Alternative zu Tischkreissäge?

riano

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Hallo zusammen,

ich moechte gerne moeglichst bequem die folgenden beiden Saegearbeiten (wiederholt) erledigen koennen:
1) Zuschnitt von kleineren Plattenstuecken um daraus beispielsweise Tetraeder (oder andere geometrische Formen die keine Quader sind) aus Holz fertigen zu koennen (d.h. beim Tetraeder besteht jede Seite aus einem dreieckigen Stueck, und die Kanten jedes Dreiecks sind schraeg damit die Stuecke verleimt und verschraubt werden koennen).
2) Kuerzere Balken (20cm - 1m Laenge) mit rechteckigem Querschnitt (80 x 60 mm) zurechtschneiden, so dass der Querschnitt einem Trapez entspricht (in dieser Skizze https://assets.serlo.org/legacy/5906e9dfcf752_559d37ab4c134738ca4b16da7b26ba6b9a308216.png sollen die Winkel alpha und beta beide 80 Grad sein). Somit muss die Schnitttiefe bei 80 Grad mindestens 6cm entsprechen. Ausserdem glaube ich dass es bei der geringen Breite von 6cm schwierig ist eine Saege sauber ueber das Holz zu fuehren bzw. eine Schiene ordentlich daran zu befestigen...

So wie ich das sehe waere eine Tischkreissaege fuer beide Zwecke ideal. Allerdings stellt sich heraus dass hochwertige Geraete nicht gerade guenstig sind und ich mir nicht sicher bin ob ich mit einem guenstigeren Geraet rumschlagen moechte. Ausserdem habe ich dazu auch ein wenig Respekt vor Tischkreissaegen, so dass mich interessieren wuerde ob es ggf. guenstigere und sicherere Alternativen gibt. Gibt es geeignete Saegetische die beide Arbeiten einigermassen bequem ermoeglichen, ohne dass ich staendig damit beschaeftigt bin Winkel auszumessen und Schraubzwingen zuzudrehen? Waere eine Tauchsaege oder eine Stichsaege dafuer geeignet? Ich besitze bereits eine guenstige Handkreissaege sowie eine Stichsaege, aber waere gerne bereit diese gegen ein hochwertigeres Geraet mit entsprechenden Fuehrungssystem zu ersetzen.

Ich freue mich ueber Anregungen oder sonstige Tips.
 

leBert

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Ich denke dafür würde auch ein MFT funktionieren, da ist soweit ich weiß die Führungsschiene für die Kreissäge immer im selben Winkel befestigt. Das Werkstück wird dann unter die Führungsschiene gelegt, geht vielleicht auch mit so schmalen Werkstücken, wenn die Schiene am Tisch befestigt ist. Deine Winkel ergeben sich dann daraus, wie du das Stück auf den Tisch legst und das Sägeblatt neigst, für Wiederholgenauigkeit kann man ja einen Anschlag auf den Tisch schrauben oder so. Aber ob das insgesamt günstiger wird, als eine brauchbare TKS? Denke da musst Du dich mal in der Richtung schlau machen, andere können Dir da sicher noch mehr erzählen.
 

Sire Toby

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Nein, ich bin kein Profi, habe mich aber selber mit einen ähnlichen Problem rumgeschlagen und besitze den erwähnten MFT 3 selber. Für Stücke, die 20cm und größer sind, geht dies bei Plattenmaterial gut. Bei den von Dir beschriebenen Kanthölzern wird es unbequem, wenn die Auflagefäche kleiner als die Breite der Führungsschiene wird.
Ich habe mir nach einigen Selbstbauversuchen eine alte Ulmia gekauft und möchte sie nicht mehr missen:
Relativ klein und leicht, aber sehr präzise. Und besonders leiser als die Variante mit der Tauchsäge.
Die Winkelschnitte gehen am Querschlag gut, und wenn Du eine
Ulmia 1710 (am besten s oder sn) nimmst, lässt sich die Neigung des Sägeblattes bequem einstellen.
(Bei der 1610 kippt der Auflagetisch, was zu einer schrägen Arbeitsfläche führt und unbequem ist.)
Und wenn Du genug von Tetraedern hast, versuch mal dieses: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ikosaederstumpf

Hat viel Spass gebracht :emoji_slight_smile:
Nebenbei-mit der Stichsäge wirst Du das nicht mit der nötigen Präzision schaffen, selbst mit der teuersten...
 
