Alte Abrichte/Dicke/Fräse Kombi

W_Woodpecker

ww-fichte
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Hallo,

Ich bin schon einige Jahre als Hobby-Schreiner tätig und es macht mir Riesenspass. Nun habe ich vor mir eine Bandsäge und eine Abrichte/Dicken-Hobelmaschine zu kaufen um Schnittware sowie z.B. alte, massive Balken aufzutrennen und zu Leimholzplatten/Möbel zu verarbeiten.

Nun habe am Wochenende eine alte Abrichte/Dicken-Hobelmaschine+Fräsmaschine-Kombi von einem guten Bekannten besichtig. Eigentlich ist es eine 5er Kombi-Maschine, da man vorne auch wahlweise eine Langlochbohreinrichtung befestigen kann sowie eine Sägeeinheit, allerdings brauch ich die Bohreinrichtung nicht, da ich eine Domino besitze und die Sägeeinheit ist eher klein und ohne Schiebeschlitten, da bleibe ich lieber bei meiner jetztigen TKS.
Allerdings scheint die Maschine als Abricht/Dicke sehr interessant, sie hat eine 53cm Messerwelle (2 Messer), ein solides Gestell (Guss), einen "dicken" Motor (leider Direktantrieb) der nach hinten 50 cm raussteht (schätze gut 30cm Durchmesser), allerdings hätte ich genug Platz. Auch die Fräse soll gut sein, die Fräswelle wird durch den Tisch in die Wellenaufnahme gesteckt, hier gibts auch eine passende Abdeckung, bei Nichtverwendung der Fräse.
Die Maschine wurde in letzter Zeit noch für kleinere Aufgaben benutzt, aber es funktioniert noch alles.

Ich habe mich schon nach A/D Hobel umgesehen und da müsste ich gebraucht um die 2000€ für eine gute Alte rechnen, die dann zwar etwas komfortabler zu bedienen wäre oder um die 3000€ für eine 31iger Hammer, welche wohl aber kaum diese robuste Qualität von früher besitzt?

Für diese Maschine nun (+komplettes Zubehör und mit vielen Fräsdorenen) will er 300€ von mir haben, finde ich eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn sie etwas umständlicher zu bedienen wäre. Ich müsste dann "nur" noch einen 0-Spannungsschalter zwischen Maschine und Steckdose installieren(+-80€), eine Schutzbrücke über die Messerwelle als Ersatzteil von Felder installieren (+-150 €), für Späneabsaugung würde ich mir selbst etwas bauen, sowie ein Fahrgestell mit Footmaster-Maschinenfüsse (+-300€) würde ich mir auch noch bauen.

Bilder: Anhang anzeigen ADFKombi.pdf

Was haltet ihr von der Maschine? Habe ich vielleicht etwas übersehen ? Worauf muss ich noch aufpassen, ich habe nämlich keine große Ahnung von stationären Maschinen, da ich zur Zeit eher mit (Elektro)Handwerzeug arbeite, sowie einer leichten TKS.


Beste Grüße und vielen Dank schon mal für eure Kommentare und Meinungen,

Joe
 

kpwn

ww-kiefer
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Die welle sieht mir nicht nach einer der gefährlichen alten 4 Kant Wellen aus also alles gut. Wenn der Motor dann auch noch läuft und nichts größeres kaputt ist aufjedenfall nehmen. Vielleicht drauf achten ob die Tische nicht gegeneinander verdreht sind, oder wenn sie es sind das man es nachstellen kann. Plan wird der alte Guss schon sein. Für den Preis aufjedenfall nehmen. Restauriere auch gerade eine alte Maschine, eine Bandsäge. Massiver Guss in der Qualität ist in neu einfach kaum zu bezahlen fürs Hobby.
 

W_Woodpecker

ww-fichte
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Hallo,
das klingt schon mal gut, denn auf den Begriff 4 Kant Welle bin ich auch gestoßen und viel schlimmes darüber gelesen und habe erstmal voller Aufregung nach Bilder gesucht wie denn eine solche aussieht, aber dann kann ich ja jetzt endgültig beruhigt sein :emoji_slight_smile:

Was meinst du mit, "Tische verdreht"?

Der Bekannte hat gesagt dass man gut und gerne 1-2 Stunden brauchen würde um die Messer zu wechseln, also wieder auszurichten, gibts da nicht vielleicht einen Trick mit Schablonen (Magnete?) oder sonst was? Oder vielleicht ein Universal-Kit um die bestehende Welle auf Tersa-System umzubauen?


