Alte Tür "Keil"-Bretter

charliesierra

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Hallo Leute,
ich habe 2 alte Türen (94 x 192), die je aus 3 breiten Brettern bestehen, verbunden mit Gratleisten.
Wie auf meiner Zeichnung dargestellt sind die Kanten der Bretter und auch der Gratleisten nicht parallel, sondern keilförmig. Bei den Gratleisten könnte ich mir den Grund noch herleiten (wohl um sie leichter einschlagen zu können?), aber ist die Keilform der Türblatt-Bretter gewollt und wenn ja warum, oder hat man als Material genommen, was damals grad da war?
Ich möchte die stark lädierten Türen neu bauen, allerdings mit 5 schmaleren statt nur 3 breiten Brettern (die Breite von über 32cm aus einem Stück ist wohl nicht mehr ohne größeren Aufwand zu bekommen) und möchte wissen, ob die Keilform irgendwelche Vorteile hätte.

Danke für Eure Erklärung!
 

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Küstenharry

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Hallo Leute,
ich habe 2 alte Türen (94 x 192), die je aus 3 breiten Brettern bestehen, verbunden mit Gratleisten.
Wie auf meiner Zeichnung dargestellt sind die Kanten der Bretter und auch der Gratleisten nicht parallel, sondern keilförmig. Bei den Gratleisten könnte ich mir den Grund noch herleiten (wohl um sie leichter einschlagen zu können?), aber ist die Keilform der Türblatt-Bretter gewollt und wenn ja warum, oder hat man als Material genommen, was damals grad da war?
Ich möchte die stark lädierten Türen neu bauen, allerdings mit 5 schmaleren statt nur 3 breiten Brettern (die Breite von über 32cm aus einem Stück ist wohl nicht mehr ohne größeren Aufwand zu bekommen) und möchte wissen, ob die Keilform irgendwelche Vorteile hätte.

Danke für Eure Erklärung!
Die haben alles ausgenutzt und keilförmig besaumt
 

Mitglied 59145

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Eigentlich müsste man den Wuchs an den alten Türen noch erkennen/ herleiten können.

Sonst stimmt das mit dem kompletten nutzen des Materials natürlich.
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Parallele Bretter können sich entlang der Stoßkanten parallel verschieben, die Tür könnte folglich also an der Schlossseite hängen. Keilförmige Bretter verhindern dies - hier verhindert das auch die Gratleiste, aber wenn man ein einfaches Brett als Queraussteifung hat..
 

IngoS

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Hallo,

das nennt sich "konisch besäumt", der Baum wird nach oben hin dünner, also die daraus geschnittenen Bretter auch. Besäumt man nun parallel, hat man an der breiteren Seite des Brettes mehr Verschnitt. Beim konischen besäumen nutzt man das Holz besser aus, wie die Vorredner auch geschrieben haben. Ich besäume bei der Herstellung von Leimholz (z.B. Tischplatten) immer konisch.

Gruß

Ingo
 

derdad

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Die Tür ist wahrscheinlich eine "Nebentür" (früher nannten wir so etwas "Stalltür"). Also es ging nur darum den Raum zu verschließen und musst nicht auch noch dekorativ sein. Da wurde das Holz einfach so breit genutzt als möglich. Ich nehme auch an es handelt sich um Seitenbretter. Kernbretter sind nicht so konisch.
LG Gerhard
 

IngoS

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Die Tür ist wahrscheinlich eine "Nebentür" (früher nannten wir so etwas "Stalltür"). Also es ging nur darum den Raum zu verschließen und musst nicht auch noch dekorativ sein. Da wurde das Holz einfach so breit genutzt als möglich. Ich nehme auch an es handelt sich um Seitenbretter. Kernbretter sind nicht so konisch.
LG Gerhard

Hallo,

Hier bei uns im Kloster sind viele Eichentüren und auch die Eichenfußböden aus konisch besäumten Brettern hergestellt. War einfach das Gebot des sparsamen Umgangs mit den vorhandenen Materialien. Die Türen und Böden sehen auch nicht minderwertig aus, ganz im Gegenteil. Heutzutage mit riesen Sägewerken und teuren Handwerkern ist solch eine Arbeitsweise zu teuer.

Gruß

Ingo
 

charliesierra

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Die Tür ist wahrscheinlich eine "Nebentür" (früher nannten wir so etwas "Stalltür"). Also es ging nur darum den Raum zu verschließen und musst nicht auch noch dekorativ sein. Da wurde das Holz einfach so breit genutzt als möglich. Ich nehme auch an es handelt sich um Seitenbretter. Kernbretter sind nicht so konisch.
LG Gerhard
Könnte man so sagen: von den ursprünglichen Kassettentüren sind nur noch 2 erhalten, die anderen wurden wahrscheinlich zu Sowjet-Zeiten durch diese "Stalltüren" ersetzt. Zumindest in einer Haushälfte würde ich das so beibehalten, zumal ich mir die Herstellung einer Stalltür zutrauen würde.
 
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