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FredT

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Vielleicht könnte der Einsatz einer Kappsäge das Problem lösen oder eine Radialarmsäge?

Grüße
Fred
 

bello

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Vielleicht könnte der Einsatz einer Kappsäge das Problem lösen oder eine Radialarmsäge?

Grüße
Fred

Bei einer Werkstückbreite von 6 cm mit schräggestelltem Sägeblatt? Das möchte ich nicht unbedingt sägen. Und eine Vorrichtung dafür an der Kappsäge wäre mir zu aufwändig. Ich denke, dass es eher etwas für eine TKS ist.
 

Markus1204

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Eine hochwertige Kappsäge würde die Tetraeder, je nach Größe, noch schaffen. Spätestens beim Längsschnitt des Balkens wäre sie dann ungeeignet.
Mit dem MFT kannst du alle Winkel und Schnitte wiederholgenau machen. Allerdings könntest du Probleme bekommen wenn du wie folgt vorgehst:
Umbau für Schnitt 1, Umbau für Schnitt 2, Umbau für Schnitt 3, Umbau für Schnitt 1, Umbau für Schnitt 2, etc..............
Wenn dein Ablauf es zulässt und du wie folgt vorgehen kannst dann wäre es eine echte Option:
Umbau für Schnitt 1 (alle Schnitt 1 durchführen), Umbau für Schnitt 2 (alle Schnitt 2 durchführen), etc..............

Beachte aber, dass du für deine Balken eine Schnitttiefe von mind. 6cm benötigst. Die viel gelobte TS55 von Festool schafft das leider nicht. Alternativ kannst du glaube ich die TS75 auf dem MFT verwenden. Das ganze wird dann aber vmtl. eine ganze Ecke unhandlicher.

Wenn dir das nicht möglich ist musst du eine gute TKS kaufen, für kleine Teile gerne mit Unterflurzugfunktion.
Zum Thema TKS findest du im Forum massig Infos. Wenn du dir alle Threads dazu durchließt bleibt allerdings keine Zeit mehr für irgendein Projekt. Daher folgend ein paar Schlagworte nach denen du suchen könntest.

Festool Precisio cs 70
Mafell Erika 70 / 85
Ulima
Metabo (ich glaube Magnum Reihe)
 

Komihaxu

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Spätestens beim Längsschnitt des Balkens wäre sie dann ungeeignet.
Danke für den Hinweis, das habe ich überlesen. Das wäre tatsächlich mit einer Kappsäge überhaupt nicht machbar, also muss ich meine Empfehlung oben revidieren.

Aber: auch mit einem MFT und Handkreissäge ist das ein (potentiell unsicheres) Gefummel. 1m Länge wird da auch schon Maximum.
TS55 geht auch nicht mehr, da braucht es eine große, schienengeführte Handkreissäge.
Wenn dir das nicht möglich ist musst du eine gute TKS kaufen, für kleine Teile gerne mit Unterflurzugfunktion.
Das dürfte der beste Kompromiss sein, wenn man nur eine Maschine kaufen möchte.

Für den Preis dieser Maschinen bekäme man aber auch eine Kappsäge plus eine gebrauchte Tischkreissäge.

Nachtrag:
Wenn eine Dickenhobelmaschine vorhanden ist, könnte man die Tetraederform der langen Balken auch hobeln, anstatt sie zu sägen. Muss man halt wieder eine Vorrichtung bauen.
 

Markus1204

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Danke für den Hinweis, das habe ich überlesen. Das wäre tatsächlich mit einer Kappsäge überhaupt nicht machbar, also muss ich meine Empfehlung oben revidieren.
Dafür nicht. Ich musste selber mehrfach drüber lesen bis ich genau verstanden habe was gemacht werden muss (ich hoffe zumindest, dass ich es nun verstanden habe). Das liegt aber nicht am TE sondern am doch recht komplexen Vorhaben.