Grüße, Joe
 

Mathis

ww-robinie
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Und ich meine eine Klappenmesserwelle ohne Keilleisten auf den Fotos zu erkennen, das ist schon eine halbwegs gefährliche Nummer.....
 

W_Woodpecker

ww-fichte
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Hallo Mathis,

könntest du mir bitte ein Foto mit Klappenmesserwelle ohne Keilleisten und einmal mit posten?
Wird bei der Klappenmesserwelle ohne Keilleisten die Messer nur durch die Schrauben gehalten und sind deshalb gefährlich wenn diese sich lösen/das Gewinde abbricht? Und bei der Version mit Keilleiste ist das Messer formschlüssig gehalten und kann deshalb nicht so schnell herumfliegen oder wie ist das?
Habe das noch nicht so 100%ig verstanden bzw. wie dies jetzt genau aussieht.


Vielen Dank, Joe
 

kpwn

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Mit Tische verdreht meine ich das eine Ecke eines Tisches "runterhängt" . Eine 4 Kant ist es aufkeinenfall aber um sicher zu gehen ob mit Keilleiste oder ohne wäre ein Foto schön wo man die Welle gut sehen kann.
 

bello

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Sorry, aber was willst Du mit dem Altmetall? Nach eigener Einschätzung 830.-€ ausgeben ohne mit Sicherheit ein brauchbares Ergebnis zu erhalten. Was kosten neue Messer für das Monster?
Ich werde wohl nie verstehen, warum hier alte Maschinen immer hoch gejubelt werden.
 

Holz-Christian

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Hallo.

Ich glaub eher nicht, dass es sich um eine Klappenwelle handelt, da sich sichtbare Schrauben VOR dem Messer befinden.
Ein Foto von der Seite mit aufgeklappten Abrichttisch würde Klarheit schaffen.

Mehr Sorgen würde mir momentan das freilaufende Langlochbohrfutter vorne machen.
Da gehört auf jeden Fall ein Schutz drüber, falls Du nicht aufgewickelt werden willst.

Ansonsten, wenn eine sichere Messerwelle verbaut ist, ist die Maschine schon brauchbar, wird aber erstmal einiges an Feinjustage brauchen.

Gruss Christian.
 

kpwn

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@ bello
Du kannst ja gerne neue Maschinen kaufen aber für viele die Holzbearbeitung nicht beruflich machen ist der Preis einfach nicht zu bezahlen. Früher war ganz bestimmt nicht alles besser aber für den Preis kriegst du neu nur Plastik bis maximal Blech Dreck. Vorallem nicht in der Hobelbreite.
Zum Beispiel die METABO HOBELMASCHINE HC 260 C - 2,8 DNB spielt etwa in dem Preisbereich hat aber deutlich kleinere Durchlassbreiten, deutlich kürzere tische was bei längere Werkstücken nervt und der Maschinenkörper ist aus Blech.
Ich glaube das die hier gezeigte Maschine wenn mal sich etwas um sie kümmert deutlich bessere Arbeit abliefern wird und das auch für einen längeren Zeitraum.
Sicher gibt es neue Maschinen die besser sind, die kostet jedoch ein vielfaches.
 

Hamburger Jung

Gäste
Um den Preis für die Messer brauchst Du Dir keine Sorgen machen, die sind günstiger als Tersa Messer.
Was wichtig ist, ist das die Gusstische keine Haarrisse haben.
Ansonsten kann man mit solch einem alten Eisenschwein meist nicht viel verkehrt machen.
Wie Christian schon schrieb, ist eine Abdeckung für das Futter (oder Demontage ) mehr als Sinnvoll.
Für den Messerwechsel bei einer 4er Messerwelle braucht man ca. 20 bis 25 Minuten.
Wenn Du noch die Welle und ( wenn vorhandenen ) Tischrollen entharzen mußt kann man mit dem Messerwechsel auch mal eine 3/4 Stunde verbraten. Mehr aber auch nicht.
Für privat würde ich so etwas auch kaufen, jedenfalls ehr als so eine Blechmaschine.
 

Sägenbremser

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Hallo Joe

Mach doch bitte noch ein Bild von der
Hobelwelle. So wie das jetzt zu sehen ist,
wird es schon einen Klappenmesserwelle
sein.

Wie geht den bei der Maschine das Hobeln
mit der Dickteneinrichtung, steht da nicht
die Welle der Frässpindel im Weg?

Nur als Hobelmaschine finde ich es mit
den von dir geplanten Sicherheitseinricht-
unken etwas zu kostspielig was da kommt.

