Anfängerfragen zum Einstieg ins Holzwerken

tiepel

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...Meinst du den Starrett K53M-350-S Anschlagwinkel?
Den Bewertung nach zu urteilen ist es ein Glücksspiel mit dem Anschlagwinkel.

Deshalb auch ein Präzisionswinkel für paar Euro mehr...

Hi,
ja, den Starret meinte ich.
Einen guten Metall-Anschlagwinkel (Schlosserwinkel) zu nehmen, ist auch nicht verkehrt. Der ist halt ein bisschen schwer. Das hat aber auch den Vorteil, dass man den Winkel auch mal festspannen kann.
Was übrigens auch ein nettes Teil ist: Ein Kombiwinkel.
Gruß Reimund
 

DaBa

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Hallo Zwei linke Hände,


Ich habe mich bei gebrauchten Hobelbänken umgesehen. Mein erster Eindruck ist, das der Hobelbankmarkt für günstige Schnäppchenjäger gelaufen ist. Wenn man mobil und reisefreudig ist, dann könnte es noch klappen eine bezahlbare Hobelbank zu finden. Hier oder in einem anderen Forum las ich die Aussage eines Holzwerkers, das er Hobelbänke für Großstadt-Hippies aufbereitet und es ordentlich läuft. Das ist auch mein Eindruck, nachdem ich die Aufgerufenen Preise gesehen habe.

Nicht falsch verstehen. Die alten Hobelbänke mögen ihr Geld wert sein, da ich aber noch die Arbeit mit der Aufbereitung hätte und dem Transport, ist mir eine alte Hobelbank schon für 100 Euro zu teuer. Ich habe die Tage gelesen, das eine Hobelbank aus Buche für 200-300 Euro mit Baumarktholz selbst gebaut werden kann. Ich denke, ich komme günstiger weg, wenn ich mir selbst eine aus Buche baue. Ein paar DIY Videos hab ich schon gesehen und die ersten Erfahrungen im Möbelbau bekomm ich kostenlos dazu!

Wenn es Dir wichtig ist die Hobelbank selbst zu bauen (es mag dafür Gründe geben), nur zu…
Das Du dabei günstiger wegkommst als bei einer gebrauchten halte ich für einen Trugschluss!
Selbst wenn Du im Baumarkt wirklich Buchenholz in entsprechenden Menge, Dimensionen und in der benötigten Qualität bekommen solltest, ganz sicher nicht für 200€.
Zangenmechaniken kommen genauso dazu wie Befestigungsmaterial und die Maschinen zur Fertigung der Bank.
Wenn Du das für unter 500 € hinkriegst, super, aber gebaut ist sie dann noch nicht.
Für 300 € mit ein bisschen Verhandlungsgeschick u/o Glück bekommst Du eine Gebrauchte, Transport 35-50 € (je nach dem) und dann aus Alt macht neu…
http://www.woodworking.de/blog/wp-content/uploads/2017/02/Renovierung-Hobelbank.pdf
Lernen kannst Du dabei trotzdem noch jede Menge.

Bei Dieter Schmid finden sich einige spannende Selbstbaudokus (ganz unten auf der Seite) https://www.feinewerkzeuge.de/werkstatt.html … rechne es mal durch …

Gruß Daniel
 

Holz-Fritze

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Nur mal so zu den Stechbeiteln ich besitze einen guten Satz und einen billigen vom Discounter. Die Billigen sind erst mal als Übungsobjekt fürs Schärfen ganz gut und ab und an gibt es auch Anwendungen wo man mal was abschaben muss, dafür eignen sich so billige Dinger auch immer ganz gut.

Edit: was für ein Deutsch......*schäm*
 

Zwei linke Hände

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Hi,

ja, den Starret meinte ich.

Einen guten Metall-Anschlagwinkel (Schlosserwinkel) zu nehmen, ist auch nicht verkehrt. Der ist halt ein bisschen schwer. Das hat aber auch den Vorteil, dass man den Winkel auch mal festspannen kann.

Was übrigens auch ein nettes Teil ist: Ein Kombiwinkel.

Gruß Reimund
Danke fürs Aufmerksam machen auf einen Kombinationswinkel.

