Anant Hobel

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ww-birnbaum
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Hallo Zusammen,

ich versuche seit längerem in der EBucht einen anständigen, erschwinglichen Hobel zu ersteigern.
In der Regel gehen Stanley Putzhobel unbekannten Alters und zweifelhaftem Zustand zu Preisen eines neuen Anant weg.

Ein wenig Abreit müsste man in Beide reinstecken. ist aber kein Problem. Seit einer Weile lese ich hier schon mit und konnte schon ein wenig Erfahrung ein paar gut erhaltenen Holzhobeln sammeln, die ein wenig Feinschliff nötig hatten.

Meine Frage:
Kann man die Anant guten Gewissens kaufen? Ich glaube Heiko Rech hat (hatte) ein oder zwei. Die wurden wohl durch hochwertigere Modelle ersetzt. Leider habe ich nicht viel Aktuelles über die Anant gefunden. Wäre toll wenn jemand Erfahrungen hat.

Grüße

Rudi

PS: Bitte kein deutsche Arbeitsplätze, kauf Dir was Anständiges für 200€... bashing.:emoji_wink:
 

Friesenbengel

ww-esche
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Ich hab den Anant Putzhobel. Wie ich mir den Hobel kaufte, war ich noch nocht in der Ausbildung.
Mittlerweile nutze ich das Ding fast gar nicht mehr.
Warum?
Der Hobel ist nicht wirklich für europäische Hände gemacht. Man bekommt seine Hand nicht komplett an den Griff. Minestens ein Finger stört immer.

Das Eisen was Du mitgeliefert bekommst, kannst Du getrost wegschmeißen oder als Leimkratzer umfunktionieren. Der Stahl ist einfach zu weich und behält die Schärfe nicht.
Ich musste deshalb ein Eisen nachbestellen ( Ron Hock bei feine-werkzeuge.de)
Wenn Du unbedingt einen Hobel aus Metall benutzen willst, dann kauf dir gleich einen Vernünftigen ( Veritas etc.).
Damit sparst Du dir schlechte Ergebnisse und Ärger.

Meine Meinung also:Finger weg von dem Hobel!
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

ich habe meine Anant Hobel nicht mehr. Ich hatte 6 Stück. Sie sind komplett an einen Sammler verkauft worden. Klingt seltsam, aber ist so. Er meinte auch diese Hobel gehören der Vollständigkeit halber in die Sammlung.

Man kann mit den Anant Hobeln arbeite, was ich auch jahrelang getan habe. Die Griffe sind etwas klein, das stimmt. Die Eisen fand ich nicht mal so schlecht.

Was du da an Arbeit reinstecken musst, siehst du hier:
Heiko-rech.de Handhobel herrichten

Als ich meinen Anant gekauft habe, gab es nur die Anant, dann lange nichts und dann Erst Veritas, Clifton etc. Ein mittleres Preissegment, wie es derzeit die Juuma, Dick und alle anderen umgelabelten Qiangsheng Hobelbilden, gab es damals noch nicht.

Heute, würde ich mir nicht mehr die Arbeit antun, einen Anant herzurichten. Dafür sind die Qiangsheng Hobel einfach zu gut und zu günstig. Ich habe vor kurzem noch rein aus Interesse nach Anant Hobeln gesucht. Dieter Schmid hat sie schon sehr lange nicht mehr im Programm. Dick verkauft nur noch die "bessere" Version, die aber teurer ist, als die Standard Version. Dick hat auch nur noch wenige Modelle im Programm. Es gibt noch einige Onlinehändler, die Hobel zu Anant Preisen und mit Anant Optik anbieten. Was das aber genau für Hobel sind, weiß ich nicht.

MeinTipp: Kauf dir, wenn es gut und günstig sein Soll Qiangsheng Hobel. Die Unterschiede zwischen Dick und Juuma werden nicht riesig sein. Ich persönlich finde die Farbgebung der Dick Hobel... na reden wir nicht drüber. Die Juuma sehen einfach edler aus (orientiert an Lee Nielson).

Gruß

Heiko
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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ich habe von dick eine no.4 und den bevel-up blockhobel.

beide sind ordentlich verarbeitet, die eisen sind gut und können sehr fein ausgeschliffen werden.

sogar die seiten sind präzise im rechten winkel zur sohle, was ja in der preisklasse eher selten ist.

im vergleich zu meinem veritas no.7 fällt die no.4 jedoch etwas ab, was die oberflächenqualität angeht, wenn man länger damit arbeitet. das bedeutet, dass das eisen öfter abgezogen werden müssen als beim "high-end" hobel, was mich aber noch nicht weiter stört.

der blockhobel ist absolut top, das eisen ist aber auch dicker.

früher oder später werde ich die no.4 ersetzen. momentan warte ich noch auf den kleinen flachwinkelbankhobel von veritas, der ist zur zeit in lieferrückstand, dann sehen wir mal weiter.

aber es stimmt schon, dass die teuren hobel langfristig einfach "billiger" sind:emoji_grin:
 

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ww-birnbaum
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So, es ist jetzt erst einmal ein vierenhalber Stanley geworden. Ganz guter Zustand, bis auf die Kunstoffgriffe. Die sehen wüst aus.