Eine etwas malträtierte, alte Kombihobel-
Maschine findest du unter 1000Euro. Wenn
du wirklich Platz hast auch zwei getrennte
Maschinen für kaum mehr Geld.

Wenn du Spass am Aufarbeiten solcher alten
Schätzchen hast schon eine schöne Basis, aber
bis das Teil richtig gut und sicher läuft bedarf es
schon vieler Stunden Einsatz und auch einiger
grundlegenden Kenntnisse der Maschinenbau-
technik.

Gruss, Harald
 

tomkaes

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W_Woodpecker schrieb:
Habe das noch nicht so 100%ig verstanden bzw. wie dies jetzt genau aussieht.

Das linke Bild ist eine seit > 40 Jahren (zurecht) verbotene Klappenmesserwelle.
 

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predatorklein

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Moin

Wenn du Spass am Aufarbeiten solcher alten
Schätzchen hast schon eine schöne Basis, aber
bis das Teil richtig gut und sicher läuft bedarf es
schon vieler Stunden Einsatz und auch einiger
grundlegenden Kenntnisse der Maschinenbau-
technik.

Absolut richtig :emoji_wink:

Wenn´s dir vorrangig drum geht mit der Maschine auch zu arbeiten schau nach einer Kity 638 oder einer EB HC 310.

Hab ich auch schon gekauft und zwischen 700 und 1100 € bezahlt.
Beide sind deutlich schwerer und massiver aufgebaut als zum Beispiel eine EB HC 260.

Beim Aufarbeiten von alten Maschinen unterschätzt man auch ganz schnell den tatsächlichen Arbeitsaufwand.
Und die entstehenden Kosten :emoji_wink:

Gruß
 

W_Woodpecker

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Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ja, ich glaube auch dass es eine Klappenmesserwelle ist (Danke für das Bild tomkaes), habe den Bekannten aber auch nochmal zur Sicherheit angeschrieben.

Aber falls es so ist, werde ich die Maschine wohl eher nicht kaufen, ist mir dann zu viel Arbeit für eine nachher "heikle" Maschine...
Wenn ich schon eine Maschine aufarbeite, will ich sie 40 Jahre ohne mulmiges Gefühl benutzen können...
Schade, denn sonst wäre es eigentlich eine gute Basis gewesen zu einem leistbaren Preis...

MfG Joe
 

tomkaes

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Ich kann mich der Empfehlung von predatorklein zur EB HC 310 nur anschließen.
Die Maschine wurde damals von Robland zugekauft, und wird heute noch fast unverändert gebaut: Abrichttische und Dickenhobeltisch aus massivem Guss, Zentralsäule, Durchlasshöhe 230 mm, Gewicht ~ 300 kg.
Meine habe ich damals gebraucht vom Händler mit Garantie & Speditionstransport bis in die Garage für 1.000,- € bekommen.
Inzwischen habe ich von Brück noch auf selbsteinstellende Wendemesser umgerüstet, und die orginale Langlochbohreinheit (sehr massiv aus Guss) gebraucht günstigst mit Bohrern etc. von privat dazubekommen.
Sicherheitstechnisch habe ich letztes Jahr den alten Schwingschutz durch eine moderne Abdeckung (Ersatzteil A3 31 Hammer < 100,- €, sogar die Schrauben passen in die vorhandenen Löcher im Abnahmetisch!) noch ersetzt, und bin rundrum zufrieden.

Auf sowas schmierst du Silbergleit und hobelst los.
 

predatorklein

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Moin

Auf sowas schmierst du Silbergleit und hobelst los.

Und genau darum geht es ja :emoji_grin:

Ich finde es ehrlich gesagt immer wieder erstaunlich wie viel Aufwand manche betreiben nur um sagen zu können sie haben Projekt XYZ selbst durchgezogen.

Dazu kommt,daß besagtes Projekt meist den Kostenrahmen sprengt ( weil man die Kosten einfach unterschätzt hat ) und das Ergebniss oft ( bestenfalls ) ziemlich bescheiden ist.

Wir versetzen immer wieder " selbstgebaute " Einbauschränke in einen funktionsfähigen Zustand.
Es ist wirklich lustig was manche sich zutrauen ohne von der Materie auch nur die geringste Ahnung zu haben.

Meist ( nicht immer !! ) sieht das Ergebniss dann auch genau so aus :emoji_frowning2:

Rechnet man die Eigenleistung mal ab hätte man besser gleich 400 € für einen Tag Maschinenarbeit beim Schreiner ausgegeben :emoji_wink:

Gruß
 
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