Ich habe nach kurzer Recherche zu den verschiedensten Kombiwinkeln deinen Beitrag zum Bahco gefunden. Hat sich das mit dem "Stanzunterbruch" an deinem Winkel wieder gegeben?


Nebenbei erwähnt: Lustig ist der Verlauf des damaligen Threads. Der Ersteller des Threads fragt nach einem teuren Kombinationswinkel (Starrett 300 Kombinationswinkel) und die unterschiedlichen Versionen. Kurz darauf (Antwort Nr. 6) wird schon die Genauigkeit von Messgeräten in Frage gestellt ("Sei dir im Klaren, der Winkel zeigt dir nur das Ergebnis deiner Arbeit, sei es der Genauigkeit der Maschine oder deiner handwerklichen Fähigkeiten, der Winkel macht es nicht besser."). Einen Tipp für eine Alternative gab er auch noch ab (" Mein Tip, kaufe dir eine günstige Alternative.").

Normalerweise verläuft eine solche Anfrage im Holzwerken genau andersrum: Ersteller fragt nach günstigem Werkzeug und kurze Zeit später befindet man sich in einer z.B. Festool Diskussion wieder.

Jedenfalls war nach der Infragestellung der Genauigkeit von Messgeräten nichts mehr so, wie es vorher war. Der Ersteller der Anfrage hat sich auch nicht mehr gemeldet und das typische Kaffeekränzchen begann ihren Lauf zu nehmen.



Das ist ja das verwirrende. Entweder sind Maße und Messgeräte wichtig oder man misst Pi mal Daumen. Zumindest sollte man doch Maßhaltig arbeiten und nicht nach dem Motto: dann schleif ich es später ins Lot.

Ich denke, ich versuche mal die ersten Schritte mit dem Draper alias Rolson Kombinationswinkel. Das Plastik am Bahco stößt mich doch etwas ab.


Hallo Zwei linke Hände,

Wenn es Dir wichtig ist die Hobelbank selbst zu bauen (es mag dafür Gründe geben), nur zu…

Das Du dabei günstiger wegkommst als bei einer gebrauchten halte ich für einen Trugschluss!

Selbst wenn Du im Baumarkt wirklich Buchenholz in entsprechenden Menge, Dimensionen und in der benötigten Qualität bekommen solltest, ganz sicher nicht für 200€.

Zangenmechaniken kommen genauso dazu wie Befestigungsmaterial und die Maschinen zur Fertigung der Bank.

Wenn Du das für unter 500 € hinkriegst, super, aber gebaut ist sie dann noch nicht.

Für 300 € mit ein bisschen Verhandlungsgeschick u/o Glück bekommst Du eine Gebrauchte, Transport 35-50 € (je nach dem) und dann aus Alt macht neu…
Lernen kannst Du dabei trotzdem noch jede Menge.

Bei Dieter Schmid finden sich einige spannende Selbstbaudokus (ganz unten auf der Seite) … rechne es mal durch …

Gruß Daniel
Stellen sich die Fragen zu Hobelbank selber bauen oder Hobelbank restaurieren: was ist anstrengender, bei welcher Tätigkeit lernt man (gerade zu Beginn) mehr, was ist einem Anfänger zuzumuten / zuzutrauen?

Ich tendiere immer noch zum Hobelbank selber bauen (rein vom Gefühl her). 300-500 Euro für eine Hobelbank (mit viel, viel Glück) die dann noch zusätzlich Aufgearbeitet werden muss....


PS: von mir wurde kein Anhang eingegeben. Was der Anhang da jetzt soll weiß ich nicht.
 

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Helibob

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Hallo @all:

zu Anschlagwinkel:
Als größeren Winkel habe ich mir ziemlich simple und günstig einen aus Fichtenholz zusammengeleimt. Geprüft habe ich diesen mit der Umschlagmethode, bis jetzt hat mir dieser gereicht.
Kleinere habe ich aus Metall, auch ein Haar-Anschlagwinkel.

Hab den Einen oder Anderen hier verlinkten mal verfolgt - evtl. spricht hier ja der Metaller in mir - aber den Preis würde ich nicht für einen Anschlagwinkel mit Holzbestandteilen ausgeben, welcher sich ggf. in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit verändert.
Dann doch lieber ein paar Euronen drauflegen und einen komplett aus Metall zulegen, bzw. meinen selbst gebauten weiterverwenden, oder nicht?!

Auch gibt es etliche Methoden um den 90° Winkel nochmals zu prüfen.

Gruß Matze
 

DaBa

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Anrede spar ich mir (jetzt auch)!

Warum soll es Dir denn anders gehen wie mir und den meisten Holzwerkern? :emoji_wink:
Du wirst Deine Erfahrungen genau so sammeln … trotz all Deiner Fragen und Recherchen.
Du wirst Werkzeuge kaufen und feststellen, dass sie ihr Geld nicht wert sind. Du wirst Dinge bauen, stolz sein und Dich ein paar Jahre später fragen wie man nur so einen Murks fabrizieren konnte.
Das ist normal und gehört eben dazu!
Durch diese Erfahrungen bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich mir nur noch das bestmögliche Werkzeug das ich mir leisten kann kaufe.
Meine Stationärmaschinen z.B. sind alle ungefähr so alt wie ich (40+), sind grün, wiegen alle über 200 kg und ich habe lange gesucht um sie zu finden.
Ein paarmal habe ich mir Maschinen angesehen und trotz mehrerer 100 km Fahrstrecke nicht gekauft. Bereut habe ich diese Aktionen nicht auch wenn ich auf dem Rückweg enttäuscht war.
Angefangen habe ich mit billigsten Werkzeugen aus Diskounter und Baumarkt und auch das bereue ich nicht … obwohl … :emoji_wink:
Mir geht es um den Spaß, um den Weg, um die Erfahrungen, um Freude an guten Werkzeugen und um das Ergebnis.
Letztlich zählt für die Anderen ja nur was dabei herauskommt. Das Gefühl das man dabei hat kann man nicht mit Geld aufwiegen.
Mein Rat an Dich: Mach einfach, leg los, Du wirst schon sehen … Viel Spaß auf der Reise …

Gruß Daniel
 

tiepel

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Hat sich das mit dem "Stanzunterbruch" an deinem Winkel wieder gegeben?
Hi,
das Lineal des Bahco wird auf Länge nur gestanzt und anschließend nicht weiter bearbeitet.
Beim Stanzen schert irgendwann das Material ab, diese Bruchfläche ist der Stanzunterbruch.
Diese Bruchfläche ist nicht eben. Das ist so und bleibt so.

Das Plastik am Bahco stößt mich doch etwas ab.

Hi,
bei meinem Bahco ist der Körper aus Alu, irgendwie orange beschichtet, das Lineal aus rostfreiem Stahl, so wie ich das beurteile.
Gruß Reimund
 
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Du hast Lust auf ein neues Hobby, das ist eine tolle Triebfeder. Leider bist du noch ein wenig orientierungslos. Bevor du dich für viele hundert Euro mit Werkzeug ausrüstest könntest du dir eine freie Werkstatt suchen. Es gibt Mietwerkstätten, Maker-Spaces, Selbsthilfewerkstätten und ähnliches. Du kommst aus einer Großstadt und mit Glück gibt es sowas bei dir. Nach ein paar Nachmittagen und Wochenenden wird dir das ein oder andere Licht aufgegangen sein.
 

Zwei linke Hände

ww-pappel
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Ich habe gerade spontan den Draper Kombinationswinkel bestellt. Nach Abzug eines Gutscheins kostet er mich 5 Euro. Ich denke, das geht in Ordnung und ist auch kein großer Verlust, falls er komplett Mist ist.


Matze alias @Helibob
So ganz hab ich nicht verstanden, welche Links du aufgerufen hast und welche Preise für was du nicht ausgeben würdest?
Meinst du die Helios Preisser Präzisionswinkel? Wären für einen großen und einen kleinen um die 70 Euro. Die sind komplett aus Metall und rostfrei (das ist mir sehr wichtig). Ich dachte mir, den großen als Referenzwinkel und den kleinen zum Arbeiten. Später käme noch ein echter Schreinerwinkel von ECE dazu.

