Wir wohnen ja sehr ländlich, der nächste Bioladen ist 20km weg. Ein Unverpackt Laden ist von hier aus nicht sinnvoll zu erreichen, wenn wir 40km einfach fahren dann is fraglich ob die gesparten Verpackungen das ausgleichen.
Wir bestellen Vorräte gern bei Bode oder dm. Saft, Zwiebeln, Kartoffeln und noch ein zwei andere Gemüse direkt aus dem Dorf. Gestern hatte unser kleiner Geburtstag da hat uns morgens der Obstbauer noch schnell nen Kasten Apfelsaft vor die Tür gestellt.
Es gibt die solidarischen Landwirtschaften inzwischen in ganz vielen Regionen, die liefern regionale und saisonale Bioware wochentlich direkt nach Hause, die Preise sind zwischen konventionell und bio im Supermarkt. Man unterstützt aber direkt die eigene Region und schafft dort Arbeitsplätze die sicher sind und die Produzenten kommen aus der Spirale raus dass sie zu Saisonbeginn entscheiden müssen worauf sie den Fokus legen, massiv überproduzieren müssen dass sie bei Problemen dann trotzdem die Mindestmengen liefern können die der Großhandel oft fordert, und sie bekommen eine Wertschätzung für ihre Arbeit die es in der Landwirtschaft oft überhaupt nicht mehr gibt.
(In Erlangen haben wir eine SoLaWi gegründet, nach 4 Jahren war die richtig gut am laufen und hat hunderte Leute mit gutem Gemüse versorgt. Man muss da das Rad auch nicht neu erfinden, Hilfe bekommt man bei schon vorhandenen Solawis. Als Anregung wie sowas läuft könnt ihr euch mal den Film: " Die Strategie der krummen Gurken " anschauen. Da gehts um die Solawi in Freiburg, die eine der ersten hier in Deutschland war. )
Ansonsten gehts 1-2 mal die Woche mit dem Rad zum Supermarkt wo es inzwischen ja auch viel Bioware gibt. Es muss ja auch nicht immer alles Bio sein. Stoffbeutel etc. kann man sich auch da mitnehmen um Obst- und Gemüseeinkäufe selbst zu verpacken, oder die Backwaren. Wobei meine Frau unser Brot selbst bäckt, aber ich komm aus Bayern, ich brauch immer wieder mal a gute Brezn

Unsere Wirtschaft reagiert sehr schnell, und sobald ein Angebot angenommen wird, wird es auch ausgebaut. Deshalb gibt es jetz keine Einkaufsmöglichkeiten mehr auf dem Land, weil die Leute lange gesagt haben: Ach wenn einkaufen, dann mit dem Auto, und dann fahr ich gleich zu nem großen Supermarkt wo ich alles krieg. Das is verständlich wenn die Zeit rar ist. Genauso schnell kann sich das aber wieder ändern. Das gleiche Problem besteht mit den Öffis, wenn keiner Bus und Zug fährt werden die Stecken eingestampft. Da muss man jetzt schon einigermaßen überzeugt sein um sich mit den schlechten Verbindungen abzufinden. Auch hier, einfach ab und zu nutzen und merken wie entspannt es sein kann. Wie
@heiko-rech sagt. Nen Ausflug draus machen, mit den Kids. Im Zug hat man als Family ne ganz andere Situation als im Auto! Dann geht man noch schön Eis essen und genießt die Zeit zusammen.
Von unserem Lastenrad möcht ich mich nicht mehr trennen. Hat echt viel verändert, meine Frau hat ihr Auto verkauft, wir haben hier noch ein Wohnmobil, was für die Marktfahrerei angeschafft wurde. Einkaufen fahren wir damit aber nicht. Na gut, bei Schneesturm..

Ansonsten fühl ich mich eigentlich noch recht wetterfest.
Ich hab den Satz schonmal geschrieben, aber es ist echt erstaunlich wie schnell sich Dinge ändern können:
Mit dem Fahrrad zum Wochenmarkt erzeugt eine ganz andere direkte Umgebung als mit dem Auto zum Discounter.
Durch die Gründung der Solawi hab ich direkt mitbekommen wie sich das Leben von einigen Menschen drastisch verändert hat!
Neue Jobs entstehen, die Infrastruktur entwickelt sich in eine andere Richtung, Landwirtschaft wird kleinteiliger und fördert so auch den Erhalt von Pflanzen- und Tierarten etc.
Einfach mal schauen was für einen selbst in Frage kommt weils vorhanden ist, und oft merkt man dass es gar nicht stressiger oder teurer ist.
Wenn dann bemerkt wird dass man in die Richtung was angenommen wird, passieren auch solche Dinge wieder recht schnell: