Altersbestimmung Schrank/hohe Kommode

Mel47

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Hallo zusammen, hab da gleich 2 Fragen zu einem Schrank. Einmal, wie ich das Alter davon bestimmen könnte? Vielleicht kann mir jemand an den Bildern sagen ob es ein älteres oder eher jüngeres Stück ist.
Und die 2. Frage ist, wie man den Schrank wieder in Schuß bekommen kann, bzw auf welche Art er gepflegt werden muß? Das Holz sieht sehr trocken aus.
Vielen lieben Dank schon mal im Vorraus für jeden Tipp, Melanie
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Mel47

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...Bilder müssten jetzt da sein...

...hab irgendwas beim Bilder hochladen falsch gemacht...jetzt müssten sie zu sehen sein :emoji_slight_smile:
 

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welaloba

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Ob alt oder jung ist aus der Ferne nicht wirklich zu sagen. es gibt ja sehr geschickte Bastler z.B. in Fernost. Vielleicht hast du selbst eine Ahnung, aus welcher Weltgegend das gute Stück stammt, dann lässt sich das vielleicht bisschen eingrenzen. Pflege? Höchstens ganz ganz dunkles Antikwachs z.B. von Liberon (Gibts in diversen Online-shops, wenns denn unbedingt sein muss.
Gruß Werner
 

dascello

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Stilistisch am ehesten mediterran. Oder was meinst Du, Werner?
Holz? Nussbaum? dann tät' ich Südfrankreich tippen.

Gerade hiervon wird viel nachgebaut in allen möglichen Qualitätsstandards. Ich würde nicht so sehr drauf schielen, wie alt und kostbar das Teil ist, sondern schlicht, ob's gefällt.

Mir tät's jedenfalls gefallen, auch so (gewollt?) schmandig, wie es jetzt daher kommt.
Ob die patina nun alt ist oder nachgemacht - Who cares?

Gruß

Michael
 

Mel47

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Hallo und vielen Dank für die Antworten :emoji_slight_smile: . Ich selbst hab keine Ahnung woher es stammen könnte. Im Grunde ist es nicht wichtig ob er einen Wert hat, mich hat einfach die "Geschichte" des guten Stücks interessiert.
Vielen Dank für den Tipp mit dem dunklen Antikwachs :emoji_slight_smile:, werd ich mich danach mal schlau machen. Mir liegt eher am Herzen dass er nicht weiter "verfällt", er hat einige Spalte zwischen den einzelnen Holzteilen (schwer für mich als Laie zu beschreiben)ansonsten ist er sehr stabil und auch sehr schwer . Ich weiß dass Holz immer arbeitet, nur eben kein Wissen darüber was gut für´s Holz ist und was nicht :-/ .
Vielen liebe Dank nochmals !!!! Liebe Grüße, Melanie
 

edelres

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Ungarn - Siebenbuergen - Banat

Hallo Melanie & Forumsfreunde,

Moebel aehnlicher Art, habe ich in Ungarn gesehen kann auch Siebenbuerger oder das Banat gewesen sein. Grob gesagt Randgebiete des ehemaligen Habsburger - Ottomanischen Reiches. Nach dem ersten Weltkrieg verlor Ungarn 3/4 seiner Flaeche an Rumaenien, Serbien, Russland (heute Ukraine)


Wirtschaftlich eine sehr unterentwickelte Gegend, Ackerbau, Viehzucht Weidewirtschaft. Aus dieser Sicht gesehen koennte der Besitzer als Wohlhabend gegolten haben.

Ich schaetze das Alter so Mitte 1800, diese Art Moebel wurden nach meiner Ansicht von Handwerkern gebaut wie Zimmerer, Wagner, Schreiner oder Schmied. in der selben Person. Was mir dort auffiel, war dass das zum Teil gepaltetes Holz verwendet wurde, da gesaegtes Holz sehr Arbeitsaufwaendig war. Die halbrunden Querriegel auf den Tueren sind gepaltene Staemmchen, die Metallteile, sind als Ziernaegel gearbeitet und wurden gluehend in das
Vorgebohrte Holz eingetrieben umgelegt und mit feuchten Lumpen abgekuehlt.
Dabei wurde der Schrumpfeffekt ausgenutzt. das Metall zog sich beim raschen Abkuehlen zusamen, so dass ich eine stramme Verbindung ergab. Von Wagnern wurde diese Technik angewendet. Dass der Schrank mit einem Vorreiber zugehalten wurde ist typisch fuer diese Gegend, ein Schloss waere ein direkter Luxus gewesen, da der Wert des damalige Innhaltes dies nicht rechtfertigte.

Der Handwerker war Werkzeugmaessig schon besser ausgestattet was aus den gehobelten Profilleisten hervorgeht. Meist wurden Ziehmesser und Beil verwendet, gehobelt wurden die Bretter nur wo es notwendig war, die Rueckseite des Schrankes kann noch saegerauh aussehen. Dies geschah aus Zweckmaessigkeit und nicht aus Nachlaessig- oder Bequemlichkeit.