Hast dazu einen Vorschlag, welche Größe die längste Seite eines kleinen Winkel haben sollte? 75mm, 100mm oder 150mm?


Guten Abend @DaBa,
Danke. Ich muss nur noch entscheiden ob Hobelbank selbst bauen oder mich in das Gebrauchtmarktbecken fallen lassen und eine Hobelbank selbst restaurieren. Das wird noch 2-3- Tage dauern, da ich den Gebrauchtmarkt in meiner näheren Umgebung verfolge und danach entscheiden werde.


@tiepel
Ich dachte nur, das ich etwas von Abfeilen / Schleifen gelesen hatte. Deshalb hat es mich interessiert ob es geklappt hat.


@wirklich_rainer_zufall
Das hab ich auch schon in Erwägung gezogen. Meine ersten Nachfragen waren sehr unbefriedigend. Es gibt zwar einen Holzwerkenkurs, der ist aber zu einer sehr ungünstigen Uhrzeit und zu weit weg. Mietwerkstätten oder soziale Einrichtungen mit Werkstätten sind, so weit mir bekannt, alle von der Stadt wieder eingestampft worden. Es gibt auch keine VHS Kurse zum Thema Holz. Kann sein, das es hier eine kleine unerkannte Holzwerkergemeinschaft gibt, die ich nur noch nicht ausfindig gemacht habe. Ich bleib dran und such weiter.


@alle
Ich hätte noch eine Frage zur Hobelbank: sollte ich mich für den Selbstbau entscheiden, welches Material ist denn zu bevorzugen? Da teilen sich ja auch die Meinungen in Buche, Eiche (traditionell) oder Fichte/Kiefer (preisgünstig). Mir ist bekannt, das Buche /Eiche schwerer und widerstandsfähiger ist und das die Hobelbank dann auch mehrere Generationen überstehen wird und es eine eine einmalige Investition wäre. Könnte aber auch sein, das Fichte/Kiefer für eine Hobbie-Werkstatt ausreichend ist.
 

FredT

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Schau dir mal an, was Heiko Rech für Werktische gebaut hat. Der Mann ist Tischlermeister... und weiß, wovon er redet.

Grüße
Fred
 

VolkerDK

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Hallo Linke Haende,
interessant zu sehen, wie du die gleichen Phasen durchläufst wie ich gerade.
DaBa hat es auf den Punkt gebracht, man beginnt die Reise einfach und macht seine Erfahrungen. Egal wie man sich mit der Materie beschaeftigt, alle Fehler wird man nicht umgehen koennen, und nur aus diesen lernt man ja auch wirklich. #

Werkbänke sind aus Buche oder Ahorn meine ich, die billigen dann aus Kiefer oder Fichte.
Aber eine Werkbank zu bauen ist schon ein ziemliches Gesellenstueck. Das sieht auf Youtube so einfach aus....aber wenn du näher hinguckst, haben alle diese Leute da: Einen Abrichter. Einen Dickenhobel. Ein Dutzend Korpuszwingen. Eine Oberfräse. Eine Tischkreissäge. Eine Standbohrmaschine. Und und und.

Mit so einem Maschinenpark werden viele Sachen einfach. Und dann heisst es: Werkbank für unter 125 Dollar gebaut. Klar.
Eine Werkbank restaurieren kann vielleicht mit Handwerkzeug gemacht werden, ist vielleicht nicht weniger zeitaufwendig, aber weniger Maschinenintensiv.

Materialpreise darf man auch nicht unterschätzen. Alleine Schrauben und Beschläge, Vorderzwinge, etc. summiert sich schnell.
Als "erstes kleines Projekt" ist das schon eine Hausnummer. Vielleicht ist da so ein Multifunktionstisch mit Lochrasterplatte pragmatischer.
 

Bastelheiko

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Völlig unabhängig von dieser Diskussion habe ich gestern auf der Suche nach Fehlerquellen bezüglich von Gehrungsschnitten entsetzt festgestellt, dass der Schreinerwinkel meines Großvaters dermaßen ungenau ist, dass ich ihn spontan entsorgen wollte.
Danach war ich im Baumarkt und mußte nach 15 min feststellen, dass sich dort kein einziger Winkel befand, der wirklich genau war oder mit irgendeinem anderen Winkel übereingestimmt hätte.
Nun lese ich diese Beiträge und habe mich wieder etwas entspannt.

