Alternative zu HSS-Streifenhobelmesser?

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo,
kennt jemand ein besseres Material für Streifenhobelmesser als HSS, sprich einen Werkstoff mit deutlich längerer Standzeit und vergleichbarer Schärfe, jedoch nicht HW.
Es sollte wie HSS-Messer zu schleifen sein (Schärfkosten).
Gruß Georg
 

arnd

ww-fichte
Registriert
29. Juli 2007
Beiträge
20
Ort
dortmund
Ach ja, eines meiner Lieblingsthemen!

1.Längerer Standweg (=mehr Schneidstoffhärte erforderlich) und zu HSS vergleichbare Schärfe, das geht nicht. Entweder "scharf" oder "hart". Deshalb ist eine Rasierklinge ja auch aus relativ weichem Stahl, nicht aus Hartmetall.

2.Auf Abrichte und Dickte habe ich HSS von Barke. Der Standweg ist so lang, dass die Summe aus Wechselkosten und Einmalmessern so gering ist, dass ich über die bei konventionell eingespannten Streifenmessern entstehenden Schärfkosten nicht nachzudenken brauche: Ich empfehle Dir das Barke System: Geringe Einmalkosten, preiswerte Wendemesser, blitzschneller Wechsel auch vom durchschnittlich Begabten, guter Rundlauf, super Schärfe, langer Standweg. Vergiss´konventionell eingespannte Streifenhobelmesser.

3.Auf dem Vierseiter fahre ich Einmalmesser in HW. Die halten seit Jahren der regelmäßigen Nutzung stand, sind ausreichend scharf, auch eine gute Wahl.

Was willst Du mit den Streifenmessern bearbeiten? Warum willst Du nachschärfen? Lohnt sich das?
An Abrichte/Dickte/Vierseiter nicht, da bin ich sicher.


Gruß
Arnd
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo Arndt,
das habe ich auch geglaubt, stimmt aber nicht.
HSS hat sich auch weiterentwickelt siehe http://www.hssforum.com/1-EINFUHRUNG.pdf.
Dadurch lassen sich mit HSS Standzeiten erreichen wie bei HW, allerdings nicht mit den bekannten Nachteilen des Hartmetalls, sprich stumpfe Scheneidenwinkel und Sprödigkeit.
Ich verwende z.B. ein sogenanntes HSS-PM-Drechseleisen. Dieser HSS Stahl wird ganz anders hergestellt wie der gewöhnlich Stahl, siehe Beitrag. Mit diesen Eisen bekommt man eine Schneide wie bei Kohlenstoffstählen und eine 2 bis 6 fache Standzeit gegenüber Standard HSS.
Leider habe ich noch keinen Hersteller gefunden der diesen Stahl zu Streifenhobelmessern verarbeitet.
Gruß Georg
 

arnd

ww-fichte
Registriert
29. Juli 2007
Beiträge
20
Ort
dortmund
@Georg
Zugegeben, dass sich in Puncto HSS was getan hat, so wie auf dieser Seite beschrieben, das wusste ich nicht. Aber: Jetzt lass mich nicht dumm sterben: Wofür willst Du die Streifenmesser verwenden??

Bei einem Drechseleisen sehe ich ein, dass die maximale Schärfe wichtig ist. Auch wenn es um das Abplatten einer Weichholzfüllung geht. Aber an Abrichte, Dickte, Vierseiter ist ein HM, neudeutsch HW-Schneide, nicht erkennbar stumpfer als die Stahlwerkzeuge. Am Ergebnis kann ich es jedenfalls nicht erkennen.

Gruß, Arnd
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo Arndt,
Die Steifenhobelmesser werden in der Abrichte und Dickte eingesetzt.
Ich hab auch HW-Messer für die Abrichte, aber die sind selbst im neu geschliffen Zustand deutlich stumpfer als HSS Messer. Das wäre aber noch nicht das Problem. Das Problem sind die sehr hohen Schärfkosten. Ein HSS Messer kostet mich ca. 5 € ein HW Messer ca. 40€. Das kann die höhere Standzeit nicht aufwiegen.
Von einem besseren HSS-Messern würde ich mir neben einer besseren Schärfe längere Standzeiten und die Schärfkosten von HSS erhoffen. Mittlerweile bin ich bei dem Material HSS EV4 angekommen oder HSS 18 Pro, muss bei beiden Materalien aber Kosten und Schleifbarkeit noch abklären.
Es wundert mich aber, das dies für keinen Schreiner hier im Forum scheinbar ein Problem darstellt. Habt ihr alle schon die Wegwerfmesser im Einsatz oder hobelt ihr nicht mehr?
Gruß Georg
 

arnd

ww-fichte
Registriert
29. Juli 2007
Beiträge
20
Ort
dortmund
@Georg
Entschuldige, aber ich habe den Verdacht dass Du bei deinen Überlegungen die Kostenseite nicht ganz komplett, ganz nüchtern betrachtetst. Die Werkzeugkosten pro Standweg ergeben sich doch aus:

Schärfkosten + Messerpreis/Standwege (Oder: Preis für Wendeplatten/2) plus Wechselkosten.