Ich bereiste in den sechziger Jahren laendliche Gebiete in Ungarn und kaufte dort Dreschflegel, Holzgabeln Rechen und kleine Keltern usw ein, dort war irgendwie die Zeit stehen geblieben, ich wurde als verrueckt angesehen, dass ich so wertloses Zeug kaufte, wo es doch aus ungarischer Sich im "gelobten Land" Deutschland alles viel besser gab. Moebel aus dieser Gegend waren in D damals nicht gefragt.

Ich sah und sehe diese Moebel als ein Stueck Geschichte und damit die Menschen welche unter aermlichen Verhaeltnissen mit geringen technischen Mitteln etwas nuetzliches schufen.

Was ich hier geschrieben habe ist eine grobe Vermutung, unter gleichen wirtschaftlichen Bedingungen entstanden solche Moebel in Suedeuropa/Mittelmeerraum.


Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar

 

Mel47

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Hallo Ottmar ,

freu mich sehr über diese ausführliche Antwort, sehr interessant was Du schreibst.
Vielen Dank dafür, hat mir sehr geholfen :emoji_slight_smile: .
Hast Du mir eventuell einen Tipp, welche Pflege der Schrank brauch? Das Holz wirkt sehr trocken, ich möchte ihn so gut wie möglich erhalten.
Hab schon von verschiedenen Ölen gehört oder auch von Antikwachs, die dafür geeignet sein sollen.
Hast Du hierzu einen Rat für mich?
Vielen lieben Dank nochmals, und nen schönen Tag!! Liebe Grüße, Melanie
 

dascello

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Tja, so ist das. Wenn Ottmar sich meldet (immer schon am Schrifttyp ComicSans zu erkennen), dann gibt es danach nichts mehr hinzuzufügen oder zu diskutieren.

Zum "trockenen" Holz.
"Zu trocken" oder "zu feucht" gibt es in unseren Breiten nicht (außer, man stelt alte Möbel in den Regen oder direkt vor den Radiator). Holz nimmt Wasser auf und gibt es ab, je nach relativer Luftfeuchte. Da hilft kein Wachs, kein Öl, kein gar nichts. Mach Dir hierüber mal keine Sorgen. Das Möbel hat 100plus Jahre überstanden und wird auch noch weitere 200 überstehen.

Risse machen auch nichts. Ich habe einen Dielenschrank von ca. 1835.
Der hat einen fetten Riss, der mir aber egal ist. Er zeugt lediglich vom Alter.
Ausnahme: Insekten! Krabbler und Kriecher müssen raus.

Ottmars Lieblingsmittel zum Auffrischen ist übrigens Renuwell. Ich habe aber persönlich hiermit keine Erfahrung.


Gruß vom heute kalt-windigen Rhein


Michael
 

edelres

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Moebelpflege

Halo Melanie & Forumsfreunde,

meine Empfehlung mit Nichtstun machst du nichts Falsches.

Ich verstehe deine Besorgnis, dem Moebel die beste Pflege angedeien zulassen, ausser Staubwischen, wuerde ich nichts weiteres tun.

Ich habe den Kontakt zur deutschen Werbung verloren, hier in den USA wollen die Moebelpflegemittelhersteller den Leuten beibringen, dass die Moebel nur mit dem Pflegemittel "XYZ" ihre Schoenheit behalten und und und und........

Als Ergebnis erlebte ich dadurch hervorgerufene Verschlimmbesserungen, welche dem Kunden viel Geld und mir eine Menge unangenehme Arbeiten einbrachten.

Ich habe es noch nie nachgerechnet wieviel meiner Einnahmen von gut gemeinten Ratschlaegen stammen. Ein Fall aus den letzten Jahren, eine Kundin """pflegte""" antike japanische Zedernholzmoebel mit einem ihr speziell dafuer epfohlenen Mittel.

Das Ergebnis war zum heulen meine dafuer aufgewendete Arbeitszeit, um dies wieder akzeptabel rueckgaengig zu machen, kostete ueber dreitausend Dollar, auf solche Einnahmen verzichte ich gerne!

@Michael, Renuewell ist, mangels Alternative, eine Empfehlung die Oberflaechen von Moebeln zu reinigen, das Loesungsmittel verdunstet restlos und die geringen Mengen dunkler Pigmente welche in Renuwell enthalten sind richten kaum Schaden an. Nur auf Moebeln anwenden welche eine Lackaehliche Oberflaeche besitzen. Auf keinen Fall auf einem Schrank wie den welchen Melanie besitzt

In einem Drogistenhandbuch Auflage ca 1928, war eine Rezeptur fuer ein Moebelauffrischungsmittel, : " Petroleum und ein Essloeffel Kasselerbraun je Liter". Als Anwendungsepfehlung stand dabei, die Moebel so lange im Freien aufzustellen, bis der Geruch verflogen ist!

Als Gedankenanstoss

Mit freundlichen Grussen aus dem zur Zeit "saukalten" California, Gott sei Dank regnet es mal ab und zu.

Ottmar

PS: Die von mir gewaehlte Schriftart ist notwendig um beim Probelesen meines Beitrages nicht mit der Nase an denn Monitor zu stossen, sonst muesste ich andauernd verschiedene Lesebrillen benutzen.

 
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