfwelle bricht. versuch dir einen anschlag oder ähnliches auf den Tisch zu spannen.
 

Hubraumschrauber

ww-eiche
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Hallo Steffen,

du kommst doch aus dem Remstal.

Da muss es doch die Möglichkeit geben über Bekannte Hörensagen an Apfelbäume zu kommen, die aus versch. Gründen raus müssen. Das könntest du doch erledigen mit Deinem Traktor, dass die Wurzel auch gleich draußen ist und es sauber aussieht. Im Gegenzug nimmst du das Holz mit. Dann hättest Stämme in einer anderen Dimension als dieses „Streichholz“. Dann lohnt es sich diese auch aufzusägen. Vielleicht kommt bei der Aktion soviel Material raus, dass Du jdn findest der mit einer Motorsägen-Mill-Vorrichtung diese aufsägt und er als Gegenleistung ein Teil des Holzes mitnimmt.

Rundes Holz auf einer Brennholzbandsäge längs aufzusägen ist selbst dann nicht ohne, wenn man mit Material und Technik vertraut ist und ggf. noch alleine ist.
 

seschmi

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Ja, Rundholz auf einer Bandsäge muss man gegen verdrehen sichern. Wenn sich das dreht, klemmt das Band fest, und das ist oft das Ende für das Band.

Ich habe dafür zum Beispiel zwei Bretter in einem 90 Grad Winkel verbunden und dann an das Kantholz gespaxt. Schrauben natürlich außerhalb der Sägelinie. Dann ist es klar an Tisch und Parallelanschlag geführt, und man kann die beiden gegenüberliegenden Seiten sägen.

Dann hat man zwei Flächen, an denen man anlegen kann, der Rest ist dann kein Problem mehr.

Ist das verständlich?

Es geht hier ja um Erinnerung und eine kleine Schatulle. Mach die Stücke einfach so kurz, dass Du sie gut handhaben kannst. Schatullen sind ja keine zwei Meter.
 

thomi

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eine Bandsäge für den Traktor um brennholz zu sägen, hat in der Regel keinen anschlag... :emoji_wink:
 

seschmi

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eine Bandsäge für den Traktor um brennholz zu sägen, hat in der Regel keinen anschlag... :emoji_wink:

Wichtig ist, dass das Stämmchen nicht seitlich abkippt. Weil dann knickt das Band.

So lange das sichergestellt ist, kannst Du auch freihändig auf Sicht vorschieben. Dann wird der Schnitt zwar nicht perfekt grade, es geht aber auch nur darum, ein paar kleine Bretter rauszuschneiden.

Natürlich kann man auch ein Kantholz auf den Tisch zwingen und als Anschlag benutzen.

Der Fragesteller besitzt ja Streuobstwiese und Traktor und macht durchaus den Eindruck, dass er schon ein paar Mal Holz zersägt hat. Und es geht ja nicht um Instrumentenbau, sondern um das Zerteilen eines recht kleinen Stämmchens.

Ich habe solche Stückchen auch schon einfach mit dem Spaltkeil und Axt halbiert und dann mit der Spaltfläche nach unten über die Bandsäge geschoben. Dann kippelt da auch nichts, gibt halt arg kleine Brettchen.

Oder man sägt mit der Kettensäge einmal längs, damit man eine Auflagefläche hat. Geht auch.

Eventuell reichen schon die beiden Äste als Kippschutz, wenn man das Stück entsprechend kürzt.

Entscheidend ist nur, dass der Stamm sich auf dem Bandsägetisch nicht drehen kann.
 
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