Auf der Seite von Dieter Schmid ist im Grunde genommen alles gesagt was man wissen sollte zum Thema Winkel.
Vielleicht kann mir an dieser Stelle ja jemand beschreiben, wie man einen Link in das Wort "Winkel" bekommt. Bin bestimmt nicht der einzige User der das nicht kann.

Für den TE Eröffner vielleicht ein Tipp der mir persönlich öfter mal den Griff zum Anspitzer erspart.
Nehme gerne mal zum Anreißen auf Holz mein Cuttermesser. Auch im Metallbereich. Auf Veritas Anreißwerkzeuge kann man dann bei Bedarf immer noch aufrüsten.
Mein chinesisches Billigstreichmaß dagegen war so ungenau, dass ich mir dann ein richtiges besorgt habe.

Mein Glückwunsch zur Toleranz der Partnerin hinsichtlich des zu erwartenden höheren Reinigungsaufwandes aufgrund von Staub und Spänen.

Gruß
 

schrauber-at-work

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Moin,
Ich habe gerade spontan den Draper Kombinationswinkel bestellt. Nach Abzug eines Gutscheins kostet er mich 5 Euro. Ich denke, das geht in Ordnung und ist auch kein großer Verlust, falls er komplett Mist ist.
Habe den Draper auch und bin damit zufrieden. Winkligkeit passt, lässt sich auch prima als Streichmaß und Tiefenmesser verwenden.

Ich hätte noch eine Frage zur Hobelbank: sollte ich mich für den Selbstbau entscheiden, welches Material ist denn zu bevorzugen? Da teilen sich ja auch die Meinungen in Buche, Eiche (traditionell) oder Fichte/Kiefer (preisgünstig). Mir ist bekannt, das Buche /Eiche schwerer und widerstandsfähiger ist

Naja, darauf kann man nur schwer Antworten.

Der Werdegang meines Werktisches war wie folgt:

Als erstes habe ich zwei Klappböcke und den Ausschnitt eines Spülbeckens aus einer Arbeitsplatte als "Werktisch" verwendet.
Als nächstes habe ich mir aus Ermangelung von großen Zwingen aus 2 Stücken 45-er Boschprofil zwei Leimknechte gebastelt.

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Im nächsten Schritt habe ich aus dem Arbeitsplatten-Ausschnitt, den Leimknechten , 4 passenden Profilwinkeln und zwei weiteren Stücken 45-er Boschprofil einen "MFT" Verschnitt gebastelt.

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Das ganze wurde weiterhin mittels 2 Schraubzwingen auf den Klappböcken fixiert.

Im nächsten Schritt habe ich eine 45mm starke Platte aus ausgehobelten Buchenholz Kanthölzern verleimt und einen Rahmen aus ausgehobelten Nadelholz 80x80mm gebaut.
Unter dem Rahmen habe ich große Lenkrollen mit Bremse und Drehstop montiert und im "Boden" (unterer Ramen) 4 Waschbetonplatten "versenkt" um die Standsicherheit und das Eigengewicht zu erhöhen. Schätze das Gesamtgewicht auf ~150Kg.

Wenn ich an 2 der Rollen die Bremse arretiere steht das Teil wie einbetoniert und ich kann daran Stemmen, Hobeln.......
An der "Vorderseite" (gibt es nicht wirklich da dreh und Verschiebbar je nach Einsatzzweck) habe ich einen Tischlerschraubstock verbaut der als "Vorderzange" dient aber auch als "Hinterzange" nutzbar ist.

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Gesamtkosten waren <100€ da ich nichts außer dem Tischlerschraubstock kaufen musste. Alles Holz war "Abfall" (Unterleghölzer) von meinem Baustoffhändler des vertrauens, Profil aus dem Schrott in der Firma (war mal ein altes Maschinengestell) die massiven Rollen stammen aus einer Garagenräumung (waren neu, sollten auf den Schrott).