Um auch nur zwei Messer in die Abrichte einigermaßen rundlaufgenau zu spannen, welche Zeit, wieviel Geld, kalkulierst Du da?

Ich meine: Die Zeit, die Kosten für das Spannen der Streifenmesser, die sind doch höher als die ganzen Schärfkosten. Wie lange brauchst Du um an Deinen Maschinen konventionelle Streifenmesser zu tauschen? Und, bitte sei ehrlich: Wie oft hast Du Dir dabei auch noch zusätzlich in Hand/Finger/Arm geschnitten?

Entschuldige, wenn ich da penetrant bin: Prüfe BARKE und sage mir, dass Du mit Deinen Streifenhobelmessern einen preiswerteren Standweg hinbekommst. Außerdem: BARKE ist delegierbar: Das Wechselen, wenden, das kann jeder Depp.

Ich teile Dein Interesse an den Schneidstoffen, der Schneidtechnik, aber von der kaufmännischen Seite her sind Streifenhobelmesser IMHO einfach ein Irrweg.

Gruß, Arnd
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo,
Wer setzt das System barke ein, und was ist davon zu halten?
Gruß Georg
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo,
das habe ich mir gedacht. Das System Barke ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Meiner Ansicht nach ist das Problem bei diesen Messer die Klemmung. Wenn dies nicht sehr gleichmässig wirkt, kommen die sehr dünnen Messer ins schwingen.
Eine weitere Frage: Habt ihr mit Tersamessern schon einmal das Problem gehabt das diese beim Hobeln von Ahornholz durch zu große Hitzeentwicklung ihre Härte verlieren. Schuld daran soll die sehr feine Schneidenausbildung der Tersamesser und die daraus resultierende schlechte Wäremableitung sein.
Gruß Georg
 

schärfdienst-as

ww-pappel
Registriert
4. November 2010
Beiträge
2
Ort
düsseldorf-aachen
Hallo Arndt,
Die Steifenhobelmesser werden in der Abrichte und Dickte eingesetzt.
Ich hab auch HW-Messer für die Abrichte, aber die sind selbst im neu geschliffen Zustand deutlich stumpfer als HSS Messer. Das wäre aber noch nicht das Problem. Das Problem sind die sehr hohen Schärfkosten. Ein HSS Messer kostet mich ca. 5 € ein HW Messer ca. 40€. Das kann die höhere Standzeit nicht aufwiegen.
Gruß Georg

hallo georg
vielleicht kann man auch eine menge geld beim schärfen sparen. mal angenommen das deine hobelmesser 510mm lang sind, lässt sich der schärfpreis ohne probleme halbieren.
gruß andi
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo,
ich habe mir jetzt Messer aus HSS EV4 Stahl bestellt. die sollen mindestens doppel so lange Standwege besitzen wie HSS 18 und genauso geschliffen werden können. Der Preis für diese Messer ist etwa doppelt so hoch. In einem Jahr kann ich euch mehr berichten, ob diese Messer auch meine Erwartungen erfüllt haben.
Gruß Georg
 

Saegeblatt_Shop

ww-pappel
Registriert
25. Juli 2011
Beiträge
4
Ort
Trier
Hallo Georg, ich bin mal gespannt ob die Standzeit wirklich doppelt so hoch ist, oft verklausulieren sich die Hersteller mit Ihren Bezeichnungen gerne und nicht selten ist immer die gleiche Qualität im Spiel, es gibt nicht viele Hersteller auf dem Markt, aber eine Menge die behaubten sie wären einer, um sich abzugrenzen werden gerne neue Begriffe eingesetzt.
Wenn dann der Materialnachschub nicht klappt wird kurzerhand eine Qualität aus dem Programm genommen und die Suche fängt wieder von neuem an.

In unserem Shop findet man nur Hobelmesser in hochwertiger Qualität HSS wie HW, die Hobelmesser werden individuell abgelängt und sind fast immer in 1-3 Tagen bei euch, schaut doch mal vorbei!
 
Oben Unten