Aber: auch mit einem MFT und Handkreissäge ist das ein (potentiell unsicheres) Gefummel. 1m Länge wird da auch schon Maximum.
TS55 geht auch nicht mehr, da braucht es eine große, schienengeführte Handkreissäge.
Genau das ist der Punkt der mMn gegen einen MFT spricht. Man könnte einen 2. Balken daneben legen damit die Schiene unterfüttert ist - aber das macht alles sehr aufwändig und die Wiederholgenauigkeit wird auch sinken.

Die Frage ist ja auch: kann ich eine TS75 auf dem MFT uneingeschränkt nutzen? Wie unhandlich wird der Spaß dann? Hat jemand die Kombi und kann darüber berichten? Würde mich einfach mal interessieren.


Ich denke, dass am Ende das Geld eine wichtige Rolle spielen wird. Für Ergebnisse mit einer Vielzahl von winkligen, verschiedenen Bauteilen braucht man schon eine sehr gute TKS. Man muss sich drauf verlassen können, dass 80° = 80° sind und nich einmal 79,5° und einmal 80,5°. Andersfalls könnten sich die Fehler so aufaddieren, dass das Ergebnisse sehr enttäuschend sein könnte.

Wurde schon über eine CNC-Fräse nachgedacht? :emoji_grin:
 

riano

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Vielen Dank fuer die zahlreichen Ideen und Anmerkungen. Bzgl. der Schnittarbeiten 1) und 2) wollte ich noch kurz erwaehnen dass die beiden Schritte voneinander unabhaengig sind. Bzgl. 1) geht es mir auch nicht um eine Kleinserie, sondern eher darum Tetraeder in verschiedenen Ausfuehrungen anzufertigen.

Vor meinem Post vermutete ich schon dass eine TKS wohl die beste Wahl ist, was ihr mir hier nochmal bestaetigt habt. Eine CNC Fraese ist wohl eher Overkill, insbesondere preislich :emoji_slight_smile:

Dann stellt sich mir jetzt, wie schon hunderten zuvor, die Frage wie ich im Saarland an eine bezahlbare TKS herankomme. Bezahlbar heisst fuer mich ein gutes Stueck unter 1000 EUR, da ich diese voraussichtlich eher selten verwenden werde (ich habe alle 2-3 Jahre mal eine Phase in der ich gerne ein bisschen mit Holz werkel, wobei jetzt noch unklar ist was genau in der naechsten Phase ansteht). Gibt es neben den ueblichen Verdaechtigen (Mafell Erika und Festool CS Serie) noch weniger bekannte Marken bei denen ich ggf. ein gebrauchtes Schnaeppchen finden kann? Wichtig ist mir dass die TKS mit 230V laeuft, dass sie nicht zu schwer ist da sie einigermaßen mobil sein soll, dass sie den modernen Modellen in Punkto Sicherheit nicht nachsteht und dass auch die Moeglichkeit besteht eine ordentliche Staubabsaugung nachzuruesten.

Da ich mich mit TKS nicht auskenne weiss ich leider auch nicht worauf ich beim Gebrauchtkauf achten muss - macht es dann ueberhaupt Sinn mir eine Gebrauchte zu kaufen oder ist das zu riskant? Sollte ich vielleicht doch einfach zu einer Bosch greifen? Hatte mir im Baumarkt mal die PTS 10 angeschaut - von der Haptik war diese nichts besonderes, aber dennoch ganz passabel - was mich am meisten stoerte ist dass man den Staub nicht vernuenftig absaugen kann.
 

Markus1204

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Eine CNC Fraese ist wohl eher Overkill, insbesondere preislich :emoji_slight_smile:
Keine Sorge, ich meinte das nicht ernst. :emoji_grin: Hat ja sowieso mehr mit IT als mit Holzwerken zu tun, wenn man sich alles fräsen lässt.

sondern eher darum Tetraeder in verschiedenen Ausfuehrungen anzufertigen.

Wie genau musst du da arbeiten? zählt am Ende "nur" die Form oder müssen die Winkel 100% passen?