Was ich jetzt noch brauche sind ein paar Schleifsteine. Bis jetzt hab ich mein eines Hobeleisen mit einem Lansky Messerschärfer geschliffen und abgezogen :emoji_open_mouth: ging erstaunlich gut :emoji_grin:

Meine Güte sind die Steine teuer. Drei Stück in etwa 200er 800er 5000er in einer Größe in der man mit einer Schleifführung arbeiten kann, ca. 120€.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Rudi
du könntest doch für den Anfang mal mit wasserfestem Schleifpapier auf einer Glasplatte beginnen.
Darauf kannst du deinen erstandenen 4.5 Stanley auch sehr gut abrichten bis er auf der ganzen
Sohle satt aufliegt. Die Seiten in den rechten Winkel zu schleifen halte ich bei einem so kurzen Hand-
Hobel nicht unbedingt für erforderlich, kannst du mit deinem nächsten No.6/7 machen um auch
Brettkanten fügen zu können. Schau bei E-bay mal nach Marken wie Anchor,Sargant oder Otto Berg-
mann die haben nicht den "Markennamen" eines Stanley oder Recordhobels, sind aber bei der Hobel-
eisenausstattung meistens besser bestückt.Viel Spass beim Hobeln,Harald.
 

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ww-birnbaum
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Gerichtet habe ich ihn bereits auf einer Granitplatte. Ohne Führung habe ich eher Zweifel eine Mikrofase aufziehen zu können. Aber du hast recht Führung und Granitplatte könnte auch gehen.
Aber welches Schleifpapier ersetzt einen 6000er oder 8000er Abziehstein? :confused:

Gerade sind Metallhobel Mangelware in der Bucht. Danke für die Markennamen.

Bei Gelegenheit gibt's Bilder. Muss ich aber erst aufräumen:emoji_stuck_out_tongue:

Grüße

Rudi
 

Sägenbremser

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Hey Rudi
wir schärfen hier doch keine Samureiklingen. Holzhobel werden sowieso immer wieder stumpf.
Erstmal 4000 er Papier, gibt es beim Autolackiererzubehör, das spiegelt schon ganz schön.

Das Thema Microfase solltest du erstmal ausprobieren, geht auch ohne wenn du auf einem
alten Ledergürtel abziehst,Harald.
 

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ww-birnbaum
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Also die Mikrofase hab ich mit dem Lansky Schärfer versucht. Eisen abgezogen, getestet, Mikrofase aufgezogen. Beeindruckend :cool:

Ja, ich glaube morgen geht´s zum KFZ-Teilehändler. Schleifpapier ging naturlich letzten Sonntag alle...
 

Keilzink

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Hey Rudi
wir schärfen hier doch keine Samureiklingen. Holzhobel werden sowieso immer wieder stumpf.
Erstmal 4000 er Papier, gibt es beim Autolackiererzubehör, das spiegelt schon ganz schön.

Das Thema Microfase solltest du erstmal ausprobieren, geht auch ohne wenn du auf einem
alten Ledergürtel abziehst,Harald.

... genau so ist das, meiner Erfahrung nach. Bei "Feine Werkzeuge" gibt es eine hervorragende Schleifanleitung auf der Basis "Nasschleifpapier". Und eine Schleiflehre ist dann erstmal die bessere Investition - mal ganz davon abgesehen, dass man sich die auch gut selber bauen kann.

Andreas
 

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ww-birnbaum
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So,

hier noch ein paar Bilder.
Leider habe ich vor lauter Eifer vergessen ein paar Vorher Bilder zu machen. :rolleyes:
Ich habe den Hobelkörper nur Plan geschliffen und habe nicht darauf geachtet ob alle tiefen Riefen raus sind. Hauptsache plan und rechtwinklig.
Der Hobel war aus einem Raucherhaushalt, ich musste ihn erst mal komplett in Spüli einlegen und schruppen. Leider hat das den Griffen aus Kunststoff nicht gut getan, eventuell ersetze ich die noch.


Nach dem Planen des Hobelkörpers hatte ich kein Schleifpapier mehr. Gestern neues beim Händler meines Vertrauens noch nach kaufen müssen. Jetzt habe ich noch das Messer geschliffen. 320er um die Scharten raus zu bekommen, abgezogen mit einem.1200er Schleifpapier. Mein improvisierter Schärfplatz besteht momentan aus einer Kunststoffunterlage und einem Granitblock für das Schleifpapier.

Die Bilder zeigen das Messer vor und nach dem Schleifen. Leider sieht das Messer in der Makroaufnahme total Krumm aus. Ist aber nur die Optik.
 

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Keilzink

ww-robinie
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... sieht doch schon mal gut aus.
Ich glaub übrigens nicht, dass deine Griffe aus Kunststoff sind - in der Regel ist das Holz und so sieht das für mich auch auf den Bildern aus. Was gelitten haben könnte im Spülibad, ist die Lackierung der Holzgriffe - und die würde ich sowieso runterschleifen und das Holz dann ölen und wachsen.
Was das Messer angeht: Kannn man nach dem Bild nicht beurteilen, die Spähne auf dem letzten Bild schauen für mich aber schon mal recht ordentlich aus.
Bau dir noch eine einfache Schleiflehre und du bist fertig. Den Hobel wirst du schon so gut einsetzen können - bei Weichholz sowieso und auch bei Hartholz müsste der gut laufen. Natürlich kann man die Sache mit den entsprechenden Steinen auch noch weiter treiben - aber fürs erste Mal und für die praktische Anwendung: sehr gut, meiner Meinung nach.

Andreas
 
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