Lange Rede kurzer Sinn: Es gibt nicht die Werkbank/ Hobelbank, jeder hat da andere Vorstellungen/ Wünsche / Möglichkeiten. Meiner besteht aus einem Kunterbunten Materialmix und erfüllt meine Anforderungen bisher sehr gut. Abmessungen sind 1200x1200x920mm (für mich optimale Höhe, bin 1,65m).

Im nächsten Schritt werde ich noch ein paar Staufächer und Schubladen integrieren um die häufig benutzten Werkzeuge darin unterzubringen.

Ohne Werkzeug, Maschinen und ein klein wenig Erfahrung würde ich wohl eher nach einer gebrauchten Hobelbank schauen, andernfalls wird es denke ich eher frustrierend und teuer. Ich halte eine Hobelbank/ Werkbank nicht gerade geeignet als Anfängerobjekt.

Gruß SAW
 

IngoS

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Hallo,

wenn ich da bei Maschinensucher eine schwere Hobelbank für 380€ sehe, da würde ich nicht lange überlegen, ob sich ein Selbstbau lohnt oder nicht, zumal wenn man weder die geeigneten Werkzeuge noch das handwerkliche Können mitbringt.

Gruß

Ingo
 

DaBa

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Guten Abend @DaBa,
Danke. Ich muss nur noch entscheiden ob Hobelbank selbst bauen oder mich in das Gebrauchtmarktbecken fallen lassen und eine Hobelbank selbst restaurieren. Das wird noch 2-3- Tage dauern, da ich den Gebrauchtmarkt in meiner näheren Umgebung verfolge und danach entscheiden werde. …

Hallo,

als Entscheidungshilfe kann ich Dir den wirklich sehr guten Artikel von Rolf ans Herz legen:
http://hatchcanyon.eu/Navigation/Sonstiges/Holz/Hobelbank/index.php
Dort ist der Bau einer Hobelbank sehr umfangreich dokumentiert.
Auch die Kosten werden aufgezählt.

Zur Materialwahl kann man sagen:
Es hat vielleicht seinen Grund, dass nahezu alle kommerziellen Hobelbänke aus Buche hergestellt werden.
Ahorn geht natürlich auch, ist aber noch teurer. Man kann, wenn man will, auch Exoten verwenden … sieht man in Übersee …
Die MFT artigen Werkbänke sind ein Kompromiss – eine Hobelbank ist eine Hobelbank und mancher Selbstbauer sagt: Man braucht zum Bau eine Hobelbank :emoji_wink:
Ansonsten ist tatsächlich (nicht eigentlich) alles gesagt …

Gruß Daniel
 

schrauber-at-work

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Mahlzeit,
Die MFT artigen Werkbänke sind ein Kompromiss – eine Hobelbank ist eine Hobelbank
Deshalb ist meine ja ein "Zwitter" geworden :emoji_wink:
mancher Selbstbauer sagt: Man braucht zum Bau eine Hobelbank
Naja mit etwas Kreativität kann man auch ohne Hobelbank eine Hobelbank bauen. BorisFFM bewieist dies ja derzeit recht Eindrucksvoll.

Gruß SAW
 

Helibob

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ECE Tischlerwinkel
^^Ok, ich habe ihn gegoogelt.
Dafür würde ich aus aktueller Sicht kein Geld investieren, es tut's der Eigenbau.

Ein gängige Größe für einen "Standard"-Winkel/-Anschlagwinkel bei "uns" (im Metall bearbeitenden Betrieb) ist mit 100 mm auf der langen Seite.
Letztendlich richtet sich das an die Anforderung (und Geldbeutel).

Der selbst gebaute dürfte so 350 mm haben (Holzreste).

Ich habe auch noch einen Großen (> 1,5 m) - montierbar aus 3 Leisten mit Schrauben (Satz des Pythagoras) für "Bauarbeiten".