Wenn letzteres der Fall ist, wirst du mit der PTS 10 nicht sehr glücklich.
Aufgrund der ganzen Winkel die du schneiden willst könnte aber eine günstigere TKS inkl. Incar-Anschlägen Sinn machen.
Ich glaube die DeWalt-Sägen haben schon ab Werk die passenden Nuten dafür. Soweit ich weiß lassen sich die Anschläge auch Spielfrei einstellen.

https://www.feinewerkzeuge.de/miter-gauges.html
 

malikhh

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Zur Zeit bekommst du die wirklich hervorragenden kleinen metabo magnums relativ günstig gebraucht. Ich selber nutze die kleinste 1256 aber was die an Präzision bietet ist famos. Da ist eine k4 nicht besser, ausser in der handhabe. Und zu cnc, ich würde sägen wenn möglich immer vorziehen. Spart ungleich Material ein. An die Umwelt. Kann man ja auch mal denken
Lg
 

riano

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Die Tetraeder sollten so konstruiert sein dass sie stabil sind, dh die Schnitte sollten schon recht exakt sein, aber kleinere Abweichungen sind zu verkraften.

Die DeWalt 745 hatte ich mir auch schon mal Online angeschaut.

Die Metabo 1256 ist fuer mich leider wegen der zu geringen Schnitthoehe aus dem Rennen - ich werde mal Ausschau nach etwas groesseren Modellen der Magnum Reihe halten - sind diese alle bedingungslos zu empfehlen?

Was ist von der Bernardo TS 250 D zu halten - die Mobilitaet wuerde die mir zusagen. Neben der schon erwaehnten PTS 10 hatte ich im unteren Preissegment auch die Evolution Rage 5S gefunden.
 

Komihaxu

ww-robinie
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Was ist von der Bernardo TS 250 D zu halten
Auf Amazon ist eine Rezension. Und wenn ich den Firmennamen lese (Erfahrung mit einem Dickenhobel), habe ich wenig Grund, an der Richtigkeit zu Zweifeln.
Zu dem Preis muss massiv gespart werden und zwar an allen Ecken und Enden. Da werden mit Sicherheit auch einige Punkte dabei sein, die einem das Arbeiten verleiden. Durch miese Bedienung und Ungenauigkeit. Man kann nur hoffen, dass dabei durch Instabilität nicht noch Sicherheitsrisiken entstehen.

Eine sinnvolle Tischkreissäge lässt sich meiner Meinung nach nicht deutlich unter 1000 Euro bauen. Bosch GTS10 dürfte eine der wenigen am Markt sein, mit denen man ganz gut arbeiten kann, natürlich mit Einschränkungen.

Von allen Tischkreissägen, die man neu unter 500 Euro kaufen kann, würde ich unbedingt die Finger lassen. Da jetzt wieder einige schreien werden: Ja, auch mit einer 150-Euro-Lidl-Kreissäge bekommt in der Hobbywerkstatt ein Brett zerteilt. Ich schreibe bewusst zerteilt, weil von einem geraden und sauberen Schnitt braucht man nicht ausgehen.
 

malikhh

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Also am besten ist sicher die 1688. Bei der stimmt echt alles. Aber echte Beschwerden habe ich auch über die 1685 nicht gehört. Der parallelanschlag ist halt nicht ganz so perfekt wie bei der Nachfolgerin. Warum allerdings 65mm schnitthohe nicht reichen verstehe ich nicht ganz? Anyway die große 1693 ist, wenn korrekt gewartet auch wirklich gut. Abraten würde ich von den blauen ehemals elektar Beckum. Lg
 

riano

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Bzgl. der Schnitthoehe habe ich mich auf die 1256 bezogen, welche laut meinen Recherchen mit 60mm angegeben wird - damit kann ich Schnitt 2) (80 Grad Winkel durch 60er Holzbalken) leider nicht ausfuehren; waeren es tatsaechlich 65mm wuerde es passen... weiss jemand genaueres?
 

malikhh

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Ich mess am we mal nach. Aber ja da würde ich auch die größere nehmen. So auf der letzten Rille sägen ist auch nich soo prall
 
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