Gruß Matze
 

Helibob

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Vielleicht kann mir an dieser Stelle ja jemand beschreiben, wie man einen Link in das Wort "Winkel" bekommt. Bin bestimmt nicht der einzige User der das nicht kann.
OT:
Wort schreiben, markieren und Button "Link einfügen" anklicken - der "einfache" Weg.
Als Quelltext würde auch noch gehen - das lassen wir hier aber denke ich. :emoji_wink:

Gruß Matze
 

Bastelheiko

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Vielen Dank Helibob,

Endlich weiß ich wie es geht!:emoji_thumbsup:
Und aus lauter Begeisterung habe ich mir gleich diesen Schreinerwinkel gekauft. Hoffenlich ist der genauer als mein über 50 Jahre alter Schätzwinkel.

Viele Grüße

Heiko
 
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hemmi1953

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Vielen Dank Helibob,

Endlich weiß ich wie es geht!:emoji_thumbsup:
Und aus lauter Begeisterung habe ich mir gleich diesen Schreinerwinkel gekauft. Hoffenlich ist der genauer als mein über 50 Jahre alter Schätzwinkel.

Viele Grüße

Heiko

Hallo Heiko,

ich drücke dir beide Daumen, dass der Winkel perfekt ist. Bei mir war es leider nicht so, denn ausgerechnet mein teuerster "Tischlerwinkel" ist eindeutig schlechter als alle meine anderen Winkel (Schlosserwinkel). Die Umschlagprobe hat's leider eindeutig bewiesen.
 

Bastelheiko

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Hallo Christof,

natürlich habe ich keine 90 € bezahlt. Mein Winkel war ein "Kundenrückläufer, der sorgfältig geprüft wurde". Ging für 37 € mit 400 mm Länge an mich.
Habe den dann verlinkt mit dem Ergebnis, dass nun alle Welt meinen Namen, sämtlich Adressen und meine Bankverbindung sehen konnte. Jedenfalls für eine Minute.
Deshalb der Link zu Contorion (von denen ich fast jeden Tag eine Angebots-E-Mail bekomme).
Inzwischen arbeite ich wieder mit allen ungenauen Winkeln die unpräziser sind als mein Festool-Gedöns.

Für mich steht fest das die absolute Genauigkeit von Winkeln im Holzbau überbewertet wird. Jedenfalls von Quereinsteigern.

Viele Grüße

Heiko
 

Zwei linke Hände

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Hallo Bastelheiko,

was bedeutet bei dir "absolute Genauigkeit"? 100% sind ja mit Holz ohnehin nur einmalig oder kurzfristig zu erreichen.
Ich stelle mir vor, der Winkel hätte eine Abweichung von 1mm, sagen wir auf 300mm. Ist nicht die Welt. Das müsste man dann aber permanent im Kopf behalten das es eine Abweichung gibt und jedes Teil das später montiert wird individuell vermessen.

Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich schon Youtube Holzwerker gesehen, die vorab alles nach Plan ausgemessen und zugeschnitten haben, um einfach alles zusammenbauen zu können. Wenn die Maße stimmen, dann klappt das. Wenn aber 1mm Abweichung herrscht, dürfte man dann jedes zusätzliche Teil separat ausmessen damit es passt. Solche Vorgehensweisen hab ich auch schon in Selbstbau-Videos gesehen. Mir gefällt die erste Variante besser. Bei einem größeren Möbelstück kommen dann z.B. mehrere Millimeter zusammen. Wie gleicht man das dann am Ende wieder aus, damit es im rechten Winkel ist?

Ich will echt nicht penibel sein, aber Käufer von Festool Produkten kaufen sich doch diese "preisintensiven" Maschinen gerade weil die so exakt sind. Warum also so einen Affentanz beim Winkel machen und mit irgendeinem ungenauen Werkzeug ausmessen?

Um nochmal Öl ins Feuer zu Kippen:emoji_open_mouth:der hat das Geld nach den Festool Geräten nicht mehr für qualitativ hochwertige Messgeräte gereicht? :emoji_slight_smile:
 

Zwei linke Hände

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^^Ok, ich habe ihn gegoogelt.
Dafür würde ich aus aktueller Sicht kein Geld investieren, es tut's der Eigenbau.

Ein gängige Größe für einen "Standard"-Winkel/-Anschlagwinkel bei "uns" (im Metall bearbeitenden Betrieb) ist mit 100 mm auf der langen Seite.
Letztendlich richtet sich das an die Anforderung (und Geldbeutel).

Der selbst gebaute dürfte so 350 mm haben (Holzreste).

Ich habe auch noch einen Großen (> 1,5 m) - montierbar aus 3 Leisten mit Schrauben (Satz des Pythagoras) für "Bauarbeiten".

Gruß Matze
Hallo Matze,

wie gesagt, für die ersten sehr genauen Messinstrumente u.a. als Referenzwinkel wäre ich bereit Geld auszugeben. Ich muss auch erst mal eine Vorstellung davon bekommen wie meine Messungen Einfluss auf das Holz nehmen und wie sich das nach längere Zeit auswirkt. Z.B. Arbeitet das Holz nur spürbar bei größeren Projekten oder auch schon bei kleinen, um dann sagen zu können, wie genau man es mit der Messung nehmen muss. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn ich jetzt einen beliebigen Winkel nehme, der schon eine leichte Abweichung hat, wird diese durch meine Arbeitsweise mit x multipliziert. Am Ende stimmt gar nichts mehr und ich werde gefrustet sein.

Um einen 350mm Winkel (oder größer) selbst zu bauen, braucht es doch eine sehr genaue Vorlage, sonst wird doch alles was mit der Abweichung vermessen wird weitervererbt. Ich würde mir es noch nicht zutrauen so einen Winkel selbst herzustellen, auch wenn das immer so leicht dargestellt wird, mal eben die Winkel selber bauen

Danke für deine Antworten. Ich werde dann den Präzisionswinkel in 100x70mm und 300x200mm kaufen und hoffen, das sie im rechten Winkel sind. Damit werde ich dann die Schreinerwinkel selbst bauen. :emoji_slight_smile:

Dumme Frage: funktioniert der Nachbau eines Schreinerwinkels z.B. in 400 oder 500mm Größe mit einem 100x70mm Präzisionswinkel als Vorlage? Man zeichnet an, und verlängert die gezogene Linie mit einem Lineal. Korrekt? Wenn ich daran denke, das dass mal genau werden soll, bekomme ich schon ganz schwitzige Finger.


Hallo Heiko,

ich drücke dir beide Daumen, dass der Winkel perfekt ist. Bei mir war es leider nicht so, denn ausgerechnet mein teuerster "Tischlerwinkel" ist eindeutig schlechter als alle meine anderen Winkel (Schlosserwinkel). Die Umschlagprobe hat's leider eindeutig bewiesen.
Hallo hemmi1953,
warum hast du ihn dann nicht umgetauscht? Zu spät bemerkt?
 

Helibob

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…braucht es doch eine sehr genaue Vorlage…

Die benötigte Genauigkeit zu erreichen, sehe ich jetzt nicht so wild. Mit der Umschlagmethode kann man dies ja mit einfachen Mitteln überprüfen und bei einem komplett aus Holz gefertigten, dann selbst im geleimten Zustand die Aussenkante nachschneiden.

Fichte (wie ich sie verwendet habe) ist halt ein weiches Holz.
Auch weiß ich nicht, wie stark dieses auf Luftfeuchtigkeit reagiert.
Aber wenn der Winkel wirklich wichtig ist, könnte man ja zuvor diesen nochmal mit der Umschlag-Methode prüfen. ^^für einen Gewerbetreibenden ist das bestimmt nichts, aber als Hobbist....

Beim "Verlängern" muss man halt wissen, das der vorhanden Fehler größer wird und zusätzliche, wie Holzkrümmung, unsauberer Schnitt, unsauberes Anlegen (Schmutz) "mitspielen".

Für den Bau hast du mehrere Möglichkeiten, welche dir dabei behilflich sein können (je nach Gegebenheit, WZ):
  • Umschlagmethode
  • 5-Schnitt-Methode (5-Cut-Methode)
  • Satz des Phytagoras
  • Zirkel (bzw. Hilfsmittel)
^^Diese Aufzählung hat jetzt nicht den Anspruch vollständig zu sein.

Als Basis könntest du auch eine Zuschnittsplatte (MPX) verwenden - auf Maß haben die Mitarbeiter im Baumarkt bisher nie geschaftt, aber den Winkel traue ich ihnen zu.

Gruß Matze
 
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